Von mir mal eine ganz blöde Zwischenfrage: Es gibt da ja ein Mikrofon, welches ich obergeil finde, jedoch nicht wirklich benötige: Das USM 69. Da sind zwei U87-Doppelmembrankapseln drin, das Mikrofon ist aber übertragerlos ausgeführt und hat im Gegensatz zum U 87 nicht drei, sondern fünf schaltbare Richtcharakteristiken, also wie das U 89 und das TLM 170.
Ich brauche im Sprecherraum natürlich nur einen einzigen Kanal und nicht zwei. Nun frage ich mich, zunächst mal rein theoretisch und losgelöst von der Frage, wie es sich bei einem Test klanglich schlägt: Wäre das eine Lösung, über die ich nachdenken sollte? Dazu muss man im Hinterkopf haben, dass es dafür keine originale Spinne mehr gibt. Man würde es also über eine Knickgelenkbuchse (die aus dem Kabel IC 6, ebenfalls obergeil) anschließen und zur Trittschallentkopplung einen Schwinggummi Z 26 dazwischenschrauben, was meiner Meinung nach jedoch keine so gute Lösung wie eine Spinne ist, selbst wenn man unter 50 Hz streng abschneidet.
Zweite Frage wäre: Um das Ding an den Mika-Arm mit seinem innenliegenden dreipoligen Kabel anzubauen, würde ich nur den einen der beiden Kanäle anschließen. Weiß jemand, ob beide Systeme wirklich komplett unabhängig von einander arbeiten? Beim MKH 418 S ist das zum Beispiel nicht der Fall, da muss man auch die Acht speisen, weil das Richtrohr sonst zu stark rauscht.
Und was macht es mit den beiden Kapseln, wenn die eine ständig benutzt wird und die andere nie? Wenn man Jahre später mal eine Stereo-Aufnahme macht, und das Mikrofon dann über ein vollständiges IC6-Kabel anschließt - klingt es dann "schief"?
Ist die Idee so dermaßen bescheuert, dass ich sie verwerfen sollte?
Matthias
