wenn ich da als herzhafter logic-kostverächter eine lanze brechen darf - ist doch vollkommen legitim. die bindung an die daw, die man selber am besten kennt, die ist halt einfach was ziemlich ehe-ähnliches.
Das ist leider (!) für mich ein nicht unwesentlicher Punkt. Ich komme generell wirklich gut mit Programmen aller Art klar. Das schließt auch Sequenzer ein, folglich ebenfalls Cubase - und letztendlich habe ich damit auf'm Atari angefangen und es wirklich viele Jahre benutzt. Aber nachdem ich dann irgendwann mal in den Besitz von Logic kam (das war übrigens eher zufällig, ein Kollege und ich haben einen Demosong für das der Audiowerk 8 beigelegte Aufnahmeprogramm aufgenommen, lustigerweise gab's das Programm dann aber nie im Handel sondern ein Logic Silver), bin ich irgendwie auf den Geschmack gekommen, zumal die Kombination Logic/AW8 auch einfach unfassbar stabil war.
Und irgendwann hat sich das dann verselbständigt - hab dann mein Cubase noch jahrelang up to date gehalten, den technischen Neuerungen ist Logic auch eigentlich komplett immer nur hinterhergehinkt, aber es gab da einen Punkt, der beinahe schon unheimlich ist, nämlich dass sich Logic für mich eher immer wie ein Instrument und weniger wie ein Werkzeug anfühlte. Und das passiert mir bei Software wirklich extrem selten. Die ganzen Funktionen gerade in punkto Parthandling liegen mir auf wirklich ganz seltsame Art und Weise unglaublich gut in der Hand, auch wenn es heutzutage da so richtig gar nix mehr gibt, was andere Sequenzer nicht auch, wenn nicht sogar besser könnten.
Ich habe dann zwischenzeitlich sogar noch Sequenzing-Workshops abgehalten und dafür Cubase benutzt (weil das Medialab der Hochschule eben mit PCs ausgestattet war), das war dann mit SX3, wenn ich mich recht entsinne. Hat aber alles nix geändert, fühlte sich niemals so gut wie Logic an, obwohl ich die technischen Vorzüge von Cubase durchaus gesehen habe - und mir zudem auch noch 'nen Rechner von Apple kaufen musste, um Logic weiterbenutzen zu können, das Allerletzte was ich jemals vorgehabt hätte. Da musste ich dann von einem halbwegs high-endigen PC Tower und einem echt superb ausgestatteten Samsung Laptop auf so ein Plastik-Macbook mit zwei luschigen USB Ports umsteigen und mir auch noch ein neues FW Interface kaufen. Tja, wo die Liebe hinfällt. Zum Glück hat das Macbook samt Logic dann aber auch in punkto Performance einfach selbst 3-4 mal so teuren dezidierten PC Workstations einfach gezeigt, wo der Hammer hängt. Zu dem Zeitpunkt war Logic (2007, damals Version 7) auf den Intel-Macs hinsichtlich Performance einfach allen anderen Sequenzern wirklich meilenweit überlegen. Und z.T. ist es das ja selbst heute noch, bspw. im Hinblick auf vom Sampler abspielbare Stimmen. Da steckt der EXS, ungeachtet seiner komplett antiquierten Funktionalität, immer noch alles in die Tasche.
Wie gesagt, wo die Liebe hinfällt. Dummerweise (oder vielleicht ja auch zum Glück) legt Apple dieser Liebe allerhand Steine in den Weg, denn mit LPX haben die ein paar der Dinge komplett verspackt, die eben über ca. 2 Jahrzehnte dafür verantwortlich waren, dass mir Logic so gut reinlief. Und hinsichtlich der Performance haben die anderen massiv aufgeholt und Apple legt nicht nach - außer für Millionäre.
Nur mal am Rande, und weil's dann auch endlich mal wieder um die Performance geht (zumindest ja Teil des Thread-Titels): Mein eher mauer 2x2.66GHz MP steckt in einem der aktuellen Logic-Benchmarks einen vollausgebauten Mac Mini in die Tasche. Der kommt mit dem 3.2GHz 6-core Prozessor und 1TB SSD (RAM selber ausgebaut) auf stolze €2.200 - ok, mit 'ner 512 SSD kann man knapp 500 sparen, aber ich bräuchte ja noch adäquate Gehäuse für meine verbauten Festplatten. Und dann gibt's allen Ernstes Leute, die mir sowas als Nachfolger für meine Kiste nahelegen wollen. Klar, ich hol' mir einen Rechner, der *weniger* wegschaufelt als eine 9 Jahre alte Kiste (die sich ja auch noch für relativ schlappe €250 auf 2x3.46GHz aufbohren ließe) und lege dafür 2 Scheine hin. Das klingt nach einem super Plan.