ARD gegen den Loudness War in der Werbung!

  • Ersteller Fischkopp
  • Erstellt am
hey davogi,

du hast mir mal wieder gezeigt, dass ich nix weiss.
den großteil deines postings hab ich nicht verstanden.

also die einfache erklärung:

wenn ich dolby aktiviere, ist der lautstärke unterschied zwischen film und werbung viel weniger gross.;)
 
Ja, endlich! Das implementieren bereits viele Öffentlich-Rechtliche. Allerdings gilt das nicht nur für die Werbung, sondern soll für den gesamten Produktionsablauf möglichst einheitlich geregelt werden. Wie oft sieht man Beiträge die nicht richtig gepegelt sind ect.

Ich denke bis das richtig funktioniert und sich über alle wichtigen Sender eingespielt hat, dauert es aber noch ein paar Jahre.
 
Die schlimmsten sind Vox. Bei denen krieg ich schon nervöse Fernbedienung-such-Zustände, wenn die nächste Werbepause angedeutet wird.

Ich habe vor einiger Zeit schon zu meiner Frau gesagt, die Herren die diesen abendlichen Nervenkrieg veranstanstalten gehören mal 24 Stunden in eine Zelle mit dauerbeschallung und den Spots der mit Abstand nervigsten Güte eingesperrt. Die wären wohl ganz schnell geheilt :D

Im Übrigen sind wir ja schon soweit, das der "störende" Film die Werbung unterbricht.
 
Die zwingen einem ja sich die Lieblingssendung/serie im Internet per Stream zu gucken.. zum Glück ist das in der Schweiz noch legal :D
 
Ich dachte, einige oeffentlich-rechtliche Sender in Deutschland und Oesterreich machen das bereits.

Das ganze wird sich aber sicherlich nicht im Radio durchsetzen und ist auch fuer Fernsehen/Hoerspiel und nicht fuer Musik gedacht. Was man so an Musik zwischen die Finger bekommt ist 10-15 dB ueber 0 LU (Norm-Pegel nach EBU R128 ). Gerade im analogen Radio waere das also v.a. auf Kosten der SNR.
Bei Sendern, auf denen sowieso kaum Musik laeuft, kann dies evtl. anders sein.

digital23 schrieb in #22:
Ich denke bis das richtig funktioniert und sich über alle wichtigen Sender eingespielt hat, dauert es aber noch ein paar Jahre.
Die Sender, die umstellen, koennen das sofort machen. Material, das von 0 LU abweicht wird einfach auf 0 LU normalisisert. D.h. der laute Werbe-Spot läuft dann eben 10 dB leiser.

Es gibt auch einige Videos mit einem Vortrag ueber EBU R128, z.B.
hier (englisch).


gruss, Chris
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
dann kann mir die ARD mal erklären, wie ich verschiedene songs so aus der DAW bekomme, dass ich eine angenehm ähnliche lautheit empfinde, ohne den volume-regler an der stereoanlage zu brauchen (ich weiss - OT - die frage werde ich woanders stellen) ;-)
 
Oh, lese gerade jetzt erst davon. Gute Sache.
Obwohl, ich habe seit 6 Jahren keinen Fernseher mehr....
smil47c089c236893.gif


Trotzdem gut, dass da mal einer anfässt.
 
"Nach konstruktiven Gesprächen mit Vertretern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der privaten Sender hat sich die ARD entschieden, das Programm inkl. Werbung gemeinsam mit diesen umzustellen. Der bisherige Zeitkorridor für die Umsetzung der EBU-Richtlinie wird daher von Januar 2012 auf Sommer/Herbst 2012 verschoben. Weitere Informationen werden wir zu gegebener Zeit kommunizieren."

Quelle: http://www.ard-werbung.de/lautheit.html

Da scheint es wohl noch ein paar Unstimmigkeiten zu geben...
 
Da scheint es wohl noch ein paar Unstimmigkeiten zu geben...
Ich vermute mal, da haben einige Werbekunden gedroht, nur noch bei den Privaten Werbezeiten zu buchen. Bei sowas müssen alle an einem Strang ziehen, sonst hat das keinen Zweck. Hilft mir als Fernsehkunde ja auch nix, wenn die Werbung auf einem Kanal leiser auf dem anderen aber so laut ist wie jetzt... Also, Daumen drücken, dass die Privaten da mitziehen!
 
Der Gedanke bei vielen "normalen" Menschen ist nun mal: laut ist besser. Wer laut ist, wird auch besser gehört und verstanden, wer laut ist, der sticht aus der grauen Masse heraus. Wer laut ist, ist geil.
Aber das ist dann wohl eher ein gesellschaftlich/soziologisches Problem: Mein Auto ist größer, mein Garten ist schöner, mein Bass ist fetter... etc

Ich persönlich kann aber in dem speziellen Fall Loudness War die verschieden Parteien verstehen:

- der Konsument ist genervt, weil er immer den Fernseher leise machen muss, um nicht angeschriehn zu werden.

