Ich halte die Apple-Preisdiskussion für völlig irrelevant, nicht sachdienlich und im Grunde auch für unfair.
Ein Rechner zum Musikmachen ist in den meisten Fällen ein Luxusgut, das man zur Ausübung seines Hobbys braucht/will. Insofern bemisst sich dessen Wert auch nicht daran, ob eine Firma damit viel oder wenig Geld verdient, sondern schlichtweg daran, ob ein Konsument bereit ist, für die gebotene Leistung zu zahlen. Das beurteilt jeder anders und hat erst einmal nichts mit dem wirklichen Wert des Produkts zu tun. Da es genug Alternativen in den verschiedenen Preiskategorien gibt, darf/muss jeder selbst entscheiden, wieviel er für sein Hobby ausgibt.
Das lässt sich im Grunde auf alle Lebensbereich ausdehnen. Ich z.B. würde für einen reinen Gaming-PC niemals 3000€ ausgeben, mein Nachbar sieht das anders. Auch ein VW Golf wäre mir mit gut 25000€ viel zu teuer, wenn mich ein Jahreswagen aus Korea für die Hälfte ebenso von Ort A nach B bringt. Ich benötige auch keinen Kaffeevollautomaten mit Milchschäumer für 1000€, weil ich nur wenig Kaffee trinke. Und doch gibt es jede Menge Leute, die sowas in der Küche stehen haben. Denen würde ich aber nicht vorwerfen, dass sie sich sowas leisten, wenn es doch die 8 Cent-Filtertüte auch tut.
Dass Apple hochpreisig in seinem abgeschlossenen Öko-System unterwegs ist, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Ob gerechtfertigt oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wenn der neuen Mac Pro erscheint, werde ich ihn mir auf jeden Fall mal aus der Nähe anschauen und dann entscheiden, ob ich ihn mir leisten will und kann. Wenn ja, erhoffe ich mir eine Mördermaschine mit Power/Support für die nächsten 15-20 Jahre. Wenn nicht, schaue ich mich nach einer Alternative um, z.B. ein aktueller MIniMac mit Raid-System. Oder ich bleibe einfach bei meinem alten 2008er Mac Pro. Der liefert immer noch genug Rechenleistung, um professionelle Produktionen machen zu können und ob jetzt Logic 10.3 oder 11.x.y. installiert ist, spielt für die Musik, die am Ende rauskommt, absolut keine Rolle.