Ampsim vs. Hardware-Sim

[mathiasbx]

Da habt ihr wohl Recht... ich bin an der Gitarre weder Profi noch mache ich Top40, spiele aber auch nicht in ner Band sondern spiele, übe für mich und meine eigenen Songs. Aber auch da will man ja einen geilen Sound haben.

Hab mir halt überlegt, nachdem ich sicherlich bei S-Gear, Amplitube, GTR und Guitar Rig einige tolle Sounds gefunden habe, ob ich nicht effektiver mit nem kleinen Amp bin, der eben nicht ganz soviel zum "spielen" verführt und ich mich mehr auf die Musik als auf das Soundbasteln konzentrieren kann.
Klar hätte ich gerne nen geilen Sound wie z.B. Nickelback oder oder oder... aber mir ist auch klar, dass da einfach viele viele Jahre rumprobieren hinterstehen.

 

[Entone]

Die Diskussion ob Röhre, etc. möchte ich hier nicht lostreten. Die gab es ja schon lang und breit

Aber darauf läuft's hinaus. Entweder einen gescheiten Amp abmikrofonieren oder Software benutzen. Einen mittelmäßigen Amp mikrofonieren wird im besten Fall (also gute Mikros perfekt positioniert, gut klingender Raum, gute Preamps) mittelmäßig klingen.

 

[Entone]

ob ich nicht effektiver mit nem kleinen Amp bin, der eben nicht ganz soviel zum "spielen" verführt und ich mich mehr auf die Musik als auf das Soundbasteln konzentrieren kann.

Und wieso dann einen Modeling Amp, der wieder zum basteln einlädt und zwar nicht nur deshalb, weil er die Möglichkeiten dazu bietet, sondern weil die Dinger immer nur einen Kompromiss darstellen und man ohne Ende schraubt, im Glauben, dass es besser wird.

 

[sts]

welcher Weg den besseren Sound bringt.

1. Gitarre direkt ins Pult und der Sound kommt von nem Guitar Rig, Amplitube, etc.
2. Per Mikrofon von z.B. einem Boss Katana oder ähnlich (nicht über den Sim-Output)

Immer dieses "Entweder-Oder"-Quiz bzw. die pauschale "Was ist besser?"-Frage. Den besseren Sound bringt das, was denjenigen Sound erzeugt, den man selbst für besser hält. Ende. Da gibt es leider keine Vorab-Antwort, die in jedem Fall zutrifft.

Man kann es doch ausprobieren. Ausgerüstet mit einem zweikanaligen Interface und einer DI-Box kann man sogar dieselbe Gitarrenspur simultan einmal mit Amp und Mikro und einmal als DI-Signal aufnehmen, das nachher mit virtuellen Amps bearbeitet wird. Wenn man es dann nicht weiß, dann weiß ich auch nicht.

Und was dabei für einen selbst rauskommt, sagt natürlich immer noch nichts darüber aus, was allgemein besser ist. Aber man hat sein eigenes Ergebnis gefunden.

 

[sts]

Und wieso dann einen Modeling Amp, der wieder zum basteln einlädt und zwar nicht nur deshalb, weil er die Möglichkeiten dazu bietet, sondern weil die Dinger immer nur einen Kompromiss darstellen und man ohne Ende schraubt, im Glauben, dass es besser wird.

Das mit der Bastelwut und Schrauberei kann einem allerdings auch mit einem Amp passieren, allerdings in der Regel mit weniger Knöpfchen, an denen man drehen kann (wenn allerdings noch Tret-Effekte vor den Amp kommen, gleicht sich das wieder an).

 

[oliveramberg]

Wenn Du z.B. einen Sound vom einem Orange Rockerverb magst und den zuhause aufnehmen willst. Viel Spass mit den Nachbarn. Viele gut klingende Amps brauchen eine gewisse Grundlautstärke. Da wird's schnell eng. Aber wie schon vorher geschrieben; versuch mal ein paar Varianten aus. Zudem gibt es sehr gute kostenlose VST die man antesten kann.

