Wie kriegen die bloß ihr Mastering so laut?

da hast du auch wieder recht. am schönsten wäre es wohl gewesen wenn dieser thread garnicht erst ausgeartet wäre, denn die fragestellung gibt in verschiedenen richtungen interessanten diskussionsstoff.
 
Ich habe überhauptkein problem damit ein lautes master zu machen & es gibt viele fälle wo es mir selbst auch geschmacklick gefällt. unschön wird es eigentlich nur dann, wenn ein mix die "lautheitsvorgabe" des kunden (oder in form des lower-bounds des marktes) nicht hergibt oder ein mix schon dichter (& meist weicher) reinkommt als ich ihn selbst im mastering verdichten würde.

So siehts aus. Wir sind doch schon gar nicht mehr im Loudness-War. Mittlerweile ist es oft eine Geschmacksfrage: Will ich aufs Maul, Playlist-kompatibel sein usw., oder habe ich eine organischere Scheibe am Start, die gerne am Stück gehört werden sollte. Für alles gibt es heutzutage einen Markt (bzw. ist der Markt überall auf gleiches Niveau geschrumpft LOL), insofern ist der ganze Stress doch gar nicht mehr notwendig. Jede Nische hat ihre Klangästhetik und die wird dann eben mit ihren entsprechenden Eigenheiten bedient.
 
ich glaube schon dass die meisten masterer lautmachen nicht leiden können. das ist ja keine entweder-oder-frage sondern eine frage der abstufung:

laute masters sind was tolles. schön dicht, in your face, blablabla. wie ein lustiges sattes tape. nur: die lautstärke, die bei "kriegmasterings" gefahren wird, die ist gefühlte 2-3 db über dem sweet spot, machen wir uns da nichts vor, das wissen alle, und das mag keiner. diese letzten 2 aua-db, das sind die wo man dann in der zielsetzung umschaltet von "wir machen das schön dicht und fett" umschaltet auf "ok, das ist jetzt eigentlich too much, jetzt müssen wir halt über frequenzgang, transienten und 12 griffe in die trickkiste irgendwie dafür sorgen dass es trotzdem möglichst wenig stressig klingt". auch eine kunstform für sich (da sitz ich auch selbst durchaus im glashaus). aber spass ist das nicht mehr. spass ists, wenn man lecker geil verdichtet und das ganze rocken lässt. aber dieser schöne weg den sicher die meisten sehr lieben endet halt ein paar entscheidende meter vor der "vordersten front". und diese letzten meter, da kenne ich persönlich niemanden, der die persönlich "gerne mag". die sind einfach ein gesellschaftlich in kauf zu nehmendes übel.

(oder eben nicht - ich hab grad den luxus im moment nicht mitspielen zu müssen. das album an dem ich gerade sitze wird seeeehr leise :)
 
@Nachtschicht
ja, genauso seh ich das auch.
 
nur: die lautstärke, die bei "kriegmasterings" gefahren wird, die ist gefühlte 2-3 db über dem sweet spot, machen wir uns da nichts vor, das wissen alle, und das mag keiner. diese letzten 2 aua-db, das sind die wo man dann in der zielsetzung umschaltet von "wir machen das schön dicht und fett" umschaltet auf "ok, das ist jetzt eigentlich too much
ich denke bei "kriegmasterings" (RHCP, death magnetic, letzte foo fighters, usw) sind sich wirklich (fast) alle einig, das sind dann in der tat die 2dB too much. nach meinem verständnis ists aber nicht das was die verfechter des dynamik-range (sorry, mir ist gerade nichts besseres eingefallen) meinen. für die ist eigentlich alles abzüglich der 2dB schon viel zu laut. und genau da ist aber der springende punkt. es gibt in diesem range (definieren wir es mal mit upper "bound-2dB" ;-)) durchaus mixe die da gut rocken & wo es nicht "aua" macht.
 
es gibt in diesem range (definieren wir es mal mit upper "bound-2dB" ;-)) durchaus mixe die da gut rocken & wo es nicht "aua" macht.

