Zuviel Voodoo - Anti-Kaufberatung Preamps usw.

[kenfjohnnydee]

Was ist professionell?? Wieviel hundert Beispiele von Musikern ohne diesen Technikanspruch, die sehr erfolgreich Musik gemacht und vermarktet haben, willst Du haben? Das ist für mich eher die Sicht des Tontechnikers, muß nicht immer mit der der Musiker übereinstimmen.

Vielleicht beinhaltet karumbas Aussage ja auch einen klagästhetischen Aspekt. Das auch tontechnischer Schrott zum Hit werden kann, bezweifelt doch auch heutzutage niemand. Siehe Metallica Produktion usw. der letzten Jahre.

 

[karumba]

Was ist professionell?? Wieviel hundert Beispiele von Musikern ohne diesen Technikanspruch, die sehr erfolgreich Musik gemacht und vermarktet haben, willst Du haben?

den hunderten wirklich erfolgreichen beispielen von musikern ohne technikanspruch stehen aber faktor 1000 gegebenüber wo die musiker den technikanspruch hatten.

man kann sich auch erfolgreich bei einer mordanklage selbst verteidigen oder sich einen weisheitszahn ziehen - aber was ist nun die conclusion? das es geht? klar geht es, das bestreitet ja keiner. wir sollten dann eher über wahrscheinlichkeiten diskutieren.

Das ist für mich eher die Sicht des Tontechnikers, muß nicht immer mit der der Musiker übereinstimmen.

natürlich nicht, die sichtweisen sind erfahrungsgemäß sogut wie immer unterschiedlich. die band hat keinen technikanspruch, sie hat aber einen anspruch auf den sound der ihnen vorschwebt. der techniker ist dafür da diesen anspruch zu erfüllen (und die technik hilft ihm nur dabei).

 

[kenfjohnnydee]

sie hat aber einen anspruch auf den sound der ihnen vorschwebt. der techniker ist dafür da diesen anspruch zu erfüllen (und die technik hilft ihm nur dabei).

LOL... das hieße ja, die Liebe zur Musik macht einen Profi oftmals zum Erfüllungsgehilfen eines schlechten Sounds?

Worauf ich hinaus will, ist, dass viele Bands gar nicht mal annähernd wissen, was guter Sound ist. Da nur den Erfüllungsgehilfen zu spielen ist ja nicht sonderlich erstrebenswert.

 

[itsjustmusic]

Was ist professionell?? Wieviel hundert Beispiele von Musikern ohne diesen Technikanspruch, die sehr erfolgreich Musik gemacht und vermarktet haben, willst Du haben? Das ist für mich eher die Sicht des Tontechnikers, muß nicht immer mit der der Musiker übereinstimmen.

Vielleicht beinhaltet karumbas Aussage ja auch einen klagästhetischen Aspekt. Das auch tontechnischer Schrott zum Hit werden kann, bezweifelt doch auch heutzutage niemand. Siehe Metallica Produktion usw. der letzten Jahre.

Ich habe null Ahnung von Chartsmusik, ehrlich gesagt, genausowenig von Hardrock und Metal.

Einfach nur mal ein Beispiel:
Die Alben der Violent Femmes dürften zu den stilbildendsten gegen Ende des letzten Jahrhunderts zählen. Die Klangästhetik dürfte konventionell beurteilt wohl eher aktuell besserem Homerecording entsprechen. Das ist auch vollkommen unerheblich, die Musik funktioniert eben genau in diesem Zusammenhang, als Hochglanz 3D Produktion wäre der komplette rauhe Charme dahin. Jede Musik hat ihre eigene Ästhetik, und es geht darum, diese herauszuarbeiten. Und wenn die Musik mit einfachen Mitteln funktioniert, dann ist das gut so.

 

[kenfjohnnydee]

Jede Musik hat ihre eigene Ästhetik, und es geht darum, diese herauszuarbeiten. Und wenn die Musik mit einfachen Mitteln funktioniert, dann ist das gut so.

Ja, nee. D'accord! Genau so sollte es auch sein. Es gibt kaum etwas Schrecklicheres als erdige, undergroundige Musik im sterilen HiFi Gewand. Aber auch da KÖNNEN natürlich Meinungen auseinandergehen und das ist ja auch legitim.

