"dass ich bin"

[Realist]

Zum Thema Ockham bzw. Reduktion lest mal bitte folgenden Artikel.
Ist noch ziemlich frisch und es gibt 1 Million zu gewinnen.
Krass.
http://www.pro-physik.de/details/news/8654141/Unberechenbare_Festkoerper.html

 

[Andaraginga]

Was für ein Thread!
Ich hab jetzt mal zwei Seiten durchgelesen und dann aufgegeben zu verstehen, worum es im Kern eigentlich geht.

Ihr macht euch so viel Arbeit, euch gegenseitig im Kreis zu drehen und gegenüber dem anderen Recht behalten zu wollen.

Wär einer von euch stattdessen bereit, kurz zusammenzufassen, was die unterschiedlichen Positionen sind? Das sollte vom Aufwand her überschaubar sein (da man sich die Arbeit spart, GEGEN jemand anderen zu argumentieren), würde dem staunenden Publikum aber wahrscheinlich deutlich mehr bringen.

Ich hab es ungefähr verstanden als:
Es muss Gott geben, weil nur durch seine Existenz sich bestimmte Dinge erklären lassen vs.
es gibt keinen Gott, alles lässt sich wissenschaftlich erklären.

Lieg ich damit ungefähr richtig?

 

[Nachtschicht]

hui. ganz schön aus dem ruder gelaufen, das alles hier. kaum ist man mal beschäftigt...tsk


also, ich mochte ja das gedankenspiel mit dem christenholgi. und weil das hier gerade so sehr in eine richtung abgebogen ist, erlaube ich mir jetzt mal den gegenpol und präsentiere jetzt mal die theoretische hardcore-atheisten-nachtschicht

und die sagt folgendes:

die letzten paar seiten im thread lese ich hier viel von "ja, aber DIESES ist nicht erklärt, und JENES ist nicht erklärt..." etc pp.

richtig. vieles ist nicht erklärt. aber treten wir mal einen schritt zurück:

alle bisherigen erklärungen, von wo kommen die? ich geh noch einen schritt weiter, alle kategorisierungen des unerklärlichen, alle neuen erkenntnisse über mysterien und ungelöste rätsel tief unter der oberfläche dessen, was wir sehen können, alle diese rhetorischen vorlagen über quanten-dies und quanten-das, woher kommen die?

richtig: von der wissenschaft.

jetzt regen sich die leute auf dass die wissenschaft nicht alles erklärt und poppnapp erträgt mit bemerkenswerter würde all das - sorry - passiv aggressive gequatsche laut dem ER sich an "was festklammert" und whatever...aber halten wir doch mal fest: die von der gegenseite postulierte religion, ja, was erklärt *die* denn eigentlich?

nix.

null, nada, nothing. sie stellt sich vor die mysterien des universums und unserer existenz, sagt "i know the reason: a magic man did it!" und kommt sich dabei super schlau vor. mehr ist da nicht. da werden ein paar nette geschichten erzählt, da brennt ein busch besonders lang, schlangen können sprechen und frauen werden aus männerrippen geschnitzt. erklärt wird da rein gar nix. klar, da wird mit einer bemerkenswerte chuzpe so getan als ob irgendetwas erklärt würde, aber der erklärerische wert in bezug auf die mysterien des universums ist in etwa auf demselben level wie wenn ich erneut auf den unsichtbaren drachen in der garage meines nachbarn hinweisen würde und hinzufügen würde "der hat das universum erschaffen". und liebe. und emotionen. und saxophonsoli sowieso.

klingt super. ist aber nur geschwätz, bzw streng genommen sogar noch ein stück weit desinformation, immerhin wurden die meisten heiligen bücher geschrieben bevor ein mensch herausfand dass die erde eine kugel ist und sie sich um die sonne dreht und nicht andersum (müssig zu erwähnen, was die damals noch deutlich mehr autorität besitzende religionskaste mit diesem überbrinder unerwünschter nachrichten getan hat).

solche geschichten kann jeder erzählen. religiöse mythen sind schon per definition vollkommen beliebig, denn in ihrem kern steckt die verblüffend freche aussage "ich muss hier gar nix beweisen, ich muss hier nix logisch herleiten, ich muss überhaupt nix, ich behaupte einfach irgendwas, und ihr glaubt das dann bitte".

sorry - aber kommt mal von eurem "was erklärt die wissenschaft NICHT?" ross runter und fangt doch bitte mal an zu erzählen, was die religion überhaupt jemals erklärt hat. mir würde nicht ein einziges beispiel einfallen. also mal schön die kirche im dorf lassen.


und was die hier so vielzitierten wahrscheinlichkeiten angeht:

legen wir doch mal die karten auf den tisch. sagen wir mal grob veranschaulicht, wir reden hier über tausend dinge, und 900 dieser dinge (wie etwa die evolution und alles was dazugehört) kann die wissenschaft bemerkenswert umfassend erklären. manches nur so mittel, z.b. das bewusstsein (bzw "die seele")...schaut euch doch mal die studien über menschen mit hirnschäden an - wenn das bewusstsein und die "seele" was anderes sein sollen als das produkt unseres gehirns, wie kann es dann sein dass menschen mit hirnschäden bisweilen charakterliche 180grad-wendungen vollziehen und sprichwörtlich ihr wesen - also ihre "seele" - sich fundamental ändert? nach allen empirischen erkenntnissen die wir haben - und wir haben nur die, der rest ist methodenfreies geschwätz über den unsichtbaren drachen in der garage meines nachbarn - sind unser wesen, unser charakter, unsere liebe und unsere saxophonsoli ein produkt unseres gehirns. end of story. für jegliche weitere annahmen gibt es *zumindest bisher* nicht den hauch eines anfangsindizes.

natürlich können wir kleine ameisen im angesichts des universums nicht alles erklären. hier wird ja immer so getan als würde jeder, der grundsätzlich dem prinzip der wissenschaft (das streng genommen nix weiter ist als "wahrheitsbehauptungen ohne dazugehörige beweislage taugen nix") vertraut, gleichzeitig irgendwie behaupten, die wissenschaft wisse alles, könne alles erklären, blablabla, whatever. und wenn dann mal wieder jemand zum x-ten mal sagt "nee, kann sie natürlich nicht, surprise", dann wird das triumphierend als pokal zurück ins übernatürliche camp getragen.