Ich denke, der Punkt ist aber auch der, dass bestimmte Soundelemente in diesem Bereich nicht mehr so klingen KOENNEN, wie wenn der Mix leiser waere. Einfach wegen der Transienten, fuer die quasi kein Platz mehr ist. Das mag die Snare betreffen, oder die Kick. Zwar rocken die Mixe dann trotzdem, aber es klingt immer gesaettigt. Die Sounds haben nicht mehr den Freiraum.
 
ich denke wir sind alle einer meinung und würden jetzt nur noch dem semantik-gott huldigen ;)
 
(kann natürlich auch spass machen)
 
Nö, ich bin anderer Meinung - so etwas wie Death Magnetic ist einfach Murks (oader auch: das ist ein Statement, gegenüber dem Hörer - und zwar zwei ausgestrecke Mittelfinger) - und mit 2dB weniger wäre man wohl etwa auf dem Level von Kampfmastering.

Kampfmastering sind die 2 dB, wo man den Soundvorteil den man geholt hat, z.T. wieder für Pegel verspielt. D.h. es klingt pegelgleich zwar immer noch knapp besser, aber weniger als drin wäre.
(M.E. kann man das durchaus grob an absoluten Pegeln fest machen: -10dB RMS =ok, -8dB Kampfmastering, -6dB "sorry 'bout your penis, bro". Im Einzelfall mag der Könner noch ein dB mehr schinden, oder der Track gibt es mal her. In Breitwandsound landen die Peak-Fräs-Artefakte ja sehr lange in der Verdeckung, was einem im Chorus den #### retten kann. )

nach meinem verständnis ists aber nicht das was die verfechter des dynamik-range (sorry, mir ist gerade nichts besseres eingefallen) meinen.

Das ist eine ziemlich andere Baustelle. Die kann kein einzelner angehen, schon gar nicht als Newcomer mit einem Track. Und schon gar nicht in den Sparten, die voll auf Brüllwürfelmastering sind. (Letztlich alles was im Radio gespielt wird bzw. gerne da sein würde. )

"Dynamic Range" finde ich durch das Tischmeyer Tool als Begriff verbrannt. Das Ding mist einfach zu viel Unsinn. Die Vorgabe von DR14 ist nicht nachvollziehbar, die DR-Anzeige hat mit dem, was man hört, zu wenig zu tun. Menschen hören nun mal keine Spitzenpegel.
Die hörbaren Artefakte, die beim Wegfräsen entstehen, kann man technisch nicht nachträglich identifizieren. (In einem Original / Gefräst Vergleich könnte da vielleicht was mit den psychoakustischen Modellen aus den MP3 Encodern gehen. )

Wie langsam klar werden sollte, hat man doch *zwei* Baustellen:
- Makrodynamik (Dynamik in musikalischem Sinne)
- Spitzenwerte klein bekommen

Die dritte Komponente, nämlich die spektrale Gestaltung damit es "laut klingt" hat man im Mastering nur begrenzt zur Verfügung, das ist vor allem eine Sache des Trackaufbaus.
Welche Instrumente sitzen wo im Spektrum. Gibt es in den Mitten kein Gitarrenbrett, dann sieht das schnell mal Essig mit "laut " aus. (Das ganze Grunge-Zeugs / Brat-Gitarren Revival mit anschliessendem überschwappen in alle anderen Sparten, fällt m.E. nicht grundlos in die Zeit, als die Pegelschinderei anfing auf psychoakustische Mithilfe (laut klingen statt laut sein) angewiesen zu sein. )

Makrodynamik ist begrenzt, Trackaufbau und Soundauswahl sind gar keine Entscheidung im Mastering, wem da die (echte) Dynamik fehlt, der muss sich beim Künstler oder beim Mischer beschweren.
Das Mastering kann da wenig oder gar nichts zu, zumindest so lange es keine blöden Fehler wie "Chorus klingt leiser als Vers" einbaut.
 
Hallo,

Ich mache viele Master für verschiedene Künstler.

In der Mixsession kommt nur ein Compressor mit einer sehr dezenten Einstellung (1-2db) zu Werke genauso wie ein EQ für etwas Farbe.

Passt der Mix - so wird dieser als Stereodatei gebounct und erst dann wird diese Stereodatei in einem neuen Projektsong (Logic/Cubase/ oder was auch immer) wieder auf eine leere Stereospur (0db) importiert und gemastert.

Hier kommt dann eventuell noch ein wenig Kompression dazu (im Masterout) und wenn ich hier dann einen Brickwall-Limiter (Waves LM3 z.B) verwende - dann kann ich gas geben bis zum umfallen her von der Lautstärke.

