Der "echte" Preis von Plugins ?

[Bergie]

Meiner Meinung nach hat das nichts mit böswilligem Verarschen zu tun, sondern ist eine simple Kosten/Nutzenabwägung.

Selbstverständlich ist das immer eine Abwägung und zwar egal ob klein, ob gross. Auch Native Instruments oder UAD schauen genau wo sie ihr Kapa hinpacken. Es geht ja nur um die Transparenz. Soll die kleine Fummel-Bude doch schreiben: "leider keine kostenlosen Updates. Kann ich Kapa & finanziell nicht leisten." Alles gut, dann würde ich sein VSTi-Preis noch mal ganz anders bewerten und vielleicht die 199 EUR nicht hinlegen.

Oder am besten gleich den Preis realistisch darstellen. Für 49 EUR ohne jedes Service-Versprechen, alles gut.
Vielleicht ist das Teil so geil, dass ich sage: "Sch*** drauf, ich kauf das Teil, so innovativ!" weiß aber gleichzeitig: da kommt vermutlich nie ein Update und nach 2-3 Jahren ist hier Schicht im Schacht. War dann aber ein bewusste Entscheidung !

Die unfaire "Lücke" kommt ja m.E. von Premium-Preis aber kein Service inkl. "ich sag es aber keinem vorab".
Ist halt gerade für kleine Hersteller zu verlockend sich am Premium-Preis zu orientieren und danach den (Service)-Sack einfach zu zumachen. Deshalb ja die Idee z.B. bei KVR einfach eine Update-Policy-Schulnote zu vergeben, dann schau ich kurz nach und kann bewusst kaufen.

Wäre dann alles fein? Auch hier würden sich höchstwahrscheinlich viele User aufregen, auch wenn diese Herstellerinfo nur transparent und ehrlich wäre.

Ich glaube ja, denn allen anderen würde ich dann frech sagen: wer lesen kann ist klar im Vorteil War offen und fair. Geschrei gibt's ja immer these days

 

[moon-dog]

Das ist eben die Kehrseite der Software-Medaille. Das zumindest ´gefühlt´ laufend etwas ist. Da gibt es ein OS-Update oder ein neuer PC muss her, oder es werden neue Software- Formate eingeführt, bzw. alte ´abgewickelt usw. .

Wer das nicht ´ewig´ will, muss dann eben sein System für 5-8 (oder 10) Jahre ´einfrieren´ und / oder eventuell auch teils auf Hardware setzen.

 

[Soundloch]

Ihr müsst doch grad ruhig sein, ihr geizigen Schnäppchenjäger. Und wenn das Update auch was kostet, gibt es wieder einen Hass-Thread über den Hersteller.

P.S.: Nur mal generell gesagt, nicht irgendwen hier meinend.

 

[BodoH]

Die unfaire "Lücke" kommt ja m.E. von Premium-Preis aber kein Service inkl. "ich sag es aber keinem vorab".

Viele Hersteller schreiben ja die Systemvoraussetzungen dazu. Da werden kompatible DAWs genannt, Betriebssysteme auf denen es läuft, die verfügbaren Formate usw. und das ist doch das, was mich als Kunde interessiert und auch reagieren kann "ihr habt geschrieben...". Kein Hersteller macht Zusagen, dass seine Software auch unter zukünftigen Betriebsystemen usw. funktioniert, wie auch. Der Hersteller verspricht, dass die Software unter diesen und jenen Bedingungen funktioniert, mehr kann man nicht erwarten.

 

[muffy]

Der echte Preis von Plugins ist, dass man erst Analog-Party macht und jetzt alles mit KI - und es immer noch amateurhaft klingt, weil die Wenigsten in Raumakustik und korrekte Speaker investieren. Ich übrigens auch nicht, dass niemand denkt, ich ättäcke uncalled from the side if laipf of the cof of the insects.

 

[adl]

Ich hatte früher auch mehr so "Einzellösungen" in Sachen plugin, also von diversen Herstellern eben 1 plugin. Mittlerweile nutz ich meist die Sachen der Arturia V Collection (meist eh nur Analog Lab) und find das sehr entspannt. Native Instruments auch, hab aber da nur nen kleinen Teil. Hab auch schon einiges verkauft von den vorher gesammelten einzelnen plugin und es nicht bereut.
Kann aber deinen Frust / Ärger nachvollziehen. Der "The Glue" Entwickler hat mich echt verärgert, hat immer angekündigt es gibt nen update mit analogem modeling etc und es kam nie was. Weiß aus sehr frühem Kontakt, dass das Unternehmen aus ihm und seiner Frau besteht. Entsprechend langsam geht da alles voran.
UAD ist zwar ne größere Company, aber die kümmern sich halt nen Sch.... um Windows user, was mich auch übel nervt. Nutz mittlerweile meine UAD Satellite und die Plugin generell gar nicht mehr, hab das Apollo X4 verkauft (durch ein RME Babyface Pro FS ersetzt) und werd demnächst auch die UAD Satellite mit samt plugin verkaufen, wobei das einfach auch mit meiner neuen Art des produzierens zu tun hat (und meinem Wunsch nach Freiheit / Mobilität, wo eine Satellite eben hinderlich ist).