- der Privatrechtliche Sender ist aus wirtschaftlicher Sicht fast auschließlich auf Werbeeinahmen angewiesen und muss einen Kompromiss finden, wie er möglichst nich Werbetreibende verprellt und ebenfalls nicht Zuschauer vertreibt. Denn: weniger Zuschauer = weniger Werbeeinnahmen.

- der öffentlich rechtliche Sender ist von finanziellen Einnahmen durch Werbung nicht abhängig (Millarden Euronen an GEZ-Gebühren) und kann sich dadurch den Standpunkt leisten, den er im Moment innehat. Er hat sozusagen den Luxus, größere Rücksicht auf den Konsumenten nehmen zu können.

- der Werbetreibende will einfach sein jeweiliges Produkt so gut wie möglich verkaufen und glaubt, das am besten zu erreichen, wenn er gut wahrgenommen wird (was stimmt)

Gut, dass ich in dieser Sache nicht vermitteln muss. Auch wenn ich gerne mal Mäuschen bei der Debatte spielen würde.
 
Der Gedanke bei vielen "normalen" Menschen ist nun mal: laut ist besser. Wer laut ist, wird auch besser gehört und verstanden, wer laut ist, der sticht aus der grauen Masse heraus. Wer laut ist, ist geil.
Aber das ist dann wohl eher ein gesellschaftlich/soziologisches Problem: Mein Auto ist größer, mein Garten ist schöner, mein Bass ist fetter... etc

Ich persönlich kann aber in dem speziellen Fall Loudness War die verschieden Parteien verstehen:

- der Konsument ist genervt, weil er immer den Fernseher leise machen muss, um nicht angeschriehn zu werden.

- der Privatrechtliche Sender ist aus wirtschaftlicher Sicht fast auschließlich auf Werbeeinahmen angewiesen und muss einen Kompromiss finden, wie er möglichst nich Werbetreibende verprellt und ebenfalls nicht Zuschauer vertreibt. Denn: weniger Zuschauer = weniger Werbeeinnahmen.

- der öffentlich rechtliche Sender ist von finanziellen Einnahmen durch Werbung nicht abhängig (Millarden Euronen an GEZ-Gebühren) und kann sich dadurch den Standpunkt leisten, den er im Moment innehat. Er hat sozusagen den Luxus, größere Rücksicht auf den Konsumenten nehmen zu können.

- der Werbetreibende will einfach sein jeweiliges Produkt so gut wie möglich verkaufen und glaubt, das am besten zu erreichen, wenn er gut wahrgenommen wird (was stimmt)

Gut, dass ich in dieser Sache nicht vermitteln muss. Auch wenn ich gerne mal Mäuschen bei der Debatte spielen würde.


Sehr gut auf den Punkt gebracht :)
 
Sehr gut auf den Punkt gebracht Lächeln
Einziger Kritikpunkt: Die öffentlich-rechtlichen Sender sind schon von den Werbeeinnahmen abhängig bzw. glauben das zumindest (um konkurrenzfähig zu bleiben). Zumindest werden sie nicht freiwillig auf diese verzichten.

Und mit einem Statussymbol würde ich Lautheit jetzt auch nicht vergleichen. Das ist ganz einfach ein psychologisches Phänomen. Ich habe schon einmal einen tollen Beitrag von einem Studiobesitzer gelesen, der das sehr witzig beschrieben hat. Da hat er mit einer Band zusammen gemischt, die eben keine Ahnung von sowas hatte. Ohne Mastering war die Meinung der Band immer sehr leicht vorherzusehen: Krasser Push im Bassbereich => super! Krasser Push im Höhenbereich => super! Alles, was gecuttet wurde, war dagegen scheiße :)

Aber sonst wirklich schön zusammengefasst. Auch wenn ich aus politischer Sicht mittlerweile diesen Punkt der reinen Gewinnmaximierung in (jeglichen) Medien sehr sehr kritisch sehe. Aber das ist ein anderes Thema ;-)
 
Um den Thread noch mal nach vorne zu holen....
Es gibt ja immer noch einen Weg, das ganze doch noch weiter zu komprimieren.
Wenn man die EBU R 128 genau kennt kann man ab dem Gate ja immer noch versuchen die Dynamik gross zu halten aber die Lautheit entsprechend anzupassen.

Es wird also wieder Plugins geben, die dann nach EBU R128 Laut machen werden, das ist meine Einschätzung.
Man wird zwar nicht mehr an die extremen Lautstärkeunterschiede drankommen, aber man hat noch Luft mit ein paar Tricks "Lautester" zu sein.
 
wenn ich mir ebu 128 in der praxis so anhöre, ist das resultat nicht 100% optimal, aber schon ziemlich nahe dran. ich denke, die tontechniker müssen auch noch lernen, damit effizient umzugehen.
so sollte die benutzte dynamik am abend vielleicht bewusst kleiner gewählt werden (um die nachbarn nicht bei jedem fortissimo zu wecken) oder in informationssendungen der sprecher trotzdem relativ stark verdichtet werden und als "levelanker" benutzt werden usw.
btw empfinde ich die werbung zwar immer noch als zu laut, aber dies kann subjektiv sein, weil sie mich ansich schon nervt.
die privaten haben btw. ja mitgezogen & es gibt software, die offline den pegel setzt über die zeit gemittelt, gut zu gebrauchen, z.b. bei der werbung, damit ist man die diskussionen mit den kunden los.
 
