IK Arc2 vs. Hardware-EQ vs. Nichts

[jeandado]

hallo liebe leute,

Als vorläufig letzte Maßnahme möchte ich noch etwas den Frequenzgang meines Studios optimieren.

Zwar könnte man sicher noch einiges machen, aber ich werde mir wohl nen anderen Raum suchen auf Dauer und daher werde ich nun mit dieser Akustik vorlieb nehmen:

Achtet bitte nicht auf die 34hz.


Für alles andere stellt sich die Frage:

1) IK Multimedia ARC2
vorteil: ist genauer und so,
nachteil: geht nur als VST im master, was ja halt mal ziemlich nervig ist.

2) 31-Band EQ (zb DBX 2231).
Vorteil: alles schön unkompliziert als hardware und immer aktiv
nachteil: nicht so präzise, rauscht evtl ein kleines bisschen.

3) nichts machen.
ich kann nämlich dieses wasserfalldiagram nicht ausreichend interpretieren.
vielleicht ist es ja garnicht so wild? das bild oben sind zwar beide boxen auf einmal, nur links oder rechts sieht aber bis auf einer der großen dips in den höhen ähnlich aus.



Boxen sind Neumann 310.


ich hoffe ihr könnt mit meiner frage was anfangen

 

[recplay]

Hi, Ich bin hier nicht der Experte - aber spontan würde ich sagen dass du vergessen hast hinzuzufügen was dich genau stört. Aus deinem Wasserfall kann ich nicht viel rauslesen.... Poste doch mal die .mdat, wie/ wo du gemssen hast, wie der Raum aussieht und was du erreichen willst. Jemand wird bestimmt den einen oder anderen Tipp geben können.

 

[Saurus]

...1) IK Multimedia ARC2
...
nachteil: geht nur als VST im master, was ja halt mal ziemlich nervig ist.

Welchen Host ("DAW") nutzt Du? Ich weiß, dass es z.B. bei Cubase auch anders ginge. Dort hat man Control-Room-Inserts, wo man Pluggies reinhängen kann, die sich nicht auf den Masterbus auswirken.

 

[jeandado]

hallo recplay,

mich stört eigentlich bis auf die resonanz bei 123 und das loch um die 80 nichts konkretes, ich will einfach verlässlichere wiedergabe haben. damit ich meine mixe besser beurteilen kann.
für die 80hz zb macht es schon nen unterschied, ob ich die 3db leiser oder lauter höre. das will ich korrigieren.

das hier ist ein 18m² raum, sounddesign, filmmischung und elektronische musik. genauer besprochen habe ich den raum, seine dämmung und sonstige probleme hier:

https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/180404/thread.html



saurus, das ist interessant, ich nutze sogar viel cubase, aber ich will schon auch bei ableton und winamp und allem anderen den gleichen Master haben

 

[L0rdVetinari]

Also subjektiv finde ich den Klang mit ARC2 besser. Sitzt bei mir in Live im Master und wird per Knopfruck deaktiviert, wenn ich die Kopfhörer aufsetze. Meinen Windowssound habe ich in Live geroutet, also läuft alles über ARC2.

Ob so eine Lösung gut oder schlecht ist kann ich nicht sagen, ich hab noch kein Tonstudio gehört und weiß nicht, was optimaler Raumklang ist.

Ach ja, das Mikrofon von ARC2 ist sehr gut für Aufnahmen zu gebrauchen.

Meinen Raum kannst du finden, wenn du hier im Forum nach "Lebensraum akustik" suchst.

 

[recplay]

Ich habe mal die mdat aus dem anderen Thread kurz angeschaut. Ich glaube du kannst mal probieren das 80Hz Ding mitdem Eq zu bearbeiten. Es könnte funktionieren. Kannst ja probehalber ein Filter von REW herstellen lassen und den dann in einem Convolver VST in den Masterbus einfügen.. DIe ganz tiefen Frequenzen würde ich weglassen, die hohen erstmal auch. Die 120 habe ich mir nicht angeschaut.

 

[TGud]

1) IK Multimedia ARC2
vorteil: ist genauer und so,
nachteil: geht nur als VST im master, was ja halt mal ziemlich nervig ist.

Den Nachteil verstehe ich nicht. Wo willst Du es denn sonst reinhängen. Theoretisch kannst das Teil als Insert in jeden Kanal hängen. Aber ob das Sinn macht? Beim Export muss es dann natürlich deaktiviert werden.

Es läuft auch mit anderen Applikationen wie z.B. TRacks3. Ob sich das auf IKM-Produkte beschränkt glaube ich nicht, da es ja ein VST ist.

