Analoge Färbung in den Mix bringen?

  • Ersteller Ritsuka
  • Erstellt am
Können wir jetzt eins festhalten, dass wir uns alle einig sind, dass optisch wie auch akustisch
eine leichte und runde Färbung durch einen (günstigen) Übertrager stattgefunden hat?

Wenn ja, warum halten sich noch Argumente, dass sei alles "Mumpitz" und gehöre in den Bereich Esoterik?
Ob man jetzt so eine Färbung einsetzt oder nicht bleibt ja jedem selber überlassen!
Sicherlich gibt es noch bessere Beispiele wie dieses hier.

Weiß nicht ob das hier reinpasst, aber als ich in den 90ern noch meine analogen
Synties hatte und die direkt mit den digitalen (Plugin-)Nachbauten verglich, waren es immer
noch Welten. Und nicht nur für mich klingen die alten Dinger einfach viel runder, satter und wärmer: einfach analog. Und ich spreche jetzt hier von einem einzelnen Signal OHNE Änderungen in der Mischung (wie EQ z.B.) !!!

vg
 
Können wir jetzt eins festhalten, dass wir uns alle einig sind, dass optisch wie auch akustisch
eine leichte und runde Färbung durch einen (günstigen) Übertrager stattgefunden hat?

Wenn ja, warum halten sich noch Argumente, dass sei alles "Mumpitz" und gehöre in den Bereich Esoterik?
Wer behauptet den sowas?
Man mag ja zu solchen "Audiovergewaltigungen" stehen wie man will, daß aber exorbitant hohe Klirrpegel im Bassbereich keine hörbaren Unterschiede hervorruft, kann auch nur die Ipod- Generation behaupten....
Der Einfluß eines gut angepassten, hochwertigen Übertragers ist im Regelfall (falls nicht anders gewollt) aber eher unauffällig. Übertrager haben übrigens ja auch erstmal nix mit Färbung zu tun...
 
Färbung ist keine Esotherik - aber man muss wissen was Färbung überhaupt ist. Und da das kaum eine Sau wirklich weis, geschweige denn genau definieren kann was es ist weil das technische Know How fehlt - wird es halt oft als Mumpitz abgetan.

Einflüsse der Färbung reichen von subtil bis zu gewollt hörbarer Verzerrung.

Wieso sage ich das? Nun weil die Leute die WISSEN was es bedeutet - haben meist experience mit Analogem Top Gear. Sie kennen mehr Kompressoren Limiter und EQ als andere und haben festgesellt das bei Einstellungen in denen das Gerät eigentlich nichts tun sollte, dennoch eine Klangliche veränderung stattfindet. Diese variiert auch von Gerät zu Gerät bzw. oft auch in der Laufzeit. Dh. Geräte die warm gelaufen sind klingen anders als baugleiche Geräte die gerade angeschalten sind. Dies zu wissen und zu nutzen bedeutet man KENNT seine Hardware. Weil man sie oft im Einsatz hatte. Geübt ist exakt diese Eigenschaften zu nutzen. Und dadurch etwas aus dem Signal heraus zu kitzeln was OHNE nicht machbar wäre.

Man nehme mal Germanium oder Gold. Beides hat bessere Leit Eigenschaften als Kupfer. Ist aber zu teuer als das man damit ein Gerät voll ausstatten würde. Es hat aber Einfluss auf den Klang des Signals. Es ist dabei aber oft so das Leute die das nicht kennen - den klangunterschied erst gar nicht wahrnehmen - weil er sich nicht im Akustischen sonderm im Messbarenbereich befindet. Und dann erst zu tage befördert wird wenn man an gewisse Extreme heran geht wie maximale Kompression. Dann wird hörbar was zuvor NICHT hörbar war - nämlich die Analoge Noise. Und diese klingt etwas anders. Hat man dummerweise mehrere Geräte die recht ähnliche Noise haben addiert sich das. Jedoch nicht so schlimm wie Geräte die unterschiedliche Noise Charakteristika besitzen. Das zu wissen & zu nutzen um am Ende selbst bei Massiver Kompression und vielen Analogen Geräten das gesammt Rauschen der einzelnen Spuren minimalst as Possible zu halten - ging aber verloren weil alle Welt in einer DAW mischt. Und dort gibt es keine Noise! Da ist digital 0 = 0 Noise.