das problem dabei ist folgendes, und da kommen wir zum unterschied zwischen glauben einerseits und dem pragmatischen folgen von wahrscheinlichkeiten andererseits:

das übernatürliche hat im vergleich dazu bisher noch überhaupt nix erklärt. von den 900 dingen, für die wir eine erklärung gefunden haben, seien es blitze die ehemals von wütenden göttern geschleudert wurden oder krankheiten, die von wütenden göttern und nicht etwa keimen und bakterien ausgelöst wurden, von diesen 900 dingen war bis hierher die jeweilige erklärung am ende eine ganz normale natürliche. und zwar zu satten 100 prozent. die kategorie der dinge, die sich bisher übernatürlich erklärt haben hat demgegenüber eine fette score von 0 prozent vorzuweisen.

und *wir* sollen unsere position rechtfertigen? und *wir* sollen die sein, die sich "an etwas festklammern"? bullshit. das ist pure projektion. wir klammern uns an überhaupt nix fest. und wenn morgen die wissenschaft - aber bitte mit einer gewissen methodik und intellektuellen aufrichtigkeit - einen wie auch immer gearteten nachweis für eine kontrollierende kraft hervorbringt: hey. spannend! kein problem. erkenntnisgewinn ist immer geil.

hingegen darf es offenbar partout nicht sein, dass das ganze mythische weltbild, dass man sein leben lang mit sich rumschleppt, dass die ganzen "erklärungen" (würde man anführungszeichen gross schreiben können, ich hätte es getan) in wahrheit vielleicht nur strukturloses gefasel waren. das darf natürlich einfach nicht sein. denn das würde persönlich sehr verletzen. also verteidigt man den tinnef, der einem ans herz gewachsen ist, mit zähnen und klauen, verteufelt alle, die nicht demselben tinnef anhängen, haut mit "du glaubst doch auch!!!" projektionen um sich und klopft sich dafür auf die schulter...

...nee. ich glaube gar nix, ausser dingen, die mir plausibel erklärt werden können, und damit meine ich nicht irgendwelches metaphysisches geschwätz das schon sprachlich in aller seiner nebligkeit als solches erkennbar ist, sondern plausible herleitungen über nachvollziehbare mechanismen. wo diese erklärungen aufhören, sage ich "ich weiss es nicht", und nicht "ich weiss es nicht, aber übrigens, was gott uns damit sagen wollte ist folgendes..." (insert white noise here)

und hey, wenn dabei sowas spannendes wie die quantenphysik rauskommt, geil. mal sehen wo das hinführt. aber ich hab so das gefühl, die fraktion, die jetzt so doll die quantenphysik für sich reklamieren möchte, obwohl sie bis vor paar jahren nicht den hauch einer ahnung hatte worum es da überhaupt geht, die wird da *wahrscheinlich* eher nicht den dingen auf den grund gehen. das werden deutlich wahrscheinlicher die leute tun, die das ganze überhaupt erst entdeckt haben, und bis heute auch die einzigen sind, die auch nur im ansatz verstehen, worum es da überhaupt geht.

kurz: werden wir eine da hoffentlich bevorstehende erweiterung unseres wissens eher vom pfarrer oder eher vom physiker bekommen? ich weiss wo ich drauf setze. aber ich bin auch ohne indoktrination aufgewachsen und muss mich an keinerlei ans herz gewachsenen mythen festklammern (um mal die bevorzugte wortwahl der gegenseite zu benutzen und hoffentlich zu veranschaulichen, wie unterschwellig aggro die ist).



so. und jetzt bitte erstmal kein getexte mehr darüber, was die wissenschaft noch nicht erklärt hat (*heul*), sondern erzählt doch mal, was uns das vollkommen beliebige religionsgequatsche bisher erklärt hat. *erklärt*. nicht erzählt. erzählen kann ich auch.


konkrete beispiele bitte. oder nur eins. ein einziges. muss auch nicht sowas grosses, fundamentales wie die evolution oder der urknall sein, diese gigantischen meilensteine der erkenntnis, an denen sich die religiösen ameisen vergeblich mit ihrem geläster abarbeiten und nicht begreifen, dass sie schon ob ihres mangels an methodik dem ganzen niemals irgendetwas nennenswertes entgegensetzen werden können. muss gar nicht sowas grosses aus der kategorie mindblowing sein. darf auch was kleines sein.

ich bin sehr gespannt. hier ne kleine vorlage: so oft, wie hier die liebe als etwas, was die wissenschaft (vermeintlich) nicht erklären kann als lieblingsbeispiel herumgewedelt wurde, nehmt doch mal die liebe als thema.

also: was sagt die ach so viel schlauere religion zum thema liebe, was ich nicht auch ohne den ganzen mumpitz von zombie jesus und dem genozid-gott der heiligen bücher erfassen könnte? mal butter bei die fische, bitteschön!


hardcore-atheisten-nachtschicht over and out

 

[holgi]

@nachtschicht

Du machst aus all den Posts auf die du dich explizit beziehst eine homogene Masse mit EINER Aussage, die im Kern GEGEN Wissenschaft gerichtet das Übernatürliche, von mir aus auch "Gott" anstelle postuliert.

Erstens ist deine Gleichmacherei falsch, und zweitens eigentlich auch nicht dein Stil, wenn ich nach dem Verlaufe dieses Threads so weit in meiner Behauptung gehen darf.

Da ich gerade die letzten Seiten hier mit Interesse im Detail las wage ich für mich folgenden Schluss zu ziehen; bis auf ganz wenige Ausnahmen hat niemand Glaube anstelle Wissenschaft positioniert, in der Regel machte man nichts anderes als jene uns noch unerklärliche Lücken des Seins mit der Möglichkeit eines Überordners zu füllen, sich also nicht darauf verlassen das es KEINEN Überordner gibt. Denn diese Aussage, also das da nix ist was ordnet ist unredlich, ebenso wie das Beharren auf den Überordner wenn er/es denn nicht bewiesen ist.

Wenn man jede Emotion des Menschen als wissenschaftlich logisch erklärbar erachtet OHNE es zu erklären, also immer mehr ins Detail geht und schlussendlich auf der Ebene der Moleküle und Atome herumturnt beim Versuch dessen, mal salopp formuliert , hat man scheinbar mehr auf dem intellektuellen Kasten als der Grossteil der aktuellen Wissenschaft. Da ist man sich nämlich noch nicht so sicher ....