 

[EddieRodriguez]

man kann tatsächlich mit einer behringer signalkette eine produktion samt genialem song rausschießen, die sich millionen mal verkauft. und bei der der zuhörer keinen unterschied zu highend produktionen hört.

aber ich schätze mal, dass 50% der soundtüftler hier, aufgrund ihres interesses an der materie einfach nach dem bestmöglichen streben. egal ob es (finanziell oder spaßhalber) sinn macht oder nicht.

ich selbst zähle mich dazu. ob esoterisch oder nicht, ob man es nachher auf 44.1 cd oder als mp3 nicht mehr hören kann, ich genieße einfach dieses bißchen mehr brillianz/tiefe/größe/younameit

vor allem da ich täglich viele stunden davor sitze und es professionell betreibe.

für einen home-recordler macht einsteiger-qualität aber sinn. wer nur in seiner freizeit dran sitzt, wird das potenzial seines home-studios höchstwahrscheinlich nie ausreizen. und damit fällt der qualitäts-schub bei teurem equipment einfach minimal oder komplett aus.

 

[kenfjohnnydee]

für einen home-recordler macht einsteiger-qualität aber sinn. wer nur in seiner freizeit dran sitzt, wird das potenzial seines home-studios höchstwahrscheinlich nie ausreizen. und damit fällt der qualitäts-schub bei teurem equipment einfach minimal oder komplett aus.

Genau!

 

[SlimJim]

LOL... das hieße ja, die Liebe zur Musik macht einen Profi oftmals zum Erfüllungsgehilfen eines schlechten Sounds?

Das ist auch oft so - ich habe schon einige Sachen rausgegeben, die nach meinem Geschmack nicht so dolle waren, aber der Kunde wollte es so (zuviel Hall auf der Stimme, Gitarren zu weit im vordergrund, etc...).

 

[itsjustmusic]

für einen home-recordler macht einsteiger-qualität aber sinn. wer nur in seiner freizeit dran sitzt, wird das potenzial seines home-studios höchstwahrscheinlich nie ausreizen. und damit fällt der qualitäts-schub bei teurem equipment einfach minimal oder komplett aus.

Genau!

genau

 

[kenfjohnnydee]

Das ist auch oft so - ich habe schon einige Sachen rausgegeben, die nach meinem Geschmack nicht so dolle waren, aber der Kunde wollte es so (zuviel Hall auf der Stimme, Gitarren zu weit im vordergrund, etc...).

Ja, ist richtig. Habe im Umfeld auch Profis und weiß, wie es im Studio läuft. Das ist ja oft unerträglich (auch für mich als Außenstehenden) wenn man sieht, was die Jungs da oftmals für Vorstellungen haben, was sie wollen.

Ich hatte mich jetzt so'n bissken auf karumbas Kosten amüsiert (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Aber "Liebe zur Musik" und "Kundenwünsche im Studio erfüllen" sind zumindest für mich 2 Paar Schuhe.

War nicht böse gemeint, aber das kriege ich nicht unter einen Hut.

 

[b_riesel]

ich mag mich täuschen, aber schau dich hier um & analyisiere die fragen die hier gestellt werden. "wie bekommen die das so hin?", "was muss ich machen um so wie XYZ zu klingen?", usw. das bedürfnis nach "profi"-sound ist mE größer als die zufriedenheit mit dem eigenen "home-recording sound".

aber genau das ist doch der punkt. der geneigte homerecorder wird einfach zu selten auf den boden der tatsachen zurückgeholt. insofern 1 mit stern für itsjustmusics beitrag. die hilfe für den homerecordler ist nicht das bessere micro sondern professionellerer umgang mit dem bestehenden.

 

[DaVogi]

Ich hab' die Erfahrung gemacht, dass ich mich "teurerem" Equipment eigentlich nur schneller an mein Ziel komme... "besser" würd' ich es jetzt nur bedingt sagen...

Das, finde ich, ist eine wirklich abgeklärte Einstellung.

würd ich so auch sehen... hardware beim mischen ist ein klassischer fall wo es mit ein paar kisten einfach leichter geht imho. die meisten effekte könnte man mit einer kleinen eq-comp-saturation kette wohl zu 90% nachbilden.

weltklasse mischer die rein intern arbeiten beweißen das es nicht an der hardware per se liegt.

 

[SlimJim]

Aber "Liebe zur Musik" und "Kundenwünsche im Studio erfüllen" sind zumindest für mich 2 Paar Schuhe.

Ich versteh's auch nicht böse, es war aber die Frage zwischen Profi und Homerecordler. Für mich macht ein Homerecordler das, was er gerne möchte, wie er's möchte, bis zu einem Ergebnis wo er zufrieden ist - sprich aus "Liebe zur Musik".... ein Profi macht was der Kunde möchte, wie's der Kunde möchte und bis zu einem Ergebnis, das der Kunde bezahlen kann - sprich "Kundenwünsche erfüllen"...
Ich habe viele Kunden von umliegenden Studios bekommen, die halt lieber aus "Liebe zur Musik" gemischt haben und dann meinten, sie könnten das dann dem Kunden in Rechnung stellen... ähm, ja... ging nicht...