Darum is ein Qualitätsmerkmal gutr Hardware auch die Signal to Noise Ratio. Kurz: SNR und diese ist entscheidend für die Qulität eines Analogen Geräts. Die heutigen Mischpulte und Effekte arbeiten in einem Bereich der sich für Homeproduktoinen durchgesetzt hat. Da hier nicht mehr als sagen wir mal oft nur max 10 Analoge Spuren gemischt werden und der Rest aus der DAW kommt ist das Thema nur nebensächlich. Geht man aber mal her und schaut sich Produktionen wie the Dark Side of the Moon an - so sieht man das hier über ne SSL Konsole fast 30 oder mehr Spuren übereinander gelegt wurden. Und dann ist Noise ein ernst zu nehmendes Problem.

Doch zurück zur Färbung. Ein typisches Beispiel für Klangfärbung wäre wenn ein Kompressor das Signal nicht in den Höhen bei der Kompression zerstört sondern durch die "Färbung" gewisse Klangliche Brillianz erhällt und diese zb. für Bassgitarren einen Eleganten Klang erzeugt. Während der andere Kompressor zb. besser den Punch einer Kick clean hällt ohne ihn steril klingen zu lassen. Es ist aber schwer dies zu erklären - denn das muss man gehört haben. Und wer das nicht hat - kann sich nur grob vorstellen WIE es wirkt. Es wird sogar oft einfach dann falsch hingehört weil das Gehör nicht die Erfahrung aufweist.

Und zum Einsatz selbst - nun man kann - MUSS ABER NICHT. Färbung ist kein Allheilmittel. Und der Mix kann auch durch Färbung kaput "gefärbt" werden. und nun hört auf euch über sowas nichtiges zu streiten. Bitte..

:heul:
 
Das mit Gold und Germanium ist aber vollkommen falsch. Gold ist ein deutlich schlechterer Leiter als Kupfer und Germanium nur ein Halbleiter und von daher überhaupt nicht sehr leitfähig ...
Der Grund für den Einsatz von Gold an Kontakten etc. ist, dass es im Gegensatz zu Silber und Kupfer nicht oxidiert und damit geringere Übergangswiderstände ermöglicht.

Das höhere Grundrauschen kam übrigens auch nicht von den Kanalzügen einer SSL Konsole, sondern zu 90% von den Bandmaschinen.

Die "analoge" Verzerrung führt im übrigen nicht zu einem "wärmeren" Klangbild, sondern durch die entstehenden Oberwellen und damit dem größeren Anteil an hohen Frequenzen eher zu einem spitzeren Klang. Ich kann mir den Begriff "Wärme" ohnehin nur so erklären, dass man hinter den lustig glühenden Röhren etwas "geheimnisvolles" vermutet.

Das eigentliche Problem ist, dass eine DAW praktisch unverfälscht aufzeichnet und dieser sehr transparente, höhenreiche Klang von vielen als nicht zu angenehm empfunden wird, als frühere Aufnahmen. Zudem neigen Amateure oft dazu Mitten außer acht zu lassen, da Höhen und Bässe einfach erst einmal spektakulärer klingen ...
 
das ganze ist auf einzelsignalen ohnehin nicht soooo relevant. es geht darum, dass ein mix über einige busse analog (hochwertig) summiert scheinbar besser funktioniert.

Eben scheinbar. Und scheinbar klingelts auch in den Kassen der Summiererhersteller gewaltig, wenn über Jahre hinweg diese Mär des analogen Summing aufrecht erhalten wird. By the way, arbeitest Du denn für einen Verlag ? Über das Thema Analoge Summierung hatten wir Ende 2011 einen Riesenthread, guckst DU hier:

https://recording.de/Community/Foru...technik/Mixing/152366/Post_1629197.html#P_117


jo...aber hauptsache erst ma draufhaun zwinker

Du hast das sehr einseitig formuliert, wo doch unzählige Tonmenschen zu Recht best of both worlds nehmen. Man kann einfach nicht sagen, daß analoges Mixing&Mastering intergalaktisch besser ist, als das schnöde digitale. Ich zumindest glaube solchen schwarz-weiss Thesen nicht mehr, weiß allerdings aus eigener Erfahrung edle Hardware zu schätzen. Anders formuliert: In gewissen Disziplinen wie Sättigung und Wärme kann man mit einigen edlen Hardware-Geräten einen Mix bzw. ein Master schön veredeln, sodaß ein schöneres Produkt entsteht, als ausschließlich ITB. Bei anderen Diziplinen ist die digitale Technik der analogen überlegen. Sonst ruf mal Deutsche Grammophon an, und erzähl denen, sie sollen ihre Klassikaufnahmen nun ab sofort nur noch analog mischen und mastern. Die lachen sich schlapp.....