Gruß
Thorsten

 

[jeandado]

lordvetinari, danke, deinen tread fand ich auch ganz aufschlußreich. das arc fänd ich schon gut, aber vielleicht schaffe ich es auch mit hardware...

recplay, ich habe jetzt eine stunde versucht, irgendein convolver vst plugin zu installieren und aus rew daten zu exportieren... das klappt alles hinten und vorne nicht, ich gebs auf!
wieso kann ich das nicht so exportieren, das irgendein VST EQ das lesen kann? das sind doch simple infos.

tgut, schon klar, das geht nur im master der DAW, aber ich hätte es gerne quasi im master der soundkarte. so das alles durch den eq läuft.


gehts nicht auch mit nem hardware eq?

 

[stefangeidel]

Höhen kaputtgedämmt und der Bass dröhnt dich kaputt...
Da kannste 20 EQs zwischenklemmen und es wird nicht ordentlich klingen.

Ich hab's mit nem Hardware EQ gelöst, aber da hatte ich auch entsprechende Schritte vorher erledigt, die bei dir noch fehlen.

 

[jeandado]

wo denn kaputtgedämmt?
die dips bei 3 und 9 k liegen an der position des messmikros, auf den einzelnen boxen sind die nicht drauf.

woran sehe ich eine überdämmung?

ich habe insgesamt 3 quadratmeterplatten links, rechts und hinter den boxen und ein paar steinwolle-absorber für mitten und höhen. sonst ist im raum nichts gedämmt. sie fotos im anderen thread

sind es die 200ms? die sind ja recht gleichmäßig. oder der frequenzgang?

den bass bitte außer acht lassen, das sind nur 33-36hz, eine mitschwingende wand, die frequenz benötige ich wenig und werde sie mit nem EQ wegschneiden.

 

[recplay]

[ref=[media=youtube]Fa9qlB6LK4c[/media]

VG

 

[TGud]

tgut, schon klar, das geht nur im master der DAW, aber ich hätte es gerne quasi im master der soundkarte. so das alles durch den eq läuft.

Also das habe ich schon öfter gehört. Der Sinn erschließt sich mir aber nicht. Mal ehrlich, ein korrigierter Frequenzverlauf von ARC dient doch nur als neutraler Ausgangspunkt zum Mixen. Du machst in der Situation dein Mix damit du evtl. eigenschaften Deiner Abhöre oder Deines Raumes eliminierst und so einen relativ neutralen Mix erzeugen kannst. Dieser wird sicherlich auf jeder Anlage entsprechend der Herstellerphilosophie beim abspielen "zum Besseren verbogen".
Damit sich dann nicht die guten Absichten der Hifi-Hersteller mit den Eigenschaften Deiner Abhöre/Raum summieren, setzt man das ARC ein.

Oder planst Du auch im Auto und auf deinem Handy oder Küchenradio ein ARC zu installieren, damit Du auch überall den gleichen "mageren" Sound hast?

Gruß
Thorsten

 

[stefangeidel]

Musik höre und mache ich nur noch via Kopfhörer (kein Raumeinfluss) oder im Studio. Und da macht es durchaus Sinn, dass alles was aus dem Rechner kommt, die gleiche Frequenzkorrektur bekommt. Wenn man sonst einen Song in iTunes zum Gegencheck ohne ARC abspielt, mischt man anders, als mit implementierter Korrektur auf allen Ebenen.
Daher habe ich mich für die HW entschieden.

 

[jeandado]

danke recplay, das probiere ich jetzt mal aus.

tgud, für mich ist es genau wie stefangeidel sagt: wenn ich jeden morgen ein paar minuten meine referenztracks höre, mixe von freunden beurteilen soll, mich der klang eines bestimmten films interessiert etc., dann muß ja wohl alles durch die korrektur laufen. sonst verfälscht es ja.

 

[Pawl]

Es stellt kein großes Problem da, alles was bei Windows an Sounds abgespielt wird durch das ARC Plugin laufen zu lassen. Dies geht ziemlich einfach mittels dem Virtual Audio Stream von DDMF:

http://www.virtualaudiostream.com/

Das Programm ist bei mir aus genau dem gleichen Grund wie bei dir auch im Einsatz. In der Praxis sieht das dann ungefähr so aus wie in dem Bild im Anhang. Wie du sehen kannst läuft bei mir alles durch einen parametrischen EQ, bevor es schließlich über die Soundkarte ausgegeben wird. Du kannst aber auch problemlos das ARC2 Plugin oder jedes andere VST zwischenschalten. Je nach Rechnerleistung kommt jedoch eine kurze Latenz auf das Audiosignal hinzu. Bei mir beträgt diese 10ms. Dies ist beim Musikhören unter Windows und selbst beim Filmgucken aber nicht von großer Relevanz, da fast unspürbar. Zur Not kann man mit VLC aber auch den Filmton um eben diese Latenz beschleunigen.

Falls Bedarf bestehen sollte kann ich hierzu auch ein mal ein kurzes Tutorial schreiben. Ich empfehle dir zumindest mal die Trial Version runterzuladen und das ganze mit einem VST-Plugin deiner Wahl auszuprobieren.

