ES-Gitarre: nicht bundrein - und nun?

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Lucky

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Ich hab hier eine billige [ja, ich weiß, wer billigt kauft...] Semiakustik im Gibson ES-Style. Anfangs war ich froh für den Preis, ist optisch toll, im Laden (wo sie wegen defektem Pickup in der Werkstatt war, zeigte man sich begeistert von der Qualität), allerdings bisher selten gespielt. Heute mal wieder ausgepackt, gespielt... und UUUAH!! Was klingt denn da so derbe verstimmt? Das ich das nicht sofort bemerkt hab!!! Ich noch mal alle leeren Saiten mit nem Stimmgerät durchgegangen - perfekt! Aber dann mal das chromatische Stimmgerät dran gelassen und in die ersten Bünde gegriffen:

Ergebnis: Systematisch JEDER Ton ist 20-30 Cent zu HOCH. Interessanterweise wird das so ab dem 8. 9. 10. Bund wieder besser, im 12. ziemlich exakt die Oktave, aber ich greif meist die ersten 5 Bünde. Ich mein, bei einem Gig, wo ich sie mal in 2 Songs eingesetzt hatte, war mir das schon mal aufgefallen, dass es leicht verstimmt klang, aber hätt ja sein können, dass ich halt schlecht gestimmt hatte oder das Bühnenmonitoring eh schlecht oder oder oder...

Jetzt aber der "Beweis", dass es so nicht weiter geht: Ich greif die perfekt gestimmte E-Saite im 1. Bund und es klingt fast ein Fis (naja, etwas übertrieben ausgedrückt)... komplette Akkorde... man kann sie erkennen... aber "schön" klingt anders! Hab jetzt auch mal die Saitenhöhe verändert, unten an der Brücke, wo man die Schrauben weiter rein/raus drehen kann... aber noch kein Erfolg. Ich vermisse ansonsten jede Art von Stellschraube für den Hals, gibt's da keine?

Puuuh, was macht man denn da? Vielleicht ne andere Saitenstärke? oder oben am Sattel was verändern? (immerhin sind die Töne am "falschesten", wenn man Bünde in der Nähe des Sattels benutzt).

Wäre echt sehr schade, wenn man da nix machen kann! Aber mit so schiefen Tönen geh ich nich auf die Bühne! (so toll die Klampfe auch aussieht *g*)

Hab jetzt auch mal versucht, Gitarre mit Capo im 1.Bund nen Halbton runterzustimmen, aber das Ergebnis wird auch nicht viel besser...
 
Naja, du könntest zu einem Gitarrenbauer gehen und ein neues Griffbrett auf den Hals setzen lassen. Ist aber relativ teuer und lohnt sich eigentlich nur bei hochwertigen Instrumenten...

Also wahrscheinlich versuchen, dass Teil zu verkaufen und was besseres besorgen...
 
Puuuh, was macht man denn da? Vielleicht ne andere Saitenstärke? oder oben am Sattel was verändern? (immerhin sind die Töne am "falschesten", wenn man Bünde in der Nähe des Sattels benutzt).

Ich würde mit genau überlegen, ob ich an der Gitarre was ändere - dann ist mit Umtausch nichts mehr drin. (Falls der überhaupt möglich war).

Ohne die Gitarre zu sehen, ist es schwer einen Tip zu geben - es könnte natürlich sein, dass der Sattel zu hoch eingestellt ist. Dann ist das runterdrücken der Saite quasi schon ein "Saitenziehen".

Aber es haben schon viele Leute mehrere Sättel verschlissen ...

Alternativ kannst Du probieren, die Bundreinheit auf die ersten fünf Bünde zu optimieren. Am Steg den Saitenreiter so einstellen, dass der gegriffene Ton am 5. Bund und der Flageolett-ton
in der gleichen Stimmung sind.

Eventuell lässt sich die Saitenlage (=Höhe) am Steg auch anpassen. Also "tiefer legen".

Falls der Hals keinen Stab hat, ist das alles natürlich ein Pokerspiel, weil alles beim nächsten Temperaturwechsel schon wieder ganz anders aussehen kann. (Dann lieber doch eine neue - vor allem wenn Du damit auf die Bühne willst)

Clemens
 
Wenn sich der Ton in den ersten Lagen deutlich erhöht, kann es auch sein, das der Sattel nicht tief genug gefeilt ist...das ist bei Billigklampfen häufig ein Problem, wogegen das Griffbrett aus einer CNC-Maschine geflogen kommt und es eher ungewöhnlich wäre, wenn die sich da komplett verprogrammiert haben.

Der Tausch eines Chinaböllersattels gegen einen handgemachten Knochensattel liegt so bei 40 bis 60 Euro.
Wenn das Instrument an Sonsten in Ordnug ist, kann sich das lohnen.
Das habe ich bei beiden Billigbässen machen lassen, die sich mal in meinem Besitz (befinden) befanden.

