Was für Unterschiede höre ich also bei den Dateien? Mytek hat mehr Höhen, gestresstere Mitten (Lavry kann man lauter hören, ohne dass es nervt), Lavry klingt insgesamt am rundesten und natürlichsten, ausgewogensten, homogensten da ist eine gewisse untere-Mitten-Dicke die auch Färbung sein kann aber sehr edel klingt, Prism leicht belegt und weniger detailliert als beide aber ohne die künstlichen Höhen vom Mytek-Wandler. Insgesamt hab ich beim Lavry Wandler das Gefühl, näher an der Stimme dran zu sein und tu mich am schwersten beim Hören wegzuschalten, die Stimme klingt samtig, beim Mytek besitzt sie eine Künstlichkeit, beim Prism klingt sie
ich habe den blindtest gerade selbst gemacht und bin zu einem ähnlichen ergebnis gekommen:
der lavry (ehemals dbtech) klingt zunächst mal am natürlichsten. die stimme klingt ungestresst & hat mehr 3D als die anderen beiden. mir ist nicht klar warum das eine gute werbung für mytek sein soll, denn eigentlich hätte der engineer den lavry kaufen/behalten müssen.
der mytek klingt noch einen hauch offener & eine FFT zeigt, dass ab 20khz ein hauch mehr da ist. der prism ist nicht weit vom mytek & klingt leicht belegt. zur info: ich kann alle drei files im blindtest auseinanderhalten! insbesondere der lavry ist noch recht leicht. wers nicht glaubt, kann gern vorbeikommen. ich hoffe aber meine reputation ist hier hoch genug, dass man mir das auch so glaubt. ansich finde ich das verfahren (bandmaschine -> AD) auch das richtige mittel der wahl um die reine AD-qualität zu prüfen, anders gehts ja auch schlecht & die aufnahme ist zudem grandios & toll bewertbar.
aaaaaber: das der lavry klar besser () klingt als die anderen beiden hat mich etwas stutzig gemacht. macht der lavry vielleicht etwas falsch was die anderen richtig machen? wie oben beschrieben ist mir beim hörtest eine leicht erhöhte breite der stimme aufgefallen die dann folglich die mitten etwas entspannt (ist ein klassisches phänomen bei M/S). bisher hatte ich mir nur die FFT des stereosignals angeschaut & das seitensignal nicht separat ausgewertet. dann kam aber das große AHA!
im anhang mal die spektrale analyse des S-signals: man sieht sehr schön, dass der lavry ab ~4khz nach oben raus das S-signal betont. im mittenbereich ebenfalls einen kleinen tick. ich habe dann mal folgendes probiert:
beim mytek im S-signal ab 4khz mit einem shelf 0.5dB angehoben & die mitten bei 500hz breitbandiger um 0.2dB angehoben. damit haben sich die spektren des S-channels grob gematcht. dann habe ich einen erneuten hörvergleich gemacht. ich hatte ja schon einen verdacht & er bestätigte sich! die mitten bzw. die stimme entspannte sich nun auch beim mytek & es war nun fast unmöglich beide im bindtest auseinanderzuhalten.
die frage ist nun: wer wandelt "richtiger"? wir werden es (anhand dieses bespiels) nie erfahren, weil wir das original nicht kennen.
@livingsounds: danke, dass du mich (wenn auch nur unbewusst/indirekt) auf diesen technischen blickwinkel gebracht hast. ich werde das definitiv in meinen benchmark einfließen lassen.