Übrigens bin ich nicht der Meinung, daß auf EInzelspuren "analog" unrelevant sei, ganz im Gegenteil. Es ist m.E. ein Unterschied, wenn ich auf eine Gesangsspur einen echten LA2A draufpacke, als wenns nur das PlugIn ist.
 
Mal ein paar Signale durch einen Preamp jätten kann auch schon helfen. Hab vor ein paar Tagen den SMpro TC02 verkaufen wollen, wegen nie-gebrauch und weil er schon einige Jahre rumlag (als Mik-preamp ist er auch eine ziemliche Katastrophe), beim Testen ob alles noch tut hat er jetzt einen fixen Platz im Rack bekommen, weil ich gemerkt hab, dass *bassige* Signale durch das Ding geschlauft überaus cool kommen. So schön an die Zerrgrenze gefahren... der färbt echt stark, in meinen Ohren auf eine gute Art.

Wie auch immer, was ich damit sagen möchte ist ganz simpel: analoge Färbung - nimm doch irgendwelche analogen Teile. Manchmal muss es gar nichts besonders teures sein, wenn man weiss, dass vieles auch Zweckentfremdet werden kann.
 
Darum is ein Qualitätsmerkmal gutr Hardware auch die Signal to Noise Ratio. Kurz: SNR und diese ist entscheidend für die Qulität eines Analogen Geräts.
Nur mal als Beispiel eines langen Posts voll nichtsagendem Sch.........marn.
smil451c70cce146f.gif
 
electrisizer schrieb in #100:
fernab von der techn. diskussion nehme ich die übertrager gefärbten drums von lm18 als deutlich organischer und natürlicher wahr.Expectation bias lässt grüßen.
Quatsch. Du hörst bei sowas tatsächlich keine Unterschiede?
Aber selbstverständlicher ist das auch ganz sicher nicht "natürlicher und organischer"... Wenn, werden hier Hörgewohnheiten (die ja nun nix über den "wahren"Klang aussagen) bedient. Das ganze ist "sounddesign"und sollte auch so behandelt werden. "Natürlicher" als das was nach der Aufnahme auf der HD ist, geht heutzutage meist nicht mehr. Ob das nun so gefällt oder nicht, ist aber natürlich wieder ne ganz andere Sache...

Es gibt auch Forschungsergebnisse, wo Probanden MP3s linearem PCM vorzogen (tue ich bei manchen Sachen ehrlich gesagt auch hin und wieder). Das beruht aber auf hörerfahrungen bzw. gewohneiten und unterliegt doch erstmal keinem "objektiven" Bewährtungskriterium.
Und genau solche unbewußten Hörerfahrungen (bzw. beeinflussungen) sind wir doch alle ausgesetzt, dazu sind sie noch Moden unterworfen.

Also, wird zB eine nachträgliche analoge Summierung oder das Routing billiger Übertrager (+ zusätzlicher ADDA-Wandlung) NIE besser klingen, sondern (in der Situation) nur besser gefallen. Und über Geschmack muss man nun auch nicht ausufernd diskutieren...
Musikproduktion ist immer eine Kunstform, und da sind ja wohl alle Mittel erlaubt. Echt, oder natürlich klingt´s schon spät. nachm Mikro nicht mehr...
 
Na, das war halt drastisch formuliert, obwohl ich zugeben muss, daß ich das Studio Magazin bisher kaum gelesen hab. Andererseits tust Du zwei guten Redakteuren von der Sound&Recording Unrecht,
Na, na... Da vergleichst du ja auch die richtigen miteinander...
Käseblatt äh Klolekture gegen das letzte halbwegs bemühte Studioblattt am Markt. Das man Testberichte IMMER zwischen den Zeilen lesen sollte, hat Fritz Fey seinen Lesern schon mehrfach offen mitgeteilt. Dh aber auch daß man mind. mehrere Testberichte einer Gerätegatttung gelesen haben sollte, um das geschriebene einordnen zu können. Einzelne Test (oder Zitate) sind recht unausagekräftig.

