Why Is Modern Pop Music So Terrible?

Es gibt auch Heute noch jede Menge gute Musik.
Die spielt sich allerdings nur noch selten in den Charts ab, da hier inzwischen nur noch ausgefeiltes Marketing und Hypes eine Rolle spielen.
 
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Auch wär mir das Schlagzeug bei Tanita Tikaram niemals aufgefallen, weil es überhaupt nicht das Wesentliche der Musik ausmacht, sondern die Stimme und die Pads, die erzeugen die Emotion.
Genau, die Pads und die Stimme tragen, deshalb achtet niemand auf das Schlagzeug. Und deshlab habe ich darauf hingewiesen. (Habe ja nicht behauptet, das Schlagzeug wäre das tragende Element. Es ist halt einfach nur wahnsinnig gut und v.a. songdienlich gespielt. Negativbeispiel wären hier die frühen Eurythmics. Alles gut in der Musik, bis auf die programmierte Rhythmus-Sektion. Da hatten sie irgendwie keine Lust.

Übrigens fand ich Liberian Girl immer cooler :)
Und ich Deeper Underground von Jamiroquai. Hammer-Riff. Eigentlich ein Jahrhundertriff, das neben Enter Sandman, Satifsfaction oder Kashmir bestehen kann.

Aber ja, Liberin Girl und auch die andere Ballade von Bad - I just can't stop loving you - sind großartig.

Halt typischer Kulturpessimismus, mit der Gefahr veralteter Sichtweisen.
Die Musik kann ja schon nicht so klingen wie damals, weil das Lebensgefühl eben ein anderes ist.
Nö, sondern vielleicht einfach eine Feststellung, die noch nicht auf Pop angewandt wurde.
Den beschriebenen Zyklus kannst Du auch in der Klassik, in der Malerei oder der Literatur beobachten. Da wird auch ganz selbstverständlich von einer klassischen Epoche usw. gesprochen.

Dass es heute immer noch herausragende Musik gibt, bestreitet keiner, aber darum ging es nicht. Sondern darum, welche Art von Pop die öffentliche Wahrnehmung prägt und ob diese Musik immer noch die gleiche Funktion erfüllt - als vermittler von Träumen und Wünschen, als zentraler Gesprächsgegenstand, als Grund, einem Hobby oder einer Leidenschaft zu verfallen usw. Und eben das hat sich absolut geändert.
 
Deeper Underground von Jamiroquai. Hammer-Riff. Eigentlich ein Jahrhundertriff, das neben Enter Sandman, Satifsfaction oder Kashmir bestehen kann.

Ich höre da ehrlich gesagt überhaupt kein Riff, und schon gar kein "Hammer-riff". Obwohl das im Lied laufend vorkommt, vergesse ich das laufend während des Liedes wieder, weil es so egal ist....
 
Alle harmonisch reduzierter als der Röyksopp-Song:

Beatles - Tomorrow Never Knows
Bob Dylan - Drifter's Escape
The Doors - The End (die meiste Zeit)
Talking Heads - Crosseyed And Painless
Aretha Franklin - Chain of Fools
Fleetwood Mac - World Turning
Bob Marley - Exodus
David Bowie - Fame (bis auf 2 Takte)
U2 - Bullet the Blue Sky
Sly & The Family Stone - Everyday People
Eddy Grant - Electric Avenue
Placebo - Pure Morning

Generell bestehen viele Funk-Tracks aus 1 Akkord.

Was "Kitsch" angeht... Nenne mir irgendeinen Song, und ich sage dir, welche unvorteilhaften Attribute man ihm zuschreiben kann je nach Geschmack.
 
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Beatles - Tomorrow Never Knows
...
Placebo - Pure Morning

Ja gut, ok. Der Beatles Song ist keiner derjenigen, welcher die Band sonderlich berühmt gemacht oder an den man denkt, wenn man an die Beatles denkt. Genau wie der Placebo Song. Sind eher Zwischenfüller eines Konzerts.


(schrott Quali)

Was "Kitsch" angeht... Nenne mir irgendeinen Song, und ich sage dir, welche unvorteilhaften Attribute man ihm zuschreiben kann je nach Geschmack.

klar doch, Nörgelei ist immer genüßlich zu lesen ...





 
Zuletzt bearbeitet:
Yung Bae ist siffiger Prada-Handtaschen-Hupfdohlen-French House mit darüber hinaus unerträglich pauschal eingesetzter Sidechain-Kompression, als würde ein besoffener DJ den Pegel samt Vocals dauernd rauf und runterziehen.