Und um wieder zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen - als Profi solltest höherwertiges Equipment haben, da es einem das tägliche Arbeiten erleichtert, da man schneller zum Ziel kommt und auch in aller Regel weniger rumzickt wie "billige" Sachen (jaja, es gibt ausnahmen). Ist eigentlich wie beim Auto - mit einem Ford Fiesta kann ich auch von Hamburg nach München fahren, in einem Audi A8 ist es aber angenehmer.... ankommen tun aber beide...

 

[karumba]

Ich hatte mich jetzt so'n bissken auf karumbas Kosten amüsiert (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Aber "Liebe zur Musik" und "Kundenwünsche im Studio erfüllen" sind zumindest für mich 2 Paar Schuhe.

War nicht böse gemeint, aber das kriege ich nicht unter einen Hut.

das wird dich vielleicht überraschen, aber meine arbeit macht mir verdammt viel spass.

klar muss man den eigenen geschmack hinten anstellen können, wenns der kunde anders haben will, aber auch dann ists meist mehr ein "anderen blickwinkel einnehmen, kommt so auch gut". und heute wird man ja gerade auch für seinen geschmack & nicht nur für seine technischen fähigkeiten gebucht.

noch zum thema "besseres equipment bringt mich schneller zum ziel": das mag sein, aber nicht nur und nicht zwingend. es ist eher anders herum, digitales arbeiten ist meist eine zeitersparnis, mein outboard habe ich, weil ich dessen sound ITB nicht erreiche.

LOL... das hieße ja, die Liebe zur Musik macht einen Profi oftmals zum Erfüllungsgehilfen eines schlechten Sounds?

wenns sein muss, ja.
"oftmals"? nein, diese art requests hält sich wirklich stark in grenzen. man ist ja auch nicht nur "ausführer", sondern auch berater oder sagen wir "angebote-macher".

btw, ich finde das hier eine ziemlich relaxte diskussion, was man bei dem thema nicht zwingend erwarten könnte - danke!

 

[DaVogi]

Das ist auch oft so - ich habe schon einige Sachen rausgegeben, die nach meinem Geschmack nicht so dolle waren, aber der Kunde wollte es so (zuviel Hall auf der Stimme, Gitarren zu weit im vordergrund, etc...).

Ja, ist richtig. Habe im Umfeld auch Profis und weiß, wie es im Studio läuft. Das ist ja oft unerträglich (auch für mich als Außenstehenden) wenn man sieht, was die Jungs da oftmals für Vorstellungen haben, was sie wollen.

Ich hatte mich jetzt so'n bissken auf karumbas Kosten amüsiert (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Aber "Liebe zur Musik" und "Kundenwünsche im Studio erfüllen" sind zumindest für mich 2 Paar Schuhe.

War nicht böse gemeint, aber das kriege ich nicht unter einen Hut.

wer längers in einem studio arbeitet weiß, das tontechnik nur ein kleiner teilbereich der zu erfüllenden aufgabe ist. je nach künstler muss man auch mal in die rolle eines psychologen, beraters... schlüpfen damit es überhaupt zu einer performance kommt die es wert ist aufgenommen zu werden.
oftmals muss man auch einfach nur seine klappe halten und abschätzen können wann es essentiell ist die session voranzutreiben auch wenn die eine oder andere eq-einstellung oder mikropositionierung noch optimierungspotential hätte. (diesen 'instinkt' vermisse ich oft bei homerecordern die über das mastering reden bei nem song der dermaßen schief eingesungen wurde....)

was das mischen und 'komische' vorstellungen von unerfahrenen musikern angeht muss man da durchaus auch mal probleme ansprechen wenn sie aus dem ruder laufen. wenn man auf augenhöhe mit den musikern kommuniziert kommt man dann auch schnell auf einen gemeinsamen nenner... zumindest die leute die was drauf haben und was 'hören' verstehen dann auch wieso die eine oder andere vielleicht doch nicht die klügste ist.
und die die unbelehrbar sind, sind entweder genies oder ohnehin möchtegern produzenten die nichts drauf haben.

wichtig dabei ist halt eigenen geschmack und sachen die die mischung wirklich versauen unterscheiden zu können.

 

[itsjustmusic]

Und um wieder zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen - als Profi solltest höherwertiges Equipment haben, da es einem das tägliche Arbeiten erleichtert, da man schneller zum Ziel kommt und auch in aller Regel weniger rumzickt wie "billige" Sachen (jaja, es gibt ausnahmen). Ist eigentlich wie beim Auto - mit einem Ford Fiesta kann ich auch von Hamburg nach München fahren, in einem Audi A8 ist es aber angenehmer.... ankommen tun aber beide...

Das ist die Sicht der Profis, absolut verständlich. War ja auch nicht die Absicht dieses Threads, sich in die Arbeit der Profis einzumischen.