 

[Entone]

Der echte Preis von Plugins ist 3 Mark 50.

 

[kerninger]

Der echte Preis von Plugins ist 3 Mark 50.

Nicht 29,90$?

 

[moon-dog]

Nicht 29,90$?

Aber doch nicht im ´die-müssen-verrückt-sein´ Sale....

 

[sts]

Der "The Glue" Entwickler hat mich echt verärgert, hat immer angekündigt es gibt nen update mit analogem modeling etc und es kam nie was.

Danke für den Hinweis! Das hat mich nämlich daran erinnert, nach langer Zeit mal wieder auf die Website von Cytomic zu gucken und dabei festzustellen, dass die bei mir installierte Version 1.4.2 ja überhaupt nicht mehr aktuell ist und es statt dessen schon die 1.5.8 gibt. Jetzt wird mein Sound 0.1.6 besser!

 

[adl]

Danke für den Hinweis! Das hat mich nämlich daran erinnert, nach langer Zeit mal wieder auf die Website von Cytomic zu gucken und dabei festzustellen, dass die bei mir installierte Version 1.4.2 ja überhaupt nicht mehr aktuell ist und es statt dessen schon die 1.5.8 gibt. Jetzt wird mein Sound 0.1.6 besser!

Auf die 2.0er wirst du vermutlich trotzdem bis in alle Ewigkeit warten müssen....
Er meinte damals es wird eine "The Glue HD" version geben, eben mit analogem modelling, aber auch wenn immer wieder mal jemand fragt heißt es mittlerweile nur, er weiß noch nicht ob die kommt. Tja.

 

[karumba]

Da ich selbst auch nebenbei Pluginentwickler bin, kann ich sagen, dass Updates die man machen muss nur weil sich etwas im Ökosystem geändert hat (z.B. bei Apple) meist Zeit beanspruche die einem am Ende nicht bezahlt wird (der User ist es nicht gewohnt einen Updatepreis zu zahlen, wenn man keine Features hinzufügt). Am Ende muss man so etwas als Entwickler daher mit in den Verkaufspreis einkalkulieren.

 

[Bergie]

Da ich selbst auch nebenbei Pluginentwickler bin, kann ich sagen, dass Updates die man machen muss nur weil sich etwas im Ökosystem geändert hat (z.B. bei Apple) meist Zeit beanspruche die einem am Ende nicht bezahlt wird (der User ist es nicht gewohnt einen Updatepreis zu zahlen, wenn man keine Features hinzufügt). Am Ende muss man so etwas als Entwickler daher mit in den Verkaufspreis einkalkulieren.

Hi Jan,

jepp stimme ich Dir zu. Aber sieht auch irgendwie blöd aus für die Apple-Version dann eigentlich mehr zu verlangen, als für die WIN-Version, weil da der Pflege-Aufwand erwartungsgemäß höher ist oder auch schwierig techn. zwei Release-Streams zu fahren als Entwickler. Kann man vermutlich nur durch geschickte Misch-Kalkulation ausbalancieren.

Ich habe da keine Erfahrung und kann da nur für mich sprechen, aber ich wäre tatsächlich glücklich, wenn Entwickler ganz offen gegen zus. Kohle ein HiRes, ARM M1, macOS-Update anbieten würde. Hat natürlich marketing-technisch ein kleines Problem, das sehe ich schon so. Wäre aber m.E. der Transparenz (Stichwort: total cost of ownership) zuträglich.

PS: das Problem ist ja auch, dass Cloud-Authorization mittlerweile stärker genutzt wird (iLok Cloud, div. Subscriptions etc.) muss man halt doch mit dem DAW-Rechner dann und wann online sein und da möchte ich ehrlich gesagt schon ein relativ akt. OS haben, egal ob WIN od. MAC. War dann früher mit USB-Dongle doch einfacher ein isoliertes System zu fahren.

