Der "Flow" in der digitalen Musik

  • Ersteller Free--Music
  • Erstellt am
Ich bezog mich auf einen Post von Wolfgang weiter oben.

Desweiteren bezog ich mich auf die Frage des Threadstellers, sofern die überhaupt noch bekannt ist. Frage war, warum klingt es super (grooved es) wenn er Audio aufnimmt und warum ist diese Magie dann weg, wenn ers als [g=32]midi[/g] macht.

Drittens hat mir mal ein richtig groovender Drummer erklärt warum das bei ihm so grooved: z.B. "bei diesem fill in stell ich mir vor, ich stürze eine Treppe runter, bleib auf dem Absatz kurz liegen, und dann gehts weiter".

Versuch das mal. Du wirst sehen, das folgt kaum mathematischen Regeln, grooved aber wie sau...:)
 
Unsinn. Man kann alles, aber auch wirklich alles in mathematische Gesetze und Regel kleiden, auch das runterstürzen eines Drummers der Treppe runter ... - gerne auch mit 2 oder mehr Absätzen .... :)
 
Naja, man kann auch mal was als Gegeben annehmen was ein Profi (Wolfgang) schreibt.
 
>>Ich bezog mich auf einen Post von Wolfgang weiter oben.

Ich weiss.
Du hast auf einen Post, in dem W. sich mit dem Groove beschäftigt, mit einem Beispiel zum Thema "menschliche Fehler beim Einspielen" - mithin Humanizing genannt - geantwortet.
Du hast damit zwei unterschiedliche Dinge verknüpft.

>> warum klingt es super (grooved es) wenn er Audio aufnimmt und warum ist diese Magie dann weg, wenn ers als [g=32]midi[/g] macht.

??
Die Frage ist doch wohl hinreichend beantwortet worden, oder nicht?

>> ........das folgt kaum mathematischen Regeln, .......

So?

>> .......grooved aber wie sau...

Eben genau drum.
Sicher aber nicht, weil der Drummer irgendwelches Fehlverhalten in sein Spiel einstreut..... ;)
 
human_ray schrieb:
Mit individuell meinte ich das das zweite, dritte und vierte Viertel unterschiedliche Differenzen zum mathematisch korrektem Viertel haben.
Aber dieses Verhältnis der Viertel zueinander ist in allen Kulturen gleich?

Da erkennt man dann das alle Menschen doch gleich ticken...

Oder gibt es doch mehrere unterschiedliche? So wie Walzer zu ACDC?

Wiener Walzer ist da nicht die Ausnahme aber wesentlich komplexer da das Tempo eigentlich sich staendig aendert.

Ein Groove funktioniert nur bei konstantem Tempo.

Selbst bei einem Ritartando oder Accelerando sind die mathematischen Viertel "harmonischer".
 
also das interessiert mich jetzt!
:kratzamkinn:

hier ist ein simpler drumsbus bestehend aus
Kick, [g=149]Snare[/g] und Hihat! (alles unbearbeitet)!
files in 24bit/44100 Hz

90 [g=45]Bpm[/g]

Groove

die sounds liegen "einfach" im 1/16tel raster, keine [g=21]velocity[/g] schwankungen!

62145afba2.jpg
[/URL]





























wie würde dieser drumbus klingen, wenn alle events "mathematisch" korrekt postitioniert sind?
 
Kupo: Mathematisch korrekt ist, wenn die Audioevents genau auf dem Raster deines [g=70]Sequencer[/g] liegen.

Aber dann grooved es nicht.
 
true, so wie die events jetzt im 16tel raster liegen,
haut der drumbus niemanden vom hocker!

deshalb hätts mich interessiert was man da "gezielt" timing mässig verbessern könnte,
ohne jetzt ne stunde "blind" events hin und her zu verschieben!
(was ich in dann meistens eh machen muss)


aber dieses "HUMANIZED MASTER TEMPLATE"
hätt mich schon sehr interessiert.

nichtsdestotrotz danke für die bisherigen infos :2up:
 
Hallo zusammen. Ich habe da mal was vorbereitet:
http://www.valdelobo-music.com/groove.rar

beats.mp3 ist simpel programmierter 4 [g=253]Takt[/g] [g=415]Loop[/g].
Alle Schläge sind exakt auf 16 quantisiert und haben alle die gleiche [g=21]velocity[/g].

Meine Erkenntnis: Etwas kann grooven auch bei 100% quantisierung und ohne Anschlagvariation.

beats-groove amen brother.mp sind gleichen 4 Takte, jetzt mit dem "groove template" des bekannten Funk breaks Amen Brother quantisiert.
beats groove pushing groove.mp3 ist mit einem anderen Template quantisiert.

Meine Erkenntnis: Unterschiedliche Templates passen unterschiedlich gut zum jeweiligen Rhytmus.

beats - nur [g=21]velocity[/g].mp enthält das auf 16tel quantisierte loop, jetzt aber mit Variationen der [g=21]Velocity[/g].

Meine ERkenntnis: Alein durch Veränderung der Anschlagstärke lässt sich ein enormer Zugewinn an Groove erzeugen.

beats - groove MPC16th + [g=21]velocity[/g].mp3: hier jetzt groove template + veränderungen der [g=21]Velocity[/g].

Das klingt schon recht lebendig für 2 Minuten Arbeit...

Als Tool habe ich das Quantize Tool von FL Studio verwendet. Die verwendeten Templates sind für umme mit dabei.

cheers,
Thomas
 
ne 808 groovt mit geraden beats, 1/16 hihat.

ist da ein Human Pattern heimlich einprogrammiert?

würde mich interessieren ...
 