Aber das ist eher Prinzipienreiterei und sollte mich nicht tangieren.#

Für meine Wenigkeit sei gesagt; MIR kann niemand die Existenz eines Gottes beweisen, und auch nicht den Gegenbeweis erbringen, daraus ziehe ich folgenden Schluss; in den Details des Universum nach Gott zu suchen ist albern, ebenso das Bestreben ihn dort zu widerlegen. Streit hierbei lohnt nur mit jenen, die meinen dies zu können. Alle anderen, und das ist die überwiegende Mehrheit, ist längst über die mittelalterliche Denkweise hinaus.

 

[Nachtschicht]

Ich hab mir gedacht dass manche die Abstraktion mit der Hardcoreatheisten-Nachtschicht (als Gegenentwurf zum christenholgi) nicht hinbekommen, aber von dir, holgi? Von dir stammt doch die Idee!

Zum Rest antworte ich später, grad keine Zeit...

 

[ModulationMatrix]

Jo also inhaltlich empfinde ich das Thema auch mehr als abgegrast, und wie erwartet haben sich eh beide Lager nur 30 Seiten lang ihre Position gegenseitig dargelegt und nieman hat sich auch nur einen Millimeter bewegt in seiner Überzeugung. Von daher wirklich sinnlos das weiterzuführen.

Eine Frage die mich persönlich aber interessieren würde ist: wie ist diese extreme, über ein vernünftiges Maß absolut hinausgehende Wissenschafts-Gläubigkeit zustandegekommen? Ich meine, die Mehrheit der Menschen denkt ja glaube ich so, zumindest in der westlichen Kultur. Wieso lassen sich Menschen, die eigentlich 16h am Tag oder mehr ihren freien Willen erleben, ohne mit der Wimper zu zucken mit einem Fachartikel ihren freien Willen ausreden, und nehmen das noch bereitwillig als Tatsache an? Wieso nehmen Menschen an, ihr durch sie selbst und durch das Schicksal gesteuerte Leben sei nichts als die Summe von physikalischen Gesetzen und Zufall? Wieso lassen sich Menschen einreden, die Liebe, etwas ganz großes und persönliches und zentrales im Leben jedes Menschen sei nichts als chemisches Gewusel, im Prinzip "tote" Materie die da herumschwimmt? Ich meine, das entwertet einen als Menschen eigentlich komplett, und weder macht das jemandem etwas aus, noch findet das jemand unglaubwürdig. DAS verstehe ich wirklich nicht!

Als erstes fiel mir das Erbe von Quacksalberei und Alchimie ein, und die Menschen waren halt begeistert endlich nachvollziehbare Erklärungen zu bekommen statt nicht nachvollziehbare. Aber das kann ja für mich nicht als Grund gelten, denn ich habe Quacksalberei nicht erlebt, ich bin direkt mit KnoffHoff und Quarks&Co aufgewachsen. Ich denke die Wissenschaft verkauft sich einfach selbst sehr gut, und als Mensch ist man irgendwie der Versuchung leicht erlegen zu denken, weil sie vieles erklären kann, könne sie alles erklären. Aber dass man bei genauerem Nachdenken diese Meinung dann auch noch felsenfest bis aufs letzte verteidigt und akrobatisch argumentiert und extreme Lücken in diesem Weltbild nicht mehr in der Lage ist realistisch einzuschätzen, das verstehe ich nicht. Dass viele nicht mehr erkennen dass ihre Haltung "wird schon alles erklärbar sein" NUR eine unbegründete Vermutung ist und nicht mehr, und dazu noch eine sehr unmenschliche. Kapier ich nicht.




PS: Im übrigen noch Props to our Politikers, denn da prallen genauso beinharte Überzeugungen aufeinander die nicht kompatibel sind, aber da müssen am Ende des Tages noch Entscheidungen gefällt werden für das Land. Die können nicht 30 Seiten diskutieren und dann beleidigt auseinander gehen. Ich zollen den Politikern echt Respekt dafür!

 

[Raeumchen]

Jo also inhaltlich empfinde ich das Thema auch mehr als abgegrast, und wie erwartet haben sich eh beide Lager nur 30 Seiten lang ihre Position gegenseitig dargelegt und nieman hat sich auch nur einen Millimeter bewegt in seiner Überzeugung. Von daher wirklich sinnlos das weiterzuführen.

Nö, lass doch laufen. Ist doch Bewegung drin. Wer erwartet denn hier schon die großen Bekehrungen?

Wieso lassen sich Menschen, die eigentlich 16h am Tag oder mehr ihren freien Willen erleben, ohne mit der Wimper zu zucken mit einem Fachartikel ihren freien Willen ausreden, und nehmen das noch bereitwillig als Tatsache an?

Weil sie Zweifel haben, dass ihre genialen Entscheidungen tatsächlich auf eigenem Mist gewachsen sind?
Weil der Verfasser eine ganz große Nummer im Geschäft der Hirnforschung ist?
Weil er ein lustiges Hütchen trägt und auch sonst ganz cool ist?

Als Tatsache ansehen? Naja, erstaunlich viele Dinge, die wir als "wissenschaftlich bewiesen" betrachten, sind eigentlich nur Theorien. Auch unter Wissenschaftlern gibt es leider viele Dogmatiker.

...die Menschen waren halt begeistert endlich nachvollziehbare Erklärungen zu bekommen statt nicht nachvollziehbare. Aber das kann ja für mich nicht als Grund gelten

Warum nicht? Was soll es einen besseren Grund geben als eine Erklärung, die ich verstehe? Oder zumindest meine zu verstehen.

...denn ich habe Quacksalberei nicht erlebt, ich bin direkt mit KnoffHoff und Quarks&Co aufgewachsen...

Ganz sicher?

PS: Im übrigen noch Props to our Politikers ...Die können nicht 30 Seiten diskutieren und dann beleidigt auseinander gehen. Ich zollen den Politikern echt Respekt dafür!

Äh, was bitte passiert denn, wenn die sich auf einem Berg in den Alpen treffen und sich tagelang gegenseitig vollsülzen? Konsens? Brauchbare Erkenntnisse? Hab ich was verpasst?