Wie oft habe ich mir schon gewünscht einen Compressor / Limiter im TV Gerät zu habhen. Sei es um allzu derbe Dynamiksprünge bei DVD s einzugrenzen, oder um die Werbung automatisch runterzudrücken, sobald sie mich quälen will.

Aber was solls. Ich guck eh nur noch TV, um meiner Freundin ab und zu Gesellschaft auf der Couch zu leisten.
 
DaVogi schrieb in#20:
dolby... meinst du:
die rauschunterdrückung (a, b, sr..)
analoge matrixcodierung (dolby surround, pro logic)
digitale surroundcodierung (dolby digital..)
intermediate codec zur mehrkanalkodierung auf aes-wegen (dolby e)

du siehst, der begriff ist alles andere als eindeutig... meinst du vielleicht die loudness-normalisierung anhand dem dialnorm-wert.... die dazu notwendigen metadaten sind leider in den seltensten fällen richtig vergeben.

Er meint mit Sicherheit Dolby Volume:

http://www.dolby.com/us/en/consumer/technology/home-theater/dolby-volume.html

Das Teil von Audiocation ist schön und gut, doch was sagt mir ein Wert von
beispielsweise LUFS INT -15,8. Sind das jetzt die empfundenen
dB oder wo kann ich das einordnen?
 
Das Teil von Audiocation ist schön und gut, doch was sagt mir ein Wert von
beispielsweise LUFS INT -15,8. Sind das jetzt die empfundenen
dB oder wo kann ich das einordnen?
LUFS Int sind die Loudness Units (bezogen auf Full Scale) Integriert über die Zeit, die du mit Start/Stop im AC R128 Plugin vorgibst.

Wenn du dich also an die R128 Vorgabe von -23 LUFS für einen Spot halten willst, drückst du Start am Anfang deines Spots und Stop am Ende deines Spots.
Wenn du richtig gelevelt hast solltest du auf -23 LUFS kommen.


die privaten haben btw. ja mitgezogen
Ich glaube aber noch nicht alle.... die haben sich doch noch bis August 2012 Zeit gegeben ...
 
Um den Thread noch mal nach vorne zu holen....
Es gibt ja immer noch einen Weg, das ganze doch noch weiter zu komprimieren.
Wenn man die EBU R 128 genau kennt kann man ab dem Gate ja immer noch versuchen die Dynamik gross zu halten aber die Lautheit entsprechend anzupassen.

Es wird also wieder Plugins geben, die dann nach EBU R128 Laut machen werden, das ist meine Einschätzung.
Man wird zwar nicht mehr an die extremen Lautstärkeunterschiede drankommen, aber man hat noch Luft mit ein paar Tricks "Lautester" zu sein.

mit plugins lässt sich das eher nicht lösen, das geht sich mit den regelzeiten des gating nicht wirklich aus. wohl aber kann man durch die dramaturgie des beitrages an sich gezielt sehr laut werden innerhalb eines bestimmten bereiches (z.b. 20sekunden leiser spot und 10 sekunden brüllend laut). der longterm-wert gibt ja nur auskunft über die integrierte lautheit des gesamten betrages.

für werbung müsste dementsprechend noch auch ein maximaler short-term wert festgelegt werden.

ich hab jetzt bereits eine fernsehserie nach r128 gemischt und finde es prinzipiell sehr angenehm zu arbeiten. wenn man sich ein wenig dran gewöhnt hat kann man sehr gut nach gehör mischen und durch den größeren nutzbaren dynamikbereich kann man besser auf die dramaturgie eingehen. sprich, laute sachen dürfen auch mal richtig krachen und flüstern muss nicht gleich laut sein als schreien. (wobei ich gerade bei fernsehsendungen darauf achte dass die sachen nicht zuviel absacken). aber definitiv brauchts da noch ein wenig erfahrung um optimale ergebnisse zu erzielen. am anfang tendiert man beispielsweise dazu zu dezent zu mischen... (zu) leise musik geht dann beispielweise am fernseher unter.

netter nebeneffekt ist auch dass die stereofassung die gleiche dynamik wie die surroundmischung haben kann und es hier nichtmehr zu problemen kommt. (vorher musste die 5.1 fassung ja sehr gestaucht werden um in das dünne rtw-gewand zu passen)

auch die anliefernden musiker/komponisten müssen sich wohl erst an die norm gewöhnen... die liefern bisher noch gut 10-15dB ZU LAUT ab und komprimieren ihre sachen zu tode... wie aus dem 'normalen' musikbereich gewohnt... :/
 

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