Hallo,
als ich zum ersten mal von diesem Verfahren gelesen hab war ich etwas skeptisch. Und gerade hab ich das (vermute ich mal) live im einsatz gehört bei einem bose soundlink. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich vermute der bose macht das auch, habe nur über das verfahren gelesen und so muss sich das wohl anhören und ich finds katastrophe. Deshalb muss ich jetzt hier auch mal meinen Senf zu beigeben.
Denn ich denke man sollte es dem soundingeneur und den hörern überlassen, ob man der lautheit zuliebe auf druck und dynymik verzichtet. Für clubmusik ist es grausam, wenn das ding lauter regelt sobald die kick weg ist und irgendwann mal nachdem sie wieder einsetzt das ganze dann wieder nachjustiert. Ich könnte mir auch vorstellen dass leute die klassik hören davon nicht allzuviel halten, denn auch hier wird sehr viel mit langristiger dynamik gespielt.
Man hat sich doch tatsächlich einen Fauxpass geschossen. Denn eigentlich macht man die ganze dynamik, die *langzeitig* (also > 4 sek) zwischen passagen eines stückes herrscht durch dieses verfahren total zunichte gemacht wird, weil man immer wieder die plump-mechanische nachjustierung hört. Und ich persönlich finde, dass diese langfristige dynamik vielmehr zum kreativen part des stücks beiträgt, als die kurzfristige dynamik (im bass < 300 ms, in den höhen < 100 sag ich mal und hoffe man weiss was gemeint ist)
Wer also meint, man würde durch das verfahren die "qualität" der musik erzwingen, der hat sich wohl ein eigentor geschossen. Abgesehen davon - was ist denn bitte qualtät von musik? Klar gibt es einige, die durchschauen was mixing-technische qualitäten sind aber im wesentlichen geht es doch darum, dass musik gefallen muss und nicht irgendwelche iso normen erfüllt.
Also ich finds assig. Habe selbst gerne und lang im loudness war mitgemacht und bin aber irgendwann auf den geschmack gekommen dass lautheit und druck konkruente ziele sind und man auch kreativ mit dem pendel dazwischen arbeiten kann. auch ohne diktatorische bevormundung durch konzerne. aber das ist ja eh das thema der stunde.
klar werden alle hater jetzt schreien im chor gegen loudness war aber 2 anmerkungen zu hier gelesenen kommentaren:
Man ist nicht laut und druckvoll; man muss den sinnvollen weg dazwischen finden. und 2. Dir gefällt stark komprimierte musik nicht? Dann hör sie nicht. Sich als vollblutmusikalisch zu finden und gleichzeitig sonen plumpen eingriff durch einen algrithmus in die dynamik eines werks für gut zu befinden zeugt nicht von musikalischem feinsinn sondern eher vom gruppen-gemecker über den bösen loudness war, den man dauernd vernimmt und einer tollen marketing strategie von apple und co.
ps: hiermit stelle ich mich hier mal vor, hab mich extra angemeldet wegen dem thema, hoffe also auf n bissl diskussion hier
