Analog vs. Digital

[synthpark]

Naja, um ein paar Sekunden müssen wir nicht feilschen. Den großen Zeitgewinn sehe ich da jetzt nicht.

naja, ich will ja nicht den Nerd machen, aber ich fummel dann gern gleichzetig an zwei Reglern rum und stell ganz schnell hier und da was nach, da muss ich mit der Maus erstmal hin und her, die Feinabstimmung macht den Unterschied.

 

[Kollege]

die Analogen und Hardware generell haben einen Vorteil: sie bringen die CPU niemals an die Leistungsgrenze wie Diva und andere. Abgesehen vom schnellen Umschalten der Presets, Vermeidung jeglicher Latenzen usw. Und mit den Reglern, einem analogen Pult und entsprechender Zusatzhardware schraubt man sich viel schneller einen speziellen Sound zusammen als mit Software.

Zustimmung 100%


Schrauben macht auf der HW wesentlich mehr Bock. Trotzdem ist mir SW lieber. Im Nachhinein ist man flexibler. 2 Tage später merkt man, dass es doch zuviel Attack war oder der ganze Track 3 BPM schneller sein müsste oder sich das ganze in D doch besser anhört als in F. Solche Änderungen sind mir auf der HW im Nachhinein zu umständlich und zeitaufwändig.
Aber es geht nichts über eine Schraubersession an einem ollen Museumsschlachtschiff, dahinter ein Delay und ein Chorus Pedal. Dazu ein Gläschen Wein… herrlich

 

[JakobRosemann]

Ohne diesen Thread gelesen haben, mein kurzer Einwand:
Es ist in meinen Augen schonmal Quatsch, "analogen" und "digitalen" Sound zu vergleichen,
wenn der analoge Sound dann am Ende digital aufgezeichnet und als analoger Sound zum Vergleich präsentiert wird.
Abgesehen davon bin ich durchaus der Meinung, dass analog (für mich) meist noch besser klingt als digital - zumindest was GUTE Equalizer/Kompressoren/Limiter angeht

 

[synthpark]

Dazu ein Gläschen Wein… herrlich

letztlich entscheidet die Weinsorte

 

[Nachtschicht]

die Analogen und Hardware generell haben einen Vorteil: sie bringen die CPU niemals an die Leistungsgrenze wie Diva und andere. Abgesehen vom schnellen Umschalten der Presets, Vermeidung jeglicher Latenzen usw. Und mit den Reglern, einem analogen Pult und entsprechender Zusatzhardware schraubt man sich viel schneller einen speziellen Sound zusammen als mit Software.

Zustimmung 100%


Schrauben macht auf der HW wesentlich mehr Bock. Trotzdem ist mir SW lieber. Im Nachhinein ist man flexibler. 2 Tage später merkt man, dass es doch zuviel Attack war oder der ganze Track 3 BPM schneller sein müsste oder sich das ganze in D doch besser anhört als in F. Solche Änderungen sind mir auf der HW im Nachhinein zu umständlich und zeitaufwändig.
Aber es geht nichts über eine Schraubersession an einem ollen Museumsschlachtschiff, dahinter ein Delay und ein Chorus Pedal. Dazu ein Gläschen Wein… herrlich

lustig, das würde ich genau andersrum sehen: einer der absolut wichtigsten vorteile von der sehr rudimentären arbeitsweise "ich spiele einen hardware synth ohne midi als audio ein, und so isses dann" ist, endlich mal wieder einen vibe zu haben wie früher auf band.

heisst: finale entscheidungen treffen und nicht aufschieben. das klingt erstmal nach ner eher theoretischen spitzfindigkeit, aber in der praxis macht das sooo viel aus. es tut mir GUT, dass die dinger die ich eingespielt habe dann so sind wie sie sind. diese ganze total recall geschichte, diese totale optionitis der heutigen alles-geht-alles-möglich-und-alles-jederzeit-wieder-änderbar daw-epoche ist ein netter luxus, aber letztlich gar nicht so wichtig wenn man halbwegs weiss was man will. und man zahlt einen extrem hohen preis dafür - dieser vibe, dass nix was man tut final sein muss, der schadet dem kreativprozess unterm strich enorm. klar kann man sich auch einfach vornehmen, entscheidungen final zu treffen, aber egal wie erfahren und diszipliniert man ist: es ist nicht dasselbe. der vibe ist einfach ein völlig anderer.

und weil kunden es sehr lieben, wenn ihre parts mit analogen schätzchen eingespielt werden, nehmen sie auch in kauf, dass zumindest auf der instrument-ebene kein total recall vorhanden ist, und man nicht in der sechsten mix-revision auf einmal überlegen kann wie es denn wäre, wenn jetzt vielleicht noch der releaseparameter vom vierten synth von links 3cm weiter offen wäre. schlimm genug dass man auf mix-ebene den total recall nicht los wird und die kundschaft mehr und mehr verlernt, einfach mal nen mix fertig sein zu lassen. braucht man nicht auch noch auf der instrumentenebene. brrrr. no thanks.

deswegen für mich ein klarer vorteil von analogsynths.

