Wie schraubt man schlecht-kopierbare Sounds?

[Kuno]

Die Frage ist irgendwie komisch ...

Schwer zu kopierende Sounds sind eben welche, die auf weniger üblichen Synthese-Verfahren basieren, unkonventionelle (oder auf unkonventionelle Weise benutzte) Effekte verwenden, oder einfach komplex/raffiniert geschraubt sind.

Dafür gibt's kein Rezept ... sonst wären sie ja auch nicht "schlecht" zu kopieren.

Also einfach üben, üben, schrauben, schrauben, ...
... und vor allem mal einfach ein paar Dinge ausprobieren. Das scheinen ja heute generell kaum noch Leute zu machen ...

 

[Realist]

Ich denke man kann die Frage gar nicht an einen einzigen Synthsound festmachen.
Ich kenne Keyboarder,die schrauben dir jeglichen Sound innerhalb von ein paar Minuten zusammen.
Das sind aber auch alte Hasen,sind viel live unterwegs,kennen ihr Equiqment in und auswendig und können das blind bedienen.

Schwieriger kopierbar ist,denke ich,ein gesamter Sound oder vielmehr Stil,den man sich in jahrelanger Arbeit zu seinem eigenen gemacht hat.
Also,man hört nen Song und weiss sofort,dass is Künstler so und so.
Als "provokatives Beispiel" nenne ich jetzt mal,da es wohl um die neuere Generation von Musik geht,Timbaland oder David Guetta. (Wird der so geschrieben?)

 

[DaddyDufte]

Ich fand das hier, als es rauskam soundbastelmäßig genial.
Nur der Anfang...den Sänger mag ich nich so.


Booom!

 

[Gel Mitglieder 58746]

Sei Kreativ - hab gute Ideen und nutze dein Instink. Sachen wir ungewöhliches Eqiptment (zb. eine selbstgebaute 8x2m Modularsynth Wand von zb. Doepfer) oder auch selber erstellte Instrumente können helfen.
Ein Beispiel: Montiere an eine Maultrommel oder an ein Digigeridoo nen Tonabnehmer und Schicke es durch zb. Giratten effekte - oder was auch immer. Versuche etwas Gewöhnliches auf ungewöhnliche Weise zu verändern so das am Schluss etwas herauskommt das interessant, frisch und markannt klingt.
Die Geschichte mit dem Musiker der seine Küchengeräte abgesampled hat ist ein gutes beispiel wie man es aber NICHT machen sollte. Das is zu gewöhnlich. Zu leicht zu kopieren.

Und wenn du so was gefunden hast das einschlägt: BEHALTE DEIN GEHEIMNISS!!! Sonst kannste es nich verkaufen.

 

[germancomponist]

Ich habe ein gutes Beispiel in Punkto "sound selbst programmieren auf ungewöhnliche Weise".

Hört euch das hier an: http://www.box.net/shared/4pvais1e7y


Die Instrumente, ausser den drums, habe ich alle mit nur einem einzigen Taiko-Drum-Sample in Kontakt 4 aus dessen Library gebaut. Das Sample hört ihr am Anfang des Demos. Mittlerweile liebe ich die Solo-Orgel.

Und wer es von euch cool findet oder mir es nicht glaubt, so könnt ihr die Instrumente und den midifile hier runterladen http://www.box.net/shared/57zsou13jo

Nach dem entpacken wird Kontakt das sample suchen. Selectiert dann den Ordner wo ihr die Kontaktlibrary gespeichert hat. Es ist auch ein Kontakt Multi-Patch mit dabei, passend zu dem midifile.

Viel Spass!

 

[einoeL]

Cloudbuster schrieb in #5:
...ich meine, was hast du von 'nem verschwirbelten Sound mit absolutem Alleinstellungsmerkmal, wenn er so dick aufträgt, dass er nicht mehr in den Track passt?

Andre Tanneberger hat vor vielen Jahren mal in der KEYS in etwa gesagt:

"Was bringt mir ein Sound, der irgendwie von A nach B schwabbelt, aber überhaupt nicht einsetzbar ist?"

Das ist aber noch lange kein Grund, sich auf Sägezähnen auszuruhen.
Die hohe Kunst besteht darin, einen Sound zu programmieren, der in sich komplex und trotzdem gut einsetzbar ist.
Klangforschung lohnt sich, die Möglichkeiten sind schier unendlich.

 

[gaga]

Auf unkonventionelle weise geschraubt haben anno 80 z.b. Depeche Mode oder Ultravox.
Speziell damals muss der Sound komisch rübergekommen sein.
Sie waren (sind) aber recht erfolgreich oder?

 

[Ewert]

oh mann...

ich hätte da dann auch noch ne frage: wie singt man am besten, so dass das niemand nachmachen kann?

die frage ist mir echt wichtig, ich kann schon gar nicht mehr schlafen....

ich frage mich ernsthaft, wie du auf eine solche frage kommst. unglaublich, was man hier so manchmal liest. *kopfschüttel*

 

[richie]

Wenn man aus Angst kopiert schlaflose Nächte bekommt, sollte man sich vielleicht ein anderes Hobby suchen, denn kopiert wird schon seit es Musik gibt.

Zum anderen wurde schon an gemerkt, wenn man in "Gefahr" läuft ständig kopiert zu werden, mit ruhigem Gewissen und breiter Brust sagen kann, dass man schließlich auch der ERSTE mit DIESEM Sound war.

 

[Frank6502]

da etwas neues schwer zu kopierendes...

mmmm dann versuch mal DIY Synth circuit bend nachzuschrauben.
scherz beiseite.

egal welchen sound du machst wenn der inn ist wird der auch kopiert siehe supersaw......sssss.
and copy....

sonst nen echten analogen nehmen den kaum jemand hat.

Frank

 

[Ewert]

ich hätte da dann auch noch ne frage: wie singt man am besten, so dass das niemand nachmachen kann?

die frage ist mir echt wichtig, ich kann schon gar nicht mehr schlafen....

Wenn man aus Angst kopiert schlaflose Nächte bekommt, sollte man sich vielleicht ein anderes Hobby suchen, denn kopiert wird schon seit es Musik gibt.
.

ähm...du weisst aber schon, dass mein beitrag ironisch gemeint war?!

 

[einoeL]

Immer wenn ich eine simple Melodie einspiele, habe ich das Gefühl, daß es die schon gibt.
Damit muss man erst mal klarkommen.
Nachher heißt es noch, man hätte geklaut, obwohl es reiner Zufall war.
Eine absolut einzigartige Musik produzieren zu wollen, deren Sounds, Harmonien und Melodien brand new sind, kann paranoid machen.
Stell dir mal vor, du benutzt ein Wah-Wah-Pedal und morgen läuft im Radio ein Song von einer Band, die auch ein Wah-Wah-Pedal benutzt, dann kriegste sofort die Krise!
Weil man doch der einzige Musiker sein wollte, der ein Wah-Wah-Pedal benutzt.!

 

[Audiogasm]

Immer wenn ich eine simple Melodie einspiele, habe ich das Gefühl, daß es die schon gibt.
Damit muss man erst mal klarkommen.
Nachher heißt es noch, man hätte geklaut, obwohl es reiner Zufall war.
Eine absolut einzigartige Musik produzieren zu wollen, deren Sounds, Harmonien und Melodien brand new sind, kann paranoid machen.
Stell dir mal vor, du benutzt ein Wah-Wah-Pedal und morgen läuft im Radio ein Song von einer Band, die auch ein Wah-Wah-Pedal benutzt, dann kriegste sofort die Krise!
Weil man doch der einzige Musiker sein wollte, der ein Wah-Wah-Pedal benutzt.!

Das kenne ich nur zu gut! Ich hatte da mal ein Schlüsselerlebnis: Habe mal eine Bassline im Kopp gehabt, gleich einen fertigen Beat damit gemacht und mich richtig gefreut, dass das so geil kommt. 2 Monate später habe ich dann zufälligerweise nach 5 Jahren ein Lied wieder gehört, das genau die selbe Bassline benutzt. Jetzt glaube ich sogar, dass sich diese Bassline damals in meinem Unterbewusstsein eingeprägt hatte und ich sie nur deshalb kreiert habe. Mieser Zufall!

Aber gut, bei Patches ist es noch mal was anderes - für die kann einen keiner an den Pranger stellen.

 

[sonoro_vienna]

Hallo zusammen!

Ich versteh die "bitte-kopier-mich-nicht-paranoia" leider nicht ganz.

1.) Wenn wir unsere Köpfe via Datenkabel syncen könnten und wir dann exakt den selben Wissensstand hätten, wir anschliessend mit den selben Synths und Samples arbeiten würden, würden wir immer noch nicht die gleiche Musik machen. Imo ist Musik immer noch eine Kunstform die von Herzen kommt und sich nicht ausschliesslich durch technische Aspekte definieren sollte.

2.) Wenn man sich tatsächlich in einer solchen Marktposition befinden sollte von welcher aus Nachahmer entstehen sollten, fände ich es persönlich recht schmeichelhaft kopiert zu werden. Das sagt ja nur aus dass man Einfluss auf andere Musikschaffende hat und man somit künftige musikalische Entwicklungen mitdefiniert.

3. Fachliches Wissen sollte weitergegeben werden. Es grenzt an Doppelmoral wenn man einersteits behauptet Musik verliert zusehens an Qualität, weil durch die neuen digitalen Möglichkeiten jeder plötzlich Musik machen kann, aber man auf der anderen Seite mit Knowledge geizt um andere gezielt schlecht zu halten.

Die meisten Musiker die heute als Legenden gelten waren zu Ihrer Zeit auch immer Lehrer für neue Generationen von Musikern.

Cheers
sonoro

 

[Audiogasm]

Hallo zusammen!

Ich versteh die "bitte-kopier-mich-nicht-paranoia" leider nicht ganz.

1.) Wenn wir unsere Köpfe via Datenkabel syncen könnten und wir dann exakt den selben Wissensstand hätten, wir anschliessend mit den selben Synths und Samples arbeiten würden, würden wir immer noch nicht die gleiche Musik machen. Imo ist Musik immer noch eine Kunstform die von Herzen kommt und sich nicht ausschliesslich durch technische Aspekte definieren sollte.

2.) Wenn man sich tatsächlich in einer solchen Marktposition befinden sollte von welcher aus Nachahmer entstehen sollten, fände ich es persönlich recht schmeichelhaft kopiert zu werden. Das sagt ja nur aus dass man Einfluss auf andere Musikschaffende hat und man somit künftige musikalische Entwicklungen mitdefiniert.

3. Fachliches Wissen sollte weitergegeben werden. Es grenzt an Doppelmoral wenn man einersteits behauptet Musik verliert zusehens an Qualität, weil durch die neuen digitalen Möglichkeiten jeder plötzlich Musik machen kann, aber man auf der anderen Seite mit Knowledge geizt um andere gezielt schlecht zu halten.

Die meisten Musiker die heute als Legenden gelten waren zu Ihrer Zeit auch immer Lehrer für neue Generationen von Musikern.

Cheers
sonoro

Da ist schon was dran! Aber das kann dennoch nicht als Zwang gesehen werden, jede Technik preiszugeben. Manche Sounds (speziell im elektronischen Bereich) leben einfach auch von einem sehr speziellen Klang und einer dementsprechenden Geheimnistuerei. Meistens wird doch erst dann darüber gesprochen, wenn durch das Gehütete bereits ein großer Erfolg zustande kam. Den dann ist man schon der Pionier und alle anderen reiten nur hinterher.

 

[Chama]

Fachliches Wissen sollte weitergegeben werden. Es grenzt an Doppelmoral wenn man einersteits behauptet Musik verliert zusehens an Qualität, weil durch die neuen digitalen Möglichkeiten jeder plötzlich Musik machen kann, aber man auf der anderen Seite mit Knowledge geizt um andere gezielt schlecht zu halten.

Fachliches Wissen ist aber gar nicht mehr erwünscht. Schnell muss es gehen, möglichst ohne viel Arbeit oder Wissen!

Guck Dir doch einfach mal die Foren an...

"Mit welchem Synth kriege ich diesen Klang von Künstler X hin?"

Die Leute steppen durch die Presets ihrer vorhandenen Synths und finden natürlich keinen identischen Klang, selber einen schrauben geht nicht weil das Wissen äh die Zeit dazu angeblich fehlt usw.

Also muss ein neuer Synth her... welcher i.d.R. innerhalb weniger Stunden auf einmal im Besitz des Fragenden ist. Ein Schelm wer... .-)

Nach einigen Schraubtipps fragen die Leute dann konkret nach einem Preset, weil sie es nicht hinkriegen...

Nachdem sich jemand herabgelassen hat ein identisches Preset bereitzustellen, kommen wir auch wieder schnell zum nächsten Problem: "Ich krieg die Melodie nicht hin "

Der Ruf nach MIDI-Dateien wird laut... erst recht wenn es sich um Akkorde handelt.

So sieht leider die Realität aus... so "arbeiten" 90% der heutigen "Produzenten".

Man will klingen wie die Großen (oder noch besser) aber hat von der Materie eigentlich gar keine Ahnung.

 

[xristalklang]

mit nem granular synth oder sampler.

da nimmste dann einfach auf wie dein hund ausm topf schlappert und baust dann eine sound library draus. die is dann garantiert einmalig und dabei kommt geiles zeug raus. (wenn mans kann)

damit du siehst wie "leicht" sowas geht hier ein gelungenes video dazu:




aber wie robert schon sagt: jetzt ist es da, also warum nicht mit andern teilen!?