Api 2500 oder Manley Vari Mu

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Hallo,

bin hier neu und freue mich endlich mal wieder über ein kompetentes, deutschsprachiges Forum.

Bin gerade am Aufbau eines kleinen Masteringsstudios (ja, ich weiß, nicht schon wieder eins:)
Bislang haben wir mit selbstgebauter Hardware von unserem Kollegen gearbeitet (Vari Mu in Richtung EAR, SSL mit Übertrager, Pultec EQ). Da wir seine Geräte aber nicht mehr so oft verwenden können, suche ich nach meinem 1. eigene masterintauglichen Kompressor.

Hatte gerade das Glück einen API 2500 und einen Manley Vari Mu zu testen. Tja, was soll man sagen ich mag sie beide:) Sie ergänzen sich; API macht Druck, klingt etwas härter, Manley macht groß, 3D (Stimmen scheine nach vorne zu kommen) und eher weich/warm. Beide sind nicht so unterschiedlich im Preis (gebraucht), aber Geld reicht momentan nur für einen.

Ach ja, den Tube Tech LCA-2B hatte ich auch kurz, auch nicht schlecht (straffere Bässe als der Manley), aber er hat mich persönlich nicht so berührt wie die beiden anderen (vielleicht wegen der Chinaröhren???)

Habt Ihr Erfahrungen mit beiden?
Für den Preis (gebraucht) gibt es wahrscheinlich kaum Alternativen, oder etwa doch?

Musikrichtungen ist quer Beet. Hip Hop / Rock bis Meditationsmusik....

Schöne Grüße
Patrick
 
man kann die beiden eigentlich überhauptnicht miteinander vergleich, von daher tue ich mir schwer eine empfehlung für den ersten compressor zu geben. mit einem compressor kommt man beim analogmastering ohnehin nicht weit. ich bin gerade dabei mein "grundsetup" fürs analoge mastering aufzubauen bzw. habe ich die tage alles bestellt. unter einem "grundsetup" verstehe ich einen erstklassigen wandler & mindestens 2 EQs & 2 compressoren die sich gegenseitig ergänzen.

ein zwischending von den dir genannten könnte der HCL varis sein (den habe ich mir die tage bestellt): http://papa-movie.com/html/vari_gain_compressor_varis.html
kostet neu ca. 2000€ (& ist für das gebotene sehr günstig).
 
Hallo karumba,

ja, ich weiß, die beiden sind sehr unterschiedlich und grundsätzlich bräuchte man auch mehrere, zumindest 2 sich ergänzende, wie Du schon erwähnt hast.
So haben wir auch die letzte Zeit gearbeitet. SSL für den Punch und Vari Mu um es abzurunden und anzudicken. Gute Wandler sind vorhanden (Benchmark).

Ich hatte gehofft, daß mir evtl. jemand seine Erfahrungen im Alltag mit genannten Geräten mitteilen könnte.

Der HCL Varis sieht vielversprechend aus. Ist das aber nicht etwas risikoreich, zwecks Rückgabe oder evtl. anfallenden Reparaturen?

Einen dbx160SL könnte ich mir auch mal anschauen. Ich glaube Du hast ja einen. Lohnt sich der für Mastering?

Übrigens ist mir gerade aufgefallen, daß ich im High End Forum gelandet bin. Eigentlich war das an die Masteringabteilung gerichtet :)
 
Es geht beim Mastering vor allem um eine gute und flexible Kette. Wenn Du vorwiegend ein bestimmtes Genre masterst, dann würde ich das erste analoge Gerät demnach wählen, welches am besten zu dem Genre passt. Der Varis ist flexibel. Ein klasse Teil ist auch der Pendulum OCL-2.
 
Der HCL Varis sieht vielversprechend aus. Ist das aber nicht etwas risikoreich, zwecks Rückgabe oder evtl. anfallenden Reparaturen?
das gerät ist in anbetracht des gebotenen so günstig, dass ich dieses risiko eingehe. der support von albert (entwickler von HCL) ist zudem so toll, dass ich da keine befürchtungen habe. der transport kostet glaube nur 40€. von einem namenhafter hersteller (manley etc.) würde genau dieses gerät sicher mehr als das doppelte kosten.

Einen dbx160SL könnte ich mir auch mal anschauen. Ich glaube Du hast ja einen. Lohnt sich der für Mastering?
ja, lohnt sich. er ist schon recht schnell, aber andererseits schon runder als ein typischer SSL kompressor. ich mag die transformer zudem richtig gern. ich fange mit analogmastering offiziell aber erst anfang nächstes jahr an, wenn ich meinen neuen analogchain voll unter kontrolle habe (die qualitätssicherung meiner master hat für mich eine hohe priorität).

