32 Bit Floating Point

[Foxy71]

hi zusammen,

ich habe mal eine sehr technische frage: immer wieder tauchen die begriffe 32 bit floating point und 32 bit fix point auf. kann mir jemand erklären, worin genau der unterschied bei der verwendung liegt? :-?

 

[slowhand]

Floating Point heißt wörtlich übersetzt Fließkomma. Daraus folgt: 32bit FP Rechnet Nachkommastellen mit, woraus eine extrem hohe Dynamik folgt (aber vorsicht, nur programmintern, man vermeidet vor allem rundungsfehler, also ditheringrauschen). Fix Point rechnet eben nicht mit Nachkommastellen. Aus FP resultiert aber eine schon recht große Datenmenge.

Slowhand

 

[Foxy71]

vielen dank slowhand!

wie sieht das in verbindung mit dem inputlevel aus? wenn ich also sehr leise aufnehme, werden ja weniger bits genutzt, also müssten höhere quantisierungsfehler auftreten. wenn ich mit weniger bits höher aussteuere, laufe ich eher gefahr, zu clippen, oder?

gelten die floating points nach oben u n d unten oder nur ab einer bestimmten bit-anzahl?

 

[slowhand]

Die FP´s (wenn du sie so nennen willst) gelten nicht nach oben oder unten, sondern dazwischen.

Bsp: Ohne Floatingpoint bekommst du den (Beispiel)Wert 122. Das Material ist eigentlich analog, sprich: unendlich viele zwischenstufen. Beim Wandeln werden diese zwischenstufen auf eine ganzzahl gerundet. Das gibt natürlich rundungsfehler (welche sich auch summieren können beim bearbeiten mit Effekten ect...). Bei FP wird eben nicht auf bzw. abgerundet, sondern mit Nachkommastellen gerechnet. Im beispiel z.B. 122, 43657. Und mit diesem -natürlich viel genauerem Wert- wird weitergerechnet.

Das mit dem leise aufnehmen stimmt (gering aussteuern, dann hochziehen=viel Quantisierungsrauschen). Den zweiten Satz (wenn ich mit weniger bits höher aussteuere, laufe ich eher gefahr, zu clippen, oder?) verstehe ich nicht.

Slowhand

 

[slowhand]

Das ganze ist relativ komplex...
Je höher die Bittiefe, umso mehr Dynamik kann verarbeitet werden (bei 16 bit z.B. 96 dB [da 2 hoch 16 = 96, zur Vollständigkeit]). Headroom bedeutet, dass man ein paar dB zur Reserve "verschenkt". Je höher die Bittiefe, desto höher (hoffe du weißt was ich meine) kann der Headroom angesiedelt werden. Headroom ist letztendlich eine Definitionssache.
Manche Hersteller bauen so einen Headroom ein, definieren z.B. "reale" -10dB als 0dB. Damit hat man 10 dB Reserve - oder auch Headroom genannt.

 

[deepstahl]

*senftubeauspack*
vorteil von 32 bit ist auf jeden fall die tatsache, dass man intern quasi nimmer übersteuern kann.
abmischen wird erleichtert etc pp. was man aber nich vergessen sollte ist die tatsache, dass für ne cd letztendlich sowieso auf 16/44,1 runtergedithert wird, sprich eine 16er wave knackt bei einem pegel von +6 db schon recht ordentlich obwohl der mastermixdown mit 32bit/48oder 96 das nicht tat. hat alles seine 2 seiten. was ich aber mal gehört habe, dass 32er waves im system schneller verarbeitet werden als 16er oder 24er, da die interne pc geschwindigkeit wohl auf 32 bit abgestimmt ist. bei den beiden anderen varianten muss der pc zum weiterarbeiten vorher immer noch auf 32 bit hochrechnen . so wurde mir das zumindest mal erklärt, ob das stimmt weiss ich nüsch (klingt aber plausibel)

 

[slowhand]

*auchsenftubeauspack*

Der Nachteil ist halt die extrem hohe Datenmenge. Wenn man sich einigermaßen auskennt braucht man das meiner Meinung nach auch nicht mehr...
Das mit der PC-Leistung ist ein interessanter Gedanke, aber ob das der Tatsache entspricht?! Wenn das jemand genau weiß doch bitte mal posten!

Slowhand

 

[NULL]

"was ich aber mal gehört habe, dass 32er waves im system schneller verarbeitet werden als 16er oder 24er, da die interne pc geschwindigkeit wohl auf 32 bit abgestimmt ist."

Also, wer schon mal nen 32bit-float mixdown nachbearbeitet hat, der merkt schnell, dass der Rechenaufwand (und damit die Berechnungszeit) deutlich größer ist als das bei einem 16bit Projekt der Fall ist. Wäre mir neu, dass sich 32bit Dateien schneller bearbeiten ließen als 16bit Dateien. Die Erfahrung (Samplitude) lehrt das genaue Gegenteil: 32bit = höhere Bearbeitungszeit.

Mein Testergebnis (Samplitude, XP1900+, 1Gig Ram) :

1. <b>32 Bit float</b> / 96 Khz, Multibandcompressor, Berechnungszeit <b>ca. 45 Sekunden</b>

2. <b>16 Bit</b> / 96 Khz,Multibandkompressor, Berechnungszeit <b>ca. 36 Sekunden</b>

Cheers,

S.

PS - Das Stück gibts übrigens hier ---> Balerion.ogg Bestimmt was für Dich, Foxy!

 

[Foxy71]

@nk,

hab' ich kürzlich schon gehört und muss dich mal wieder loben. sehr gelungener track. bei uns ist gerade echter zeitmangel, geht aber in 2 wochen wieder ran

ansonsten interessante hinweise zu dem thema 32bit.

 

[NULL]

Hey Foxy.

Du bist auch IMMER online, wa? GEH MA ARBEITEN! Ich muss auch gleich wieder in die Uni. (@ Balerion : Hoffe Du nimmst Dir die Zeit, die finale Version runterzuladen, ist mixtechnisch erheblich ausgereifter als die erste Mischung.)

Ciao, kein Stress, alles wird gut,

S.

 

[Foxy71]

das gute ist: arbeiten und online sein geht simultan.

 

[deepstahl]

neeeein *senftubesuch* damit war nicht das rechnen bzw exportieren gemeint sondern der "flow" (schön beklopptes wort) beim normalen arbeiten. song an song aus, spur einspielen. nicht der mixdown. kurz gesagt, wenn der pc eine wave ABSPIELT kommt er ANGEBLICH mit einer 32er (float, =fliess komma ) besser zurecht als mit 16 oder 24 bit weil er ANGEBLICH während des live abspielen nicht intern um bzw hochrechnen muss. nicht meine worte, aber so wurde mir das mal erklärt *senftubeinkühlschrankzurückleg*

 

[deepstahl]

*reinschnei* habe ich hier meinen senf vergessen????

ok das war albern