"dass ich bin"

  • Ersteller NinaEins
  • Erstellt am
@Realist
Aber eine gewisse spirituelle Komponente gehört für mich zum Menschsein dazu.
Was ist daran verwerflich und wie soll man so etwas erklären?

Wie man so etwas erklären soll? Psychologisch, vermute ich. Wenn du dir die Leute allein hier im Thread anschaust und siehst, die einen kommen praktisch ohne Spiritualität aus (was ist das überhaupt?) und die anderen sehnen sich danach, da fragt man sich irgendwie schon: wie sind diese Unterschiede zu erklären? Habe ich jetzt recht oder übersehe ich was? Glauben die anderen nur das andere, weil sie psychologisch eben so drauf sind oder ist an deren Überzeugungen wirklich was dran? Das ist doch spannend.

Wenn ich dich also fragen würde, "wieso gehört eine gewisse spirituelle Komponente zum Menschsein dazu?" dann ist das kein Vorwurf, keine Aufforderung dich zu rechtfertigen, sondern nur die Neugierde, was du für Argumente und Trümpfe im Ärmel hast und ob an der Spiritualität doch was mehr dran ist als Spinnerei (was meine aktuelle These wäre).

Also: was ist das für dich überhaupt, Spiritualität? Und woher hast du die womöglich? Und wie erklärst du dir, dass gewisse Menschen (mich eingeschlossen) damit eher wenig anfangen können?
 
@ModulationMatrix
Eine Frage die mich persönlich aber interessieren würde ist: wie ist diese extreme, über ein vernünftiges Maß absolut hinausgehende Wissenschafts-Gläubigkeit zustandegekommen?

Die Wissenschaft baute mir einen funktionsfähigen CD-Player (wo Quanteneffekte ausgenutzt werden), voll beeindruckend. Sie verlängerte mein Leben (esst keine Wurst und bewegt euch, und wascht euch die Hände bevor ihr zu einer Entbindung geht). Sie erzählt mir was Liebe ist, was ein Mensch ist, an welchem Rand der Milchstraße ich mich einordnen kann und wie das alles eigentlich entstanden ist. Und so wie sie arbeitet, nämlich systematisch Fehler ausmerzend und sich immer wieder selbst korrigierend, könnte das meiste davon stimmen. Und was gegen meine Kopfschmerzen haben sie auch erfunden. Vielen Dank!

Und wieso geht meine Wissenschafts-Gläubigkeit über ein vernünftiges Maß hinaus? Was wäre denn ein vernünftiges Maß und was ist demgegenüber mein Maß?
 
@ModulationMatrix
Eine Frage die mich persönlich aber interessieren würde ist: wie ist diese extreme, über ein vernünftiges Maß absolut hinausgehende Wissenschafts-Gläubigkeit zustandegekommen?

Die Wissenschaft baute mir einen funktionsfähigen CD-Player (wo Quanteneffekte ausgenutzt werden), voll beeindruckend. Sie verlängerte mein Leben (esst keine Wurst und bewegt euch, und wascht euch die Hände bevor ihr zu einer Entbindung geht). Sie erzählt mir was Liebe ist, was ein Mensch ist, an welchem Rand der Milchstraße ich mich einordnen kann und wie das alles eigentlich entstanden ist. Und so wie sie arbeitet, nämlich systematisch Fehler ausmerzend und sich immer wieder selbst korrigierend, könnte das meiste davon stimmen. Und was gegen meine Kopfschmerzen haben sie auch erfunden. Vielen Dank!

Und wieso geht meine Wissenschafts-Gläubigkeit über ein vernünftiges Maß hinaus? Was wäre denn ein vernünftiges Maß und was ist demgegenüber mein Maß?

Nein nein nein, du willst mich nur wieder in die Manege locken und dann das rote Tuch rausholen :D Ich hab gesagt ich bin durch hier :)
 
@ModulationMatrix
Eine Frage die mich persönlich aber interessieren würde

Ah, ich hatte den Konjunktiv nicht beachtet :)
 
Die Wissenschaft baute mir einen funktionsfähigen CD-Player (wo Quanteneffekte ausgenutzt werden), voll beeindruckend. Sie verlängerte mein Leben (esst keine Wurst und bewegt euch, und wascht euch die Hände bevor ihr zu einer Entbindung geht). Sie erzählt mir was Liebe ist, was ein Mensch ist, an welchem Rand der Milchstraße ich mich einordnen kann und wie das alles eigentlich entstanden ist. Und so wie sie arbeitet, nämlich systematisch Fehler ausmerzend und sich immer wieder selbst korrigierend, könnte das meiste davon stimmen. Und was gegen meine Kopfschmerzen haben sie auch erfunden. Vielen Dank!

Bin auch draußen... aber so blauäugig kann man die Welt doch im Ernst nicht betrachten?

Zur Lebenserwartung: Guck mal nach, wo die Lebenserwartung am höchsten ist und was da für Medizin verwendet wird!

Die Pharmaindustrie stellt Produkte her, die Symptome hemmen und Patienten z.T. lebenslang in Abhängigkeit halten. Heilung ist in vielen Fällen gar nicht beabsichtigt. Dann würden ganze Märkte einbrechen.

Vom erhöhten Krebsrisiko in der modernen westlichen Industriegesellschaft hast du auch noch nix mitgekriegt?
Von Stresssymptomen etc., übermäßiger Strahlenbelastung, Umweltverschmutzung, zerstörten Ökosystemen usw. ganz zu schweigen
Alles Resultate der ach so hervorragenden Wissenschaft(sgläubigkeit) - und der daran angeschlossenen Profitgier (die übrigens auch kein Produkt religiöser Überzeugung ist)

PS: und gegen deine Kopfschmerzen gäbe es bestimmt auch zig Naturprodukte, die in anderen Kulturen schon seit Jahrhunderten Anwendung finden.

Unfassbar, wie blauäugig ein Mensch anno 2016 sich noch auf Marketingsprüche der Industrien verlässt.

Ich habe es selten so erlebt, wie hier, dass ein Mensch in einer Diskussion imstande ist, fast die komplette Realität auszublenden, um seine eigene verquere Auffassung durchzuboxen.

Übrigens, auch mein Grund, hier auszusteigen... da machen selbst 1000 objektive Argumente keinen Sinn.
 
@holgi
Wenn man jede Emotion des Menschen als wissenschaftlich logisch erklärbar erachtet OHNE es zu erklären, also immer mehr ins Detail geht und schlussendlich auf der Ebene der Moleküle und Atome herumturnt beim Versuch dessen, mal salopp formuliert Lächeln, hat man scheinbar mehr auf dem intellektuellen Kasten als der Grossteil der aktuellen Wissenschaft. Da ist man sich nämlich noch nicht so sicher ....

Es geht doch darum, ob Liebe aus 2 Teilen besteht. Teil1 ist das was Neurobiologen, Psychologen und Mediziner erforschen können und teilweise erforscht haben (also chemisches Gewusel und soziale Verhaltensmuster).
Teil 2 ist äh, (da müsste vermutlich jemand anderes herumdrucksen) ist irgendwie das erhabene, das wunderbare, das mystische, das ganz persönliche, das überirdische, das weiß ich nicht so genau.

Und ich mit meinem Ein-Ebenen-Weltbild fühle mich wunderbar. Ich weiß nicht, welche Moleküle genau im Spiel sind, aber ich kann wissen, dass es wohl eine Emotion ist, die was mit Bindung zu tun hat, ich kann vieles von Mutterliebe und angeborenem Bindungsverhalten zu Babies verstehen, ich kann vieles bei der Partnersuche, beim Dating und bei der anschließenden Scheidung verstehen, ich fühle mich gut informiert von der Wissenschaft (die ja praktisch nie so ganz sicher ist, das darf man nicht zu ernst nehmen).

Was muss das für ein ungutes Gefühl sein, wenn man an die zweite Ebene glaubt und wirklich annimmt, dass man gar nicht wissen kann, was man da jetzt fühlt, was eine Mutter da macht. Vielleicht sind Dämonen mit im Spiel? Vielleicht flüstern Schutzengel gerade ins Ohr und lassen einen 15 km/h fahren, vielleicht macht Gott gerade was mit mir weil er ein Gebet meines Nachbarn erhört, vielleicht werde ich aber auch von meiner Spiritualität davongetragen, vielleicht müssen magisch irgendwelche Schicksale erfüllt werden. Ein Spielball von dunklen und hellen Mächten? Und wieso stellt mir niemand mein geistiges Ich vor und wie das aussieht? Habe ich auch in der geistigen Welt Übergewicht? Ich fände diese Unsicherheit und diese vernebelte Beliebigkeit relativ doof. Und bin geradezu fasziniert, dass andere das anders sehen.
 