Übrigens ist mir gerade aufgefallen, daß ich im High End Forum gelandet bin. Eigentlich war das an die Masteringabteilung gerichtet :)
ich hatte ihn nach high-end geschoben, aber du hast recht, deine frage ist schon klar mastering-spezifisch & daher habe ich ihn mal zurückgeschoben (das problem ist, dass mastering-gear eigentlich immer auch high-end ist ;-)).
 
Hallo,

vielen Dank erst mal an Alle.

Den thread von teebaum habe ich mir gerade in Ruhe durchgelesen. Sehr interessant! Werde mich noch mal über ein paar der genannte Geräte schlau machen müssen.

Du, teebaum hast ja ein traumhafte Sammlung an analogen Schätzchen.
Der inntertube würde mich auch mal sehr interessieren, aber derzeit noch zu teuer für mich.

Um die Sache noch mehr zu konkretisieren. Wir sind gerade dabei unser Studio neu zu strukturieren. Neue Räumlichkeiten, neue Partner, Spezialisierung auf bestimmte Bereiche. Und Mastering wird wahrscheinlich einer davon.

Ich suche momentan eher kein neutrales Gerät. Es darf Farbe mitbringen und sollte die momentane Kette etwas ergänzen.

Ich hätte hier eben gerade ein gutes Angebot von den beiden genannten, die ich auch genauer kennenlernen durfte. Ich muß gestehen der Manley hat mich begeistert. Nicht so flexibel wie der Api, recht lahm und nicht wirklich punchig. Aber.... er scheint alles zu intensivieren, macht etwas breiter, tiefer und fetter. Die Bässe könnten manchmal ein Problem werden (nicht so definiert). Er hat kein high pass mod und ist auch nicht die Masteringversion (keine gerasterten Potis). Also alles nicht so ideal zum mastern, aber der Sound....
Der Api wiederum konnte richtig druck machen, laut aber eher nicht (Attack noch ein Tick zu langsam???) . Das kann unsere SSL mit Übertragern besser. Auch empfand ich die Mitte des Api´s etwas hart und eine Snare im Mix wurde nicht so groß wie z.B. bei dem SSL. Andererseits schien er auch die Tiefmitten etwa anzudicken und wirkte breiter, aufgeräumter und sauberer als der SSL. Auch er hatte seine magischen Momente:)

Ich denke der HCL Varis könnte wirklich ein gute Alternative zum Manley sein. Testen kann man das Gerät nur leider nicht. Kann mir hier jemand noch etwas mehr über den Sound verraten.

Ach ja, den dbx könnte ich doch dann erst nächste Woche testen. Ich glaube aber fast, daß er mir zu nüchtern sein könnte. ???

Danke an karumbu für das zurück verschieben:)

Schöne Grüße
Patrick
 
aus welcher gegend kommst du? ich wohne in 63755 (50km von FFM). ich könnte dir anbieten den varis (bzw. auch den DBX 160SL) bei mir mal auszuprobieren, aber der varis wird erst für mich gebaut (dauert wohl so 2 wochen). teebaum hat ihn aber schon & wird dir sicher den sound gut beschreiben können.
ich war auch am überlegen mir einen SSL clone (GSSL) bauen zu lassen. der dbx macht einen nüchternen eindruck, hat aber schon einen sexy sound & ist mit anderen dbx nicht vergleichbar (ich hatte mal einen dbx1066, *der* war nüchtern).

wenn du aber einen SSL clone hast, würde ich wohl auch eher nicht den API in betracht ziehen, sondern im bereich "rund & charismatisch" ergänzen. der varis könnte da gut passen. den manley vari-mu kenne ich nur von klangbeispielen, habe nie direkt mit ihm gearbeitet.
 
es ist fast unmöglich, aufgrund einer beschreibung oder eines tipps in der flut von möglichkeiten das richtige gerät zu finden & trotzdem habe auch ich immer mal wieder "aufgrund eines bauchgefühls" ein gerät gekauft - z.b. den varis.
wenn du einen manley-ersatzt suchst, dürftest du mit dem varis jedoch ziemlich falsch liegen. das gerät ist punchy, straff, präxise, konturierte bässe & einen leichten bass- & höhenlift (also alles andere als mittig). mit feedback/feedforward % triode/pentode hat man 4 verschiedene grundsounds, aber keiner klingt nach manley.
der manley war vor ein paar jahren ein ziemlicher hype, unterdessen kritisieren einige die eher unkonturierten bässe.

