erfolgreiche Chartmusik=Schund? was meint Ihr dazu?

Moinsen!

...dass man wohl jedes Lied zum Ohrwurm und Top-Hit machen kann, wenn man es nur lange genug in den Mainstream-Sendern ruf- und runterdudelt.

Damit könntest Du durchaus recht haben, aber entscheidend ist in diesem Fall, wie schnell es zu einem Ohrwurm wird. Es gibt einfach Lieder, die kriegt man schon nach zweimaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf, während es andere gibt, die vielleicht erst nach dem 10. mal ihre Ohrwurmqualitäten entfalten. Bei "Daylight" von den No Angels hatte ich letztgenannten Effekt, ich mochte das Lied anfangs überhaupt nicht und fragte mich, warum die Produzenten kein richtig gutes Lied, was sofort zum Ohrwurm wird, für die No Angels ausgesucht haben, aber nachdem ich es dann in diversen Radiosendern und dem Musikfernsehen 1000 Mal gehört hatte, hatte auch ich einen Ohrwurm von diesem Lied. Ich denke, das unterstützt Deine Theorie, dass im Prinzip jedes Lied zum Ohrwurm werden kann, wenn es nur ordentlich propagiert und gespielt wird.
Ebenso können Lieder ihren Reiz verlieren, wenn sie oft gespielt werden, das denke ich auch. Hier im Norden gibt es auch einen Radiosender (R.S.H., ohne jtzt Namen zu nennen ;-)), der die Eigenschaft hat, immer das gleiche zu spielen, und leider hat auch delta radio seit kurzem damit angefangen, sodass es hier oben kaum noch einen Radiosender gibt, den man hören kann.
Um auf das Thema Ohrwurm zurück zu kommen: Die eigentliche Herausforderung bleibt doch, ein Lied zu schreiben, das möglichst schnell zum Ohrwurm wird. Denn wenn ein Lied nicht sofort gefällt, dann wird es auch nicht weiter im Radio oder im Fernsehen gespielt werden, es sei denn eben, die Band wird aus irgendwelchen Gründen "gehypt" (siehe Popstars oder Big-Brother-"Künstler"), sodass die Lieder quasi gespielt werden "müssen". Um es auf den Punkt zu bringen: Nur weil theoretisch jedes Lied zu einem Ohrwurm werden kann, bedeutet das noch lange nicht, dass man beim Songwriting darauf nicht mehr achten muss.

Gruß,
Froschbrocken
 
Hi!

Jetzt würde ich mich nur noch dafür interessieren, wie man beim komponieren/produzieren eigener Stücke erkennen kann, ob man grad einen Ohrwurm am Haken hat, oder nicht. Bei mir ist es nämlich so (und ich vermute bei Euch ist es nicht anders), daß ich meine eigenen Songs bestimmt 1000 Mal bei der Erstellung höre. Danach finde ich ihn sowieso immer super klasse.

Resonanz von anderen Leuten habe ich immer verschiedene. Da ist immer die gesamte Palette von geil bis sch<a/>eiße dabei. Ne' Forsa-Umfrage kann deswegen bestimmt nicht starten. *g*
Das blöde ist auch, daß viele Leute nicht die Komposition einzeln, die Produktion einzeln, sondern auch den Musikstil und die Präsentation bewerten. Damit kann ich nicht soviel anfangen.

Früher hatte ich noch als DJ aufgelegt mit meiner 'Rollenden Disko' und dann auch mal den einen oder anderen Track angetestet. Da haben die Leute zu getanzt. Also kann ich eigentlich mit meinem Kram nicht so falsch liegen.