@Lobotomeandyou
Ich habe es selten so erlebt, wie hier, dass ein Mensch in einer Diskussion vollkommen außerstande ist, fast die komplette Realität auszublenden, um seine eigene verquere Auffassung durchzuboxen.

Verstehe ich nicht. In deinen anderen Diskussionen bist du doch auch immer dabei. Ach, du meinst gar nicht dich? :)
 
Verstehe ich nicht. In deinen anderen Diskussionen bist du doch auch immer dabei. Ach, du meinst gar nicht dich? Lächeln

Nee, wer lesen kann, ist im Vorteil.

Übrigens.... bisher hielt ich die religiösen Spinner für das größere Übel.... aber dieser Thread hier belehrt mich eines Besseren. Die (Pseudo)Wissenschaftsbesessenen sind doch 'nen Tacken schlimmer.
 
[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Songtexte/199383/Post_2281428.html#559]LM18[/URL] schrieb in #559: [/ref]
Ich bin gespannt wie der Beitrag 666 ausfällt...

Der müßte von ArdathBey kommen... :)

:)

Wie man so etwas erklären soll? Psychologisch, vermute ich. Wenn du dir die Leute allein hier im Thread anschaust und siehst, die einen kommen praktisch ohne Spiritualität aus (was ist das überhaupt?) und die anderen sehnen sich danach, da fragt man sich irgendwie schon: wie sind diese Unterschiede zu erklären? Habe ich jetzt recht oder übersehe ich was? Glauben die anderen nur das andere, weil sie psychologisch eben so drauf sind oder ist an deren Überzeugungen wirklich was dran? Das ist doch spannend.

Wenn ich dich also fragen würde, "wieso gehört eine gewisse spirituelle Komponente zum Menschsein dazu?" dann ist das kein Vorwurf, keine Aufforderung dich zu rechtfertigen, sondern nur die Neugierde, was du für Argumente und Trümpfe im Ärmel hast und ob an der Spiritualität doch was mehr dran ist als Spinnerei (was meine aktuelle These wäre).
@popnapp
Ich denke schon, dass da eine Menge Psychologie im Spiel ist.
Ein Stichwort in der Psychologie ist halt der Kopfmensch oder der gesamte Bereich wie wir fühlen und denken.
Wirst Du psychologisch behandelt, bekommst Du meist solche Persönlichkeitstests zum Ausfüllen.
Es sind quasi Charaktereigenschaften die unser Wesen kennzeichnen.
http://www.alltagsforschung.de/herz-oder-kopfmensch-was-die-antwort-uber-sie-verrat/

Das würde z.B. auch erklären, warum MM, der anscheinend als Kind schon mit Wissenschaft in Berührung kam, sich wahrscheinlich trorzdem immer gedacht/gefühlt hat, das kann nicht alles sein.
Ist natürlich wieder überspitzt ausgedrückt.
Is jetzt auch nur eine Vermutung meinerseits, da ich MM vor ein paar Monaten nur recht kurz kennengelernt habe, weil ich danach zu breit war, überhaupt noch etwas mitzukriegen. ;)

Was ich jetzt von Dir gelesen habe, war es bei Dir eher das Gegenteil. Also streng religiös erzogen, aber dann die totale Abkehr hin zur Wissenschaft. Ich glaube das habe ich so richtig verstanden?

Wahrscheinlich, okay, mit grosser Sicherheit, ist es so, dass manche Menschen für gewisse Dinge sensibler oder auch "offener" sind als andere.
Leute die sehr rational denken und alles genau berechnen und planen, könnte man jetzt auch psychologisch gesehen eine gewisse Angst vor Unbekannten oder eine Art Angst vor Kontrollverlust vorwerfen, was natürlich auch wieder viel zu extrem gedacht ist.