 

[Sogyra]

https://recording.de/Community/Foru...k/Raumakustik_und_Dämmung/149981/Thema_1.html

 

[Faltac]

...1) IK Multimedia ARC2
...
nachteil: geht nur als VST im master, was ja halt mal ziemlich nervig ist.

Welchen Host ("DAW") nutzt Du? Ich weiß, dass es z.B. bei Cubase auch anders ginge. Dort hat man Control-Room-Inserts, wo man Pluggies reinhängen kann, die sich nicht auf den Masterbus auswirken.

Lässt sich bei Sonar auch lösen:

Ein Abhörbus und ein Bus an dem der Mastermix generiert wird.

 

[Pawl]

Ich würde an deiner Stelle zumindest mal das ARC 2 Plugin ausprobieren, denn die Reaktionen, die ich mitbekommen habe, sind in der Regel sehr positiv. Auch hier müsste es ja beim Online-Kauf eine mindestens 14-tägiges Rückgaberecht geben.

Wie du das ARC 2 Plugin dauerhaft unter Windows in deine Audioausgabe-Kette einfügen kannst habe ich bereits weiter unten beschrieben, falls dir das entgangen sein sollte. Das ist vom Aufwand bzw. Nervfaktor auch nicht viel anders, als wenn man einen Hardware-EQ nutzen würde. Mit dem Unterschied, dass du die Software-Lösung auch problemlos auf mehreren PCs nutzen kannst, ohne umzustöpseln. Noch besser wäre für dich jedoch wohl die Vorgehensweise, die Virtual-Audio-Stream mit einem kostenlosten parametrischen EQ im VST-Format auszuprobieren. Vielleicht reicht dir ja bereits diese Korrektur. Dann würdest du mit ungefähr 20 € an Kosten davonkommen.

Dieser EQ im digital Algorithmus wäre z.B. eine Anlaufstelle:

http://www.kvraudio.com/product/electri_q_posihfopit_edition_by_aixcoustic_creations

 

[jeandado]

erstmal vielen dank an alle, das hat mir sehr geholfen!

virtual audio stream fand ich nicht so übersichtlich wie liveprofessor.

sogyra, schade das ich das nicht früher gefunden habe, das rauszufinden hat mich ein paar stunden gekostet jetzt läuft es aber und ich muß sagen, die kombi total mix (rme) + liveprofessor läuft makellos. ich kann alle hosts und software in beliebiger reihenfolge öffnen und schließen, ohne das das routing beeinflusst wird!

ich frage mich jetzt noch welcher VST EQ sich am besten eignet. ich habe mich noch nicht mit möglichen phasenverschiebungen auseinandergesetzt.

pawl, der digitale algorithmus ist also erstrebenswerter für die summe als ein "analoger" ? gäbe es im "digitalen" bereich noch bessere?

 

[Pawl]

Ich habe gerade nur kurz über die Website von liveprofessor geguckt, aber das Programm scheint einen gänzlich anderen Anwendungszweck als Virtual Audio Stream zu haben. Liveprofessor verwendest du in deiner DAW, richtig? Virtual Audio Stream ist dazu da, auch im ganz normalen Windows-Betrieb VST Effekte auf deinem Audioausgang nutzen zu können. Wenn du also via Virtual Audio Stream einen EQ zwischenschaltest werden alle Sounds im normalen Desktop Betrieb korrigiert. Ganz gleich, ob du bei YouTube ein Video schaust oder bei iTunes Musik hörst.

Zu den EQs:

Die Einstellung "digital" ist deshalb passender, weil der Algorithmus in diesem Fall versucht das Signal ohne Färbungen zu verändern. Wohingegen Algorithmen, die als "analog" ausgewiesen werden normalerweise einen warmen Klang erzeugen möchten bzw. echte analoge Hardware als Vorbild versuchen zu emulieren. Dadurch holst du dir aber Färbungen in deinen Sound, die du ja gar nicht haben möchtest. Du willst ja in diesem Fall eigentlich nur möglichst unauffällig deine Problemfrequenzen entfernen.

Es gibt auch diverse EQs, die vermutlich noch ein Stück besser sein werden. Dafür wird dann in der Regel aber einiges an Geld fällig. Generell sollten Mastering-EQs für deinen Zweck überaus geeignet sein, da diese ja darauf ausgelegt sind möglichst Transparent eine Signalsumme zu bearbeiten.

Ich persönlich mag den Pro-Q von FabFilter sehr, da er neben einem sehr transparenten Klang verschiedene Qualitäts- und Latenzmodi und eine Analyzer-Funktion bietet. Mein Lieblignsfeature ist aber, das man die Frequenz, die man aktuell beareitet, isoliert solo anhören kann und so genau hört, was man gerade boostet, absenkt oder wie der Raum auf die jeweilige Frequenz reagiert. Hier gibts zwei kurze Übersichtsvideos: