Erster Demoanlauf

[lukin]

Hallo Leute,

Sehr nette Möglichkeit sich hier Feedback abzuholen.

Es geht um folgenden Track:
https://soundcloud.com/doctoronga/tidy-underthings-demo

Ihr könnt natürlich kommentieren, was ihr wollt: Komposition, Sound, Stil (ist das überhaupt passend, dass wir Psychedelic Funk als Genre-Bestimmung verwenden? Früher haben das ja die Medien geregelt, heute muss man sich da wohl irgendwie selbst in die richtige Schublade stecken...)

Konkret würde mich allerdings folgendes interessieren:
Wo sollte man als erstes ansetzen, um die Aufnahme zu verbessern?
Dinge, die kein/wenig Geldinvestition erfordern, wären mir am liebsten.
Dass man bessere Instrumente, bessere Mikros, MicPreamps, fortgeschrittenere akkustische Raumoptimierung machen kann und sollte, ist klar.
Investitionsempfehlungen werden natürlich trotzdem registiert.

Hilfe ist sozusagen in erster Linie nötig, was den Dschungel der Nachbearbeitung angeht.
Wo sollte man sich zuerst reinarbeiten: EQ? Kompressor? Effekte (Reverb, Delay)?
Was hätte der Track von solchen Dingen am dringensten nötig?

Einige Anmerkungen zur Aufnahme:
Es war eine DIY Aktion ohne Hilfe von Außen (kein Tonmensch, nur die Band selbst hatte ihre Finger im Spiel).
Wir hatten große Probleme mit dem Programm (StudioOne), fiese Bugs der alten Version haben uns gute Takes und Nerven gekostet. Wir steigen nun um auf Reaper, werden den Song wohl auch neu einspielen.
Wir haben im Proberaum keine Abhörmonitore, wir besitzen auch keine ernsthaft abhörtauglichen Kopfhörer.
Der Track ist abgesehen vom Lautstärkemix nicht nachbearbeitet worden.
Unser Proberaum ist akkustisch optimiert worden (natürlich mit bescheidenen DIY Mitteln).


Folgendes Equipment wurde benutzt:
Presonus Studiolive 16.0.2
ca. 9 Jahre alter Medion-PC mit WinXP

Vocals: SM58 (Argument: nicht vorhandene Gesangskabine)

Bass: Direktsignal + Beta52a

Gitarre: Fender Super 112 abgenommen durch SM57 + C1000

Drums:
BD: Beta52a
Overheads: 2x Beyerdynamic Opus53
Toms: SM57
Snare: SM57
HH: C1000

Ich plane übrigens für die nächste Aufnahme fürs Schlagzeug ein t.bone SCT800 als Raummikro einzusetzen/auszuprobieren.

Vielen Dank für jegliche Kritik im Voraus!

 

[Nightfly]

Wenn du ein SCT 800 als Raummikro nehmen kannst, dann würde ich auch den Gesang darüber probieren - das wird in jedem Fall besser als mit dem bislang verwendeten SM 58.

 

[Locis]

Finde das, was ihr da macht gar nicht so übel... Zunächst: Equipment wird Euch nicht verbessern (zumindest nicht in dieser Phase).

Hilfe ist sozusagen in erster Linie nötig, was den Dschungel der Nachbearbeitung angeht.
Wo sollte man sich zuerst reinarbeiten: EQ? Kompressor? Effekte (Reverb, Delay)?
Was hätte der Track von solchen Dingen am dringensten nötig?

Das sind auch aus meiner Sicht die größten Baustellen. Vorallem Kompressor. Die Pegel schwanken sich hier einen zurecht, daß einem schwindlig wird. Hall/Delay/EQ wäre der nächste Punkt, damit es nicht nach Proberaumaufnahme klingt. Ich empfehle zunächst dieses Forum zu versuchen:
https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Mischmaschine/index.html
Dort alle Spuren hineinstellen, die Leute mischen das und wenn Euch eine Version gefällt, den Mischer mit Fragen löchern.

