Dur & Moll - Was ist das ?

[Trebel]

Hallo

Gerade musste ich lesen das das (positive) Dur gefragt ist und nicht das traurige Moll.

Da ich nun eher zu letzterem zähle, will ich nun wissen, was das ist.

Laut Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dur-Moll-Tonalität

...versteh ich kein Wort.

Könnt Ihr mir sagen, welche Noten man ausschlieslich spielen darf,
wenn man Dur sein möchte ?

Und welche Noten zählen alle zu Moll ?

MfG
Trebel

 

[ModulationMatrix]

Aber den Unterschied hörst du doch, oder? Du willst mir nicht sagen dass du nicht merkst ob du Dur oder Moll spielst? Dazu muss doch niemand Akkorde analysieren?

 

[synthpark]

wenn dich ein Dreilang ganz traurig macht, dann ist es wahrscheinlich Moll.

wenn du beim Hören eines Dreinklangs starke Glücksgefühle empfindest,
dann ist es wahrschneinlich Dur.

Wenn Du beim Hören an einen altertümlichen Sandalenfilm denken mußt,
dann ist es wohl eine Quinte oder Quarte.


PS: die Stellung des Mitteltons, also die Terz, macht den Unterschied.

 

[Locis]

Es kommt drauf an, welchen Grundton Du hast. Die gleichen Töne können sowohl Dur als auch Moll sein. Die C-Dur Tonleiter wäre diese hier:

C D E F G A H C etc

die gleichen Töne aber von A:

A H C D E F G A etc.

sind die a-Moll Tonleiter.

In beiden Tonleitern gilt: die wichtigsten Akkorde werden vom 1. Ton, vom 4. Ton und vom 5. Ton gebildet.
Akkorde sind Dreiklänge, also drei Töne gleichzeitig, wobei immer ein Ton übersprungen wird. In der C-Dur Tonleiter wäre der 1. Akkord also: C E G. Man sagt dazu Akkord der 1. Stufe. C E G ist ein Dur-Akkord. einen Dur Akkord erkennt man daran, daß zwischen dem ersten und zweiten Ton (C E) drei Halbtöne liegen und zwischen dem zweiten und dritten Ton (E G) nur zwei Halbtöne.

Der Akkord der 1. Stufe in a-Moll ist A C E und ist ein Moll-Akkord. Hier verhält es sich genau umgekehrt: zwischen dem ersten und zweiten Ton (A C) sind nur zwei Halbtöne und zwischen dem zweiten und dritten Ton (C E) sind drei Halbtöne.

Ich hoffe, dieser kurze Ausflug in die Musiktheorie konnte helfen.

 

[Cell_o_Chromos]

Das sind die beiden Seiten die Du lesen möchtest:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dur
http://de.wikipedia.org/wiki/Moll

synthpark hat es gut gesagt:
Große Terz, Kleine Terz.

Jeder Ton kommt sowohl in vielen Dur- als auch in verschiedenen Moll-Tonleitern vor, man kann das also nicht pauschal aufteilen.
(Und neben den Dur- und Moll-Tonleitern gibts ja dann auch noch andere... Kirchentonleitern, "Zigeuner"-Tonleitern, Pentatoniken, Chromatische. Es gibt sogar in der Musik der weiten Welt Tonleitern, die aus anderen Tönen aufgebaut sind als die die wir so nutzen.)

Kurze Frage, lange Antwort: Lies dich ein wenig allgemein in die Musiktheorie ein. Das ist Grundsätzlich alles keine geheime Magie, und es lohnt sich.

 

[Instrumentenfreak]

...offtopic: Ich hasse offiziell meinen Router.
Ich hab schön ausführlich nen Beitrag geschrieben, als mein Router keinen Bock mehr hat -.-
Und jetzt nach nem Neustart, steht hier schon alles was wichtig ist...

Scheiße *schmoll*

Grundton + große Terz + kleine Terz = Dur-Akkord
...hat einen eher positiven, fröhlichen Charakter.

Grundton + kleine Terz + große Terz = moll-Akkord
...hat einen eher traurigen, schweren Charakter.

Denk doch mal an Volksmusik, Schlager und Kinderlieder... die beinhalten zum größten Teil Dur-Akkorde und klingen fröhlich (auch wenn sich MICH eher agressiv machen^^).

Traurige Lieder beinhalten oft hauptsächlich Moll-Akkorde.

 

[Mike3000]

Locis und Instrumentenfreak bringens auf den Punkt.

...viel mehr muss man dazu am Anfang nicht wissen.

 

[Tom81]

Locis und Instrumentenfreak bringens auf den Punkt.

...viel mehr muss man dazu am Anfang nicht wissen.

Das ist richtig, aber ich glaube, wenn man so gar nix über Musiktheorie weiß - ich glaube, dass trifft bei Trebel zu - dann kann man mit kurzen Erläuterungen wenig anfangen, dann muss man langsam rangeführt werden. Daher mein Tip: Frank Haunschild, Die neue Harmonielehre Band 1. Davon die ersten vier Kapitel (=50 Seiten) für die Basics. Ggf. noch die Kapitel 5 bis 9 (45 Seiten), dann weiß man alles Wesentliche. Wenn man das zehnte Kapitel und vielleicht sogar den zweiten Band noch dranhängt, weiß man mehr als mancher Musikstudent/-lehrer.