 

[Realist]

Ich schließe mich da Holgi und MM an.
Ich akzeptiere und respektiere die Wissenschaft und finde Einstein und Co. absolut klasse und würdige ihre Verdienste.
Es hat in diesem Thread niemand die Wissenschaft als Humbug abgestempelt, wenn ich das richtig überblicke. Obwohl es mir mittlerweile schwer fällt, den Überblick zu behalten.

Aber eine gewisse spirituelle Komponente gehört für mich zum Menschsein dazu.
Was ist daran verwerflich und wie soll man so etwas erklären?

Oder um es ganz nüchtern mit Psychologie zu sagen: Ich gehöre wohl eher zur Gattung des Gefühlsmenschen und bin weniger ein Kopfmensch. So sagte es auch mein damaliger Psychotherapeut zu mir. Okay, damit kann ich leben.

Theorie und dessen Reduktion ist, grob gesagt, der kürzeste und wahrscheinlichste Weg, aber selbst Wissenschaftler schliessen einen "längeren" Weg nicht aus.

Wenn es keinen freien Willen gibt, alles nur eine Illusion ist, dann ist es doch eh "so", warum und worüber diskutieren wir dann hier?
Wissenschaftlich gesehen, besteht das Gehirn auch nur aus einem komplexen System von Zellen, die sich organisieren und neu anpassen. Genauso wie der genetische Code.
Ist doch eigentlich ganz simpel und da brauch es keiner weiteren Diskussion, finde ich.

Apropos Gattung/Kategorien. Determinismus, Pantheimus, Atheimus, Kreationismus und,und, und...
Das ist ja schlimmer als die Genres und Subgenres der Musik.
Da brauch es ja schon ein Menschenleben um sich für eine Sache zu entscheiden bzw. sich "einzuordnen".

Ich für meinen Teil fühle mich in der Mitte beider Bereiche sehr wohl und kenne Leute denen es ähnlich geht.
Mit Sicherheit bin ich einfach nur zu doof oder habe mich zu wenig damit beschäftigt um solche Art von Diskussionen zu führen oder daran Spass zu empfinden und bin dann mal wech.

 

[holgi]

Ich hab mir gedacht dass manche die Abstraktion mit der Hardcoreatheisten-Nachtschicht (als Gegenentwurf zum christenholgi) nicht hinbekommen, aber von dir, holgi? Von dir stammt doch die Idee!

Zum Rest antworte ich später, grad keine Zeit...

Ach menno, das war ja der Gegenentwurf, boah, ich sollte nicht so früh aufstehen am Sonntag

ich habs kapiert n8schicht, jetzt.

 

[Klauski]

Hab ich was verpasst?

Den Sinn des Lebens.

Ist es nicht so, dass das Leben ein Prozess ist. Je nach dem welchen Ursprung ich habe, welche „Lebensbrille“ ich aufgesetzt habe, sehe ich die Dinge. In einem freien Land habe ich die Möglichkeit viele Dinge auszublenden. So ganz nach dem Lust-Prinzip. Denn das Existenzielle ist es nicht, um das es geht.
Oder doch?
Wie definiert die Wissenschaft den Tod?
Wie definiert eine Mutter, die ihr Kind verloren hat den Tod?

Nun bin ich nicht up to date was die Hirnforschung in Bezug auf „Spiritualität“ an wissenschaftlichen Ergebnissen zu Tage gebracht hat. Was ich mir vorstellen kann, ist dass bei der Definition der gleichen Begriffe es unterschiedliche Hirnaktivitäten in unterschiedlichen Regionen bei Menschen mit bzw. ohne Spiritualität gibt. Das wäre auch nur logisch und würde erklären, warum wir nach 550 Beiträgen immer noch nicht zu einem Enverständnis gekommen sind.
Wir reden aneinander vorbei.

 

[holgi]

Den Sinn des Lebens.

Biologisch: Arterhaltung, Nachkommen zeugen, großziehen, sterben und Platz machen.
Religiös?

In einem freien Land habe ich die Möglichkeit viele Dinge auszublenden. So ganz nach dem Lust-Prinzip. Denn das Existenzielle ist es nicht, um das es geht.
Oder doch?

In unfreien Ländern ebenso, die Grundfragen nach dem woher und wohin und weshalb haben alle Menschen in allen Zeiten gleichermaßen beschäftigt. Zu glauben das man dem Sinn des Lebens in der Entsagung näher kommt als in der Völlerei ist ein religiöses Prinzip, oder ein spirituelles, da man sich in der Kasteiung wohl notgedrungen mehr mit sich selbst beschäftigt

Wie definiert die Wissenschaft den Tod?

Das Ende des biologischen Lebens eines Individuums.

Wie definiert eine Mutter, die ihr Kind verloren hat den Tod?

Als Tragödie, und in der Hoffnung nach dem eigenen Tod das Kind im Himmel wiederzusehen, wenn sie denn christlich glaubt, oder muslimisch....
Atheisten haben es da naturgemäß schwerer.

Nun bin ich nicht up to date was die Hirnforschung in Bezug auf „Spiritualität“ an wissenschaftlichen Ergebnissen zu Tage gebracht hat. Was ich mir vorstellen kann, ist dass bei der Definition der gleichen Begriffe es unterschiedliche Hirnaktivitäten in unterschiedlichen Regionen bei Menschen mit bzw. ohne Spiritualität gibt.

Klingt grobschlächtig und platt, ist aber uU nicht ganz falsch, der Gläubige mit einer Jenseitstheorie (Himmel/Hölle) hat als Trost nach dem Tod eines geliebten Menschen evtl. die Gewissheit auf ein Wiedersehen, das mag Glücksgefühle auslösen und somit das Hirn an den verantwortlichen Stellen aktivieren, mag sein...

 

[hedelund]

Realist
Ich akzeptiere und respektiere die Wissenschaft und finde Einstein und Co. absolut klasse und würdige ihre Verdienste.

Das sind alles Zitate von großen Wissenschaftlern, unter anderem auch von Albert Einstein.

Was denken Naturwissenschaftler über Gott?!

Im Folgenden sind Meinungen von bekannten Naturforschern und Wissenschaftlern aufgeführt. Fazit: Der Glaube an Gott, die Vernunft und die Wissenschaft sind kein Widerspruch sondern ergänzen sich!