Ich fürchte die 808 eiert einfach fröhlich vor sich hin zumindest die 303 die ich mal hatte machte das und da werden auch nicht komplett andere Schaltungen verbaut gewesen sein.
 
Meine Erkenntnis: Etwas kann grooven auch bei 100% quantisierung und ohne Anschlagvariation.
nun... hunderte von künstlern werden dir diese annahme bestätigen können...
ich will trotzdem das wolfgangsche groovetemplate sehen - gehts da um samples, ms oder letztlich doch um den subtilen unterschied, der nur durch vovox-kabel erreicht werden kann?
 
@ tubeless und weils passt: klickt mal auf den link in #46, da erklärt er das und das ist auch des Pudels Kern.

Früher nannte man das was hier jetzt menschliches Fehlverhalten, oder auch Unvermögen genannt wird, wie auch immer, mal "feeling". Die Jungs mit dem feeling grooven, sind aber nicht exakt auf 1,2,3und4.

Was hier nun versucht wird, ist einfach rauszukriegen, warum das grooved und die Erkenntnisse dann in mathematischen rastern zu definieren, um das nachbilden zu können. Evtl. nennt man auch das "humanizing".

Wenn das gelungen ist, könnte es im nächsten Schritt um das Nachbilden der interaktionen mehrerer zusammen groovender Musiker gehen...

Da kann man sicher irren Aufwand treiben. Oder eben ein Instrument lernen, selber grooven und sich keinen Kopf machen, warum das jetzt grooved...
 
Die Sache mit dem "humanisierten" Raster (oder: wohltemperiertes Timing) haben sie uns an der Jazzmusikhochschule (was für ein Wort!) auch beigebracht...ist ein sehr interessantes Thema.
 
Wolfgang schrieb:
Der Groove ist die jeweilig individuelle, zeitliche Differenz zu jedem mathematisch korrektem Viertel innerhalb eines Taktes des jeweiligen Rhythmuses.

Alles klar? ;)

Ich stell mir das gerade vor.
Wolfgang der gemeine Kerl,stellt dem Drummer da 4 Metronome hin,die alle eine gewisse Verzögerung untereinander aufweisen,das entlockt ihm dann ein schönes breites Grinsen:D

Dann sagt er,

na komm,wo is er,na such,na,wo ist der Groove.

Der jemeine Typ der,

da wäre ich gerne bei,ich lach nämlich auch gerne:D
 
human_ray schrieb:
Ich fürchte die 808 eiert einfach fröhlich vor sich hin zumindest die 303 die ich mal hatte machte das und da werden auch nicht komplett andere Schaltungen verbaut gewesen sein.

ich glaub eher, daß die 808 verdammt tight "groovt". So verhält es sich zumindest mit der 909, ich habs nachgemessen, da eiert gar nichts, ganz im Gegenteil. ;-)

so ein Käse, ich gebe "wohltemperiertes Timing" ein und bekomme als erstes HR.de :D in Google
hätte gerne was dazu gefunden ...
 
-HP- 117

>>>
...ich gebe "wohltemperiertes Timing" ein und bekomme als erstes HR.de in Google...
<<<

N:
Daran siehst du mal, was hier für ein Dampf reingelassen wird... :)
 
Hallo zusammen. Ich habe da mal was vorbereitet: http://www.valdelobo-music.com/groove.rar

cooler vergleich thomas!
die beats - groove MPC16th + [g=21]velocity[/g].mp
und beats groove pushing groove.mp3 klingen am besten!
ganz klar

was mir an fruity loops aber trotzdem nie gefallen wird ist, dass
egal was man anstellt, es klingt irgendwie immer nach PC egal ob man mit groove templates arbeitet oder nicht!

weiß nicht wie ichs beschreiben soll, aber dieses pc feeling spür ich noch mehr als bei [g=539]cubase[/g]!

würd das wahrscheinlich nicht so merken oder fühlen, wenn ich nicht jahrelang mit der mpcs (2000xl&4000) gearbeitet hätte!

die kicken die drums anders raus!
 
Zitat: Meine Erkenntnis: Etwas kann grooven auch bei 100% quantisierung und ohne Anschlagvariation. nun... hunderte von künstlern werden dir diese annahme bestätigen können...

Ich habe dies nur noch mal betont, weil Wolfgang weiter oben Groove definiert
Der Groove ist die jeweilig individuelle, zeitliche Differenz zu jedem mathematisch korrektem Viertel innerhalb eines Taktes des jeweiligen Rhythmuses.

Nach dieser Definition hätte eine Performance, die 0% Abweichung zu den mathematisch korrekten Zählzeiten aufweist demnach auch 0% Groove...


Ja, das Mikrotiming, oder wie Wolfgang es nennt das "wohltemperierte Timing" ist sicherlich ein sehr wichtiger Bestandteil des Phänomens "groove".

Die reinen rhythmischen Patterns und figuren, sowie [g=4]Dynamik[/g] sind aber mindestens
genauso wichtige Elemente !

ich will trotzdem das wolfgangsche groovetemplate sehen - gehts da um samples, ms oder letztlich doch um den subtilen unterschied, der nur durch vovox-kabel erreicht werden kann?

Er hat ja schon mehrfach gesagt, dass er das nicht rausrücken will. Das ist ja auch sein gutes Recht.

Auf jeden Fall ist Microtiming ein reales Phänomen und die Abweichungen zu den mathematischen Zählzeiten lassen sich exakt messen. Damit hebt es sich deutlich von den vermeintlichen Vorzügen von Vovox-Kabeln ab, für die es zumindest heute noch keinen messtechnischen Nachweis gibt. (Um es mal ganz vorsichtig zu formulieren)

schönen Sonntag,
Thomas
 

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