Edit:

Late?

:D
 
Edit: Pit war schneller...

Sieht so aus als ob dein Sattel nicht weit genug gekerbt ist.
Musst mal die Saitenhöhe am Sattel messen.
Ich hatte auch mal ne Strat die zu hoch gekerbt war.
Wenn du dann die Saite im 1.Bund greifst "spannst" du sie übermäßig und machst damit fast nen "bending" und bekommst nen höheren Ton.

Da hilft nur ne kleine Feile und immer wieder messen.
 
Da hilft nur ne kleine Feile und immer wieder messen.

Joah...kann man auch selber machen.
Ich bin eigentlich schmerzfrei, was Einstellorgien und Modifikation an Instrumenten angeht, aber sich ohne einen Sattelfeilensatz an einen Ostchinesischen Gummisattel zu wagen, halte ich ehrlich gesagt für vertane Zeit.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass so ein "richtiger" Sattel sich unter Umständen auch noch sehr positiv auf den Sound auswirken kann.

Fachmann...besser ist das.
 
Fachmann...besser ist das.

+1

Ausserdem hat das den Nebeneffekt, dass Dir der Fachmann die Oktavreinheit gleich miterledigt.

Clemens

Edit: Danke @ Pittsieben für den Hinweis ;)
 
Ausserdem hat das den Nebeneffekt, dass Dir der Fachmann die Bundreinheit gleich miterledigt.

Meinst du Bunddraht versetzen oder vertust du dich grad' mit oktavrein?
Ersteres wäre bestimmt auch nicht so supergünstig.
 
Super Tipp, vielen Dank!!!

Ja, also ansonsten ist die Gitarre gut, finde ich, soweit man das beurteilen kann, wenn sie beim Spielen immer schief klingt ;)

Da bin ich durchaus bereit noch mal 60 € in nen neuen Sattel zu investieren plus Arbeitskosten eines Fachmanns. Werde also am Samstag mal in den Musikladen meines Vertrauens gehen...
 
Da bin ich durchaus bereit noch mal 60 € in nen neuen Sattel zu investieren plus Arbeitskosten eines Fachmanns. Werde also am Samstag mal in den Musikladen meines Vertrauens gehen...

Das kann sogar deutlich billiger werden.
Der Gitarrenarzt meines Händlers macht das für 40,- inc. Material (Knochen) Einbau und Feilerei.
Zumindest bei Bässen.
Ein Guter erledigt das Morgens zwischen zwei Tassen Kaffee.
 
Ostchinesischen Gummisattel zu wagen, halte ich ehrlich gesagt für vertane Zeit.
Man bekommt wenn man sich "verfeilen" sollte ja günstig nen neuen.
So schwierig ist das nicht!
Ausserdem bekommt man bei Erfolg gleich eine andere Beziehung zu seinem Instrument ;-) .
Bei teureren Gitarren habe ich das auch noch nicht gemacht!
Meine Übungsobjekte sind günstige Gitarren unter 150Eu.



Ich bin eigentlich schmerzfrei,
Wohl nicht so schmerzfrei wie ich ;-)

Vielleicht hat er ja zu dicke Saiten reingemacht.
Dann liegt die Tiefe E auf den Seiten auf.
Dann kann man ganz einfach die Seiten des Sattels, in der die Tiefe E Saite liegt, mit einer kleinen Feile oder scharfen Cuttermesser breiter machen (nicht tiefer)!
 
als ich das zum ersten mal gelesen habe, hab ich gedacht, schade, da hat jemand Geld für ne Gitarre ausgegeben und die stimmt nicht... nach einigem Nachdenken kam mir die Frage, wie oben schon, ob die Saiten nicht allgemein zu hoch sind, oder der Spieler auf die Saiten draufdrückt wie ein Tier und dann quasi ein Bending macht... weiterhin kam mir der Gedanke, dass es da ja so verschiedene STimmungen gibt, natürliche Stimmung und harmonische (?) oder so ähnlich nein temperierte??? keine Ahnung, zumindest stimmern da ja nicht alle Töne immer hundertprozentig, damit man quasi alle Akkorde spielen kann, ohne dass sich das so krumm anhört.... weis jemand wie ein Stimmgerät gestimmt ist? also eben so natürlich oder temperiert oder wie jetzt??????

schönen Sonntag

Patrick
 
Normalerweise arbeiten einfache digitale Stimmgeräte gleichstufig:

Von der Frequenz des Kammertones A wird mit der 12. Wurzel von 2 [2hoch (1/12)] multipliziert oder dividiert um auf den nächsten Halbton zu kommen - dieser Vorgang wird dann mit dem Ergebnis wiederholt um wiederum zum nächsten Halbton zu kommen. Eine Oktave = 1200 Cent. Mit dieser Formel klappt das auch prima im Excel...
 

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