Bässe verzerren für mehr Tiefe?

hadl

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Hallo!

Hab eine zugegeben etwas schwammige Frage, hoffe aber, dass jemand damit was anfangen kann.

Ich habe mal vor einer Weile aufgeschneppt, dass man Bässe leicht verzerren kann, um mehr Tiefe in den Mix zu bekommen. Ich meine damit nicht das Instrument, sondern eine frequenzselektive Verzerrung in einem bestimmten Hz Bereich.

Weiß da jemand bescheid?
 
Hört sich nach Enhancer an.
Kann schon sein das das funktioniert, allersdings dann auf psychoakusticher Ebene (is eh klar). Aber ich würde es damit nicht übertreiben, kann auf bestimmten Anlagen bestimmt schnell unschön werden.
 
also wie soll man denn damit mehr tiefe erzeugen?
tiefe ergibt sich durch das layering (raum, [g=108]hall[/g], delay, eq: höhenreich weiter "vorne", dumperes weiter "hinten")

was ich denke ist, dass der [g=118]bass[/g] sich mehr durchsetzt, bzw. besser warnehmbar ist, da durch die verzerrung obertöne erzeugt werden. ich mache das ziemlich oft mit bässen.
 
Ich könnte mir gut vorstellen das das bestimmte ansteuern einer [g=349]Frequenz[/g] & dessen gezielt Verzerrung ähnliche Wirkungen aufzeigen kann.

Ist ein EQ letztlich nicht auch ein "Verzerrer"? naja.. wie dem auch sei.. das Thema Tiefenstaffelung ist ein weites Feld...
 
ein verzerren der bässe geht immer zu lasten des drucks!!!
würd ich nie im extrem machen, wenn überhaupt dann nur leichte verzerrung
die man grad warnimmt, geschweige überhaupt hört.
 
hadl 1

>>>
Weiß da jemand bescheid?
<<<

N:
Nee.
Keinen Plan.
 
Also ich habe das ganze mal als Methode speziell für den E-[g=118]Bass[/g] gelesen.
Es geht darum, die Bässe durchsetzungsfähiger zu machen, bzw. man will erreichen, dass man von den Bässen mehr hört. Durch das (gaaanz ganz) leichte Anzerren werden mehr Obertöne erzeugt, die dann halt in einem Bereich liegen, den das menschl. Gehör eher wahrnimmt als diese Tiefen Töne an sich. Dadurch, dass die Obertöne da sind ergänzt das Gehirn den Grundton bzw. passt ihn an die Lautstärke der Obertöne an. Dadurch bekommt man mehr vom [g=118]Bass[/g] mit.

Funktioniert im Prinzip wie ein Enhancer!
 
@Telaviv: siehe mein 1. Post ;)
 
hadl schrieb:
Hallo!ich habe mal vor einer Weile aufgeschneppt, dass man Bässe leicht verzerren kann, um mehr Tiefe in den Mix zu bekommen. Ich meine damit nicht das Instrument, sondern eine frequenzselektive Verzerrung in einem bestimmten Hz Bereich.

Weiß da jemand bescheid?

kann es sein, dass da nicht eine bestimmte verzerrung gemeint war, sondern verzerrung generell?

das hätte dann nicht viel mit der bekanntesten verzerrung ([g=23]distortion[/g]) zu tun.

nahezu jeder effekt ist eine verzerrung des signals.

ansonsten gebe ich telaviv recht.
 
Den [g=118]Bass[/g] auf eine Gruppe routen, leicht anzerren , einen Highpass drauf legen und das verzerrte Signal mit etwas early reflections versehen. Das Ganze dann wieder dem unbearbeiteten [g=118]Bass[/g]-Signal beimischen, bis sich die gewünschte Tiefe einstellt.
 
Ist ein EQ letztlich nicht auch ein "Verzerrer"?
NEIN!

Genau das Gegenteil. Ein ENTzerrer.
Ein Signal ist ungleichmäßig in bestimmten Bereichen (was man als verzerrt bezeichnet), und der EQ (also der Entzerrer) entzerrt das Ganze dann, bzw "gleicht es aus".

equal = gleich
Equalizer = Gleichmacher oder Gleichmäßigmacher (wenn man so will)

Ari
 
EQ verzerrt grundsätzlich das Signal, egal welcher! Heißt eben ja auch "Entzerrer" als man früher noch Störendes wegnahm, und heute ... .

Das man den [g=118]Bass[/g], wenn er meinetwegen bei 90-120Hz brutzelt trotzdem auf nem Küchenradio wahrnimmt schimpft sich residualhören, dabei schwingt die 1. Harmonische und die 2. Harmonische, also [g=338]Oktave[/g] und [g=341]Quinte[/g] zusammen wie der Grundton.

Beim Verzerren mit [g=23]Distortion[/g] oder Overdrive entstehen nichtlineare Verzerrungen, Frequenzen kommen hinzu, die vorher "nicht da waren", damit klingt es obertonreicher, klarer, durchsichtiger, zu viel des guten, dann sticht es.

Wenn es um mehr [g=118]Bass[/g] geht, EQ einsetzen.

