Analog vs. Digital

[musicdevil]

Wer errät, welcher Mix die HW ist?

So ein Quark...die Pegel stimmen nicht annähernd überein und Test B klingt auch deutlich muffiger.
Mir scheint es so, als wenn das absichtlich so hin gedreht wurde und natürlich klingt Test A deutlichst besser.
Also wenn Test B analog sein soll, kannst die Geräte getrost in die Tonne kloppen und ist es Test A, sag ich, dass du das absichtlich manipuliert hast^^
Auf jeden Fall klingen die Gitarren in beiden Versionen ziemlich mies, ich mag nicht diesen fuzzligen Sound, kauf dir mal ne gescheite virtuelle Ampsimulation

 

[Soundkraft]

Test B klingt auch deutlich muffiger

Hab ich auch so empfunden. Aber ich hab erhlich gesagt nur ein paar Sekunden reingehört....wüsste auhc nicht wie man das beurteilen sollte...ist ja nicht so, dass hier "das beste" mit dem jeweiligen MIttel rausgeholt wurde....da braucht man gar nicht erst gross hinhören.
Da mit Hardware aufzutrumpfen ist ungefähr wie der Versuch, nen Totalschaden mit nem Poliertuch zu beseitigen

 

[Gel Mitglieder 16064]

Kannst im Player die Lautstärken angleichen....
Nein ich habe da nichts extra muffiger gedreht A ist die HW.

 

[musicdevil]

Ich glaub so ziemlich jeder Laie würde sagen "Test A klingt besser". Hat bei deinen Beispielen aber nix mit Hard-/Software zu tun. Bekanntlich gilt oft "lauter=besser" und dann hört man doch auch noch sofort, dass A deutlich transparenter usw. klingt, selbst wenn man nicht die besten Ohren hat

Logisch, wirkt dann so, als wenn du Zuhörer manipulieren wolltest.
Dein Beispiel A bekommt man locker mit Software hin, Test B natürlich auch.
Also ein "Aha Effekt" bezüglich Hardware bleibt völlig aus.

 

[Soundkraft]

Also ein "Aha Effekt" bezüglich Hardware bleibt völlig aus.

Für mich persönlich sagen solche Vergleiche (schon gar nicht vom "Laien" sowieso nichts aus.
Solange weder Plugins noch Hardware sich nicht automatisch selbst einstellen, hängt es wohl mehr an der Kunst des Mischers. Da macht dann die Technik vllt noch 5 % aus, die dann sowieso kein Normalo mehr hört.
Übrigens würde ich mir bei so nem Vergeich auch gerne das Original ohne Bearbeitung anhören.

Und in ähnlichen Bereichen (um mal zum Thema zuückzukommen) bewegt man sich das bei Synthis mittlerweile auch...wobei ich aber nicht wirklich weiss, warum jeder neue Synhi unbedingt klingen will wie ein Gerät, dass schon 30 Jahre auf dem Buckel hat und auch daran gemessen wird. Kann von mir aus auch ganz anders klingen...Hauptsache gut...und auch das ist wieder grossteils Geschmackssache.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Tja... und bei mir war der Aha Effekt auf jeder Spur. Ich brauche und will auch gar nichts beweisen denn ich habe es ja gehört mit Plugins habe ich ewig geschraubt und war nie zufrieden. Hardware klang auf Anhieb einfach gut und hat viel an Resonanzen und harsches eliminiert.

Dein Vorurteil Richtung Manipulation ist ein wenig übertrieben... wir sind hier nicht bei VW.

 

[musicdevil]

Dein Vorurteil Richtung Manipulation ist ein wenig übertrieben... wir sind hier nicht bei VW.

Da bin ich auch nur manipuliert worden, weil ich irgendwo gelesen habe, dass du wohl zu denjenigen gehörst, welche immer wieder auf Hardware schwören und das auch rigoros vertreten.
Da es dir aber kaum gelingen wird die Mehrheit der User zu überzeugen, könnte man leicht annehmen, dass du eben bissel nachhelfen willst
Das meine ich aber nicht als böse Unterstellung, vielleicht liegt dir HW einfach wirklich mehr, du hast dich dran gewöhnt usw. und mischst damit dann wirklich besser. So gehts anderen dann mit Software.

 

[Gel Mitglieder 16064]

...ja, das könnte vielleicht sein... mit Software mache ich häufiger eher zu viel und HW schränkte ich mich viel mehr ein. Meine These ist, dass hier der Comp und der EQ auch einfach gut passten. Bei Pop oder Jazz hätte das wohl nicht so gut geklungen denke ich.

