Akademie "Deutsche Pop" ist pleite

2016 habe ich dort den Bachelor gemacht. Schade drum und vor allem schade für die ganzen Dozenten, die immer sehr nett und hilfsbereit waren.
 
Studenten.
 
Ich verstehe nicht wirklich was hier, schadenfroh, abgefeiert wird.

Es ist einfach der Niedergang eines wirtschaftlichen Unternehmens.
Hier, mit einem spezifischen Themenkreis, den man glaubt zu verstehen.

OK
Ich habe hier weder Sympathien oder andere Interessen daran.

Aber.
Wer, aller schreibenden, hat jemals nur einen Angestellten verantwortlich ausgezahlt?

Bitte Hand hoch?
 
Ob mit oder ohne Abschluss kommt am Ende aufs gleiche hinaus. Bürger mit Pommes.
 
Ich habe vor längerer Zeit in einem "gereiften" Start-Up in Balin jearbeitet, das eine wachsende Customer-Support Abteilung hatte, alias Callcenter. Das war aber kein Legehennen Callcenter mit Schichtbetrieb und Überwachung, sondern sehr human. Viele Leute, die sich dort beworben hatten, haben vorher in fiesen Callcentern gearbeit, z.B. rein erfolgsbasiert bezahlt, Outbound usw.

Sehr viele davon hatten "Abschlüsse" bzw. Zettelchen von diversen Buden wie SAE oder Waves Akademie. Die Dt. Pop und Hofa waren meiner Erinnerung nicht dabei, aber die SAE ist halt die größte Butze bundesweit, würde ich annehmen.

Da waren viele Leute, die irgendwas mit Medien gemacht haben, auch viele Gamedesigner, Audivisuelle Medien Typen, usw. Alles super Typen, gut qualifiziert und v.a. sehr tech- und IT-affin. Dennoch haben sie in Berlin keinen "gescheiten" Job bzw. keinen Job in ihrem Metier gefunden.

Der Wechsel zu unserm Unternehmen hat viele aus den Fängen von Befristungen, Leiharbeit, Zeitarbeit usw. befreit und viele sind auch laut Xing mittlerweile Manager, Teamleader usw. Aber keine Gamedesigner und Mixing-Engeneers.

Ich denke, es gibt auch keinen Arbeitsmarkt für Absolventen dieser Buden, insbesondere keine Festanstellungen.
Also ich weiß von mehreren meiner SAE KOllegen, dass sie nach dem Bachelor gute Jobs gekriegt haben. Einer ist Multimedia (und Akustik) Experte für BMW in Ingolstadt geworden und macht Testfahrten bei denen er AudioSysteme testet (vorher hat er für diverse Medienfirmen Jingles komponiert und gemischt). Einer ist bei Magix untergekommen (keine Ahnung als Produkttester). Und einer hat für diverse Medienfirmen in Köln (unter anderem verschiedene Ramschproduktionen für Pro7 RTL 2 u.a. Trödeltrupp) als Tontechniker gearbeitet ist, aber wohl nie über 2000 € Gehalt hinausgekommen. Hat allerdings mit dem Gehalt dann noch ein kleines Tonstudio/mit Online Agentur in Mülheim betrieben, was mehrere Jahre gut lief.

Man muss nur Networken und es natürlich auch wirklich wollen. Dann kommt man damit schon irgendwohin.
 
Ein kleiner Prozentsatz schafft es eben, nur denken alle dass sie dieser kleine Prozentsatz sind.

Aber ist das verkehrt?

Die alternative ist irgendwo als irgendwas zu arbeiten und sich dann immer zu fragen was wäre gewesen wenn.


Du hast nur dieses eine Leben, YOLO!
 
Das ist doch bei jedem Studiengang so.
 
Exakt, deswegen finde ich diese Diskussion ja auch so unsinnig.


Ich habe respekt vor jeden der es wenigstens versucht hat, jetzt hier zu sitzen und "Versagen" zu konstatieren zielt vor allem auf das eigene ab.