[Klick zu vergroessern] Andre Marie Ampere (1775-1836), französischer Physiker und Mathematiker, Namensgeber für die internationale Einheit der Stromstärke:
"Der überzeugendste Beweis für die Existenz Gottes ist die augenscheinliche Harmonie, welche die Ordnung des Weltalls aufrecht erhält und durch welche die Lebewesen in ihrem Organismus all das finden, was sie für ihre Fortdauer, Fortpflanzung, Entwicklung ihrer physikalischen und geistigen Fähigkeiten benötigen."

[Klick zu vergroessern] Alexis Carrel (1873-1944), französischer Arzt und Naturforscher, Nobelpreisträger 1912:
"Es ist keine größere Schande zu beten als zu trinken und zu atmen. Der Mensch braucht Gott, wie er das Wasser und den Sauerstoff braucht."

[Klick zu vergroessern] Arthur Stanley Eddington (1882-1944), britischer Astrophysiker:
"Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort - keiner der Erfinder des Atheismus war Naturforscher. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen."

[Klick zu vergroessern] Albert Einstein (1879-1955), deutscher Physiker, Begründer der Relativitätstheorie, Nobelpreisträger 1921:
"Die gängige Vorstellung, ich sei ein Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen ...
"Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorstellen mag, dass die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum ersten Mal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft."
"Nicht Gott ist relativ, und nicht das Sein, sondern unser Denken."
"Ich möchte wissen, wie Er (gemeint: der Herrgott) sich die Welt gedacht hat."
Das ist in etwa Einsteins Credo. Flüssig und ohne Scheu redet er über Ihn und nimmt Ihn auch als Kronzeugen gegen die verhasste Quantenphysik:
"Raffiniert ist der Herrgott, boshaft aber nicht."
"Gott würfelt nicht. Vielmehr hat Er die Welt nach einem ordentlichen Plan geschaffen, den zu finden Aufgabe der Wissenschaftler ist."
Einen Gegensatz zwischen Religion und Wissenschaft sah Einstein nicht, im Gegenteil: Die beiden gehören für ihn zusammen. "Einen legitimen Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft kann es nicht geben" meinte er 1930 in einem Artikel in der "New York Times". Denn: "Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind." Für ihn war ein "kosmisches religiöses Gefühl" das stärkste und nobelste Motiv der wissenschaftlichen Forschung. Denn "In diesem materialistischen Zeitalter sind die ernsthaften Wissenschaftler die einzigen tief religiösen Menschen."

[Klick zu vergroessern] Blaise Pascal (1623-1662), französischer Mathematiker, Physiker und Philosophs:
"Der Glaube sagt wohl, was die Sinne nicht sagen, aber er sagt nicht das Gegenteil dessen, was sie wahrnehmen, er ist darüber, nicht dagegen."

[Klick zu vergroessern] Carl Friedrich Gauß (1777-1855), deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker:
"Es gibt in dieser Welt einen Genuss des Verstandes, der in der Wissenschaft sich befriedigt, und einen Genuss des Herzens, der hauptsächlich darin besteht, dass die Menschen einander die Mühsale, die Beschwerden des Lebens gegenseitig erleichtern. Ist es aber die Aufgabe des höchsten Wesens, auf gesonderten Kugeln Geschöpfe zu erschaffen und, um ihnen solchen Genuss zu bereiten, sie 80 oder 90 Jahre existieren zu lassen, so wäre das ein erbärmlicher Plan. Ob die Seele 80 oder Millionen Jahre lebt, wenn sie einmal untergehen soll, so ist dieser Zeitraum doch nur eine Galgenfrist. Endlich würde es vorbei sein müssen. Man wird daher zu der Ansicht gedrängt, für die ohne eine streng wissenschaftliche Begründung so vieles andere spricht, dass neben dieser materiellen Welt noch eine zweite, rein geistige Weltordnung existiert, mit ebenso vielen Mannigfaltigkeiten als die, in der wir leben - ihr sollen wir teilhaftig werden."- "Wenn unsere letzte Stunde schlägt, wird es unsere unsagbar große Freude sein, den zu sehen, den wir in unserem Schaffen nur ahnen konnten."

[Klick zu vergroessern] Carl von Linné (1707-1778), schwedischer Naturforscher, Begründer der modernen Botanik und Gründer des Pflanzensystems:
"Den ewigen, unendlichen, allwissenden und allmächtigen Gott habe ich vorüberziehen sehen, und ich bin vor Ehrfurcht in die Knie gesunken."

[Klick zu vergroessern] Charles Darwin (1809-1882), britischer Naturforscher:
"Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. - Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige, über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes."

[Klick zu vergroessern] Charles Lyell (1797-1875), britischer Geologe, Begründer der modernen Geologie:
"In welcher Richtung wir immer unsere Nachforschungen anstellen, überall entdecken wir die klarsten Beweise einer schöpferischen Intelligenz, ihrer Vorsehung, Weisheit und Macht."

[Klick zu vergroessern] Edgar Dacqué (1878-1945), deutscher Paläontologe und Naturphilosoph:
"Der Mensch allein unter allen Wesen.... ist berufen, mit der ganzen Kraft seiner wachbewussten Persönlichkeit... Gott sich nahe zu bringen. Gott will von seinem Ebenbild erkannt sein, und diese Erkenntnis ist liebende Begegnung, ja Bejahung."

[Klick zu vergroessern] Ernest Rutherford (1871-1937), neuseeländischer Physiker, Nobelpreisträger 1908:
"Es ist eine irrige Auffassung in Laienkreisen, dass der Gelehrte, der mehr vom Sein weiß als andere, darum religionslos sein müsste. Ganz im Gegenteil: Unsere Arbeit bringt uns Gott näher. Sie erhöht unsere Ehrfurcht vor der gigantischen Macht, vor der unsere armseligen Werkzeuge, so titanenhaft sie uns auf Erden auch erscheinen mögen, jämmerlich versagen."

[Klick zu vergroessern] Ferdinand Graf von Zeppelin (1838-1917), deutscher General, Erfinder des Luftschiffes:
"Gott ist der Künstler, und ich bin sein Werkzeug!"