 

[Instrumentenfreak]

Die Abstände zwischen 2 Tönen werden "Intervalle" genannt. Das kleinste, in unserer westlichen Musik verwendete Intervall, nennt sich "Prime" und ist eigentlich 2 mal der gleiche Ton hintereinander. Es ist an sich kein wirklicher "Abstand", aber er ist trotzdem relevant.

Das nächste Intervall ist die "Sekunde". Die gibt es als "kleine Sekunde" (auf dem Klavier die benachbarte Taste neben dem Ausgangston...Beispiel: C und Cis/Des oder A und As/Gis...auf der Gitarre/Bass ein Bund weiter) und als "große Sekunde" (auf dem Klavier 2 Tasten weiter...Beispiel C und D oder A und G...auf der Gitarre/Bass 2 Bünde weiter).

...die kleine Sekunde nennt man auch Halbtonschritt.
...die große Sekunde nennt man auch Ganztonschritt.

Das nächste Intervall heist Terz. Diese gibt es auch in groß (z.B. von C zu E, also 4 Halbtonschritte...auf der Gitarre/Bass 4 Bünde weiter) und klein (z.B. von C zu Dis/Es, also 3 Halbtonschritte...auf der Gitarre/Bass 3 Bünde weiter).
Eine große Terz deutet auf einen Dur-Klang hin, die kleine Terz auf einen Moll-Klang.

Danach kommen noch Quarte, Quinte, Sexte, Septime, Oktave, None, Dezime und so weiter...
...das alles zu beschreiben sprengt hier den Rahmen und kann an vielen Stellen nachgelesen werden.

Ich empfehle hierzu immer den Klaus Kauker, der das sehr anschaulich und leicht verständlich erklärt:
www.klaus-kauker.de
https://www.youtube.com/user/klauskauker/playlists

 

[Trebel]

finde das doof.

Hab mal probiert eine fröhliche Phrase zu bauen, so voll "candy"
urx..... kann ich mich irgendwie nicht mit identifizieren.

ich folge einfach den Flüssen.

 

[Dodo_I]

Das mit

Moll -> traurig
Dur -> fröhlich

stimmt nur bedingt. Die meisten Pop-Songs, fast die komplette Soulmusik sind in Molltonarten geschrieben - und sind trotzdem alles andere als traurig oder depressiv.

Hingegen ist z.B. "Let it be" von den Beatles (bis auf die Mollumkehrung der Tonika) komplett in Dur - und wirkt trotzdem eher traurig. Zumindest auf mich.
(Gibt aber noch haufenweise andere Beispiele, z.B. von William Walton, Edvard Grieg ...).

Von daher lässt sich die oben genannte "Einteilung" zumindest in der neueren Musik nicht halten ...

 

[User70408]

 

[helge1973]

ich folge einfach den Flüssen.

was auch völlig richtig ist, Trebel.
Sonst wird es konstruiert wirken - und das merkt man.

 

[synthpark]

finde das doof.

Hab mal probiert eine fröhliche Phrase zu bauen, so voll "candy"
urx..... kann ich mich irgendwie nicht mit identifizieren.

ich folge einfach den Flüssen.

Für mich ist es schon sensationell, daß Du bislang einen Bogen um Dur und Moll gemacht hast.

Ich würd mich an Deiner Stelle damit intensiv beschäftigen. Mal eben was anklimpern und dann aufgeben, ist nicht so der richtige Weg. Und konstruiert, naja, die ganzen Liedermacher verwenden auch Dur und Moll, die machen Musik auf dem Rasen und in der Laube.

Am Ende gewinnt man dabei, auch wenn es vielleicht zunächst für einige Zeit sehr konstruiert klingen mag.

 

[helge1973]

auch wenn es vielleicht zunächst für einige Zeit sehr konstruiert klingen mag

Ich hab ja nix gegen neue Fertigkeiten geschrieben, Sündenpark, würdsch nie tun

Nur dagegen, dass man sich gegen seinen "Strom" wehrt.

Das geht erfahrungsgemäß in die Binsen - und wirkt konstruiert.

"Folge der Intuition, der Musik in Deinem Kopf!"

Hab ich in meinem Himalaya-Urlaub gelernt, neben dem Kolle und Yogi Brahmaputhra sitzend.

 

[Dodo_I]

Hab ich in meinem Himalaya-Urlaub gelernt, neben dem Kolle und Yogi Brahmaputhra sitzend.

Ihr wart bei Nagar ???
Ich hoffe, Ihr habt ihm schöne Grüße von mir ausgerichtet ...

 

[helge1973]

 

[marcoustic]

Hab mal probiert eine fröhliche Phrase zu bauen, so voll "candy"
urx..... kann ich mich irgendwie nicht mit identifizieren.

Keiner zwingt Dich, etwas zu tun, was Du nicht willst.

Es kann aber nicht schaden, mal etwas genauer zu analysieren, was man da so tut, um vieleicht den künstlerischen Horizont etwas zu erweitern.

Grüße
Markus

 

[Dodo_I]

Es kann aber nicht schaden, mal etwas genauer zu analysieren, was man da so tut, um vieleicht den künstlerischen Horizont etwas zu erweitern.

Mir macht das oft sogar richtiggehend Spaß, Akkorde zu analysieren, und möglichst auf "krumme" Art weiterzuführen - und zu sehen, ob das noch klingt ...

 

[anne5555]

was ich persönlich schwieriger finde...die richtige Akkordfolge zu finden.
Also a,e,G und F hintereinander, würde ich spielen...aber das passt ja eigentlich nicht.