 

[mjmueller]

Mhhhmmm ... irgendwie finde ich es total unsinnig einen Katana mit Mikrofon abzunehmen. Was da aus dem Speaker kommt ist doch bereits analog-digital-analog gewandelt, dann noch mal analog-digital zu wandeln hat doch keinen Sinn.
Und hat dieser Katana überhaupt einen Gitarrenspeaker? Bin mir nicht sicher.
Was da aus dem Rec-Out/HP kommt sollte doch passen. Bzw. hat der nicht auch USB?

Eine Alternative, wenn es um SW oder HW-Amps geht, ist bisher noch nicht erwähnt worden, die ich mitunter ganz praktisch finde, nämlich die Kombination von beiden:
Am FX-Loop Send des Amps das Signal abgreifen und in die DAW schicken, dort noch eine IR drauf und et voila
Am einfachsten natürlich mit einem Amp mit Transistorendstufe zu machen.
Diese kleinen Orange Amps und Yoyo sind da zB ganz schick.

 

[ZornicvS]

Ich habe einen Laney L5. Der kann ohne Last betrieben werden und hat eine tolle Speakersim.
Vorher hatte ich einen Kemper und Software habe ich auch ausprobiert...

Mit dem Laney bin ich glücklich. Sicher, die anderen Sachen sind ebenfalls absolut tauglich, jedoch habe ich mich in einer Spirale der Schrauberei aufgehalten... Der Laney hat nun einen für mich gut klingenden Grundsound, eine brauchbare Sim, sodass ich ihn einstelle und mich auf das Musik machen konzentriere.

 

[mjmueller]

Laney hat ja zB auch mit dem IRT Studio schon die Option, das Beste aus beiden Welten zu nutzen, zur Verfügung gestellt

 

[DasmagischeTheater]

Mahlzeit,
ich habe auch den Katana50. Ich glaube es ist noch nicht erwähnt worden: mit dem kannst du beide Optionen haben. Über usb anschließen und dann in der daw einen Kanal mit dem verzerrten Aufbau legen und einen anderen mit dem cleanen.
Aufgenommen wird dann parallel und das cleane Signal kann mit den Plugins geampt werden.

 

[MountainKing]

Ich habe einen Laney L5. Der kann ohne Last betrieben werden und hat eine tolle Speakersim.
Vorher hatte ich einen Kemper und Software habe ich auch ausprobiert...

Mit dem Laney bin ich glücklich. Sicher, die anderen Sachen sind ebenfalls absolut tauglich, jedoch habe ich mich in einer Spirale der Schrauberei aufgehalten... Der Laney hat nun einen für mich gut klingenden Grundsound, eine brauchbare Sim, sodass ich ihn einstelle und mich auf das Musik machen konzentriere.

Danke für diesen Hinweis. Den L5 kannte ich noch nicht. Den IRT Studio hatte ich mal im Einsatz hier.

Der ist definitiv einen Blick wert, gerade auch, weil man ihn so universell einsetzen kann. Der sollte selbst für die Bandprobe ausreichend sein. Und die Anschluss- und damit Nutzungsmöglichkeiten sind ja verblüffend.

 

[jet2]

du kannst auch deinen lieblingsamp zuhause leise über ne loadbox
fahren, mit der daw aufnehmen und eine cab-simulation dranhängen...
manche amps haben aber auch ein direct-out, das man ebenfalls mit einer cabsim kombinieren kann.

 

[mathiasbx]

Mir ging es ja schon mehr um die Cab-Abnahme und nicht um die reine Simulation. Ein abgenommener Speaker bringt halt doch nen anderen Sound als ein reins VST.
Aber wie ihr auch schon gesagt habt, braucht es da halt auch den richtigen Raum für, den ich so nicht habe. Also fahre ich wohl mit ner reinen Sim doch besser... es sei denn ich habe den Raum, den richtigen Röhrenamp mit passender Box, passende Mics und dann nicht zu vergesssen... die spielerische Fähigkeit
Da ich nichts davon in Vollendung habe, bleib ich erst einmal bei der Sim... also S-Gear, Amplitube und Co.

 

[jet2]

Mir ging es ja schon mehr um die Cab-Abnahme und nicht um die reine Simulation. Ein abgenommener Speaker bringt halt doch nen anderen Sound als ein reins VST.
...

wie ich vorhin schon erwähnt hatte, kann man den direct-out von einem guten amp, zb. dem dual rectifier, verknüpft mit einer guten cab-simulation kaum von einer hervorragend mikrofoniierten abnahme unterscheiden.
mit einer reinen amp- und cab-simulation über den rechner kommt man kaum an so einen sound ran.