 

[Cruba]

 

[lukin]

Drums wurden nicht nur mit Overheads abgenommen, sondern mit 8 Mikros:

BassDrum: Beta52a
Overheads: 2x Beyerdynamic Opus53
Toms: jeweils 1 SM57 pro Tom
Snare: SM57
HH: C1000

Das Instrument an sich ist ein Mapex Saturn der ersten, also älteren Serie und eine Ludwig SuperSensitive 6.5 Snare.
Einfluss könnte außerdem der DrumTuning Workshop von Udo Masshoff haben (Ich spiele erst seit 2 Jahren Schlagzeug, aber kann das Instrument seit dem Workshop ganz passabel stimmen, was vielen erfahreneren Drummern Probleme bereitet).

Die Bassdrum geht vielleicht unter, weil ich noch kein kleines Stativ habe und das Mikro deshalb nicht so weit in den Kessel reinragt... dadurch hat sie sehr wenig Attack.

Die Snare... hm... sie ist direkt abgenommen, ich habe den Verdacht, dass da irgendwo eine Phasenauslöschung im Spiel ist, z.B. Snare HH-Mikro
...oder ich habe den Snare-Track zu leise gemischt.
Dasselbe gilt wohl für die Toms: entweder Problem mit der Phase oder zu leise gemischt.

Jetzt so am Ende hörte ich noch eine Schwäche. Der Bass sollte wirklich aus der Mitte weg, links iss genug Platz. Auch fehlt natürlich eine leichte Verteilung der gesamten Becken.

Ich dachte den Bass lässt man Mono in der Mitte, weil er dann voller klingt. Kann aber gut sein, dass ich da falsch informiert bin.
Die Becken: Ich habe 2 Vermutungen, warum sie im Stereobild nicht so gut nach Außen gelangt sind:
1. XY Positionierung... beim Nächsten Mal versuche ich es mit AB
2. Bleeding... sind immerhin 6 andere Mikros, die die Becken mithören und es sind keine Gates drin und die Spuren sind auch nicht gemutet in den Teilen, in denen z.B. keine Tom erklingt

Sowieso bin ich nicht besonders gut informiert, was das Stereobild angeht:
Ist das richtig so, dass wir Gitarre 2mal eingespielt und nach ganz Außen (rechts-links) verfrachtet haben? Würde man beim Gitarrensolo, wenn man nur 1 Take benutzen würde diesen im Nachhinein duplizieren und ebenso verfahren?

Zu den UFIP Becken: Die Serie gefällt mir extrem gut, d.h. ich bin jederzeit dafür zu haben, lediglich eine Geldfrage.

Danke für den Hinweis auf die Mischmaschine, das werde ich auf jeden Fall mal probieren, sobald wir Takes haben, mit denen wir glücklich sind.

 

[suboptional]

Jetzt so am Ende hörte ich noch eine Schwäche. Der Bass sollte wirklich aus der Mitte weg, links iss genug Platz. Auch fehlt natürlich eine leichte Verteilung der gesamten Becken.

Ich dachte den Bass lässt man Mono in der Mitte, weil er dann voller klingt. Kann aber gut sein, dass ich da falsch informiert bin.

Ja, Bass in der Mitte ist Standard würd ich auch sagen. Kenne glaub ich keinen einzigen Song wo das nicht so ist.

Hast du da mal ein Gegenbeispiel Cruba ?

 

[misterkanister]

Jo, geiler Song
Das Ende ist mir zu lang, man könnte da noch so einiges optimieren.
Diese Powergits müssten irgenwie klarer kommen und das Teil wandert ganz locker in a other Dimension.
Weiß nicht, ob`s am Mix liegt oder tatsächlich an der Aufnahme.

 

[Basstronaut]

Ahoi lukin,
ich denke mal mit einem guten Mix kann man schon so einiges aus eurer Aufnahme rausholen.
Ob die Microfonwahl für Vocals und Instrumente soweit passt oder nicht lass ich mal dso dahingestellt. Sicherlich kann man da einiges optimieren.

