E-Gitarren Mixing

[jokoo]

Schöner Fred, vieles nützliche Infos!

Ich konnte vor 'nem Jahr günstig ein Avid (Digidesign) Eleven Rack ergattern. Nutze es seitdem als Übeamp, für Aufnahmen, Reamping oder auch als ext FX und bin super zufrieden damit. Bin allederings Keyboarder, der nur nebenbei ein bischen pleckt ...

 

[PalmaSola]

Mit dem Ding habe ich auch schon gute Produktionen gehört.Ist nur so teuer .Man kann ja nicht alles haben ...

 

[schoeni]

Schöner Fred, vieles nützliche Infos!

Ich konnte vor 'nem Jahr günstig ein Avid (Digidesign) Eleven Rack ergattern. Nutze es seitdem als Übeamp, für Aufnahmen, Reamping oder auch als ext FX und bin super zufrieden damit. Bin allederings Keyboarder, der nur nebenbei ein bischen pleckt ...

Hab das Dingen auch schon seit n paar Jahren und immer noch total zufrieden damit. Kommt auf allen meinen Sachen zum Einsatz.

 

[litoni]

mein Eindruck: der thread ist teilweise ziemlich abgedrifftet. ( vom eigentlichen Thema )

Es macht doch schon mal einen riesen Unterschied aus, ob mit Micros oder Plugs bzw. Modeler aufgenommen werden soll oder aufgenommen wurde.

Wenn mit Micros aufgenommen werden soll und der Gittensound "voluminös und groß" daher kommen soll, dann ist das ohne zusätzliche Raummicros kaum zu schaffen. Das die Akustik optimal sein muss, erklärt sich von selbst. Bei Rhythmusgitarren reicht oft closed miced. Ist aber auch Genre abhängig.
Hat man mit den Micros alles richtig gemacht, kommt man oft mit fein dosierter Dynamikbearbeitung aus und man ist kaum gezwungen "brachial " zu werden oder "verbiegen" zu müssen. Cleansounds vertragen in der Regel etwas mehr spürbaren Zugriff als Zerrsounds. Bei Effekten arbeite ich gerne auch mit Delays anstatt Reverbs, auch für Räume, bietet sich bei Gitarren besonders gut an.

Mit Modelern oder Plugs arbeite ich nur wenn ich kreative Sounds haben will die ich mit der klassischen Methode nicht hinbekomme.

 

[m_tree]

Ich würde erstmal mit einem einzigen Mikro anfangen und das gut ausrichten. Vereinfacht die Sache.
Nicht zu nah an den Lautsprecher, sonst wirds schnell sehr mumpfig (ein SM57 boostet dann bei 200Hz ordentlich). Mit 30cm könntest du z.B. anfangen.
Und den Amp ein gutes Stück aufdrehen. Also nicht gerade Zimmerlautstärke

Den Sound am Amp würde ich dann anhand des aufgenommenen Signals einstellen. Mikrofoniert klingt die ganze Sache halt doch ne Ecke anders.
Und ich würd schauen, dass die Aufnahmen nicht zu bassig werden. Der Präsenzbereich um 1 - 5kHz (je nach Gitarre / Amp) kann ein gutes Stück betont werden.

Im Mix würde ich dann erstmal sorgfältig nach störenden Frequenzen suchen und rausfiltern.
Gedoppelte Gitarren würde ich 1:1 gleich aufnehmen, nur eben mit anderen Takes. Wenn die Gitten eine tragende Rolle im Song spielen einfach erstmal hart pannen. CLA, Andrew Scheps uvm. mixen fast ausschließlich LCR ...

Ob Kompression nötig ist hängt vor allem vom Distortion Level ab. Cleane E-Gitarren vertragen meistens ne beherzte Portion Kompression. Vollverzerrte Brettgitarren kommen oft ohne aus ...
Gedoppelte Gitten würde ich einzeln komprimieren ("Dual Mono", wenn dein Komp. das kann). Gemeinsame Kompression schweißt sie zwar zusammen, aber verschleiert dann irgendwie die Mitte, in der für gewöhnlich Gesang, Snare, Bass etc. sitzen.