[Klick zu vergroessern] Friedrich Dessauer (1881-1963), deutscher Biophysiker und Naturphilosoph, Begründer der Röntgen-Tiefentherapie und der Quantenbiologie:
"Wenn in den letzten siebzig Jahren der Strom der Entdeckungen und Erfindungen so übergewaltig in unsere Zeit eindrang, so heißt das, daß Gott, der Schöpfer, lauter, vernehmlicher als je durch Forscher und Erfinder zu uns spricht."

[Klick zu vergroessern] Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822), deutscher Astronom, Entdecker des Planeten Uranus:
"Je mehr das Feld der Wissenschaft sich erweitert, desto zahlreicher und unverwerflicher werden die Beweise für die ewige Existenz einer schöpferischen und allmächtigen Weisheit."

[Klick zu vergroessern] Galileo Galilei (1564-1642), italienischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte:
"Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen."

[Klick zu vergroessern] Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), deutscher Mathematiker, Physiker und Philosoph:
"Die Ordnung, das Ebenmaß, die Harmonie bezaubert uns.... Gott ist lauter Ordnung. Er ist der Urheber der allgemeinen Harmonie."

[Klick zu vergroessern] Guglielmo Marconi (1874-1937), italienischer Erfinder der drahtlosen Telegrafie, Nobelpreisträger 1909:
"Die Wissenschaft allein kann viele Dinge und vor allen das größte Geheimnis aller, das Geheimnis unserer Existenz, nicht erklären. Wer sind wir? Woher kommen wir? Wie traten wir ins Leben? Seitdem der Mensch zu denken begonnen hat, hat er sich auf diese Probleme gestürzt, und doch sind sie ungelöst geblieben."
"Ich erkläre mit Stolz, dass ich gläubig bin. Ich glaube an die Macht des Gebetes. Ich glaube nicht nur daran als gläubiger Katholik, sondern auch als Wissenschaftler."

[Klick zu vergroessern] Gustav Mie (1868-1957), deutscher Physiker:
"Wir müssen sagen, dass ein denkender Naturforscher notwendig ein frommer Mensch sein muss. Denn er muss sich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Geist beugen, der in der Natur so deutlich zu spüren ist."

[Klick zu vergroessern] Hans Christian Ørsted (1777-1851), dänischer Physiker und Chemiker, Begründer des Elektromagnetismus:
"Jede gründliche Naturuntersuchung führt zur Gotteserkenntnis...Wüsste man es nicht zuvor, so müsste man es hier lernen, dass wir nichts sind gegen Gott, aber etwas durch Gott."

[Klick zu vergroessern] Hans Spemann (1869-1941), deutscher Zoologe, Nobelpreisträger 1935:
"...will ich bekennen, dass ich bei meinen experimentellen Arbeiten oft das Gefühl einer Zwiesprache habe, bei der mir mein Gegenüber als der bedeutend Gescheitere vorkommt. Dieser ungeheuren Wirklichkeit gegenüber ergreift den Forscher immer wieder das Gefühl eines tiefen, ehrfürchtigen Staunens."

[Klick zu vergroessern] Isaac Newton (1643-1726), englischer Mathematiker, Physiker und Astronom, Begründer der klassischen theoretischen Physik, Entdecker der Gravitationsgesetze:
"Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur dem Plane eines allwissenden und allmächtigen Wesens zustande gekommen sein. Das ist und bleibt meine letzte und höchste Erkenntnis."
Beim Anblick der wundervollen Harmonie der Bewegung der Gestirne rief Newton aus: "Ich sah das Schreiten Gottes am anderen Ende meines Teleskops".

[Klick zu vergroessern] James Maxwell (1831-1879), schottischer Physiker, Begründer der elektromagnetischen Theorie des Lichtes:
"Die Sonnensysteme sind heute noch an Zahl, Maß und Gewicht so vollkommen, wie sie es am Schöpfungstage waren, aus den ihnen unlöschbar eingeprägten Eigenschaften können auch wir lernen, dass die Genauigkeit in unsern Entschlüssen, die Wahrheit in unsern Urteilen, die Rechtschaffenheit in unserem Handeln - was wir zu unserm edelsten Eigenschaften rechnen - uns darum entsprechen, weil es wesentliche Züge zum Ebenbilde jenes Wesens sind, das im Anfang nicht nur Himmel und Erde geschaffen hat, sondern auch den Stoff, aus welchem Himmel und Erde bestehen."

[Klick zu vergroessern] Johannes Keppler (1571-1630), deutscher Mathematiker und Astronom, Entdecker der Bewegungsgesetze der Himmelskörper:
"Die Erhabenheit Deiner Schöpfung wollte ich den Menschen verkünden, soweit mein eingeschränkter Verstand Deine Unendlichkeit begreifen konnte." "Astronomie treiben heißt, die Gedanken Gottes nachlesen."

[Klick zu vergroessern] Johann Heinrich Mädler (1794-1874), deutscher Astronom, Urheber des ersten Mondkarte:
"Ein ernster Naturforscher kann kein Gottesleugner sein, denn wer, gleich ihm, so tief in die Werkstatt Gottes geblickt und Gelegenheit hat, die ewige Weisheit zu bewundern, der muss vor dem Walten des höchsten Geistes seine Knie beugen."

[Klick zu vergroessern] John Glenn (geb. 1921), amerikanischer Astronaut, der 1962 als erster Amerikaner die Erde umkreiste:
"Worauf ich mit alledem hinauswill, das ist die Ordnung, die allenthalben im Universum herrscht - vom kleinsten atomaren Gebilde bis zu den gewaltigen Sternsystemen mit Durchmessern von ein paar Millionen Lichtjahren. Sollte sich das alles durch Zufall so ergeben haben? Hat da nur irgendwelches kosmisches Treibgut plötzlich von selbst geordnete Bahnen eingeschlagen? Ich kann es nicht glauben... Es muß eine Macht da sein, die den Gestirnen ihre Bahn angewiesen hat und dafür sorgt, dass sie sie auch einhalten."

[Klick zu vergroessern] Johannes Reinke (1849-1931), deutscher Biologe und Naturphilosoph.
"Der Naturforscher schaut durch die Naturerscheinungen von weitem die Gottheit, und ich darf mit Augustinus bekennen: Mein Herz war unruhig, bis es Ruhe fand in Gott."