 

[LM18]

Dazu ein Gläschen Wein… herrlich

letztlich entscheidet die Weinsorte

Ich trinke keinen Wein wegen der Sorte.
Ich mag da bloss einen Rausch

 

[synthpark]

wenn der Release Parameter nachher nicht passt, gibt es immer noch das Transiententool. Die eigentliche Performance ist wichtiger. Naja, ausser man hat sich total vergriffen und alles versumpft.

 

[Lobotomeandyou]

und man zahlt einen extrem hohen preis dafür - dieser vibe, dass nix was man tut final sein muss, der schadet dem kreativprozess unterm strich enorm. klar kann man sich auch einfach vornehmen, entscheidungen final zu treffen, aber egal wie erfahren und diszipliniert man ist: es ist nicht dasselbe. der vibe ist einfach ein völlig anderer.

Naja, des Einen Vibe unterscheidet sich da scheinbar massiv vom Vibe des Anderen. Quatsch, da Verallgemeinerungen über "Vibes" von (Studio)Musikern, Songwritern & Komponisten anzustellen.. Sehr eindimensionale Denkweise.

 

[NoDongle]

Mir hat B im Schnitt besser gefallen und hätte da jetzt den Analog-Haken drangemacht. Insgesamt fand ich den Unterschied nicht so riesig, wobei ich eingestehen muss, dass die Abhöre mein MacBook war

diese ganze total recall geschichte, diese totale optionitis der heutigen alles-geht-alles-möglich-und-alles-jederzeit-wieder-änderbar daw-epoche ist ein netter luxus

Ich gebe dir zum Teil Recht. Ich bin auf keinem meiner Instrumente ein Held und mag es schon, wenn ich Keys einspiele, neben der Audiospur die MIDI-Spur mitlaufen zu lassen. Sitzt ein Ton nicht, wird der eben in der MIDI-Spur verschoben. Oder wenn ich nächsten Tag höre, dass das Leslie doch im Timing nicht so ganz passt, verschiebe ich schon mal nen Controller. Mit den Gitten geht das ohnehin nicht (ok, melodyne->MIDI, duck und wech)
Aber. Genau aus dem "Einmaligkeitsgrund" heraus widerstehe ich ab und an der Versuchung, die MIDI-Spur mitlaufen zu lassen. Dieser Umkehrprozess ist schon schwer, zumindest für mich Dabei habe ich meine ersten Aufnahmen auf einem 2-Spur-Gerät (Philips irgendwas) im Ping-Pong Verfahren gemacht und damals von TotalRecal und massenhaft Spuren geträumt.
Ok, OT

Gruß
Peter

 

[Nachtschicht]

und man zahlt einen extrem hohen preis dafür - dieser vibe, dass nix was man tut final sein muss, der schadet dem kreativprozess unterm strich enorm. klar kann man sich auch einfach vornehmen, entscheidungen final zu treffen, aber egal wie erfahren und diszipliniert man ist: es ist nicht dasselbe. der vibe ist einfach ein völlig anderer.

Naja, des Einen Vibe unterscheidet sich da scheinbar massiv vom Vibe des Anderen. Quatsch, da Verallgemeinerungen über "Vibes" von (Studio)Musikern, Songwritern & Komponisten anzustellen.. Sehr eindimensionale Denkweise.

sorry, aber wenn ich mich mal so umhöre bei den leuten, die noch den vergleich hatten, dann gibts da eine sehr eindeutige mehrheitsmeinung. dieses keine-entscheidungen-mehr-treffen-können wg. total recall und vollumfänglichen änderungsmöglichkeiten bis kurz vor knapp wird von den meisten als üble pest empfunden.

und die tondokumente zu den jeweiligen epochen sprechen da auch ne ziemlich eindeutige sprache. das kommt ja nicht von ungefähr, dass der grossteil aller konsumenten heutige aufnahmen so oft zu geleckt findet und den soul alter aufnahmen vermisst. damals hat die technik eben eine gewisse spontanität nicht nur gefördert sondern regelrecht verlangt.

diese beobachtung kannst du von mir aus "eindimensional" nennen, mir doch wurscht

 

[synthpark]

naja, wenn ich mir den fetten Synthsound der 70er anhöre, abgesehen von bestimmten Dubstep Tracks heutiger Zeit und guten Acid Produktionen, dann frage ich mich, ob das jemals wieder erreicht wurde. Die hatten zumindest andere Probleme als Total Recall.

Total Recall kann nicht das Argument sein. Schon rein ITB macht es auch oft Sinn, einfach zu rendern und die CPU zu entlasten. Das entspricht einer analogen Aufnahme.