Ich deute z.B. den Begriff Mystic aber erstmal so.
Mystisch ist doch in erster Linie etwas Unbekanntes oder Unerklärliches. Das gleich als Spinnerei abzutun verstehe ich darum nicht, denn warum muss es denn Unerklärlich bleiben, wenn es vielleicht irgendwann doch einmal erforschbar ist?

Wenn man natürlich von vorneherein sagt, es ist alles auf der Welt und im ganzen Universum erforscht, da kommt nichts mehr bzw. die Wissenschaft hat alles geklärt, dann kann man da natürlich auch nichts mehr entgegensetzen. Warum auch, dass ist doch nur vertane Zeit?

So, jetzt bin ich aber wirklich raus. ;)
 
@holgi
Wenn man jede Emotion des Menschen als wissenschaftlich logisch erklärbar erachtet OHNE es zu erklären, also immer mehr ins Detail geht und schlussendlich auf der Ebene der Moleküle und Atome herumturnt beim Versuch dessen, mal salopp formuliert Lächeln, hat man scheinbar mehr auf dem intellektuellen Kasten als der Grossteil der aktuellen Wissenschaft. Da ist man sich nämlich noch nicht so sicher ....

Es geht doch darum, ob Liebe aus 2 Teilen besteht. Teil1 ist das was Neurobiologen, Psychologen und Mediziner erforschen können und teilweise erforscht haben (also chemisches Gewusel und soziale Verhaltensmuster).
Teil 2 ist äh, (da müsste vermutlich jemand anderes herumdrucksen) ist irgendwie das erhabene, das wunderbare, das mystische, das ganz persönliche, das überirdische, das weiß ich nicht so genau.
Ähmm, ich glaube, da hast Du dem Christen-Holgi geantwortet?
Ich kann das mittlerweile auch nicht mehr auseinanderhalten, nachdem noch Atheisten-Nachtschicht auf dem Spielfeld erschienen ist.

Chaostheorie bei recording.de. :)
 
@Realist
Mystisch ist doch in erster Linie etwas Unbekanntes oder Unerklärliches. Das gleich als Spinnerei abzutun verstehe ich darum nicht, denn warum muss es denn Unerklärlich bleiben, wenn es vielleicht irgendwann doch einmal erforschbar ist?

Wieso man das gleich als Spinnerei abtun kann, verstehe ich, glaube ich, halbwegs ganz gut. Stell dir vor, es geht um das Frühstücksei. Du stellst eine Eieruhr daneben, 5 Minuten, Eier rausnehmen, fertig. Und nun kommt ein Mystiker daher und macht das gleiche, vermutet aber, dass Eierfeen, die ums Haus herumschwirren, einen starken Einfluss auf die Eier haben. Er erzählt dir eine Geschichte, wie er letzte Woche das Ei auch genau nach 5 Minuten herausgenommen hatte, es aber viel zu weich war und daher nur noch die Erklärung übrig bliebe, dass die Eierfeen an dem Tag einen Groll gegen die Butterfeen hegten.

Auf die Frage, wozu er denn an diese mystische Komponente glaubt, die würde doch gar nicht erklären, was da für Einflüsse auf das Ei wirksam werden, kommt dann die Antwort: nein, erklären würde das zwar nichts, aber man spürt doch einfach, dass Eierfeen um das Haus streichen und wenn man ganz genau hinhört, kann man sie auch lachen hören.

Würdest du dann zu dem Wort "Spinner" greifen? Oder doch argumentieren, dass er ja recht haben könnte und die Wissenschaft in 100 Jahren vielleicht doch herausbekommt, was es mit den Eierfeen auf sich hat? Immerhin wisse man ja bisher auch nicht, woher der Urknall kam.

Also ich bin wohl tatsächlich ein Kopfmensch und mir fällt als erstes Wort eben doch "Spinner" ein. Womit ich natürlich niemanden beleidigen will. Man kann es ja auch im Sinne von John Lennons "Dreamer" deuten. Solche Herzmenschen sehen eben mehr als wir, auch wenn es nicht da ist.