Ich denke aber auch, daß nicht jeder Homerecorder glauben sollte, jedes professionelle Studio arbeitet mit absolutem Highend-Equipment, für das man sein Haus verkaufen muß.
Das ist nicht so, und gerade bei den englischen Kollegen, bei denen ich mich besser auskenne als hier in Deutschland, ist man immer wieder überrascht, mit welch recht spartanischem Equipment gearbeitet wird.
Ich denke, an dem Punkt sollten die gelernten Tontechniker hier auch mal so eitel sein und erwähnen, das ihr Knowhow die wichtigste Rolle spielt.

 

[kenfjohnnydee]

Und wie gesagt... bei der Diskussion nicht außer Acht lassen, dass der Homerecordler in der Regel auch noch Musiker ist, der mind. 1 Instrument spielt und/oder singt.
Wenn Newbies nach billigem Equipment fragen, dann z.B. auch deswegen, weil sie auch im Hinterkopf behalten, dass sie auch noch fürs Instrument/ für Instrumente einiges hinlegen wollen/müssen.
Der Homerecordler ist ja 'ne Art Zehnkämpfer der Musik/Musikproduktion. Und so schichten sich da auch die Interessen und die Finanzierung des Equipments.

 

[itsjustmusic]

Und wie gesagt... bei der Diskussion nicht außer Acht lassen, dass der Homerecordler in der Regel auch noch Musiker ist, der mind. 1 Instrument spielt und/oder singt.
Wenn Newbies nach billigem Equipment fragen, dann z.B. auch deswegen, weil sie auch im Hinterkopf behalten, dass sie auch noch fürs Instrument/ für Instrumente einiges hinlegen wollen/müssen.
Der Homerecordler ist ja 'ne Art Zehnkämpfer der Musik. Und so schichten sich da auch die Interessen.

Denke auch, daß ein Großteil der Leute, die am Anfang des Homerecordings stehen, sich erstmal als Musiker verstehen und nicht als Soundtüftler. Viele spielen komplett alles alleine ein. Da ist das Recordingequipmnent eine Sache von vielen, und wahrscheinlich ist der GAS-Effekt eher im Instrumentenbereich angesiedelt. Frage ist immer, was machbar ist, danach sollte man sich richten.

 

[Astronautenkost]

Der TE irrt schon darin, dass hier kaum noch separate Preamps empfohlen werden, da selbst Einsteigerinterfaces wie von Focusrite über sehr brauchbare Preamps verfügen. Dass man ein bestimmte Untergrenze bei Mikrofonen nicht unterschreiten sollte, ist ein andere Tasache, da das Mikrofon das wichtigste Glied in der technischen Kette ist. Das hier von whitealbum ins Spiel gebrachte AT 2035 ist aber eine gute Anfängerempfahlung für deutlich weniger als 200 Euro. Aber auch wenn es partout noch darunter sein soll, gibt es hier faire Tipps. Niemand hier empfiehlt einem Anfänger ein Nevepult etc.

 

[itsjustmusic]

Der TE irrt schon darin, dass hier kaum noch separate Preamps empfohlen werden, da selbst Einsteigerinterfaces wie von Focusrite über sehr brauchbare Preamps verfügen. Dass man ein bestimmte Untergrenze bei Mikrofonen nicht unterschreiten sollte, ist ein andere Tasache, da das Mikrofon das wichtigste Glied in der technischen Kette ist. Das hier von whitealbum ins Spiel gebrachte AT 2035 ist aber ein gute Anfängerempfahlung für deutlich weniger als 200 Euro. Aber auch wenn es partout noch darunter sein soll, gibt es hier faire Tipps. Niemand hier empfiehlt einem Anfänger ein Nevepult etc.

Nun ja, wenn ich mir so die Empfehlungen für Leute anschaue, die ihre ersten Erfahrungen gesammelt haben, also Homerecording auf Hobbybasis Bereich 1-3 Jahre, und nach Upgrades fragen, fallen dann ja schnell Antworten wie UA610 plus Neumann Mikro.

Ob die Leute überhaupt gelernt haben, mit ihrem Mindprint oder was auch immer vernünftig umzugehen und die Möglichkeiten ausreizen, ist leider in der Regel nicht Bestandteil der Threads. Ist natürlich auch schwierig, das in einer Art und Weise zu formulieren, die nicht beleidigend wirkt. Dazu kommt dann, das es erheblich mehr stille Leser der Threads gibt als aktive Teilnehmer. Die saugen sich dann ihre Kaufentscheidungen aus den diversen Threads. Und da entsteht schnell der Eindruck, ich muß jetzt viel Geld ausgeben, um endlich gut zu klingen. Der Irrtum dürfte auf der Hand liegen.