 

[Querkopf]

Der Videoclip ist zunächst mal eine Werbung für einen kommerziellen Anbieter von Sounds für den Plugin Synth, wenn ich da richtig sehe. Und man kann wohl davon ausgehen, dass die Auswahl der vorgestellten Soundbespiele dahingehend optimiert ist, dass der Unterschied zur Hardware möglichst klein ausfällt. Wenn man andere Sounds wählen würde, könnten vielleicht deutlichere Unterschiede zu Tage treten. Meine Erfahrung ist, dass selbst die besten "analogen" Softsynths (NI Monark z.B.) nicht ganz an die echt analogen Vorbilder herankommen. Manch einem mag das zum Musikmachen egal sein, und das ist völlig ok so. Allerdings, wenn ich in meiner Musik Sounds mit "Charakter" und "Impact" brauche, greife ich persönlich meist auf analoge Hardware zurück. Auch im Mix haben die analogen Sounds für meine Ohren etwas mehr Präsenz und Durchsetzungskraft. Kurz gesagt, ich möchte analoge Hardware nach wie vor nicht missen, setze aber gut Plugins genauso gern ein. Von daher stellt sich für mich diese Frage Analog vs. Digital eigentlich gar nicht, ist beides gut... Bevorzugt greife ich auch zu Softsynths, die eben nicht wie bekannte Hardware klingt, sondern eher eigenständig.

 

[Hyp]

https://www.dropbox.com/s/lpkts67drc5pjs0/Mixdown HW vs SW.zip?dl=0
Wer errät, welcher Mix die HW ist?

Durchschnittslautstärke ist nicht aufeinander abgestimmt (Vers. A ist 2 db lauter), also in dieser Darreichungsform ohne Nachpegelung schon mal nicht vergleichbar.
Ansonsten sind die Frequenzunterschiede schon derart, ohne dass man behaupten könnte, mit digitalen EQs könne man das nicht anders hinkriegen...

 

[Gel Mitglieder 16064]

[/quote]
Durchschnittslautstärke ist nicht aufeinander abgestimmt (Vers. A ist 2 db lauter), also in dieser Darreichungsform ohne Nachpegelung schon mal nicht vergleichbar.
Ansonsten sind die Frequenzunterschiede schon derart, ohne dass man behaupten könnte, mit digitalen EQs könne man das nicht anders hinkriegen...[/quote]



Damit haßt Du jetzt nochmal die Anmerkungen der Vorredner dupliziert.

Ich habe das doch auch nicht aufeinander abgestimmt. Wozu? Ich habe einen Song gemischt nur mit Plugins - es war der circa dritte Mix-Versuch und das bis dato beste Ergebnis. Ein paar Tage später habe ich einfach alle Plugins ausgeschaltet, um mal einen full-analog-Mix mit zwei Geräten zu machen. Denn es sind wenige Spuren und der Song ist kurz.

Natürlich habe ich alles intuitiv eingestellt und nichts mit PLugins gematcht. Schon der erste Analog-Mix davon klang besser als die Plugin-Variante und wenn ich 1:1 hin und her geschaltet habe klang die HW immer etwas schöner. In Summe macht das schon was aus.

Dieser Versuch zeigte mir einfach, dass ich mit analogen Geräten wohl schneller und effektiver ans Ziel komme und mir auch der Sound deutlich besser gefällt. Bei PLugins bastel ich ewig, während analog einfach "klingt" für meine Ohren. Zwar hat man ggf. langsameren Workflow, aber das Ergebnis war gut. Hätte auch anders herum sein können. Ich wollte auch gar keine Vorlage eines 1:1 Vergleiches hier liefern und zeigen, dass analoge EQs schlechter als Plugins klingen oder anders herum, noch irgendwas matchen bei den Frequenzen... Es ist rein das Ergebnis in diesem Fall, welches mir zeigte, dass ein Mix mit Hardware für mich besser funktioniert bei diesem Song...

So jetzt aber auch mal Schluss hier, denn es soll hier doch um Keybords gehen und sorry, dass ich das eigentliche Thema ja mißverstanden habe...

 

[synthpark]

Ich mische gerade in diesem Moment einen kompletten Song analog.... und vergleiche jede aufgenommene analoge Spur anschliessend mit dem Plugin Sound. Analog klingt besser, größer, härter, breiter, massiver... Vor allem bemerkbar macht es sich auf Bd, Sn, Bass, verzerrte E-Gitarren.

Video habe ich jetzt nicht angesehen^^

So analog wird die Kick riesig, digital ganz klein, wenn man nicht uffpasst.