Um die Sache etwas gerader zu bekommen Eventuell Kompression, ist eben Signalabhängig. Dann rückt es auch nach vorne.
 
ja, ein eq ist ein verzerrer ... aber hier handelt es sich um lineare verzerrungen. diese kann man (theoretisch) wieder rückgängig machen. dieses prinzip wird z.b. bei der [g=66]schallplatte[/g] (RIAA-Entzerrung) verwendet.

im allgemeinen sprachgebraucht sind meist nicht-lineare verzerrungen gemeint... also wo es zu [g=99]clipping[/g] usw. kommt und die ursprüngliche wellenform aus dem orginal nicht mehr rekonstruiert werden kann.

wenn mans natürlich mit nem eq übertreibt kann aus der linearen schnell eine nichtlineare verzerrung werden...
 
EQ verzerrt grundsätzlich das Signal, egal welcher!
Ist schon wieder Vollmond?

Ein Verzerrer verzerrt.
Ein Equalizer entzerrt.

Die Definitionen sind glassklar. Das kannst du leider nicht ändern.

Ari
 
Deine Definitionen sind mir eigentlich egal.

Ein EQ, auch Entzerrer, verzerrt IMMER, da kannst du machen was du willst.
Grund:
Ein EQ hat einen Seitenpass, das wird durch einen Extrafilter geschickt, der wird wieder hinzuaddiert zum Originalsignal (Boost) oder subtrahiert (Cut), bei der Addition oder Subtraktion der Wellenformen entstehen zwangsläufig Verzerrungen!
 
Bevor mir schlecht wird, mach ich lieber schnell Feierabend.

Ari
 
Ja manche Leute haben schon komische Definitionen von Verzerrung ...

Wie auch immer, ich versteh die eigentliche Frage des Topics nicht. Was genau ist hierbei mit "Tiefe" gemeint?
 
Das Wort Entzerrer für einen EQ halte ich für problematisch.
Es könnte nämlich suggerieren, dass ich damit durch Verzerrung hervorgerufende Artefakte durch einen "Entzerrer" wieder korrigiert werden könnten.

Das Wort Equalizer macht viel deutlicher, worum es beim EQ geht: bestimmte Frequenzen anheben oder absenken um einen ausgewogenen Frequenzverlauf zu erreichen.
 
Das Wort Entzerrer für einen EQ halte ich für problematisch.
Du kannst ja für dich selbst auch gern die Tontechnik neu erfinden, wenn du magst. Trotzdem war/ist/bleibt ein Equalizer ein Entzerrer.

Kannste dran rütteln wie du willst. Ändert nichts.

Ari
 
Jetzt habt Ihr den Ari mit Haarspalterei in den Feierabend getrieben! Ich glaube schon, daß er genau weiß, was ein Entzerrer ist und was ein Verzerrer ist ;)

Das Problem ist doch, daß Dich Dein [g=118]Bass[/g]- Instrument im Mix nicht durchsetzt. Da gibt es dann gleich mehrere Ansätze

- Du vernachlässigst den Mitten- Bereich. Der Mittenbereich ist vorhanden, aber unterbelichtet oder der [g=118]Bass[/g] überbetont (wer ist eigentlich auf die Blöde Idee gekommen, das Instrument [g=118]Bass[/g] und nicht "Mitti" zu nennen ???) --> Du "entzerrst" bzw. "gleichst das mit einem" GENAU : EQ aus.

- [g=349]Frequenz[/g]überlappung : Bassdrum und Bassinstrument wummern auf der selben [g=349]Frequenz[/g] rum. --> vielleicht mal mit Ducking / Sidechain Kompressor probieren. Auch kann hier natürlich helfen, wenn man die Bassdrum und den [g=118]Bass[/g] etwas abweichend voneinander EQ´ed.

- Der [g=118]Bass[/g] ist zu muffig, weil er ganz wenige oder gar keine Mittenfrequenzen hat. -> Jetzt sind wir beim Thema Verzerrung angelangt. Es gibt färbende EQ´s, Enhancer, Exciter, [g=23]Distortion[/g], Overdrive, Saturation = Sättigung und wie die Spielarten von verschiedenen Verzerrungen noch genannt werden und klar, sind die allesamt auch als frequenzselektiv zu bezeichnen. Sie alle haben die Wirkung, daß aus vorhandenem Frequenzmaterial Neue Frequenzen generiert werden, die sich in harmonischen und/ oder unharmonischen Obertönen (und nicht wie häufig mißverständlich angegeben "Höhen") äußern. Das Ergebnis : aus einem muffigen, total basslastigem Gerumpel kannst Du vielleicht so etwas wie einen knackickeren "[g=118]Bass[/g]" gernerieren, der sich dann aber am ehesten in Form von hinzugefügten Mitten wiederspiegeln wird. Allerdings kann das natürlich auch dazu führen, daß Du Dein Signal total versaust und alles einfach nur hässlich verzerrt ist ;)

Hier eine kleine oberflächliche aber imho nicht falsche Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Enhancer_(Musik)
 

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