Wenn du ein SCT 800 als Raummikro nehmen kannst, dann würde ich auch den Gesang darüber probieren - das wird in jedem Fall besser als mit dem bislang verwendeten SM 58.

Das z.B. seh ich ganz ähnlich wie Nightfly.

Aber hierzu:

Hilfe ist sozusagen in erster Linie nötig, was den Dschungel der Nachbearbeitung angeht.
Wo sollte man sich zuerst reinarbeiten: EQ? Kompressor? Effekte (Reverb, Delay)?
Was hätte der Track von solchen Dingen am dringensten nötig?

Erst mit EQ die Spur/en bearbeiten. Gerade im Bassbereich richtig aufräumen. Gitarren, Vocals etc. brauchen z.B. keine tiefen Bässe. Kritische Überlagerungen in den Frequnzbereichen von den Spuren anpassen.
Dann Dynamik bzw. Kompressor wo es nötig ist, und als letztes würde ich mich mit den Effekten beschäftigen.

Was den Dschungel der Nachbearbeitung angeht hängt ganz davon ab wie weit du dich mit der Tonteschnik beschäftigen willst. Um ein ordentlichen Mix zu erstellen braucht man halt schon etwas Erfahrung.
Ohne brauchbarer Abhöre und einer halbwegs funktionierenden Abhörsituation ist es schwierig, bzw kaum möglich richtig gut abzumischen wenn man nicht hellsehen kann.

Gruß vom Basstronaut

 

[Nightfly]

Wenn ihr jetzt alle Tips (außer vielleicht Crubas bzgl. des Bass-Pannings

) beherzigt und anfangt EQs, Gates, Kompressoren und auch noch nen schönen Hall einzusetzen...
...wird euer betagter Medion-Rechner wohl schnell die Segel streichen und die weiße Flagge hissen!
Dropouts - wie von euch beschrieben - während der Aufnahme sind wirklich die Pest und können einem die gute Laune gründlich versauen. Ein Rechner muss her, oder ein Multitracker a la Zoom-R16. Letzteres funktioniert während der Aufnahme zuverlässig und ist billiger als ein Rechner.

Danach einfach die SD-Card in den Rechner (z.B. den schnelleren zu Hause) und weiterbearbeiten.

Na ja, Probieren gehr über Studieren. Nehmt das halt mit Reaper nochmal neu auf und stellt es in die Mischmaschine. Aber den Gesang solltet ihr dann vielleicht wirklich mit nem Kondensator-Mikro als Overdub aufnehmen.

 

[Basstronaut]

Von Bass-Panning halt ich auch absolut gar nichts ! Aber jeder wie ers mag.

 

[lukin]

falls ich das richtig höre, ist bei Primus' letztem Album der Bass ganz leicht rechts und die Gitarre noch deutlicher links


allerdings kann man da die Frage Stellen, ob das überhaupt noch die Kategorie "Bass" ist, was Les da zockt

@misterkanister:
Das Ende ist uns auch zu lang, live kann man das gerne mal so spielen, aber für die Aufnahme, haben wir uns auch was anderes vorgestellt
Man kann vielleicht noch erwähnen, dass wir im Endteil noch Gastmusiker solieren lassen wollten.

 

[lukin]

Zur SM58 vs. SCT800 Diskussion:

Wir probieren es mal mit dem SCT800, aber seid ihr tatsächlich überzeugt, dass das auch ohne Gesangskabine und auch ohne Micscreen besser ist?

 

[lukin]

wird euer betagter Medion-Rechner wohl schnell die Segel streichen und die weiße Flagge hissen!
Dropouts - wie von euch beschrieben - während der Aufnahme sind wirklich die Pest und können einem die gute Laune gründlich versauen.

