Der I - V - VI - IV - Mainstream - Popsong - Contest

[Turquoise]

Warum?

Du hast das studiert. Du müsstest es wissen.

 

[Turquoise]

Bin auch nicht böse drum, würde aber die Begründung doch gern hören.

Die ersten 0.09 Sekunden hören sich für mich so an:

I - V - VIm - IV - I - V

Das wären schon einmal sechs Akkorde, anstatt vier. Natürlich höre ich, dass zwei der sechs Akkorde Durchgangsakkorde sind. Ich weiß nicht, inwieweit man für Durchgangsakkorde irgendwelche Hühneraugen zudrücken müsste... Offiziell erlaubt sind sie jedenfalls nicht. Aber das spielt auch keine Rolle, denn der kleine Loop endet auf der V. Ein Ende auf der V ist nur erlaubt, wenn der Loop auf der VIm beginnt. Deiner beginnt aber eindeutig auf Dur. Also wird es die I sein.

Lange Rede kurzer Sinn: auch wenn Sascha etwas ganz anderes hören mag - das ist nicht der Loop, um den es in diesem Contest geht.

 

[Locis]

Es sind nur diese vier Akkorde. Die Verschiebung kommt folgendermassen zustande: 1 Zeile = 1 Takt, jede römische Ziffer entspricht einr Zählzeit:

I I I V
VI VI VI VI
IV IV IV I
V V V V
VI VI VI IV
I I I I
V V V VI
IV IV IV IV

 

[Sascha Franck]

Du hast das studiert. Du müsstest es wissen.

Eben.
Und deshalb vermag ich relativ zielsicher festzustellen, dass @Locis sich wirklich sehr brav and die harmonische Vorgabe gehalten hat. Davon, dass die Akkorde auch alle immer gleich lang gespielt bzw. gehalten werden müssen, war ja nicht die Rede. Von daher hat Locis eigentlich ziemlich geschickt eine ansonsten gerne aufkommende, loopartige Eintönogkeit umschifft (auch wenn genau das Handhaben just dieser Eintönigkeit vermutlich eine der Herausforderungen sein sollte...).

I - V - VIm - IV - I - V

Das wären schon einmal sechs Akkorde, anstatt vier.

Nein. Es sind nur 4 Akkorde. Und definitiv in der vorgegebenen Reihenfolge. Wenn du als Contest-Bedingung einforderst, dass diese 4 Akkorde auch immer dergestalt in ein rhythmisches Schema eingebaut werden, dass jeder Akkord über dieselbe zeitliche Strecke läuft, müsste das mMn in den Teilnahmebedingungen vermerkt sein.

 

[Turquoise]

Es sind nur diese vier Akkorde. Die Verschiebung kommt folgendermassen zustande: 1 Zeile = 1 Takt, jede römische Ziffer entspricht einr Zählzeit:

I I I V
VI VI VI VI
IV IV IV I
V V V V
VI VI VI IV
I I I I
V V V VI
IV IV IV IV

Deine Reihenfolge ist:

I I I V
VI VI VI VI
IV IV IV I
V V V V

-> I - V - VI - IV - I - V

VI VI VI IV
I I I I
V V V VI
IV IV IV IV

-> VI - IV - I - V - VI - IV

Du wirst jetzt sagen, aber wenn man die zwei mal sechs Akkorde hintereinanderstellt, ergeben sich genau 12 Akkorde aus jeweils 3 mal I - V - VI - IV.

Ich würde sagen, da der Umbruch der "Progression" mitten im Loop (= 4 Takte) erfolgt und dadurch im nächsten Loop einen anderen Anfangsakkord bekommt, ist die Progression also solche nicht mehr wahrnehm- und erkennbar.

 

[mWermut]

..ischa nett.. diese Verschiebung nutz ich auch.. allerdings im 3/4 Takt..

 

[Sascha Franck]

Ich würde sagen, da der Umbruch der "Progression" mitten im Loop (= 4 Takte) erfolgt und dadurch im nächsten Loop einen anderen Anfangsakkord bekommt, ist die Progression also solche nicht mehr wahrnehm- und erkennbar.

Das ist natürlich korrekt. Verstößt aber dennoch nicht gegen die Regeln.

 

[Turquoise]

Von daher hat Locis eigentlich ziemlich geschickt eine ansonsten gerne aufkommende, loopartige Eintönogkeit umschifft

Dann könnte man es auch wie John Cage machen - 4;30 min die I spielen, und dann in 5 Sekunden ganz schnell die V, VIm und IV.

Sinn des Contests ist nicht, die loopartige Eintönigkeit zu umschiffen, sondern sich genau auf diese Eintönigkeit einzulassen.

 

[Locis]

ist die Progression also solche nicht mehr wahrnehm- und erkennbar

Ja, das ist mir auch aufgefallen und trotzdem ist sie unterschwellig ständig päsent, weil die Akkorde ständig in der geforderten Reihenfolge auftauchen. Aber wie gesagt: bin gar nicht böse drum, wollte nur in der Tat einen Weg probieren die

loopartige Eintönogkeit

aufzuweichen...