Beide Seiten könnten recht haben. Aber die eine Seite, die mit weniger auskommt, hat naturgemäß (Occams Rasiermesser) zumindest die höhere Wahrscheinlichkeit, richtig zu liegen. Wer gerne richtig liegt, wer neugierig auf die Wahrheit ist, so meine Schlussfolgerung, der verzichtet also tunlichst und soweit das sein überaktives Herz zulässt, auf zusätzliche Ebenen (solange sie nicht wirklich für Erklärungen dienen). Ansonsten geht es den Herzmenschen vielleicht doch gar nicht sooo sehr um Wahrheit? Vielleicht doch mehr um das Wohlfühlen. Denn an etwas glauben, was (viel) unwahrscheinlicher ist als anderes, dazu gehört schon eine gewisse Motivation. Und wer eigenen Erfahrungen mehr traut als wissenschaftlichen Ergebnissen, der hat vielleicht auch, als zusätzliche Komponente, sich einfach noch zu wenig mit diesen Fragen auseinandergesetzt.
 
Ein Kopfmensch müsste auch in der Lage sein, Wissenschaft zu hinterfragen. Vieles, was von Wissenschaftlern postuliert wird, ist unwissenschaftlich und politisch motiviert - oder von Wirtschaftsinteressen geprägt.
 
meine erfahrung ist dass die wissenschaft sich selbst hinterfragt, und zwar systematisch. peer review wurde ja nicht umsonst erfunden.

man kann da auch getrost zwischen dem kern der wissenschaftlichen disziplin einerseits und dem kapitalistischen zweig (beispielsweise pharmaindustrie) differenzieren. zum beispiel spüre ich keinerlei anlass, blind einem pharmakonzern zu glauben. der hat einen dicken interessenskonflikt direkt auf der nase sitzen.

hingegen, dem uniprofessor der medizin lehrt und im privaten gespräch mit mir keine agenda hat, dem kann ich sehr wohl glauben. oder dem physiker, der jenseits von jeglichen marktwirtschaftlichen interessen an den fundamenten unseres universums herumforscht.

kann man doch ganz pragmatisch angehen, das ganze. hingegen wüsste ich jetzt aus dem stand nicht, was mir z.b. ein pfarrer jenseits von ein bisschen wohlfühlküchenpsychologie zu bieten hätte (die wohlgemerkt sicherlich in seinem beruflichen umfeld von sozialem nutzen ist, aber für mich halt bei derlei akademischen fragestellungen nicht relevant) (und auch sonst sprech ich dann lieber mit einem guten freund über meine probleme, da ist die küchenpsychologie dann wenigstens custom tailored und frei von unnötigem übernatürlichem überbau ;) )
 
Nee, sorry, Popnapp, Du verstehst "mich" einfach nicht und ich weiß auch nicht wie ich es anders erklären kann.
Ich hatte in diesem Post eigentlich noch weitere Sachen angeführt. Da würde ich mich aber nur wiederholen und habe es wieder gelöscht. Steht eigentlich alles hier schon irgendwo verteilt im Thread.
Du lässt viele Dinge einfach unter den Tisch fallen und Du führst seit einigen Seiten auch nur immer das gleiche auf bez. Ockham usw.
Wir drehen uns im Kreis. Lebe damit oder lerne, dass man nicht alles verstehen muss/kann.
Das hört sich jetzt auch wieder härter an, als es gemeint, aber ich klinke mich jetzt wirklich aus.
 
hingegen, dem uniprofessor der medizin lehrt und im privaten gespräch mit mir keine agenda hat, dem kann ich sehr wohl glauben. oder dem physiker, der jenseits von jeglichen marktwirtschaftlichen interessen an den fundamenten unseres universums herumforscht.

ach, wenn es denn mal so wäre:

http://www.tagesspiegel.de/politik/...amerikanische-ruestungsindustrie/9126356.html

ist ja nix neues.


Wer sich mit der UN und die daran anhängige "Klimawissenschaft" auseinandersetzt, müsste eigentlich auch 'ne kritischere Haltung zu den "Ergebnissen" der "Forschung" haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Intergovernmental_Panel_on_Climate_Change

Zum Peer Reviewing... auf'm papier was schönes, die Unabhängigkeit der Gutachter steht aber auch schon wieder auf 'nem ganz anderen Blatt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Peer-Review


Zur freien Forschung generell.....

aus'm Nähkästchen geplaudert. Liegt deine Forschung in der politischen Agenda (Beispiel aus 'nem Bereich der Bioloigie z.B.: du stellst in einer Doktorarbeit einen Bezug zum Klimawandel her - dann kriegst du Forschungsgelder - arbeitest du in einem Feld, dass den "Klimawandel" (besser "Erderwärmung") nicht als ein zentrales Thema themtisierst, dann gibt es keine finanzielle Untestützung)

Hier wird einiges zu blauäugig betrachtet.

