Ich weiß nicht in wie fern Zuhörer etwas erwarten, also ob jetzt ein Refrain als solches erkennbar sein muss.
Doch, das muss es.
Das ist hier ja quasi klassisch strukturierter etablierter "Pop", und keine zeitunabhägige (?) Elektrodance-Stimmungstransportation.
Wenn du dir Lieder kommerziell erfolgreicher Songs anhörst, erkennst du unter der Einzigartigkeit jedes Liedes bestimmte Strukturen, die sich wiederholen. Und das sind diese eingängigen Songstrukturen (Verse, Chorus etc.), die oft wiederholt werden, weil sie sich zum einen schon seit Menschengedenken bewährt haben und weil sie sich einprägen. Und im besten Falle sich im Gedächtnis als "Ohrwurm" einpflanzen.
Das ist bei deinen Sachen leider nicht der Fall. Es plätschert bei letzten Hörbeispiel vor sich hin. Auch gibt es keine richtige Melodie, die Stimmennotationen wirken willkürlich gesetzt und damit unstrukturiert, unrhythmisch, beliebig und knapp langweilig. Der Hörer hat somit nichts, woran er sich auf Anhieb festhalten kann. Und das ist jetzt nicht böse gemeint! Klar, wie immer eine interessante Sound-Auswahl und wie immer supertolle Tiefenstaffelung und auch top auf Level ausgeglichen gemastert. Aber das reicht halt nicht wirklich. um einen Song nachhaltig zu gestalten. Gutes Songwriting ist eben oftmals nicht selten auch hartes Handwerk...
Also, der Refrain ist der stärkste Abschnitt in der Songstruktur und dieser ist der zentrale Teil des Narrativs eines Songs.
Der Refrain ist dahingehend eben der Teil, in dem die Spannung zunimmt und sich schlussendlich auch wieder auflöst.
Und trotzdem kann er in jedem Bereich eines Songs auftreten, direkt am Anfang, in der Mitte, oder sogar am Ende.
Ein eingängiger Hook (und einprägsamer Text) sind das Erste, was man hört! Wenn das dann gut gemacht wurde, bleibt es im Kopf hängen "Ohrwurm" (und viele andere Menschen finden den Song dann auch geil > steigende Streams, Klicks, Verkäufe, Konzerte, berühmt, etc.) Einen einprägsamen Refrain zu schreiben, muss aber beileibe nicht kompliziert sein. Es gibt großartige Refrains, die lediglich eine Akkordfolge und einen eingängigen Hook beinhalten.
Vielleicht für andere hier lesenwert:
(unabhängig von der I-V-VI-IV-Vorgabe in diesem Thread)
Schwirren dir Melodien im Kopf rum? Denkst du nur noch in Takten? Siehst du Lyrics anstelle von Worten? Es wird Zeit, einen Song zu schreiben! Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, einen Song zu schreiben. Aber wo fängt man überhaupt an? Und noch viel wichtiger: Wo sollte man aufhören? Der...
blog.landr.com
So schaut´s aus:
stammt hieraus, finde ich sehr wichtig und interessant:
https://blog.landr.com/de/unschone-wahrheiten-arrangement/
Ehrlich gesagt bin kein Fan von Erwartungen erfüllen.
Dafür hassen mich auch viele
Du, das hat ja nichts mit "Erwartungen" zu tun. Das sind einfach klassische Aufbauten.
vgl. die Struktur eines Romans: auch dort gibt es immer einen strukturellen Aufbau und gewisse Spannungsbögen. (wenn das Buch denn gut geschrieben ist). Kann man quasi auch direkt mal aufs Musikarrangement komponieren übertragen...
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