 

[Turquoise]

Das ist natürlich korrekt. Verstößt aber dennoch nicht gegen die Regeln.

Meiner Ansicht nach impliziert "Progression" im Kontext von "Mainstream-Popsong" genau dies: dass die Progression innerhalb eines Loops abgeschlossen sein und dann wiederholt werden muss.

Aber bevor ich mich streite, sage ich lieber: Okay, so spitzfindig genau wurde die Sache eingangs nicht definiert (weil vorausgesetzt).

Also . . . freie Fahrt für freie Bürger !

 

[Locis]

Sinn des Contests ist nicht, die loopartige Eintönigkeit zu umschiffen, sondern sich genau auf diese Eintönigkeit einzulassen.

Alles gut.

Aber bevor ich mich streite, sage ich lieber: Okay, so genau wurde die Sache eingangs nicht definiert (weil vorausgesetzt).

Also . . . freie Fahrt für freie Bürger !

Die Progression bleibt für mich als Idee erhalten, weil da interessante Effekte auftreten. Im Contest werde ich sie nicht weiterverfolgen.

 

[Sascha Franck]

Dann könnte man es auch wie John Cage machen - 4;30 min die I spielen, und dann in 5 Sekunden ganz schnell die V, VIm und IV.

Könnte man, klar.

Sinn des Contests ist nicht, die loopartige Eintönigkeit zu umschiffen, sondern sich genau auf diese Eintönigkeit einzulassen.

Das ist mir an sich klar. Aber a) ist es eben nicht so vorgegeben, b) halte ich es persönlich für durchaus legitim (auch im Rahmen dieses Contests), eben genau diese Eintönigkeit aufzubrechen - um eben bspw. zu zeigen, dass auch aus einer so schnöden Akkordfolge mehr rauszuholen ist. Und natürlich auch ohne es, wie in deinem obigen Beispiel, auf die Spitze zu treiben.

 

[Turquoise]

Du hast vermutlich Jazz studiert. Dann wirst Du wissen, dass Rhythmus über den richtigen Ton geht. Jeder muss jederzeit die Eins fühlen. Eine Akkordfolge, wie Locis sie vorgeschlagen hat, ist nicht die Akkordfolge, weil sie auf nacheinander folgenden Einsen mit unterschiedlichen Akkorden beginnt.

 

[mWermut]

..als Beispiel für unsere Progression wird z. B. gerne ‚Proud Mary‘ genannt..dort gibt es genau den Effekt, dass erst einmal ewig auf der Tonika rumgedudelt wird, bis man zuerst auf die Dominante zurückgefallen wird und dann Moll-Parallele und Sub-Dominante kurz aufeinander folgen..also genau das John-Cage-Szenario..

Edit:

Also . . . freie Fahrt für freie Bürger !

..das freut mich

 

[Sascha Franck]

Man kann übrigens lustige Dinge mit solch Verschiebungen anstellen - auch wenn man es ansonsten ganz strikt loopmäßig hält.
Hier ein Schnellschuss (null Soundsuche, man vergebe mir), die Akkordfolge ist so aufgeteilt:
|| C G | Am | F ||
Ich habe darüber aber versucht, mal schnell eine Melodie hinzuklimpern, die eine 4-taktige Form impliziert, also eigentlich so:
|| C G | Am | F | C G || Am | F | C G | Am || F | C G | Am | F ||
Desungeachtet habe ich aber einen "Schließer" eingebaut, indem ich das F in Takt 9 quasi nur rangehängt habe. Deshalb geht's dann eben eher so:
|| C G | Am | F | C G || Am | F | C G | Am | F ||, sprich, eine 4-taktige und eine 5-taktige Form, unter der aber eben immer ein 3-taktiges Akkordschema läuft.
Nein, das wird jetzt kein Pop-Hit, aber es gibt durchaus Leute, die sowas in der Art in ziemlich populäre Songs einbauen.

 

[Sascha Franck]

Jeder muss jederzeit die Eins fühlen.

Kann man doch bei Locis Beispiel ganz locker.

 

[Turquoise]

 

[Sascha Franck]

Hier übrigens die Foo Fighters mit einem ziemlich geilen 5-Takter, der einem eigentlich auch irgendwie suggeriert, er wäre nur 4-taktig:

View: https://youtu.be/IipJAYA1p4I?list=OLAK5uy_lWN3Uv4VpZfY7hRvGa1ycXbyBFRB_-pyg
Gerne irgendwo ab 3:00 einsteigen.

 

[Turquoise]

Ich bin wirklich gespannt auf Dein Ergebnis.

 

[SoulFrontier]

Sinn des Contests ist nicht, die loopartige Eintönigkeit zu umschiffen, sondern sich genau auf diese Eintönigkeit einzulassen.

Das hätte dringend in die regeln gehört!
Davon war bisher nie die Rede.
Just saying