 

[Zalu]

Aktuell verstehe ich das Problem nicht mehr so ganz. Stellt der Entwickler den Support ganz ein oder nur für bestimmte OS, bzw. Schnittstellenvarianten?
Und in der Tat wäre es wünschenswert, wenn ein Entwickler kundtut, dass er aus diesen oder jenen Gründen keinen Support mehr leisten kann, Wolfgang Palm hat das so gemacht und seine Produkte in andere Hände gegeben. Ich als Entwickler würde den Teufel tun, Zeit und Hardware zu investieren, wenn ich mit der einen oder anderen Variante Verlust mache, aber auch hier Transparenz. Schade, wenn das (anscheinend oft) nicht der Fall ist.
Was höhere Preise für das eine oder andere OS angehen, wäre das ein GAU, ich denke, die Mehrheit würde den unterschiedlichen Preis nicht verstehen können und wäre eine Überforderung der Hersteller, dies transparent zu erklären. Warum sollte eine Software auf in der einen Welt teurer sein, obwohl sie exakt den gleichen Funktionsumfang in beiden Welten hat.
Was den Preis angeht, klar, dazu muss man den Markt für sein Produkt in allen Welten bestimmen können.

 

[ollo123]

Was höhere Preise für das eine oder andere OS angehen, wäre das ein GAU, ich denke, die Mehrheit würde den unterschiedlichen Preis nicht verstehen können und wäre eine Überforderung der Hersteller, dies transparent zu erklären. Warum sollte eine Software auf in der einen Welt teurer sein, obwohl sie exakt den gleichen Funktionsumfang in beiden Welten hat.

Ist ja heute schon so. Wieso kostet die VST Version doppelt so viel, wie die Smartphone-App, die genau das selbe macht?

 

[Nachtschicht]

als jemand, der ebenfalls mit plugin entwicklung zu tun hat und zuhause sowohl mac als auch pc rumstehen hat, erlaube ich mir den kommentar, dass es reichlich einfach ist, eine handfeste kritik anhand von fakten als "trolling" abzutun.

es ist nunmal einfach so, dass es für plugins zwei weitverbreitete plattformen gibt. eine davon lässt die user seit 20 jahren in ruhe, und trotzdem funktioniert alles in der praxis ganz genausogut. 4k update mal dran? sicherlich, keine einwände!

aber das ist eben eine verkürzung, wenn man auf der einen seite dazu zusätzlich 6 mal (in worten: sechs) die kompatibilität gekappt bekommt, und da habe ich ein 4k-update ja nichtmal mitgezählt. UND durch den erfolglosen versuch, VST aus dem game zu kicken, ist man seitdem dazu gezwungen, auf OSX immer zwei standards zu bedienen.

eine der schlüsseltugenden eines betriebsystems ist developer-freundlichkeit. wenn der maintenance aufwand bei einer der plattformen x-mal höher ist als bei der anderen, dann ist das schonmal eine kritische anmerkung wert.

und es ist genau diese mentalität, derlei kritik reflexhaft als "trolling" abzutun, die in der apple-sphere zu einem klima geführt hat, bei dem apple weiss, dass sie damit davonkommen, weil ihre user so brav erzogen sind, dass sie im zweifel immer apple in schutz nehmen werden. da schiesst man sich aber in den eigenen fuss mit. würde die userbase apple für moves wie "ich streiche mal kurz zum xten mal deine plugin-liste drastisch zusammen" derart zerfetzen, wie es in der meckerkulter auf pc-seite usus ist, anstelle danach die ganzen kleinen developer anzumotzen, die den shit wieder auffegen dürfen, dann würde die statistische wahrscheinlichkeit, dass apple sich sowas rauslässt, auf dauer zumindest signifikant sinken. nicht mehr, aber auch nicht weniger.

und es sei zuguterletzt erwähnt, dass solche sperenzchen bei 3rd party developern nicht nur ressourcen binden, mit denen dann nichts verdient wird (was im hart umkämpften markt oft genug eine existentielle frage ist, für die aber natürlich ein gigant wie apple nicht wirklich ein gefühl zu haben scheint) - es bindet auch ressourcen, die sonst in die entwicklung neuer innovationen und neuer plugins fliessen könnte.

am ende zahlt also der user doppelt. und das darf man ruhig mal kritisieren. sorry, wenn sich da manche auf ihren apple-schlips getreten fühlen. ich darf da aus der praxis berichten, dass mein M1 auch noch hochfährt, nachdem ich kritik an cupertino geübt habe. kann man sich auch einfach mal bisschen lockermachen.

 

[Nachtschicht]

Vielleicht ist das Teil so geil, dass ich sage: "Sch*** drauf, ich kauf das Teil, so innovativ!" weiß aber gleichzeitig: da kommt vermutlich nie ein Update und nach 2-3 Jahren ist hier Schicht im Schacht. War dann aber ein bewusste Entscheidung !

oder aber man erwartet von seinem OS hersteller, dass er nicht nach 2-3 jahren die kompatibilität kappt.

kompatibilität gewährleisten ist ja nun schon auch irgendwie eine kernaufgabe eines betriebsystems. muss man es so extrem machen wie MS? sicherlich nicht. aber so extrem ins andere extrem wie apple gehen eben auch nicht.

stell dir einfach mal eine welt vor, in der du ein plugin kaufst und solche überlegungen stellen sich schlicht von vorneherein gar nicht. diese welt gibt es, und das ist ein vorteil, und es fällt niemandem ein zacken aus der krone, wenn man diesen vorteil mal klar beim namen nennt.