 

[Entone]

du kannst dir auch nen mesa-boogie dual-rectifier kaufen und ihn zuhause ohne cab benutzen.
aufnahme über direct out und in der daw eine schöne mesa-cab-simulation hintendran.

Ohne Last an der Endstufe? Der raucht Dir doch ab?!

 

[jet2]

du kannst dir auch nen mesa-boogie dual-rectifier kaufen und ihn zuhause ohne cab benutzen.
aufnahme über direct out und in der daw eine schöne mesa-cab-simulation hintendran.

Ohne Last an der Endstufe? Der raucht Dir doch ab?!

jetzt machst du mich unsicher.
ich habe die slave-out (das heißt bei denen nicht direct out) aufnahmen von unserem gitarristen im proberaum gemacht und der amp lief unter last mit speaker.
die slave-out aufnahmen waren super, mit einer cab-sim aus dem rechner klangen sie exakt so wie im raum und es gab halt keine raumnebengeräusche und kein bass oder drums auf der aufnahme.
ohne last, bzw. ohne speaker habe ich es (möglicherweise zum glück) nicht ausprobiert.
muß ich nochmal klären, ob das speziell beim mesa-boogie nicht eventuell problematisch ist und man doch besser für stille home-aufnahmen eine loadbox verwenden sollte.

 

[muffy]

1. Gitarre direkt ins Pult und der Sound kommt von nem Guitar Rig, Amplitube, etc.
2. Per Mikrofon von z.B. einem Boss Katana oder ähnlich (nicht über den Sim-Output)

Bei dieser Auswahl würde ich in eine etwas bessere DI Box (aktiv) investieren und direkt ins "Pult" spielen und vorher das Signal splitten und mit dem Katana monitoren. Dann in der DAW das DI Signal mit der Sim nach Wahl veredeln.

Den Katana abzunehmen ginge vielleicht so halbwegs unter optimalen Bedingungen, aber die hast du ja nicht (v.a. Lautstärke). Und wenn du aufdrehen könntest, würdest du keinen Katana nehmen. Da ist irgendwie eine Henne Ei Situation.

 

[sts]

ohne last, bzw. ohne speaker habe ich es (möglicherweise zum glück) nicht ausprobiert.
muß ich nochmal klären, ob das speziell beim mesa-boogie nicht eventuell problematisch ist und man doch besser für stille home-aufnahmen eine loadbox verwenden sollte.

Falls der Dual Rectifier nicht ein spezielles Gadget (=Gedöns) für die Direkt-Abnahme ohne externe Last eingebaut hat, würde ich davon Abstand nehmen, das zu versuchen (also ohne den gleichzeitig laufenden Speaker, der bei Deinen bisherigen Aufnahmen immer zusätzlich lief, wenn ich das richtig verstanden habe).

 

[sts]

Bei dieser Auswahl würde ich in eine etwas bessere DI Box (aktiv) investieren und direkt ins "Pult" spielen und vorher das Signal splitten und mit dem Katana monitoren. Dann in der DAW das DI Signal mit der Sim nach Wahl veredeln.

Das erscheint mir auch sinnvoll, wobei ich bezüglich der Auswahl der passenden DI-Box (Du sprachst von einer aktiven) nicht viel beitragen kann. Kann eine passive das nicht auch bzw. was kann sie schlechter? Keine Frage, um hier eine Debatte anzufangen, sondern nur interessehalber, weil ich so einen Aufbau demnächst wohl auch mal nutzen werde.

 

[ZornicvS]

Beim SlaveOut geht nur das Vorstufensignal des Recti raus. Unbelastet geht das schon mal überhaupt nicht gut...
Dir fehlt halt dann die Charakteristik der Endstufe und durch eine CabSim muss das definitiv gejagt werden.

Wundert mich, dass das geklungen hat. Das ist normalerweise dafür da um eine zweite Endstufe anzufahren und nicht für Recordingzwecke.
So steht es auch in der Manual...