 

[Lobotomeandyou]

dass der grossteil aller konsumenten

den soul alter aufnahmen

Welche Kosumenten, die was konsumieren?



Ein Koffer voller Allgemeinplätzchen.

aber wenn ich mich mal so umhöre bei den leuten, die noch den vergleich hatten, dann gibts da eine sehr eindeutige mehrheitsmeinung.

jo, wie wäre es mit Nostalgie und eingebrannten Arbeitsweisen? Von Gewohnheiten lässt man nun mal ungern ab. Offen für neues wird man mit zunehmendem Alter in aller Regel auch nicht mehr.

 

[Lobotomeandyou]

Total Recall kann nicht das Argument sein.

Richtig. Das ist m.M. nach das Ausredeargument schlechthin.

Die das behaupten, sollten sich mal die Frage stellen, warum es denn dann einen erfolgreichen Markt für dementsprechende Software gibt, wenn sie den Nutzer nicht zufriedenstellt.

Ist doch wirklich Kappes, die Behauptung.

Wer sich auf neue Arbeitsweisen und Konzepte einlässt und verinnerlicht, der wird auch nicht in seiner "Kreativität" gebremst.

wenn ich mir den fetten Synthsound der 70er anhöre

Da ist auch was dran. Über klangliche Aspekte muss man nicht streiten. Analoge Bauteile erzeugen nun einmal einen anderen Sound als digitale Emulationen.
Aber auch hier gilt, neuer Sound erzeugt 'ne neue Ästhetik. Ein Musiker, der in den 50ern verwurzelt war, wird den Sound der 70er z.B. auch nicht immer gemocht haben.

 

[Nachtschicht]

dass der grossteil aller konsumenten

den soul alter aufnahmen

Welche Kosumenten, die was konsumieren?



Ein Koffer voller Allgemeinplätzchen.

aber wenn ich mich mal so umhöre bei den leuten, die noch den vergleich hatten, dann gibts da eine sehr eindeutige mehrheitsmeinung.

jo, wie wäre es mit Nostalgie und eingebrannte Arbeitsweisen. Von Gewohnheiten lässt man nun mal ungern ab. Offen für neues wird man mit zunehmendem Alter in aller Regel auch nicht mehr.

kollege, sehr albern wie du da nach provokation stocherst. siehs einfach wie du willst. ich vermute mal, dass du die damalige zeit nicht mitbekommen hast und insofern das ganze eher nur eingeschränkt beurteilen kannst, bzw die tragweite dieses fundamentalen unterschieds nicht diverse jährchen im studioalltag beobachten konntest. die disziplinierende wirkung einer bandmaschine, die einen zu entscheidungen zwingt, die war auf jeden fall eine insgesamt stets sehr heilsame angelegenheit, und das audio-einspielen von hardware-synths ist da ne schöne analogie der neuzeit dazu. passt dir nicht? dann passt dirs halt nicht

und über mutmassungen marke "du bist wahrscheinlich einfach nicht mehr offen für neues" lächel ich jetzt mal höflich. fahrlässige ferndiagnose

 

[Lobotomeandyou]

Ach, nachtschicht, du kommst mal wieder nur mit deinen subjektiven Erlebnissen und Eindrücken. Schön und gut.
Hab ich auch genug von, keine Sorge.
Wüsste nicht, dass es was mit Provokation zu tun hat, wenn man deine "Argumente" von "Vibe" und "Soul" zerpflückt.
Halte dich einfach mal auf dem Laufenden, wie Musik und Musiker auch heute noch "Vibe" und "Soul" haben. Diese Allgemeinplätzchen nach dem Motto "früher war alles besser (im Studio)" langweilen auf Dauer.

Vor allem fehlte früher im Studio für viele Musiker auch die Zeit (weil teuer). Damals war auch viel Pragmatismus im Spiel, der zwar zielbringend war, aber bei dem man eben auch nicht für diverse Alternativen Zeit hatte,
Gut für den Veröffentlichungszeitpunkt eines Songs oder eines Albums, aber ggf. schlecht in Hinsicht auf weiteren Ausbau in Sachen Komposition und Arrangement.
Wer weiß, wie Songs geklungen hätten, wenn die Musiker damals die Möglichkeiten des modernen digitalen Studios gehabt hätten. Wohl nicht schlechter.

 

[synthpark]

Wenn ich Apple wäre, dan würde ich erstmal die Midiunterstützung nach außen abschaffen (mit teurer Hacksoftware umgehbar).

Anschließend kann man dann Jupiter 8s und Oberheims in Inzahlung für den Kauf eines Mac Pro geben. Die werden dann alle verschrottet, dazu ein Werbefilm vom Schrottplatz und das riesige Weiss (oder Schwarz) des Rechners.