Auch die Pharmaindustrie setzt ihre Interessen in der Forschung durch.




Über andere Schwerpunkte anderer Disziplinen (Anthropologie - Rassenkunde im 19. Jahrhundert, im 3. Reich etc.) muss man sich auch nicht lange aufhalten.

Die Wissenschaft ist seit jeher auch politisch - und für politische Zwecke - missbraucht worden. Sie war nie wirklich unabhängig.

So skeptisch wie wir dem institutionalisierten Glauben gegenüberstehen müssen, sollten wir auch gegenüber der Wissenschaft sein.
 
kann man doch ganz pragmatisch angehen, das ganze. hingegen wüsste ich jetzt aus dem stand nicht, was mir z.b. ein pfarrer jenseits von ein bisschen wohlfühlküchenpsychologie zu bieten hätte (die wohlgemerkt sicherlich in seinem beruflichen umfeld von sozialem nutzen ist, aber für mich halt bei derlei akademischen fragestellungen nicht relevant) (und auch sonst sprech ich dann lieber mit einem guten freund über meine probleme, da ist die küchenpsychologie dann wenigstens custom tailored und frei von unnötigem übernatürlichem überbau
Es kommt vielleicht auch auf den Pastor/Pfarrer an.
Wir haben hier bei uns eine junge Pastorin, welche auch Seelsorge bei Unfällen oder der Feuerwehr betreibt. Ich habe grössten Respekt vor solchen Leuten und da geht es bestimmt nicht um Übernatürliches. Oder wie stellst Du Dir generell solche Gespräche bei "Einsätzen" oder anderen Problemen vor? Hast Du Angst, die versuchen Dich auf ihre Seite der Macht zu ziehen?
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Sorry, aber hier kursieren auch stellenweise naive Vorstellungen von heutigen Seelsorgern, ähmm ja, k.P. was man da noch schreiben soll.

Ich kann allerdings nur von evangelischer Seite berichten, wie es bei der katholischen Seite ist, kann ich zugegebenermassen nicht sagen.
 
Übrigens: auch Parteibücher entscheiden über Aufstieg im Wissenschaftsbetrieb. Sogar maßgeblich.
 
Die Wissenschaft ist seit jeher auch politisch - und für politische Zwecke - missbraucht worden. Sie war nie wirklich unabhängig.

Das erinnert mich an meinen Prof (Chemie) damals. Der hat an den Haaren herbeigezogene Visionen gestrickt wie man vielleicht in zig Jahren seine Moleküle militärisch einsetzen könnte. Nach dem Motto: Hauptsache Terminator-Phantasien beim Militär (war in den USA) wecken, dann gibts Fördergelder.
 
Jo also inhaltlich empfinde ich das Thema auch mehr als abgegrast, und wie erwartet haben sich eh beide Lager nur 30 Seiten lang ihre Position gegenseitig dargelegt und nieman hat sich auch nur einen Millimeter bewegt in seiner Überzeugung. Von daher wirklich sinnlos das weiterzuführen.

wie schon vor gefühlten 20 lustigen threadseiten gesagt: in so eine diskussion sollte man nie mit der erwartungshaltung gehen, seinen direkten gegenüber zu "überzeugen".

trotzdem bleibt der spass am gepflegten gedankenaustausch, am gegenseitigen nachvollziehen, und wie gesagt, wenn dann haben solche debatten eher auf unbeteiligte dritte eine wirkung, denn die können im stillen, ohne ein eigenes pferd auf der debattenrennbahn zu haben, ohne jeglichen narzisskonflikt bequem ihre meinung ändern, wenn sie etwas überzeugend finden. das ist für direkt beteiligte diskutanten (und das beziehe ich ausdrücklich auf beide seiten) natürlich nicht ganz so einfach, da spielt dann doch auch gerne der recht-haben-wollen-narziss eine zu grosse rolle (und auch da meine ich beide seiten und würde mich auch selbst nicht ausklammern).