[Klick zu vergroessern] John Ambrose Fleming (1849-1945), britischer Physiker und Radiotechniker:
"Die große Fülle moderner Entdeckungen hat den alten Materialismus vollkommen zerstört... Das Universum zeigt sich heute unseren Augen als Gedanke. Ein Gedanke aber setzt das Vorhandensein eines Denkers voraus."

[Klick zu vergroessern] Julius Robert von Mayer (1814-1878), deutscher Arzt, Physiker; Entdecker des Energieerhaltungsgesetzes:
"Echte und wahre Naturwissenschaft und Philosophie müssen zum Gottesglauben führen."

[Klick zu vergroessern] Justus von Liebig (1803-1873), deutscher Chemiker, Begründer der Agrikulturchemie:
"Die Größe und unendliche Weisheit des Schöpfers wird nur derjenige wirklich erkennen, der sich bestrebt, aus dem gewaltigen Buche, das wir Natur nennen, seine Gedanken herauszulesen."

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Karl Ernst von Baer (1792-1876), deutsch-baltischer Naturforscher, Zoologe, Embryologe, Anthropologe, Geograph, Forschungsreisender und Entdecker der menschlichen Eizelle:
"Was wir heute aus der Sprache der Natur heraushören, ist eine wunderbare Symphonie von erhabener Gesetzmäßigkeit und Schönheit.- Als ich eines Tages den Menschenleib betrachtete, glaubte ich, ich hörte eine gewaltige Predigt. Ich entblößte mein Haupt, und es war mir, als sollte ich Halleluja singen."

[Klick zu vergroessern] Max Hartmann (1876-1962), deutscher Zoologe und Naturphilosoph:
"Die Ergebnisse der höchstentwickelten Naturwissenschaft, der Physik, stehen nicht im geringsten Widerspruch zum Glauben an eine hinter oder über der Natur stehenden und sie regierende Macht... Alles kann auch dem kritischen Naturforscher als eine grandiose Offenbarung der Natur erscheinen, zwingt ihn zum Glauben an einen allmächtigen Sinngeber, der hinter diesem sinnvollen Sein steht."

[Klick zu vergroessern] Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie, Nobelpreisträger 1928, achtfacher Ehrendoktor, Mitglied von 4 deutschen und 10 ausländischen Universitäten:
"Wohin und wieweit wir also blicken mögen, zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch, wohl aber gerade in den entscheidenden Punkten volle Übereinstimmung. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Gott steht für den Gläubigen am Anfang für den Physiker am Ende allen Denkens."

[Klick zu vergroessern] Max von Laue (1879-1960), deutscher Physiker und Nobelpreisträger 1914:
"Die Naturforscher wollten Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Da das nicht möglich war, beteuerte ihre exakte Wissenschaft, dass es ihn nicht gebe. Um wie vieles sind wir Naturforscher bescheidener geworden! Wir beugen uns in Demut vor dem Übergroßen, vor dem Übermächtigen, dem ewig Unsichtbaren, dem niemals Erfaßlichen."

[Klick zu vergroessern] Nikolaus Kopernikus (1472-1543) Deutscher Astronom, Begründer des modernen Weltbildes:
"Wer sollte nicht durch die stete Beobachtung und den sinnenden Umgang mit der von der göttlichen Weisheit geleiteten herrlichen Ordnung des Weltgebäudes zur Bewunderung des allwirkenden Baumeisters geführt werden!"

[Klick zu vergroessern] Pascual Jordan (1902-1980), deutscher Physiker, Mitbegründer der Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie:
"Die moderne Entwicklung hat die früheren Hindernisse einer Harmonie von Naturwissenschaft und religiöser Weltauffassung beseitigt. Die heutige naturwissenschaftliche Erkenntnis liefert keinen Einwand mehr gegen einen Schöpfergott."

[Klick zu vergroessern] Paul Sabatier (1854-1941), französischer Chemiker und Nobelpreisträger 1912:
"Naturwissenschaft und Religion in Gegensatz zu stellen ist Sache von Leuten, die schlecht unterrichtet sind in der einen wie in der anderen Wissenschaft."

[Klick zu vergroessern] Thomas Alva Edison (1847-1931), amerikanischer Erfinder mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet der Elektrizität und Elektrotechnik:
"...den größten Respekt und die größte Bewunderung für alle Ingenieure, besonders für den größten unter ihnen: GOTT!"

[Klick zu vergroessern] Walter Nernst (1864-1941), deutscher Physiker und Chemiker, Nobelpreisträger 1920:
"Physik treiben heißt, hinter dem Schöpfungsakt Gottes hinter hersehen."

[Klick zu vergroessern] Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker, Nobelpreisträger 1932:
"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott."

[Klick zu vergroessern] Wernher von Braun (1912-1977), deutsch-amerikanischer Raketeningenieur, Wegbereiter und Visionär der Raumfahrt:
"Die bemannte Raumfahrt ist eine erstaunliche Leistung. Aber sie hat uns nur eine winzige Tür geöffnet, durch die wir einen Blick auf die ehrfurchtgebietende Weite des Weltraums werfen können. Unser Blick durch dieses Guckloch auf die geheimnisvolle Unendlichkeit des Weltalls bestätigt unseren Glauben an seinen Schöpfer."
"Über alles stehe die Ehre Gottes, der das große Universum schuf, das der Mensch und seine Wissenschaft in tiefer Ehrfurcht von Tag zu Tag weiter durchdringe und erforsche." - "Die gelegentlich gehörte Meinung, dass wir im Zeitalter der Weltraumfahrt so viel über die Natur wissen, dass wir es nicht mehr nötig haben, an Gott zu glauben, ist durch nichts zu rechtfertigen. Bis zum heutigen Tag hat die Naturwissenschaft mit jeder neuen Antwort wenigsten drei neue Fragen entdeckt!" - Nur ein erneuter Glaube an Gott kann die Wandlungen herbeiführen, die unsere Welt vor der Katastrophe retten können. Wissenschaft und Religion sind dabei Geschwister, keine Gegensätze."

[Klick zu vergroessern] Werner von Siemens (1816-1892), deutscher Physiker, Begründer der Elektrotechnik und Industrieller:
"Je tiefer wir in das harmonische Walten der Naturkräfte eindringen, desto mehr fühlen wir uns zu demütiger Bescheidenheit angeregt. Desto höher steigt unsere Bewunderung der unendlichen, ordnenden Weisheit, welche die ganze Schöpfung durchdringt."

