back to analog?

[blackout]

wenn ich sehr viele analoge gerätschaften hätte, wäre es da nicht sinnvoll sie auch einzusetzen?

mein ansatz:

ich will mich gern auf die spuren begrenzen, die ich simultan über n externes mischpult zur verfügung hätte...
32 kanäle an nem soundcraft ghost. da müssen jetzt auch nicht alle kanäle gleichzeitig laufen...
entsprechende peripherie: kompressoren von bss, dbx; hallgeräte von yamaha, tc electronics und zoom, 3 x channel 1 von spl, dynamaxx von spl, etc...

momentan haben wir uns in n projekt verstrickt, wo z.b. bei 1 song 172 spuren aufgenommen wurden.
viele fetzen, die erstmal auf editierebene zusammengefügt werden müssen... des weiteren gitarren spuren, um layer zu bauen, aber noch nicht ganz klar is, welche harmonien eingesetzt werden... mega viele vocalspuren zum experimentieren, und und und...

das virtuelle ablegen von ideen mag ja für ein projekt, an dem man zeitnah arbeitet ganz ok sein... aber da man jetzt gut 1 jahr danach sich da nochmal reindenken muss, ist es ganz schön unübersichtlich geworden...

ich versuch grad ne "bandtaugliche" arbeitssituation zu schaffen, um es einfacher zu machen, auch für die zukunft...
ich denke einfach, wenn man sich auf das wesentliche begrenzt, könnte man der mucke wieder mehr spirit verleihen, weil man sich nicht unnötig ablenkt.

was denkt ihr?
bzw.
wie geht ihr an "megaprojekte" ran?

cheers
und frohlockende wein-nacht

 

[tubeless]

wenn ich sehr viele analoge gerätschaften hätte, wäre es da nicht sinnvoll sie auch einzusetzen?

Sicher.
Wenn man einen analogen Hammer im Keller hat, dann sollte man damit auch hämmern. Immer. Von morgens bis abends. Egal auf was. Hauptsache Einsatz.

Anders gesagt:
Sinnvölligkeit hängt nicht vom Haben ab, sondern davon, was man mit dem Zeugs machen kann, was man erreichen will, was man erreichen kann.

Und zur Verringerung der Komplexität ist analoges Zeugs keine Notwendigkeit, sondern eine Frage der Fähigkeit, mit Beschränkung seiner selbst umgehen zu können.
Niemand zwingt Dich, hunderte Spuren aufzunehmen - das entscheidest Du selber. Komplexitätsverringerung ist also Deine Entscheidung und die Grösse Deiner Leidensfähigkeit, nicht Sache der Hardware.....

 

[KoolKolle]

ich denke einfach, wenn man sich auf das wesentliche begrenzt, könnte man der mucke wieder mehr spirit verleihen, weil man sich nicht unnötig ablenkt.

Finde ich eine guten Gedanken!

Ich mache zB. oft verschiedene Arten von Arbeit (zB Drumloops erstellen und bouncen, Synthpresets, etc) um Material für Projekte zu haben das schnell abgerufen werden kann, um dann möglichst viel innerhalb einer Livesession einzuspielen und auch zu arrangieren.

Das hilfts auch viel wenn man die erstellten Sachen gut ordnet, kreativ und hilfreich benennt, so dass man immer genau weiß was hinter dem Namen ist. Ein aufgeräumter Materialordner mit eigenen Sounds, Clips, Loops Spuren, Harmonien und weiß Gott was ist Gold wert.

Auch der umgekehrte Weg funktioniert gut, das Chaos einer Jamsession einzufangen und hinterher damit detailliert zu arbeiten. das ganze aufzuräumen usw. Dazu auch wenn vorhanden alle Hilfen und Tools nutzen, die einem die DAW zur Verfügung stellt, Ableton Live ist da zum beispiel sehr angenehm im Handling, weiß jetzt nicht wie es sich da bei Logic Cubase und Co verhält, aber irgendwelche Hilfestellung zum orgnasiieren von Projekten gibt es eigentlich überall, heutzutage auch meist sehr Gute!

Für den Moment der Aufnahme, also gerade bei einer Band sollte man möglichst wenig Gedöhns haben, ich denke auch das das ein entscheidender Teil ist beim einfangen von Spirit

 

[LM18]

Im Grunde willst du nur Disziplin zukaufen.

Das Problem ist das Entscheiden.
Wenn du auf der Recordingebene nur 23 Spuren hast, musst du laufend entscheiden was du im Projekt halten willst.

Dampf deine 172 auf 48 ein.
Du kannst ja den Quellspurenbrei ja in Archivprojekten vorhalten wenn du zurück musst.
Das ist sehr komfortabel.

Ich rendere notorisch und wenn ich 80 Spuren geliefert bekomme mische ich mit unter 40.
Aus 24 Backgroundvocals wird ein Stereomix und fertig.

Ich komme von 2 Bandmaschinen und einer dazugehörigen Mixkonsole und so fort.
Dass ist schon ein ziemlicher Krampf gewesen. Meine Güte.

Nee.
Ich bleib dabei.
Hau' dir dass Zeugs auf Stereostems runter und wenn dich was stört gehe zurück in das Archiv und ziehe dir einen neuen Stem und mische mit dem weiter.