Hat jemand einen Ohrwurm-Indikator? :p
 
Nein, denn es gibt keinen Indikator. Und gerade man selbst neigt oft dazu, seine Arbeit zu überschätzen, verliert dadurch dann leider oft den objektiven Blick. Ich denke, wenn man einen Ohrwurm halbwegs erkennen will (sicher sein kann man sich wohl eh erst nach Release des Songs), kann es helfen, wenn man während der Arbeit typische Ohrwurm-Regeln beachtet. Dann kann man immerhin sagen "Hey, ich habe soweit alles beachtet, also meine Chancen sind ganz ok". Der entscheidende Faktor ist aber die Melodie und das Finden einer Hookline. Und, um es mal mit Dieter Bohlens Arroganz zu sagen: "Das wird einem in die Wiege gelegt". Dem muss ich zustimmen. Wer keine Ohrwurm-Meldodien schreiben kann, der kanns halt nicht. Zum Glück will das aber auch gar nicht jeder :)

Zu Feedback von anderen: Das kann man meistens eh vergessen. Die Leute, die man gut kennt, denen man den Song vorspielt, sagen meistens immer "Boah toll, klasse usw..." Damit kann man nichts anfangen. Was anderes ist das natürlich hier im Web. Das bietet eigentlich ungeahnte Möglichkeiten. Trotzdem ist es nicht optimal, denn ich persönliche beobachte Leute gerne dabei, wenn sie den Song hören, und schließe daraus dann, wie sie ihn finden.

Kurzum: Einen "eigenen Ohrwurm" zu entdecken, ist eine Sache von Erfahrung (man sollte schon ein paar mal einen gemacht haben). Sicher sein kann man sich trotzdem nie - letzendlich entscheidet der Hörer.
 
diese thread gehen davon aus, dass es ein muskbusiness gibt, dessen früchte dann in den charts landen und in dem es in erster linie um musik geht.
dies ist jedoch nur ein relativ kleiner teil der charts musik.
es gibt eher (grob unterteilt" 3 bereiche

- showbusiness

- musikbusiness

- kunstmarkt

nehmen wir z.b einen männlichen teeniestar.

da wird zuerst mal die zielgruppe definiert (warscheinlich teeniegirls), deren herkunft (urban, ländlich, gebldet, weltoffen oder gettoisiert usw).
daraus bassiert dann das image und resultiert der themenkomplex - die songs sollen z.b. "probleme mit unreiner haut" thematisieren oder "ferienliebe", "betrogen werden" usw. zudem wird abgesteckt, welche musikalischen vorlieben dieses publikum haben könnte. aufgrund dieser analysen wird nun geschaut, wer so etwas produzieren kann, welche texter, songwirter, aber genauso wichtig; welcher fotograf, welcher stylist, werbeverträge mit welchen produkten etc.

daraus resultiert un ein produkt, bei der die musik einen eher wichtigen part bez. imagebildung spielt, letztlich aber ein ziemlich kleiner teil des gesammtbudgets ausmacht.

der grösste teil der vorderen charts sind solche produkte.

es gibt auch produkte z.b. von dj's, welche selber ziemlich gute selbstvermarkter sind und viele dieser marketingarbeiten selber machen, teils bewusst, teils unbewusst.

zudem gibt es einige unter diesen leuten, die einfach einen sehr populären geschmack haben oder durch beobachtung und versuche mit den jahren einen weg gefunden haben. effizient ihre musik zu verkaufen.

hinzu kommen noch ein paar ehrliche arbeiter, z,b, tourfreudige bands, die zudem als sicherer wert gelten z.b. bei festivals, und sich so raufgearbeitet haben.

ganz selten ist dann auch mal was erfolgreich, weils einfach gute musik ist oder genau den nerv der zeit erwischt.
 
So siehts aus teebaum :D
 
Heidewitzka. Das müsste der absolute Leichenschändungsrekord sein, teebaum. Du hast da 'nen 10 Jahre alten Thread ausgebuddelt.
 
  • Danke
Reaktionen: akl
Teebaum wie findet man so einen alten Thread ;-) ?
Trotzdem sehr interessant zu lesen!

Vor allem das sich seit 10Jahren fast nichts geändert hat, obwohl es ja Beispiele gibt wo wirklich durch die neuen Medien (Youtube/Soundcloud) doch einige sehr unbekannte Künstler groß geworden sind...
 
obwohl es ja Beispiele gibt wo wirklich durch die neuen Medien (Youtube/Soundcloud) doch einige sehr unbekannte Künstler groß geworden sind...