[Klick zu vergroessern] William Thomson Kelvin (1824-1907), britischer Physiker, Entdecker mehrerer Naturgesetze:
"Überwältigende Beweise von Intelligenz und wohlwollender Absicht umgeben uns, zeigen uns die ganze Natur hindurch das Wirken eines freien Willens und lehren uns, dass alle lebenden Wesen von einem ewigen Schöpfer-Herrscher abhängig sind."

HL

 

[ModulationMatrix]

Aber eine gewisse spirituelle Komponente gehört für mich zum Menschsein dazu.
Was ist daran verwerflich und wie soll man so etwas erklären?

+1
Und, warum muss man das überhaupt irgendwie erklären und rechtfertigen? Finde das zeigt schon auf welch pervers rationalistischen Kurs die westliche Welt ist wenn man das rechtfertigen muss.

Ich gehöre wohl eher zur Gattung des Gefühlsmenschen und bin weniger ein Kopfmensch. So sagte es auch mein damaliger Psychotherapeut zu mir. Okay, damit kann ich leben.

"Ich kann damit leben" finde ich zu zurückhaltend. Du solltest stolz darauf sein Ich für meinen Teil bin es.

 

[Raeumchen]

Hab ich was verpasst?

Den Sinn des Lebens.

Mit so wenigen Informationen zu so einem bedeutungsschweren Werturteil zu kommen - eehhmm, das erscheint mir zumindest ... gewagt. Man kennt sich doch gar nicht. Auch nicht nach so einer Diskussion.

Zumal Du meinst:

Wir reden aneinander vorbei

Lass mich an Dir vorbei reden (was darfs sein, rechts? links?):

Wenn ich daran denke, dass ich

* den holgi (meine Visualisierung: Dürrer, knorriger, zynischer, kettenrauchender, vollmähniger komplettledergewandeter Schwermetaller vor seiner Marshall-Wand, so groß wie der Hochaltar im Straßburger Münster) mal aus einem gaanz anderen Blickwinkel sehen konnte,
* den popnapp mal etwas länger bei seiner Philosophie (er setzt bescheiden ein 'Küchen-' davor) wahrnehmen konnte, denn bisherige Treffen waren zu wenig und zu kurz,
* die nachtschicht als wortgewandten, weltoffenen und mit einem atemberaubenden Allgemeinwissen ausgestatteten Berufsmusiker und Familienvater (jaja, genug bauchgepinselt),
* den Moduma als gefühlsbetonten und gleichzeitig sachlichen Menschen, der mitten im Leben steht,

(usw. usf. sorry für alle Nichtgenannten)

...dann glaube (!) ich ganz fest daran, dass diese Diskussion zumindest bis jetzt kein Aneinander-Vorbei-Reden war. OK, wir haben uns permanent wiederholt. Na und? Jeder bleibt bei seiner Meinung. Ja, und weiter? Wir haben unsere Standpunkte einander vorgestellt. In einer Intensität, wie wir Tonschaffenden so eben gestrickt sind. Ist doch gut, oder?

LG Frank

 

[Klauski]

Wenn ich der Auffassung bin, unser irdisches "Sein" ist nur ein kurzer Teil eines unvorstellbar großen "Lebens" und Ihr meint, dieses kurze irdische Leben sei "alles", dann reden wir schon aneinander vorbei. Und meine "Einbildung" war schon manchem Menschen Trost und Hoffnung in hoffnungsloser Situation.

 

[holgi]

Wenn ich der Auffassung bin, unser irdisches "Sein" ist nur ein kurzer Teil eines unvorstellbar großen "Lebens" und Ihr meint, dieses kurze irdische Leben sei "alles", dann reden wir schon aneinander vorbei. Und meine "Einbildung" war schon manchem Menschen Trost und Hoffnung in hoffnungsloser Situation.

Dazu müsstest du nur genau definieren, was du unter dem "irdischen Sein" verstehst, denn...

Als Naturwissenschaftler würde ich dir zustimmen, das unsere biologische Existenz nicht das Ende der Fahnenstange ist, alles was ist im Universum besteht aus "Sternenstaub", wir sind Urknall und Planet sowie Leben im Ganzen, wenn wir sterben und unsere sterbliche Hülle sich auflöst/verbrannt wird gehen wir weiter, Asche zu Asche, Staub zu Staub.

Und irgendwann in welcher Zukunft auch immer, werden unsere Stäube zu neuen Dingen gebraucht, sie sind/werden/bleiben Bestandteil des Universums, auch dies kann tröstlich sein wenn man sich der eigenen Vergänglichkeit bewusst wird.

Will sagen; auch Agnostiker KÖNNEN gelassen gehen.

 

[Teestunde]

Zu spät! Ich wollte Nina zur 555-sten Antwort gratulieren, da waren es schon 556. Tja!

 

[popnapp]

@Klauski

Wenn ich der Auffassung bin, unser irdisches "Sein" ist nur ein kurzer Teil eines unvorstellbar großen "Lebens" und Ihr meint, dieses kurze irdische Leben sei "alles", dann reden wir schon aneinander vorbei.

Ich würde es eher als Meinungsverschiedenheit bezeichnen. Aneinander vorbei reden tut man doch erst, wenn man die Argumente des anderen nicht mehr so richtig wahrnimmt und nicht auf sie antwortet. Was natürlich in der Hitze des Gefechts hier und da auch mal passiert sein könnte.

@Raeumchen

dann glaube (!) ich ganz fest daran, dass diese Diskussion zumindest bis jetzt kein Aneinander-Vorbei-Reden war. OK, wir haben uns permanent wiederholt. Na und? Jeder bleibt bei seiner Meinung. Ja, und weiter? Wir haben unsere Standpunkte einander vorgestellt. In einer Intensität, wie wir Tonschaffenden so eben gestrickt sind. Ist doch gut, oder?

+1

 

[LM18]

Ich bin gespannt wie der Beitrag 666 ausfällt...

Der müßte von ArdathBey kommen...

 

[holgi]

Ich bin begeistert das dieser Fred ohne grosse Verletzungen bis hier hin gekommen ist, hätte ich nicht erwartet