Eine Frage die mich persönlich aber interessieren würde ist: wie ist diese extreme, über ein vernünftiges Maß absolut hinausgehende Wissenschafts-Gläubigkeit zustandegekommen?

ze redundance brothers are back, ich frage also wie popnapp, was ist denn aus deiner sicht "über ein vernünftiges mass hinausgehend"? übrigens: nix da mit dem einschmuggeln des begriffes "gläubigkeit". die aussagen der wissenschaft, die mich direkt tangieren, sind nachprüfbar, da muss ich nichts glauben. und aus meinen erfahrungen mit diesen dingen, die mich direkt betreffen (zum beispiel: der computer funktioniert tatsächlich, und besonders toll, die autobremse auch!) kann ich dann extrapolieren dass mit erhöhter wahrscheinlichkeit wohl auch die aussagen in disziplinen, die mich nicht direkt betreffen, meine aufmerksamkeit verdienen. wie etwa die geburt des universums, welche mich abzüglich einer grundsätzlichen neugier nicht unbedingt jucken muss, weil sie bereits vorbei ist.

insofern finde ich diese aussagen deutlich interessanter und gebe ihnen ein höheres, äh, "wahrscheinlichkeits-rating" als irgendwelchen religiösen ansätzen, die nach meiner erfahrung bisher überhaupt nix erklärt oder gar bewiesen haben, sondern stattdessen schon vielfach so grotesk falsch lagen, dass ihre aussagen im nachhinein zu metaphern umerklärt werden mussten.

mehr isses aber auch nicht, in dem fall gehöre ja dann ich zu denen, die kein pferd im rennen haben. und zusätzlich leicht fällt es, weil die wissenschaft selber mehr als eindeutig zwischen hypothese (nicht zu verwechseln mit theorie) und hinreichend gesicherter erkenntnis differenziert. religion ist da weit entfernt davon, solcherlei standards von transparenz einzuhalten.

das kannst du dann unter dem strich gerne als blinde, "extreme und über vernünftiges mass hinausgehende wissenschafts-gläubigkeit" betiteln, aber das empfinde ich an der stelle dann als wenig mehr als ne packung rhetorischer aggression von der ich mich nicht angesprochen fühle.


Wieso lassen sich Menschen, die eigentlich 16h am Tag oder mehr ihren freien Willen erleben, ohne mit der Wimper zu zucken mit einem Fachartikel ihren freien Willen ausreden, und nehmen das noch bereitwillig als Tatsache an? Wieso nehmen Menschen an, ihr durch sie selbst und durch das Schicksal gesteuerte Leben sei nichts als die Summe von physikalischen Gesetzen und Zufall? Wieso lassen sich Menschen einreden, die Liebe, etwas ganz großes und persönliches und zentrales im Leben jedes Menschen sei nichts als chemisches Gewusel, im Prinzip "tote" Materie die da herumschwimmt? Ich meine, das entwertet einen als Menschen eigentlich komplett, und weder macht das jemandem etwas aus, noch findet das jemand unglaubwürdig. DAS verstehe ich wirklich nicht!

das finde ich einen sehr interessanten punkt und ich möchte dir da von ganzem herzen folgende aufrichtig gemeinte antwort ans herz legen, nicht um irgendwie "recht zu behalten" sondern damit du besser nachvollziehen kannst, wie es sich mit so einer einstellung lebt.

das ist nämlich so: ich erlebe liebe, das leben, meinen freien willen (oder wegen mir "freien" willen) exakt so wie du. wie hitchens schon so schön gesagt hat, man kann ja auch gar nicht anders ;-)

mein wissen um ausgesprochen schlüssige theorien zur biologischen funktionsweise von liebe mindert meine erfahrung von liebe in keinster weise. sich trotzdem für die mechanismen dahinter zu interessieren ist im prinzip nichts weiter als lustiger selbsthinterfragungssport. genauso wie beim freien willen. natürlich erlebe ich mich in meinem bewusstseinsfenster als person mit vollkommen freien willen. und eine wissenschaftliche infragestellung desselben mindert auch das nicht im geringsten. ABER: ich finde es spannend, sich da mal selber unter die lupe zu nehmen. ich liebe solche kleinen experimente bei denen man ganz plastisch sich selber dabei beobachten kann, wie einem dinge "im bewusstsein aufploppen", die einem vom unterbewusstsein dargereicht wurden.