LOL... ja heute. Aber als der Thread startete gab es weder Youtube noch Soundcloud. ;-) Damals waren die neuen Plattformen noch Utopie.

Da ging gerade mal last fm an den Start.
 
schräg, der war bei mir zuoberst in der "forum"-liste!!!???

Mmh... vielleicht hast Du da irgendwo versehentlich 'ne Einstellung verändert. Normal ist das eigentlich nicht.
 
Heidewitzka. Das müsste der absolute Leichenschändungsrekord sein, teebaum.

:hammer:

Der User der diesen Thread eröffnet hat, ist nichtmal mehr aktiviert UND hat nicht einmal einen Namen...Eine komplette Karteileiche...;-)

aber wir können den Thread gern wieder auferstehen lassen. Sehr guter Beitrag teebaum...
 
schräg, der war bei mir zuoberst in der "forum"-liste!!!???
hast aus versehen "Ältester Beitrag" zuerst angewählt oder was ;-) ?
 
aus dem Startpost

warum die Produzenten kein richtig gutes Lied, was sofort zum Ohrwurm wird, für die No Angels ausgesucht haben

selbst die beziehen doch schon Riester ;-)
 
Was soll man auf so eine Frage antworten?

Dass ein 15minütiger Sludge / Post-Rok Song mit undergroundiger Produktion keine Chartspositionen erreichen kann ist bspw. klar. Wenn das z.B. deine Definition von Musik ist, die keinen Schund darstellt, dann sind die Charts für dich Müll.

Wenn du Deutsch-Rock mit catchy Texten magst, lohnt es sich widerrum mal in die Top 100 reinzuhören.

Wenn du nicht viel über Musik weisst und dich unangestrengt bedüdeln lassen willst, wirst du vermutlich kaum etwas anderes als Charts hören.

Die Welt ist eine Grauzone ;)
 
@sixstringwarrior

mit wem sprichst Du? Der TS wird Dir nicht antworten ....Schau mal auf das Datum ;-)
 
jojo, der popsta, der forengründer, hehe, des woan no zeiten, goe rosi ? < auf der parkbank sitzend kruemel an die spatzen werf >
 
Huch? Die Threadleiche hier modert ja schon. Wer buddelt denn sowas aus?
 
Muhahaha...jetzt haben se Dich aber am ####, teebaum :D

Jetzt mal im Ernst, interessant zu lesen, Danke für`s "ausgraben".

Tja, und der Max Martin...der ist ja immernoch sowas von Fett im Geschäft, die Liste an Hits die der Kerl auf dem Buckel hat geht ja auf keine Kuhhaut :D

Wenn man solche Ohrwürmer zu schreiben tatsächlich lernen kann, dann wüsste ich gerne was ich zu tun habe.

Idea`s anyone ?

Anders gefragt : Ist die Fähigkeit Ohrwürmer zu schreiben in die Wiege gelegt...oder kann man das tatsächlich lernen ? Was denkt Ihr ?

Gruss Gero
 
Anders gefragt : Ist die Fähigkeit Ohrwürmer zu schreiben in die Wiege gelegt...oder kann man das tatsächlich lernen ? Was denkt Ihr ?

Keine Ahnung!

Hab' noch nie 'nen Ohrwurm geschrieben. Ist auch von sovielen Faktoren abhängig bis einschließlich zur Vermarktung eines Songs, inkl. etwaiger Provokationsmaschen und Skandälchen im Umfeld, die da mit reinspielen, um 'nen Song erfolgreich zu machen. Potentielle Ohrwürmer gibt es m.E. zu tausenden z.B. im Netz. Nur - die werden kaum gehört - wegen Überangebots und mangelnden Interesses aus der Tonträgerindustrie.

Aber generell gilt: natürlich wird man mit zunehmender Songwritererfahrung auch besser.
 
Aber generell gilt: natürlich wird man mit zunehmender Songwritererfahrung auch besser.

nun genau dann, wenn man besser ist, schreibt man keine Ohrwürmer mehr ;-)
 

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