Wenn verzerrte Gitten wirklich mal Kompression brauchen würde ich erstmal mit hohen Ratios > 4:1 und niedriger GR mit 1-3dB rangehen.
Ob das nötig ist kann man IMO erst einschätzen wenn der Mix im groben steht und die Lautstärken stimmig sind. Wenn das passt und die Gitarren nicht präsent genug sind, kann man sie immer noch komprimieren.

Meistens haue ich dann nur ein bisschen Ambience bzw. eine Impulsantwort auf die Gitarren, damits nicht ganz trocken ist und ein bisschen tiefengestaffelt wird. Auf ein Solo z.B. aber auch gern mal ne lange Plate Fahne. Kommt drauf an. Slap, Haas und sonstige Delays dann je nach Song ...
Bei seitlich gepannten Einzelspuren machts sich gut den Hall bzw. das Delay auf die gegenüberliegende Seite zu pannen. Hat Tony ja schon angesprochen. Dafür dann am besten nen Mono Hall verwenden.

 

[SOS]

Mit 30cm könntest du z.B. anfangen.

das wäre dann bei uns metallern ein raummikrofon

 

[m_tree]

Mit 30cm könntest du z.B. anfangen.

das wäre dann bei uns metallern ein raummikrofon

Klar, richtig in-the-face geht direkt vorm Lautsprecher besser.
Aber ich hatte im Mix immer wieder Probleme mit zu nah mikrofonierten Amps.

Bin allerdings kein Profi.

 

[SOS]

Aber ich hatte im Mix immer wieder Probleme mit zu nah mikrofonierten Amps.

dewegen ist dann praktisch immer (multiband)kompression angesagt. der erwähnte nahbesprechungs-boost tut dünneren, also offen gespielten höheren sachen oder shreds ganz gut, bei palmmutes wird's dann schnell zu viel.

 

[PalmaSola]

[Wenn mit Micros aufgenommen werden soll und der Gittensound "voluminös und groß" daher kommen soll, dann ist das ohne zusätzliche Raummicros kaum zu schaffen..

Wie sieht das den bei einer ISO-Cab aus?Da ist ja kein Raum gegeben.

 

[SOS]

vergiss raummikros bei bratigen e-gitarren, wenn es sich nicht grad um blues handelt... das klingt schnell schwammig und indirekt, loose... furchtbar oldschool... und wir wollen doch gitarren heutzutage in-your-face, praktisch in jedem genre... lieber ein wenig künstliche ambience in homöopathischer dosis drauf wenn es zu trocken ist und um die gitarren etwas zu disconnecten.

 

[litoni]

[Wenn mit Micros aufgenommen werden soll und der Gittensound "voluminös und groß" daher kommen soll, dann ist das ohne zusätzliche Raummicros kaum zu schaffen..

Wie sieht das den bei einer ISO-Cab aus?Da ist ja kein Raum gegeben.

Logischerweise kann nicht jeder "lärmen" wie er will

Daher ist das mit der Isobox schon in Ordnung. ABER: ich würde dir dann empfehlen mit Plugins oder gleich mit einem Modeler aufzunehmen der dir dann schon eine Auswahl bietet deinen Sound zu finden. Ich persönlich bin kein Freund von ISO-Cab's, aber das sieht jeder anders. Ich würde da eher einen guten Modeler bevorzugen.