Das war dann wohl unklar ausgedrückt von mir: Es gab keine Dropouts, sondern das Programm hat sich verselbstständigt und einfach mal BD und Snare Spuren durch OH Spuren überschrieben oder ganze Takes verloren/gelöscht, während wir eigentlich mit einem ganz anderen Instrument beschäftigt waren... Ich vermute da Bugs in der alten Version von StudioOne, die es zum Mixer damals dazugab.

Der Medion-PC ist übrigens tatsächlich nur für die Takes vorgesehen. Das Mischen und Effektzeugs sollte auf jeden Fall zu Hause geschehen an anständigen PC's. Von daher entspricht die Rolle des Proberaum-PC's ziemlich genau der eines Zoom R-16.

@Basstronaut:
Die Abhöre ist schon irgendwie zu regeln, das würde jetzt aber zu weit führen, das im Detail zu erklären.

 

[Moiterei]

Ist das richtig so, dass wir Gitarre 2mal eingespielt und nach ganz Außen (rechts-links) verfrachtet haben? Würde man beim Gitarrensolo, wenn man nur 1 Take benutzen würde diesen im Nachhinein duplizieren und ebenso verfahren?

.

1.) ja
2.) nein.

 

[Cruba]

Mag ein mittiger Bass gern in 99.9% aller weltweiten Produktionen der heilige Gral sein und traditionelles Verhalten ein Muss - mein Feedback bezieht sich auf diesen Song hier und der kippt leicht nach rechts.

 

[Moiterei]

Mag ein mittiger Bass gern in 99.9% aller weltweiten Produktionen der heilige Gral sein und traditionelles Verhalten ein Muss - mein Feedback bezieht sich auf diesen Song hier und der kippt leicht nach rechts.

Das tue ich im Suff auch manchmal

 

[Nightfly]

Mag ein mittiger Bass gern in 99.9% aller weltweiten Produktionen der heilige Gral sein und traditionelles Verhalten ein Muss - mein Feedback bezieht sich auf diesen Song hier und der kippt leicht nach rechts.

Das tue ich im Suff auch manchmal

Wir probieren es mal mit dem SCT800, aber seid ihr tatsächlich überzeugt, dass das auch ohne Gesangskabine und auch ohne Micscreen besser ist?

Wenn, dann geht das vermutlich nur im Overdub-Verfahren. Das Problem ist wohl, dass die Instrumentalisten, den Gesang für Ihre Performance brauchen. Kann der Sänger nicht pantomimisch ...äh... "singen". Ich habe damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Wo ein Wille ist,...

 

[lukin]

Wenn, dann geht das vermutlich nur im Overdub-Verfahren

Die Aufnahme wurde im Overdub-Verfahren gemacht. Die Bedenken bzgl. des SCT800 beziehen sich ausschließlich auf akkustische Probleme mit dem Raum, wenn man kein Micscreen und auch keine Gesangsbox hat.

 

[lukin]

Ist das richtig so, dass wir Gitarre 2mal eingespielt und nach ganz Außen (rechts-links) verfrachtet haben? Würde man beim Gitarrensolo, wenn man nur 1 Take benutzen würde diesen im Nachhinein duplizieren und ebenso verfahren?

.

1.) ja
2.) nein.

zu 2.)
begnügt man sich einfach mit einer einzigen Spur? oder wie siehts aus?

 

[Cruba]

Das tue ich im Suff auch manchmalhttps://recording.de/uploads/smil15.gif

Feedback geben? Muahaha!

Spass beiseite, ich wollt doch nochmal drauf hinweisen, dass für mich jeder Song den ein Künstler schafft einzigartig ist. Egal ob schlecht, gut, Amateur, Profi, House oder Klassik.

Ich wollt mal ne Band mit 4 Gitarren aufbauen. Ich bin da einfach flexibel und viele Musiker die etwas neues geschaffen haben, haben sich nicht zu sehr von Traditionen leiten lassen.

Wollte das nur mal schreiben, damit nicht jemand denkt, ich saug' mir Kritik aussn Fingern.