Bei Charli XCX hat ein Beatbastler seine planlosen Skizzen in einen Track wahllos hintereinander gewürfelt und dazu jemanden stottern lassen. Darf hintenraus auch mal säuseln, aber insgesamt aus völlig zusammenhanglosen Parts zusammengequirlter "Song".

Der Pixies-Song ist nur Middle-of-the-Road-Esoterik für Arme oder Hausfrauen, die beim Bügeln mal "richtig psychdelisch draufkommen" wollen.

Lianne Le Havas ist derber Rosa-Wolken-Kitsch.

Kann man so sehen ;)
 
Yung Bae ist siffiger Prada-Handtaschen-Hupfdohlen-French House mit darüber hinaus unerträglich pauschal eingesetzter Sidechain-Kompression, als würde ein besoffener DJ den Pegel samt Vocals dauernd rauf und runterziehen.

Da Sidechaining in dem 70er geklauten Song ist gerade die Idee des Tracks und gibt ihm genau die Sexiness, die es braucht. Auf dem Dancefloor kommt das endgeil. Sonst wärs banane.

Bei Charli XCX hat ein Beatbastler seine planlosen Skizzen in einen Track wahllos hintereinander gewürfelt und dazu jemanden stottern lassen. Darf hintenraus auch mal säuseln, aber insgesamt aus völlig zusammenhanglosen Parts zusammengequirlter "Song".

Wenn man sich mal da eingehört hat, hört man, wie hammerfett und groovy die Rapperin im Mittelteil auf den superharten Beat raufrappt, das kommt richtig porno, und dann die Einlage mit dem Latinogesang, welcher bewußt kitschig gehalten ist, und der dann durch den apathischen Hintergrundsprechgesang quasi ad absurdum geführt wird, aber absichtlich, und nicht, weil irgendein Esel das vergeigt hat. Es geht um Provokation. Und das alles steigert die Sache, um an Ende noch einen draufzusetzen. Das ganze folgt genau genommen einer inneren Logik und ist überhaupt nicht zusammengewürfelt.

Der Pixies-Song ist nur Middle-of-the-Road-Esoterik für Arme oder Hausfrauen, die beim Bügeln mal "richtig psychdelisch draufkommen" wollen.

aha

Lianne Le Havas ist derber Rosa-Wolken-Kitsch.
Kann man so sehen ;)

Was immer das heißen mag. Die Frau ist eine der Talente des Jazzpop und der Song in seiner Struktur und Akkordwahl eben eine Klasse für sich.
 
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Wie gesagt hab ich da nicht meine Meinung geschrieben, sondern nur, was man daran schlecht finden kann - das sind Ansichten, über die ich sagen würde: "Kann man so sehen."
Aber Sexiness würde ich eher mit rhythmischer Funkiness verbinden und nicht mit diesem Bulldozer-Sidechain-Effekt. Habe nichts generell gegen den Effekt an sich, kann man aber auch weniger brutal einsetzen.
 
Ich kann dazu nur immer wieder Artikel wie diesen von 1974 zitieren:
Die Pop-Musikwelt ist demnach seit Anfang der '70er Jahre kreativ auf dem absoluten Tiefpunkt ;)

"Statt jedoch Talentpflege zu betreiben, preisen die Firmen Altproduktionen und Imitationen früherer Hits an -- lediglich mit noch aggressiveren Marketing-Methoden.

Populäre Aufnahmen werden in immer kürzeren Zeiträumen -- etwa auch auf wohlfeilen Benefizplatten -- bis an die Grenze der Aufnahmebereitschaft des Marktes ausgequetscht. während eine langfristige Aufbauarbeit für junge Talente seltener wird. Im Mangel an kreativen Trends liegen jedoch die Hauptursachen der kommerziellen Stagnation.

lm Run auf die Hitparade gehen Musiker und Pop-Produzenten auf Nummer Sicher. Statt wie in den sechziger Jahren künstlerisch ausgereifte Langspielplatten voll frischer Ideen vorzulegen; fabrizieren clevere Producer ... heutzutage Single-Volltreffer nach den gestern erfolgreichen Klischees. Chapman: "Man nennt uns die Würstchenfabrikanten von Hits."