 

[litoni]

vergiss raummikros bei e-gitarren, wenn es sich nicht grad um blues handelt... das klingt schnell schwammig und indirekt, loose... furchtbar oldschool... und wir wollen doch gitarren heutzutage in-your-face, praktisch in jedem genre... lieber ein wenig künstliche ambience in homöopathischer dosis drauf wenn es zu trocken ist und um die gitarren etwas zu disconnecten.

so verallgemeinern würde ich das nicht. Gerade Raummicros können dem Grundsignal noch das gewisse "Etwas" hinzufügen, das würde ich nicht unterschätzen und schwammig muss das überhaupt nicht klingen

Ob "Old School" oder nicht, wichtig ist, was letztendlich herauskommt ! Wie heisst es so schön, viele Wege .............. und fixe Regeln gibt's sowieso nicht

 

[PalmaSola]

Ich hatte mir vor ein paar Jahren die Sg-Box zugelegt.Ist schon Praktisch,da man "ungestört" über Kopfhörer seinen Amp aufnehmen kann.Auf Ampsims stehe ich irgendwie nicht sbwohl man ja sehr gute Ergebnisse damit erzielen kann,die man warhscheinlich von einem echten Amp nicht unterscheiden kann.

 

[litoni]

Ich hatte mir vor ein paar Jahren die Sg-Box zugelegt.Ist schon Praktisch,da man "ungestört" über Kopfhörer seinen Amp aufnehmen kann.Auf Ampsims stehe ich irgendwie nicht sbwohl man ja sehr gute Ergebnisse damit erzielen kann,die man warhscheinlich von einem echten Amp nicht unterscheiden kann.

wie schon erwähnt, wenn man auf Nachbarn Rücksicht nehmen muss ist die ISO-Box schon o.k.
Was Modeler und VIST's angeht, hat man heutzutage eine große Auswahl, wo man sehr gute Ergebnisse erzielen kann, keine Frage !
Ich bin aber der Meinung, eine Aufnahme mit guten Micros und gutem Raum hat halt schon einen gewissen "Charme".

 

[TonyPizza]

Es wurde doch schon alles gesagt, jetzt wird es nur so lange breit getreten bis wieder jemand weint.

Bevor du irgendeinen MüllRaum mit aufnimmst, nehm dir lieber ein schönes ambience preset dazu oder ein IR von nem schönen raum... hab ich alles schon geschrieben, vergiss die raum mikros.

Und ja, man macht sich den nahbesprechungseffekt zu nutze, was soll das mit den 30cm? Das ist Quark, 10cm ca. höchstens, ab da geht Druck flöten

 

[PalmaSola]

Dann machen wir besser mal Dich hier

Danke für eure Tipps und Anregungen!

 

[m_tree]

Und ja, man macht sich den nahbesprechungseffekt zu nutze, was soll das mit den 30cm? Das ist Quark, 10cm ca. höchstens, ab da geht Druck flöten

Wenn man dann wegen viel Nahbesprechung die Bässe mit nem Multiband platt walzt geht auch Druck flöten. Oder auch wenn man die Bässe mitm EQ rausdreht ...

Optimal ist, wenn man die Aufnahme ohne weitere große Eingriffe in den Mix integrieren kann.
D.h. ein guter Gitarren- und Ampsound und ein gut ausgerichtetes Mikro.
Je mehr Mikros man kombiniert desto schwieriger wirds das nicht in Brei ausarten zu lassen. Da geht auch ganz schnell Druck flöten, wenn es Phasenprobleme gibt.

 

[TonyPizza]

Palmi's Gitarrensound ist soweit top, ich wurde da gar nichts dran ändern, nur mit den angesprochenen mixing Tipps evtl. weiter optimieren.

 

[SOS]

es reden einfach wiedermal die metaller an den rockern und poppern vobei...

 

[Gast92251]

Andrew Scheps uvm. mixen fast ausschließlich LCR ....

Das stimmt überhaupt nicht.
Scheps anfangs in den 60ern - als es keine anderen technischen Möglichkeiten gab, sicher.
Aber heute schon lange nicht mehr.
LCR Mixing ist absolut schlimm und tot.
Schön das gesamte Panorama sinnvoll ausnutzen (deswegen auch die LR Gitarren), auf Monokompatibilität achten, gut alle Spuren frequenzmässig platzieren - der Scheps achtet auf sowas.