"nach 2-3 jahren schicht im schacht"...wahnsinn, dass sich manche sowas auch nur als möglichkeit bereitwillig gefallen lassen...

 

[Bergie]

kompatibilität gewährleisten ist ja nun schon auch irgendwie eine kernaufgabe eines betriebsystems.

Und genau das macht Apple mit seinen Betriebssystemen doch, oder?

Fun Fact1: Das aktuelle macOS 12 Monterey läuft auf allen Intel-Macs ab 2013 bzw. 2014 je nachdem welchen Mac man hat. Das sind satte 8-9 Jahre. Not too shabby IMHO.

Fun Fact2: Der letzte Plattformwechsel von PowerPC zu Intel (hatte übrigens für die User im Nachhinein enorme Vorteile, so wie jetzt die ARM-Architektur, z.B. Leistung pro Watt) liegt 17 Jahre zurück. Da gab es noch nicht einmal ein iPhone *ieeeeeek*

FunFact3: Eine Vielzahl von Plugins laufen unter Rosetta2 ohne Probleme oder nach kleiner Anpassung.

Die 1-3% Audio-Plugin-Hansels fallen da nicht so wirklich bei den Überlegungen der OS-Hersteller ins Gewicht
Glaub mir, die hatte auch Microsoft noch nie wirklich im Blick Stichwort: Audio-Treiber unter WIN

Aber wie gesagt, dafür ist mir meine Lebenszeit echt zu schade und das war auch nicht das Thema,
sondern Preis vs. Support (egal ob WIN oder MAC), vs. Transparenz der Hersteller diesbzgl.

 

[BodoH]

Fun Fact1:

Dann gibt es also keine Probleme mit Apple und den Plugins? Worüber reden wir dann die ganze Zeit? Ist doch alles bestens, also so wie unter Win auch.

 

[Sascha Franck]

oder aber man erwartet von seinem OS hersteller, dass er nicht nach 2-3 jahren die kompatibilität kappt.

Ich pflichte dir generell ja sehr gerne bei, die Art und Weise, wie Apple die Sachen handhabt, stößt bei mir gewiss nicht auf Wohlgefallen, auch habe ich, obwohl selber Apple-User, überhaupt keine Probleme mit sehr strenger Apple-Kritik, ganz im Gegenteil, die gibt's von mir auch. And then some.
Aber wie dem auch sei, das mit den 2-3 Jahren ist einfach übertrieben. Andernfalls würden bei mir etliche Plugins nicht mehr laufen - was sie aber durchaus tun.
Nein, das macht die Sache nicht viel besser, aber zumindest ein bisschen darf die Kirche im Dorf bleiben.
Hinzu kommt natürlich, dass man zwei der Kompatibilitätszerschießer eigentlich verstehen kann, namentlich die Wechsel der Prozessor-Architektur, also von PPC zu Intel und jetzt von Intel zu ARM.

Komplett bei dir bin ich allerdings in punkto mehrerer Plugin-"Standards". Das ist eine seitens Apple komplett unerträgliche Nummer (wobei Avid ja nicht gänzlich anders tickt und an sich diesbezüglich sogar der Vorreiter ist). Ich habe die Sache, als es mit der AU-Geschichte losging, mehr oder minder aus erster Hand mitbekommen. Und was hat man da nicht alles rausgehauen.

Das AU Format sollte ja als Format an sich gaaaanz vieeeel geiler als VST sein. Äh ja. Nur ist das leider kompletter Unfug. Bzw.: Sollte es kein Unfug sein, dann hat es zumindest bisher niemand geschafft, das auch unter Beweis zu stellen. Nicht ein einziges Mal. Das mag auch daran liegen, dass es so gut wie keine Plugins gibt, die nur als AUs existieren, von daher können Entwickler immer nur so weit gehen, wie es beide Formate und beide OS'e zulassen, aber wenn AU doch so endgeil ist, müsste es ja wenigstens mal ein einziges Plugin geben, welches das auch demonstriert.

Und dann sollte natürlich der Entwickler-Support, besonders für Host-Entwickler, viel besserererer sein. Weil Steinb0rg ja - ganz das personifizierte Böse - allen anderen Host-Bastlern heftig in die Suppe spuckt. Hm. Ich habe davon nix mitbekommen. Eher im Gegenteil, jedenfalls haben sich etliche Entwickler über Apples lausigen Support recht massiv aufgeregt.

Wie dem auch sei, im Sinne der Nutzer ist all das natürlich sowieso nicht, auch wenn es einige verständliche Aspekte gibt.