AH & HB mögen engagierte Journalisten sein, gegen die Windmühlen des Marktes konnten sie aber mE noch nie etwas ausrichten. Professionelle Messungen habe ich da schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Die Mikrofonmessungen sind ne Lachnummer, zu anderen Geräten existiert nix derlei. Einzig die LS-Messungen des Magazins suchen ihresgleichen.
Alles in allem ein dem Tode geweihtes Magazin...
 
Quatsch. Du hörst bei sowas tatsächlich keine Unterschiede?
Das habe ich nicht gesagt.
Mir ging's um die Aussage, daß er das als "deutlich 'organischer' und natürlicher" wahrnimmt.
Das mag ja sein ... hat aber sicher nicht viel mit den eigentlichen Klangunterschieden zu tun.

Diese befinden sich auch wieder in einem Bereich, der absolut irrelevant ist (zumindest bei diesem konkreten Beispiel ... mag ja sein, daß andere Signale und/oder "heißere" Signale deutlicher angezerrt werden).
 
Ah, ok. Hatte ich anders verstanden. Ich hab mir das Beispiel jetzt auch noch nicht angehört, aber einige andere.
Hängt ja auch von einigen Faktoren an, die persönliche Relevanz...
Einordnen sollte man das immer für sich selber. Und sich besser nicht immer sofort und bindend festlegen. Manche Dinge ändern sich. Ich bin mittlerweile vorsichtiger mit öffentlichen allgemein gültig scheinenden Einordnungen...

Du machst aber leider genau den gleichen "Fehler", den du elektriziser hier so schön vorhälst.
You have to think before you write....
smil480fc73612e0b.gif
 
Wie meinen?

Hör dir das Beispiel halt an. Wer meint, daß derart kleine Unterschiede irgendeine Relevanz hätten, liegt falsch.
 
Wie meinen?

Hör dir das Beispiel halt an. Wer meint, daß derart kleine Unterschiede irgendeine Relevanz hätten, liegt falsch.

die sind nicht so klein im Subbassbereich, wie du meinst.
Die BD klingt dicker.

und noch nebenbei ausserhalb der Diskussion bemerkt:

Das Signal klingt auch nach dem Trafo extrem high-endig frisch, aufpoliert, und hatte diese teuren analogen Hoehen. Nicht schlecht fuer 7 Euro, da spart man sich Tausende von Euro. Leute kaufen sich einen Mastering EQ fuer 5000 Euro, weil sie nicht wissen, welches Bauteil ihnen am meisten imponiert. Dabei liegt die Antwort so nah. :)

Wie Ohllson(?) mal bemerkte: its the Sound of the transfomers which poeple like about analog.
 
Ok, ich muss zugeben, daß der Subbassbereich bei meiner Abhöre nicht wirklich rüber kommt.
Fragt sich halt, in wieweit da der Unterschied zu einer einfachen Anhebung per EQ wäre.

Von "extrem high-endig" hab ich in dem Beispiel jetzt nichts gehört.
 
Wie meinen?

Hör dir das Beispiel halt an. Wer meint, daß derart kleine Unterschiede irgendeine Relevanz hätten, liegt falsch.
Das habe ich nicht gesagt.
Mir gings nicht um diese Klangbeispiel, sondern deine allgemeingültig klinge Aussage bzw. deinen fauxpas.
Mit (persönlichen) Relevanzen bzgl.Sounddesign hochwertiger Musikproduktionen scheinst du dich gut auszukennen, scheint mir. Zumindest wenn man deiner Formulierung Glauben schenkt. Ich lach ja auch immer über die Fernsehköche, die Kräuter bestimmter Regionen anderen vorziehen. Mein Maggie tuts doch ganz genau so. Schmecken kann ich schließlich auch...

Aber wenns hilft, höre ich morgen mal rein, in die Beispiele und entscheide dann wer von euch beiden recht hat, ok?
 

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