 

[Nachtschicht]

ist es verboten, einfach mal zu sagen: beeindruckendes video?

die qualität der emulation ist schon erstaunlich.

mir hat generell meist eher B gefallen, hätte insofern falsch getippt weil ich den machern unterstellt hätte, im zweifel lieber etwas besser zu klingen als etwas schlechter - aber die unterschiede sind wirklich schon ziemlich dolle im homöopathischen bereich. und das sage ich als fan und besitzer eines ziemlich absurden stapels alter analog-schätzchen.

...die ich aber sowieso primär wegen der inspirierenden kraft und dem haptischen erlebnis schätze, der grundsätzlich immer gute sound ist da beinahe ein "nebenprodukt".

aber da kann ja das plugin nix für insofern, hut ab vor den machern, da ist wirklich rausgeholt was rauszuholen ist. normalerweise scheitern die leute ja schon an den grundlegendsten dingen wie fairem level-matching, aber hier sitzt das alles. die diva ist schon ein ziemlich feines teil. ganz klar eins der besten.

 

[Miguel_da_Wu]

die qualität der emulation ist schon erstaunlich.

Das ist natürlich keine Frage. Generell kann man mittlerweile sagen, das Software klangtechnisch, Hardware schon sehr nahe kommt bzw. zum Teil auf Augenhöhe ist (speziell Software von u-he).

ABER: Mehr Spass macht es definitiv an einer Hardware herumzuschrauben. War auch jehrelang quasi ein Softwareverfechter, aber mit dem Kauf meines ersten Hardwaregeräts hatte sich das komplett erledigt, zum Leidwesen meines Geldbeutels, aber es ist´s mir wert.

 

[Nachtschicht]

es ist auch ein psychologischer faktor mit dabei. wenn ich mich an eine der analogen kisten stelle spiele ich auch instinktiv ganz andere sachen. meist deutlich kauziger, und ohne midi einfach audio direkt "auf band". ist einfach ein anderer vibe.

 

[Lobotomeandyou]

Alles 'ne Frage der Prioritäten, sach ich mal. Für den kompletten Aufnahme- und Editingprozess ist der Verzicht auf Hardware, wo es nur geht, gar nicht so schlecht. Geht schneller, ist weniger energieintensiv, platzsparender und gerade in Sachen Synths ist heute auf virtueller Ebene alles machbar. Auch klanglich - und funktional betrachtet noch mehr, als mit jedem Hardwareboliden machbar ist.
Wenn Nerds ihre analogen Schätzchen brauchen, gut. Solange es inspiriert und Spaß macht.

 

[synthpark]

die Analogen und Hardware generell haben einen Vorteil: sie bringen die CPU niemals an die Leistungsgrenze wie Diva und andere. Abgesehen vom schnellen Umschalten der Presets, Vermeidung jeglicher Latenzen usw. Und mit den Reglern, einem analogen Pult und entsprechender Zusatzhardware schraubt man sich viel schneller einen speziellen Sound zusammen als mit Software.

 

[Lobotomeandyou]

Und mit den Reglern, einem analogen Pult und entsprechender Zusatzhardware schraubt man sich viel schneller einen speziellen Sound zusammen als mit Software.

Speziell ist relativ. Wenn ich an diverse additiven Synths denke oder auch an FM Synths, dann sind die virtuellen Lösungen doch sehr viel komfortabler in der Bedienung per Maus.
Und was Subtraktive anbelangt....zwar haptisch anders, aber ich bezweifle das "schnellere" Schrauben per Hardware. Wenn man planlos rumwuselt vielleicht, aber nicht, wenn man gezielte Eingriffe vornimmt.

 

[synthpark]

... hab noch nie gesehen, dass jemand einen subtraktiven Synth mit Maus schneller bedient hat als direkt, egal ob planlos oder gezielter Eingriff. Kommt natürlich auf die Bedienung an, aber so Nordlead oder Konsorten geht das schon recht fix.

 

[Lobotomeandyou]

hab noch nie gesehen, dass jemand einen subtraktiven Synth mit Maus schneller bedient hat.

Naja, um ein paar Sekunden müssen wir nicht feilschen. Den großen Zeitgewinn sehe ich da jetzt nicht.
Müssen wir aber nicht drüber streiten. Halt Gewohnheitssache.
Und im Nachhinein muss man eh den Sound dem Gesamtarrangement anpassen, und das geht dann mit dem eingespielten virtuellen Instrument auf der Spur doch sehr viel komfortabler als mit dem aufgenommenen Analogsynth, schon auf Instrumentenebene. Wenn der bereits eingespielt ist, sieht's mau aus mit Parametereinstellungen im Nachhinein.
Auf der Bühne ist die Hardware natürlich schon praktikabler.
Aber gerade Musiker aus der Frickelsoundszene machen ja seit Jahren verstärkt Mucke auf der Bühne mit dem Lappi.