Auf kurzfristig verwertbare Tonwaren kommt es an; daher wird auch für Autoren und Interpreten die Verpackung wichtiger als das Produkt. Mit immer grelleren Maskeraden -- im Clownskostüm wie der Engländer Leo Sayer oder der Amerikaner Jobriath ("Newsweek": "Der Bluff des Jahres"), im Transvestiten-Look wie David Bowie oder die "New York Dolls" -- handeln sich die Newcomer von heute eine flüchtige Publicity ein und übertünchen ihre geringe Ausdruckskraft.

Den tiefgreifenden Substanzverlust der Rockmusik, die weit mehr als die Hälfte des Schallplatten-Weltumsatzes ausmacht, hat die Industrie jedoch noch nicht einmal im Blick. Bei der Londoner IMIC-Konferenz fiel darüber kein Wort. Solange aber die Manager lediglich gebannt auf den quicken Dollar starren und nicht bereit sind, das Feld auch zu bestellen, auf dem sie ernten wollen, kommt das Musikgeschäft aus dem Dilemma nicht heraus."


www.spiegel.de/spiegel/print/d-41722215.html
Ist das wirklich ein Bericht aus den 70er? Und ich rege mich mit wiederkehrender Begeisterung über die Anglizismen der heutigen Zeit und dem Verfall der deutschen Sprache auf, ;)
 
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Es gibt auch Heute noch jede Menge gute Musik.

Weil ich das häufiger lese dazu die Frage: Was denn konkret?
Was ist denn in letzter Zeit wirklich wegweisend? brilliant? begeisternd? Nicht, was okay ist oder auch ganz gut, sondern wirklich hervorragend.
 
Es gibt auch Heute noch jede Menge gute Musik.

Weil ich das häufiger lese dazu die Frage: Was denn konkret?
Was ist denn in letzter Zeit wirklich wegweisend? brilliant? begeisternd? Nicht, was okay ist oder auch ganz gut, sondern wirklich hervorragend.

Das wird Dir niemand für Dich beantworten können! Da musst Du bei echtem Interesse mal anfangen zu schauen und zu hören.
 
Das wird Dir niemand für Dich beantworten können!
Wohl wahr, denn die Meinungen darüber, was wegweisend, begeisternd und hervorragend ist, gehen naturgemäß auseinander. Ein gemeinsamer Nenner, was Sch... ist, lässt sich wohl leichter finden, aber ein gemeinsamer Nenner, was besonders gut ist, ist aufgrund unterschiedlicher Maßstäbe für "besonders gut" schwer festzumachen - auch und vielleicht besonders unter Leuten, die selbst Musik machen.
 
Weil ich das häufiger lese dazu die Frage: Was denn konkret?
Was ist denn in letzter Zeit wirklich wegweisend? brilliant? begeisternd? Nicht, was okay ist oder auch ganz gut, sondern wirklich hervorragend.
Aus dem Austausch von hier und anderswo habe ich im Laufe der Zeit festgestellt, dass früher (meistens betrifft das die '80er) in der Regel niemand Platten bei ihrem Erscheinen direkt als wegweisend oder wirklich umwerfend brilliant empfunden hat. "Große" Platten wurden häufig erst nach und nach als solche empfunden. Nicht selten war der Eindruck erst mal indifferent.

Hier sind meine Favoriten vom letzten Jahr - das Wenigste davon allerdings Pop; in diesem Bereich komme ich nicht so sehr zum tieferen Graben: https://recording.de/threads/lieblingsmusik-2017-huldigungen.215181
Es gibt da verlinkt auch diverse Listen mit den Favoriten von Musikmagazinen.
Ich stelle diese Album-Jahres-Top-25 seit 20 Jahren für mich zusammen, und wenn ich mir die so durchsehe, muss ich sagen, dass die Musik tendenziell immer besser wird. Und das, obwohl man mit der Zeit ja immer abgebrühter sein müsste. ;)
 
Es gibt auch Heute noch jede Menge gute Musik.

Weil ich das häufiger lese dazu die Frage: Was denn konkret?
Was ist denn in letzter Zeit wirklich wegweisend? brilliant? begeisternd? Nicht, was okay ist oder auch ganz gut, sondern wirklich hervorragend.
Darüber werden wir in 20 bis 30 Jahren diskutieren müssen...
Es entwickelt sich alles weiter, und wenn man zurückschaut, dann oft durch den verschleierten Blick der früheren Verzücktheit... in einer anderen Zeit, mit einem anderen Alter - in einer anderen Welt.

