Bei der Findung der Antwort kompliziert man einiges.
Es liegt an der Arbeitsweise der Musiker, an der Zielsetzung und an der Entschlossenheit. Technische Möglichkeiten komplizieren ggf. einiges, sind aber nie die Ursachen.
Und wo du es schon selbst ansprichst:
(meist ist wohl beides im Spiel, jedenfalls sind mir auch Produktionen aus vor-digitaler Zeit bekannt, die aufgrund endloser Schraubereien fast nicht fertig geworden wären)
War das nicht auch bei einigen Pink Floyd Produktionen z.B. so?
Das beantwortet doch auch einiges. Einige, wenige Bands konnten sich das u.U. leisten, Aufnahme- und Produktionsprozesse bis zum geht-nicht-mehr in die Länge zu ziehen. Bei anderen scheiterte vieles an Budgetfragen z.B.
Der Faktor ZEIT wird bei der Frage unterschätzt.
Wenn ein Musiker die Möglichkeit hat, finanziell unabhängig Songs zu produzieren, dann lässt er sich doch die ZEIT (die früher und auch heute im Profibereich fehlt) ausgiebig am Song rumzufeilen.
Hätten die Profis diese Möglichkeit früher auch gehabt, dann hätten sie es auch getan.
Wer würde es nicht tun? Das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen.
Aber: Es erfordert Disziplin, das nicht ausufern zu lassen. Und da liegt es an der Fähigkeit, sich auch selbst Limits zu setzen.
Ich selbst bin überzeugt davon, dass die Fähigkeit, finale Entscheidungen zu treffen, vielen Musikern und Mischern tatsächlich fehlt.
Vielleicht.
Was dem entgegensteht, ist ja die Zahl an täglichen Veröffentlichungen im Amateur und Semipro Bereich. Noch nie wurde täglich so viel Musik veröffentlicht. Das spricht nicht für die These vom Fehlen, finale Entscheidungen zu treffen.
Deswegen schrieb ich ja schon was vom Vermeiden von Allgemeinplätzchen. Wir haben doch nur 'nen begrenzten Überblick und gehen von eigenen Erfahrungen aus. Vielleicht sind nackte Zahlen da aussagekräftiger.
ich hab hier mit der entspanntheit des beiläufigen bisschen übers berufliche geplaudert. dann kam halt jemand anderes und hat ne familienpackung schlechte laune mitgebracht. wollte danach aber der "entspannte" sein. so klassisches ichfühlmichbesserwennichmichüberdenanderenheb-zeug halt. quasi nochmal der tätschelsmiley in grün.