Das ist so ein typisch deutsches Ding, leider.
 
Es gibt genügend Studiengänge und Ausbildungen mit Jobgarantie.
Das stimmt.
Ergo sollten alle etwas z.B. im Gesundheitswesen machen. Rein rational gedacht...
Doch was ist mit dem Idealismus?
Ich finde es daher legitim.
 
Viele meiner Ex-Kommilitonen haben ihr Studium gar nicht beendet weil sie mit Jobangeboten vor Abschluss überhäuft wurden. Nicht jeder studiert Kunst.
 
Ich hatte mich mal mit 2 Dozenten der SAE unterhalten. Was ich für mich da raus gehört hatte war, dass so ein Studium schon viele Türen öffnen kann. Unterm Strich sind es die Kontakte, von denen man profitiert.
Wer nur den Stundenplan abarbeitet, kann sich die Kohle sparen. Wer gut ist und sich vor allem den Arsch aufreißt, hat ggf. danach schon den Fuß in der richtigen Tür. Der Großteil verbrennt nur Geld. So zumindest mein Eindruck.

Ich persönlich durfte jedoch nur Leute kennenlernen, die an der Pop/SAE Omas erspartes vernichtet haben oder bei denen Geld schlichtweg egal war.

Die Frage ist halt auch wie viele vom Typ Hustler es auch ohne Studium geschafft hätten.
 
Noch mehr Musiklehrer?

Da kannste bestenfalls noch was als Quereinsteiger an einer allgemeinbildenden Schule finden. Aber ohne offiziell anerkanntes Studium wird das auch nix. Und Deutsche Pop, HOFA, SAE und Co. sind für derartige Sachen halt nicht ausreichend.
Und die Musikschuljobs sind (trotz schlechterer Bezahlung) vermutlich auf Jahrzehnte vergeben. Gibt halt selbst von ganz offiziellen staatlichen Hochschulen allein bereits viel zu viel guten (und das meine ich im Ernst, die Leute sind streckenweise wirklich Spitzenklasse) Nachwuchs. Die studieren schon munter in die Arbeitslosigkeit rein (zumindest was fachgerechte Jobs angeht). Und da kann man dann mit so 'nem "Mami und Papi haben's bezahlt" Diplom einer dieser Privatschulen eh nix reißen. Die Leute sind (vielleicht mit kleinen Ausnahmen bei der SAE) auch einfach nicht so gut. Denn ansonsten hätten sie ohne Gebühren an einer Uni/Hochschule studiert.

Angesichts dieser Gesamtlage und der generell ja zumindest jobseitig aktuell total beschissen aufgestellten Musiklandschaft muss es einen nicht verwundern, dass diese Läden dichtmachen müssen.
 
Und da kann man dann mit so 'nem "Mami und Papi haben's bezahlt" Diplom einer dieser Privatschulen eh nix reißen.
jep

da gibts ja einige private Schulen die solche Diplome verkaufen, man setzt sich dort ne Zeit lang rein, lernt, wird geprüft und am Ende hat man eine Urkunde, keine Ahnung wer das abgesegnet hat einst, aber es ist oftmals Geldschneiderei in der Hauptsache

ich kenne einige die an diesen privaten Schulen waren, auch aber nicht nur mit Pop/Musik-Ausrichtung, bei einem war es definitiv der Versuch, etwas vergleichbares wie ein "richtiges" Studium nachweisen zu können

nebenbei, Im Handwerk, dem Handwerksmeister-Brief, isses ähnlich, damals 1996/97 war ich 9 Monate in der Meisterschule, kostete mich unterm Strich 30.000 DM, die Hälfte davon ging an die Schule, der Rest war nötig um wohnen, essen und sonst wie leben zu können, wir waren 20 Teilnehmer, alle kamen durch, ein paar mussten zur Nachprüfung (war Formsache), egal welche Noten erzielt wurden, aufm Brief steht nur "bestanden" :)
 

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