Das ist bei Filmen ja genau dasselbe.
Die Popmusik der Gegenwart sind die Blockbuster der Gegenwart.

Gab es früher wirklich mehr "bessere Musik"?


"Wegweisend" hat mit "Brillant" und oder "Begeisternd" überhaupt nichts zu tun, bzw. muss es nicht.

Begeistert hat mich doch das ein oder andere Lied in den letzten Jahren.
Ich fand auch einige brillant.
Ob irgendeines davon Wegweisend war... wahrscheinlich nicht. :)
 
Es gibt auch Heute noch jede Menge gute Musik.

Weil ich das häufiger lese dazu die Frage: Was denn konkret?
Was ist denn in letzter Zeit wirklich wegweisend? brilliant? begeisternd? Nicht, was okay ist oder auch ganz gut, sondern wirklich hervorragend.

Für mich muss gute Musik nicht unbedingt wegweisend sein.
Gute Musik muss mir gefallen, mir eine Gänsehaut verpassen, passend zu meiner Stimmung sein.
 
Yo, und was genau findest du an Björk:Utopia so umwerfend?
Da tun sich ungaubliche Welten auf, man kann sich da reinlegen. Es ist unmittelbar faszinierend und zugleich dringt man erst nach und nach vor, die Arrangements und Klangwelten zu greifen. Bei jedem Hören gibt es etwas zu entdecken, es ist wie immer kein Album, das man nach ein paar Mal Hören schon kennt. Episch.
Als das neue Album rauskam, hab ich erst nochmal den Vorgänger für's Hören im Auto mitgenommen - ebenfalls reichhaltig für wochenlange Beschäftigung.
 
Yo, und was genau findest du an Björk:Utopia so umwerfend?
Da tun sich ungaubliche Welten auf, man kann sich da reinlegen. Es ist unmittelbar faszinierend und zugleich dringt man erst nach und nach vor, die Arrangements und Klangwelten zu greifen. Bei jedem Hören gibt es etwas zu entdecken, es ist wie immer kein Album, das man nach ein paar Mal Hören schon kennt. Episch.
Als das neue Album rauskam, hab ich erst nochmal den Vorgänger für's Hören im Auto mitgenommen - ebenfalls reichhaltig für wochenlange Beschäftigung.

Ja ist interessant ....



einerseits ist das alles videomäßig toll gemacht, und für mich zumindest steht fest: die Musik lebt davon, vom Video, von der Aufmachung.

Weil wenn ich das Video nämlich ausschalte, bleibt leider nur der schale Eindruck, den ich schon lange von ihr habe: die Frau improvisiert sich da willkürlich was zusammen, ihre völlig beliebigen "unter der Dusche stehen und was vor sich hinsingen" Melodien mögen vielleicht gut gemeint sein, haben aber mit Mehrstimmigkeit, Harmonie und Struktur für meine "gewollt-konservativen" Ohren gar nichts zu tun, eher nach Motto: "meine treusten Fans werdens schon fressen, egal was ich mache", denn so klingt es nämlich, sorry. Wenn sie nicht "Björk" wäre, so wie wenn Beuys nicht Beuys wäre, würde sich vermutlich niemand für so einen Fettstuhl im geringsten interessieren. Der Gesang geht auf den Rest gar nicht ein. Dennoch ne schöne Stimme! Also wenn jemand anders für sie produzieren würde, wär das wieder echt spannend.

Ich höre gerade diesen Song mehrmals, Mucke überzeugt ohne Video ^^

 
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Wenn man ein bisschen Bescheid weiß über Björks Schaffen, weiß man, dass das alles durchkomponiert ist und die genaue Form monatelang mit den Instrumentalisten erarbeitet wird, wie natürlich bei anderen Albumproduktionen auch.

Womöglich hast du dir das ganze Album auch nicht näher angehört, während ich mich wie immer auch näher mit dem letzten Goldfrapp-Album beschäftigt hatte. Und das ist wahrlich eine Antipode zu Björk. Goldfrapp haben sich leider recht zum Flachen entwickelt. Weder bleibt bei mir kurzfristig etwas hängen beim neuen Album (allenfalls "Ocean" ein bisschen), noch gibt es auf Dauer noch etwas zu entdecken in den Songs. Das lässt sich im Vergleich auch ganz einfach auf Komposition und klangliche Ausgestaltung zurückführen. Der gepostete Song da ist das beste Beispiel.
 

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