Mastering im Mix selber funktioniert nicht und wird auch nicht so gehandhabt - da sind zu viele Komponenten am arbeiten (hier geht es nur darum - einen ausgewogenen Mix zu machen). Auch wenn du hier versuchst - laut zu machen - es wird nicht funktionieren.

Im Profi Business wird nur das Stereofile (oder auch Steams) gemastert - nach obigen Regeln!

Probier`s aus - du wirst dich wundern wie du plötzlich daher knallst!

LG Helmut
 
Hier mal ein Beispiel, was weniger "pegelschindendes" Masteing ausmacht:


Wer mehr Unterschied will, will andere Musik
smil470009513826a.gif
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde das er die flasche Musik für diesen Vergleich gewählt hat.
Die Snrae und die B-Drum klingen im Übertriebenen Master viel geiler und auch insgesammt dichter, die Kompression passt da finde ich, na gut es clipt an manchen Stellen, was natürlich nicht so toll ist, da könnte man im Master ja ein D-bechen zurück regeln.
Schlimmer wäre es, wenn man den Song völlig falsch komprimiert hätte.
 
alles nur Lautstärkekrieg, ein guter Mix und etwas Limiter drauf damit die Dynamic nicht verloren geht reicht für mich, ich hasse diese Zerquetschte Lautmacherkacke.das macht meistens den ganzen Song kaputt.aber jeder wie ers für richtig hält.ich finde dieser Lautstärkekrieg muss aufhören .
 
Der vergleich hiinkt bei dem Green Day Song, das sind Chris Lord Alge Mixe ! Die kann keiner zerstören hehe....

Aber das Remaster klingt jetzt wirklich nicht unbedingt besser, klar etwss offener weil eben Dynamik vorhanden ist, aber wirklich besser klingt es in dem fall nicht !
 
Und dann bestimmt auch nicht gerade mit billig Hardware.... Ok das erklärt einiges....

Top Sound kann man wirklich nicht anders sagen ! Aber Savas Vocals sind von deinem Mikro oder ?

details zur produktion musst du sirjay fragen, ich habe nur gemastert und einen song gemischt.

Und dann bestimmt auch nicht gerade mit billig Hardware.... Ok das erklärt einiges....

vielleicht, vielleicht auch nicht ;-)

Falls es dich noch interessiert...ich hätte da ein paar Antworten ;)

Ich habe Savas und Xavier mit einem Sony C800G aufgenenommen, welches übrigens auch mal Dan gehört hat....Auf Aura waren noch 2-3 Songs mit Dan's Mic aufgenommen. Dan's Mic klingt fetter und größer, macht weniger probleme mit s lauten. Andererseits "schneidet" das C800G ein bisschen stärker durch den Mix. Hat dafür einfach weniger Vibe und wirkt schnell anstrengend.
Mann muss es ein wenig entschärfen.

Ich mische im entferntesten Sinne hybrid, die wichtigsten Elemente printe ich durch Hardware.
Lead Vocals gingen durch einen Retro 176, Savas' Backings durch 2 Distressoren, Xaviers Backings bzw Gruppen durch einen Inward Vac Rac und einen Massenburg EQ.
Manchmal hab ich auch nur die Vocals OTB gemacht weil ich nicht mehr Zeit hatte.
Ist ja nicht so das man bei so einer Produktion Zeit zum rumprobieren hätte und das Printen durch Outboard frisst einfach wahnsinnig viel Zeit!
Snares, Hihats und so zeug hab ich ab und zu durch den Preamp vom Inward Rack gejagt, einfach für die Sättigung.
Der Bassbereich vom Massenburg EQ ist super auf BD's, da lohnt sich der Weg OTB auf jeden Fall.
Die meissten String Sounds gingen auch durch Massenburg EQ und zum färben durchs Vac Rac.
Das eigentliche Mixing war aber ITB, Samplitude und in den wichtigsten Channels noch Slate VCC.
Ich finde ja diese 2 Affen bei Slate unendlich peinlich aber irgendwie landet dieses bescheuerte Plugin halt doch immer wieder drin.
Reverbs waren hauptsächlich TSAR1, UAD140 und TC VSS3...ich hab viel mit Delays gemacht.
Drumgruppe Parallel mit 1176 und DBX160, manchmal noch Slate FGX oder UAD Ampex.
Snare und BD parallel nochmal mit Transientendesigner/Comp/EQ und Decapitator.
Ein haufen Automation...Thats it ;)

Grüße
Jo
 
lange Rede-kurzer Sinn, oder wie es so schön heißt :
> es muss dem "Kunden" - hier also den musicians - gefallen: welche Akzente für welchen style? laut? natürlich? akkurat", beefy? punch & flow?
> selbstverständlich soll es auch noch "radiotauglich" sein - Frequenzgang = "pop - ig" wie Badewanne, ordentlich Limiter `drauf und effektvolles Stereopanorama ... was sagt das Label? was sagen die Tontechniker? ...