api 2500 ist auch ziemlich markant - wenn dir die etwas harten mitten nicht passen, kannst du mit scott liebers-opams (red dot) den sound etwas smoother hinbekommen.
schau dir vielleicht auch mal den foote control system p3s me an, ein vielseitigerer vca für die summe, weniger hart als der api.

der erwähnte pendulum ocl-2 ist auch ein sehr gutes gerät, könnte aber für dich etwas zu dezent sein (du willst ja etwas mit farbe)

wenn dich der dbx 160sl interessiert - ich würde meinen vielleicht veräussern (er ist gerade im service, wäre danach wieder generalüberholt)
der 160sl ist auch cool, geile transformer, schnell,& sauber, aber nicht klein, leider ohne hp im sidechain am gerät selber, aber man kann sich da ja was basteln dafür.
 
noch was zur atomic squeeze box.
kaum ein gerät kann so unauffällig nachregeln, aber "neutral" ist sie überhaupt nicht. was ein ssl klein macht, macht die asb gross. dass ist eine sehr verlockende farbe & manchmal die rettung, aber NUR die asb zu haben wäre gar keine gute idee.
die asb ist bei mir vielmals parallel dabei, meistens mit -6db - -20dB & macht "breit, gross, lebendig. nur in ganz seltenen fällen ist sie das hauptsignal.
 
@TE: Eventuell könnte ein Tube Tech was für dich sein? Die Röhren färben schön und die verhalten sich trotzdem smooth... Beispiel: CL2A (gibt aber noch andere interessante Modelle von Tubetech).
 
vielleicht auch ein tubetech smc2b(m) oder ein maselec mla3?
beides multiband, der maselec kann aber auch mit gelinkten bändern betrieben werden. sind mE gute "basisgeräte", mit denen man den sound gut in die richtung bringen kann & die man später durch verschiede weitere farben ergänzen kann - man hat so eine art 3band-eq (sowas wie man mit einem dangerous bax oder davelizer macht - auch wenns hier keine baxdialfilter sind) plus kompressor in einem.
(an alle multibandhasser - man sollte hier nicht aufgrund von software zu fest auf hardware schliessen)
 
ich fange mit analogmastering offiziell aber erst anfang nächstes jahr an, wenn ich meinen neuen analogchain voll unter kontrolle habe (die qualitätssicherung meiner master hat für mich eine hohe priorität).

hasenfuss ;-)
letztlich müsstest du das bei jedem neuen tool machen, das du einsetzt - auch bei digitalen tools kann es vorkommen, dass einem allfällige versteckte problemzonen erst im mit der zeit auffallen, dagegen ist man nie gefeit. ich setzte neue tools daher auch nach einer gewissen "probezeit" ein, aber man soll es dabei auch nicht übertreiben.
aber du kannst mir gerne mal ein analoges- vs. digitales-master von dir schicken und ich spiele ein bischen "kontrollorgan", wenn du dann besser schlafen kannst!
 
ja, ich gebe zu ich bin wirklicher kein Freund von Multiband. Ausser für Problemfälle. Mal sehen, vielleicht kann ich mal in nächster Zeit einen testen/hören.

Aber sehr interessant, was ihr schreibt. Den Varis hatte ich ehrlich gesagt anders eingeschätzt. Wobei Deine genannten Attribute auch sehr vielversprechend sind. Hatte derzeit schon kontakt mit Albert. Er scheint wirklich nett zu sein und den Varis + Transport kann man nur als ausserordentlich günstig bezeichnen.

Dumm nur, daß ich den Manley nicht aus dem Kopf bekomme:)
Ich wollte das Gerät fasst gar nicht testen. Ich war nur zwecks dem Api im Laden. Hatte unterschiedliches gelesen über den Vari Mu, auch über genanntes Bassproblem. "Der Api ist gerade nicht da, aber nimm doch mal den mit" Tja....
Habe aber heute noch mal mit meinem Kollegen die Testsession von den beiden im Studio durchgehört und konnten eigentlich keine großartigen Problem feststellen. Das war eine HipHop Nummer. Höchstens im "limit" Modus ein tick schwammiger. Es gibt sicher Qualitätsunterschiede der verschiedenen Versionen. Der getestete muß ca. 10 Jahre alt sein.

Ich glaube der dbx reizt mich nicht so sehr. Ist sicher eine super Gerät, habe aber derzeit eher andere Klangvorstellungen.