bedeutet das, dass ich vielleicht nur ein slave meines unterbewusstseins bin? kann sein. vielleicht auch nicht. ich finds spannend. und das wars auch schon. bis auf weiteres ändert sich deswegen ja trotzdem nix für mich. gesellschaftlich ist die diskussion aber trotzdem wichtig - immerhin führt sie zum beispiel zu potentiell angemessenerem strafvollzug. früher hat man mit der gesellschaft inkompatible geisteskranke menschen schlicht auf dem scheiterhaufen verbrannt. heutzutage sind wir zumindest grundsätzlich in der lage, eine solche störung und die damit einhergehende fehlende schuldfähigkeit als solche zu erkennen, und dann landen diese menschen in behandlung, vielleicht auch in der geschlossenen, aber immerhin mal nicht mehr automatisch auf dem scheiterhaufen.

insofern kann ich nichts schlechtes an solcherlei hinterfragung und näherer beleuchtung unserer "funktionsweise" finden. und auch da ist die wissenschaft ja weiterhin durchaus weit entfernt davon, dieses thema abzuschliessen. mit dem thema abgeschlossen haben nur leute die sagen "freier wille ist nicht in frage zu stellen weil das wäre ja schrecklich, basta."

das finde ich mindestens mal die langweiligere variante. und das kann ich widerum nicht wirklich nachvollziehen. ist doch total spannend, zu beobachten an welchen stellen wir zu automatismen neigen, zu prüfen inwieweit wir (wir = unser wahrgenommenes bewusstsein) oder nicht wir (unser unterbewusstsein, welches ja übrigens dann immer noch wir sind) entscheidungen fällen. da fällt einem doch kein zacken aus der krone :)

Ich denke die Wissenschaft verkauft sich einfach selbst sehr gut,

sie verkauft sich vor allem insofern gut weil sie tatsächlich in der praxis so gut funktioniert. i present exhibit A: dieses internetforum. die restlichen 7649832746983274693246732474 beispiele liste ich jetzt mal nicht auf.

und als Mensch ist man irgendwie der Versuchung leicht erlegen zu denken, weil sie vieles erklären kann, könne sie alles erklären.

siehe oben. das ist eine karikaturistische überzeichnung einer einstellung, die letztlich einfach nur alltäglicher pragmatismus ist.

Aber dass man bei genauerem Nachdenken diese Meinung dann auch noch felsenfest bis aufs letzte verteidigt und akrobatisch argumentiert und extreme Lücken in diesem Weltbild nicht mehr in der Lage ist realistisch einzuschätzen, das verstehe ich nicht.

nun ja, zum x-ten mal: dieser thread ist doch ein paradebeispiel dafür, dass niemand, den du hier meinst, tatsächlich ein problem damit hat, die lücken in der wissenschaftlichen erkenntnis anzuerkennen oder gleich selbst zu benennen (und die wissenschaft selbst schon gleich gar nicht).

aaaaber: es ändert halt nix daran, dass eine erklärungslücke in der wissenschaft nicht automatisch bedeutet, die religion würde hier irgendwas erklären. die religion erklärt nicht, die erzählt, und das muss man dann glauben.

dann bleib ich lieber bei "weiss ich nicht". spüre schlicht keinen anlass, da so einen extraschritt zu gehen und über das übernatürliche fachzusimpeln, wenn doch bisher die menschheit nicht ein einziges beispiel dafür hat, dass es sowas wie dieses übernatürliche überhaupt gibt.

Die können nicht 30 Seiten diskutieren und dann beleidigt auseinander gehen. Ich zollen den Politikern echt Respekt dafür!

naja, ich weiss nicht - wenn alle grossen politischen richtungsdebatten sich mit jeweils einem 30 seitigen forenthread lösen liessen, dann wäre die welt glaube ich bedeutend einfacher ;-)

ist aber nur ne vermutung :)
 

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