>> wir machen Mastering "auf kleiner Flamme" für uns selbst und befreundete Bands....
>> wir mastern dynamisch & musikalisch als Musiker für Musiker! >Technik und Techniker sind tatsächlich nicht im Vordergrund, Lautheitskrieg und inzwischen nervende "Equipment und
High End Talks" bringen Musiker kaum nach vorne - dann noch das Gelaber in den Magazinen immer dasselbe zum x-ten Male
>> Respekt haben wir vor Studios und Technikern, die genau wissen was sie da tun und die die
Interessen der musicians perfekt umsetzen - that`s the way it is...
>>" kleine Flamme" heißt - kein Designer Studio, aber selbstverständlich ein "amtliches" digitales und analoges Equipment - man muss nicht jeden EQ und jeden Kompressor haben...
>> Audiomastering ist Feintuning, der Mix sollte schon recht "perfekt" sein und viel headroom aufweisen, dann braucht man nur etwas Fingerspitzengefühl und musikalischen Geschmack...
>> Lautheitsgewinn bei größt möglicher Dynamik , M/S -Mastering als Alternative, aber bitte noch mit ausreichend Druck , "Wärme" und "Glanz" als Ästhetik -sollte man aber nicht überstrapazieren...
der Mix muss klingen und Luft zum Atmen haben
Beste Grüße
www.drumandvoice.com
 
Der vergleich hiinkt bei dem Green Day Song, das sind Chris Lord Alge Mixe ! Die kann keiner zerstören hehe....

Aber das Remaster klingt jetzt wirklich nicht unbedingt besser, klar etwss offener weil eben Dynamik vorhanden ist, aber wirklich besser klingt es in dem fall nicht !

ich finde das remaster schon besser, vorallem musikalischer, die refrains kommen noch ein stück mehr nach vorne, dadurch wirkt alles etwas emotionaler, zudem gefallen mir kick & snare mit etwas mehr transienten schon besser.
das alte master war in anbetracht des pegels eine gute arbeit, 2-3db weniger wären für meine ohren trotzdem besser gewesen.
das master ist selbst dann immer noch satt laut und wird sich am radio genauso gut durchsetzten, es bleibt jedoch etwas einfach durchhörbar.
 
christianstudio schrieb in #214:
Der vergleich hiinkt bei dem Green Day Song, das sind Chris Lord Alge Mixe ! Die kann keiner zerstören hehe....

Aber das Remaster klingt jetzt wirklich nicht unbedingt besser, klar etwss offener weil eben Dynamik vorhanden ist, aber wirklich besser klingt es in dem fall nicht !

ich finde das remaster schon besser, vorallem musikalischer, die refrains kommen noch ein stück mehr nach vorne, dadurch wirkt alles etwas emotionaler, zudem gefallen mir kick & snare mit etwas mehr transienten schon besser.

Finde vorallem den Akustikpart sehr gut gelungen.
Der klang in der Originalversion sehr gepresst.
 
christianstudio schrieb in #214:
Der vergleich hiinkt bei dem Green Day Song, das sind Chris Lord Alge Mixe ! Die kann keiner zerstören hehe....

Aber das Remaster klingt jetzt wirklich nicht unbedingt besser, klar etwss offener weil eben Dynamik vorhanden ist, aber wirklich besser klingt es in dem fall nicht !

ich finde das remaster schon besser, vorallem musikalischer, die refrains kommen noch ein stück mehr nach vorne, dadurch wirkt alles etwas emotionaler, zudem gefallen mir kick & snare mit etwas mehr transienten schon besser.

Finde vorallem den Akustikpart sehr gut gelungen.
Der klang in der Originalversion sehr gepresst.

stimmt, der war in der lauten version ziemlich hässlich
 

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