An karumba: vielen Dank für Dein Angebot. Ich wohne in München. Ist wahrscheinlich etwas weit für eine kleine Hörsession. Aber evtl. ergibt sich noch was .... Ich bin auf alle Fälle gespannt, was Du zu dem Comp sagst.
 
ach ja zwecks Tubetech. Den LCA-2B hatten wir auch mal kurz hier. Den empfand ich aber eher als langweilig. Straffe Bässe, macht auch etwas dicker und bischen 3d, aber irgendwie hat mich das Ergebniss nie so emotional berührt. Ist sicher ein solider Kompressor. Vielleicht lag es auch nur an den Chinaröhren.
 
naja kommt eben ganz drauf an was du jetzt eigentlich willst.... wenn es dir darum geht einen hochwertigen hardwarecompressor zu haben der flexibel genug ist um den großteil der jobs zu erledigen musst du wohl vorerst auf farbe verzichten und eher zu was universellem greifen wie z.b. dem bereits genannten foote control system p3s.

wenn es dir eher um den 'sound' geht und du die dynamikbearbeitung vorerst auch mit software lösen kannst/willst dann kannst du dir auch den varimu holen der dann eben vielleicht einfach auch mal nicht passt oder nur begrenz das liefert was du für das jeweilige master haben willst.
 
ja sicher, da hast Du schon recht. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß eine großer Teil der Kunden schon auch eine Klangveränderung hören wollen, wenn gemastert wird. Oft werden dünne, harte Mixe abgeliefert und alle wünschen dann ein fettes, breites Endprodukt. Sogar Bandrauschen wird dabei in Kauf genommen und unsere alte Studer rauscht schon recht ordentlich.

Außerdem werde ich höchstwahrscheinlich den SSL-Clone des Kollegen übernehmen. Er wird noch ein paar Wünsche von mir übernehmen (Übertrager ein/aus, erweiterter Sidechain usw.)

Und Software wird auch immer besser, siehe Vertigo.

Aber der foot ist auch auf meiner Wunschliste:)
 
ich fange mit analogmastering offiziell aber erst anfang nächstes jahr an, wenn ich meinen neuen analogchain voll unter kontrolle habe (die qualitätssicherung meiner master hat für mich eine hohe priorität).

hasenfuss ;-)
letztlich müsstest du das bei jedem neuen tool machen, das du einsetzt - auch bei digitalen tools kann es vorkommen, dass einem allfällige versteckte problemzonen erst im mit der zeit auffallen, dagegen ist man nie gefeit. ich setzte neue tools daher auch nach einer gewissen "probezeit" ein, aber man soll es dabei auch nicht übertreiben.
;-)
das jahr ist ja bald rum & noch habe ich nicht alle meine geräte. meine digitalen tools sind zudem sehr stabil bzw. der umgang mit ihnen. ich arbeite seit vielen jahren digital & analoges mastering ist ja schon eine andere herangehensweise. das kann man nicht vergleichen mit dem fall das ein neues digitaltool in die kette kommt. das fängt schon damit an, dass ich erstmal ausprobieren muss welche geräte gut miteinander auf welchem material funktionieren. ich werde das anfangs also wohl erstmal nebenher "mitlaufen lassen" & herausfinde welche arbeitsweise mir am besten gefällt.

aber du kannst mir gerne mal ein analoges- vs. digitales-master von dir schicken und ich spiele ein bischen "kontrollorgan", wenn du dann besser schlafen kannst!
nicht dass ich schlafprobleme befürchte, aber du weisst ja, dass ich auf diese art austausch stehe, von daher sehr gern :)
 
ach, mit ner guten abhörumgebung, einem auge auf gainstaging und ein wenig zeit zum rumspielen und evaluieren möglicher stolperstellen kannst du deine neuen kisten sicherlich flott integrieren ohne negative auswirkungen befürchten zu müssen.... korrigiere, vermutlich wirst du nach kurzer einarbeitung gar nicht drauf verzichten wollen die dinger so bald wie möglich einzusetzen wenn sie denn schon in griffbreite sind :)

solange du also nicht gerade im mörderstress bist wo du deine tools im schlaf bedienen musst wett ich das es schon 2011 masters mit analog-stempel geben wird aus deinem hause *gg*

so ein einzelner hardware-eq ist ja schnell mal insertiert in heutigen DAWs... und einen konkreten workflow zu entwickeln funktioniert ohnehin nur wenn man auch an konkreten projekten arbeitet und nicht nur ein wenig mit testmaterial rumspielt. du hast ja immer nen (digital) fallback-plan im petto. no harm done yet :)
 

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