Und wer einen Oberheim abliefert, bekommt einen virtuellen Oberheim als Plugin dazu, mit der gleichen digital signierten Seriennummer.

Ist da mal ne Idee? Ich provoziere nur ein wenig.

Dazu Umweltsiegel: dieser Mac ist mit Altmetall aus der Synthesizertechnik hergestellt.

 

[Nachtschicht]

Ach, nachtschicht, du kommst mal wieder nur mit deinen subjektiven Erlebnissen und Eindrücken. Schön und gut.
Hab ich auch genug von, keine Sorge.
Wüsste nicht, dass es was mit Provokation zu tun hat, wenn man deine "Argumente" von "Vibe" und "Soul" zerpflückt.
Halte dich einfach mal auf dem Laufenden, wie Musik und Musiker auch heute noch "Vibe" und "Soul" haben. Diese Allgemeinplätzchen nach dem Motto "früher war alles besser (im Studio)" langweilen auf Dauer.

Vor allem fehlte früher im Studio für viele Musiker auch die Zeit (weil teuer). Damals war auch viel Pragmatismus im Spiel, der zwar zielbringend war, aber bei dem man eben auch nicht für diverse Alternativen Zeit hatte,
Gut für den Veröffentlichungszeitpunkt eines Songs oder eines Albums, aber ggf. schlecht in Hinsicht auf weiteren Ausbau in Sachen Komposition und Arrangement.
Wer weiß, wie Songs geklungen hätten, wenn die Musiker damals die Möglichkeiten des modernen digitalen Studios gehabt hätten. Wohl nicht schlechter.

ich fachsimpele hier ein bisschen über die heilsame wirkung von aufnahmen, bei denen man dazu gezwungen ist, entscheidungen zu treffen. was du nicht checkst, ist, dass es mir da auch gar nicht so sehr um mich selber geht (ich hab jahrelang geübt, spontane finale entscheidungen zu treffen, danke für die fürsorge), sondern viel mehr um die kundschaft. die laptop-homerecorder-generation hat oftmals ein ziemliches problem damit, einfach mal zu sagen "so isses jetzt. feddich." und die kundschaft von heute, vom indiekünstler bis zum majorlabel, hat sich oftmals angewöhnt, nochmal und nochmal mixrevisionen hören zu wollen weil man angst davor hat, einfach mal den sack zuzumachen. da laufen viele mit nem regelrechten torschlusspanik-syndrom rum. und im verlauf dieses prozesses werden mixen oftmals jegliche ecken und kanten abgeschliffen. tut ihnen selten gut, oft (für erbsenzähler: nicht immer!) werden die dann seltsam gesichtslos und "vorsichtig".

das ist ne rein handwerkliche geschichte, eine tendenz, eine beobachtung, mehr nicht. die umdeutung in diesen ganzen ad hominem schnickschnack von "früher war alles besser" nebst dem triumphierenden "du musst dich halt auf dem laufenden halten" kindergarten stammt nur von dir. dergestalt mit künstlichem angriffsziel ausgestattet haust du dann ordentlich raus, "zerpflückst argumente", sagst "kappes, quatsch, ausrede" (für was?), "ach, nachtschicht" und all so gedöns. als antwort darauf, dass ich gesagt habe dass ich (=nicht du) es ganz heilsam finde, wenn mal im verlauf einer produktion dinge passieren, die zwangsläufig final sind? bisschen schlecht gelaunt oder woher kommt diese absurde überreaktion?

whatever. ich bitte dich hiermit höflich, jemand anderen als mich anzutrollen. dankeschön.

 

[Lobotomeandyou]

@ nachtschicht

schon gut.

 

[Nachtschicht]

hui, ein "ich tätschel dich" smiley. is ja wie aufm schulhof hier. ich wähle dann mal die götz von berlichingen-variante

 

[Kollege]

sorry, aber wenn ich mich mal so umhöre bei den leuten, die noch den vergleich hatten, dann gibts da eine sehr eindeutige mehrheitsmeinung. dieses keine-entscheidungen-mehr-treffen-können wg. total recall und vollumfänglichen änderungsmöglichkeiten bis kurz vor knapp wird von den meisten als üble pest empfunden.

also ich hab den Vergleich. Aber wieso sollte man denn nicht spontan und frisch sein mit einem vst? Ich treffe doch trotzdem eine 'finale' Entscheidung. Da geht es doch nur um kleine Änderungen, die man im Nachhinein machen kann. Also das als eine 'Pest' zu empfinden...? Solchen Leuten empfehle ich sich mit Holzgitarre und Mundharmonika auf die Straße zu stellen. Wegen Vibe, Realness und finalen Entscheidungen.

Letztendlich bekomm ich mehr 'Vibe' mit vsts und den Bearbeitungsmöglichkeiten.
Darf jeder selbst entscheiden...