Wie hätten es denn Mischer gerne? ;) Mehrere Gitarren-Kanäle

[Fischfix]

Hallo,
ich habe eine Frage an alle Mischer da draußen wie sie es am besten finden würden:

Folgendes: Ich spiele mit meiner Akustik Gitarre in ein Effekte-Board welches theoretisch mehrere Outputs hat:

- Cleanes Pre-Amp signal (BBE Acoustimax) (XLR)
- Effekt Signal (Verschiedene Effekte: Wah, OD, Delay, ...) => (DI)
- Bass-Signal (über Boss OC3) => (DI)
- "Orgel-Sound" (Electro Harmonix B3) => (DI)

ODER
- ich mische alles zu einem "brei" auf dem board und schicke ein signal über XLR/DI

Anwendung:
Im Prinzip kommten diese Sounds in verschiedenen Kombinationen vor, aber tendenziell sind meistens alle on, heißt: Clean, Effekte, Bass, Orgel; Pflicht ist, dass das Cleane-Signal immer durch kommt.

Möglichkeiten:
Bisher habe ich es summiert, hatte aber jetzt einen Fall wo der Mischer mit dem Bass-Anteil nicht klar gekommen ist, und einmal wo der Mischer die "Orgel" im entscheidenden Moment nicht Eingepegelt hatte (da Gabs leider auch nur nen line-check und kein soundcheck)
Ich habe jetzt die möglichkeit entweder über einen board-mixer (boss ls 2) alle signale zu summieren und selber zu "mischen" und dann an das FOH board zu schicken ODER eben 4 einzelnen Kanäle zu schicken.

Die Frage:
Die Frage ist jetzt, was mögen die Mischer denn am liebsten? Alle kanäle getrennt und ich verlasse mich auf den mischer ob er alles auch dann einpegelt oder soll ich alles summieren und hoffen dass mein mix kein matsch ist ? Oder würde z.b. die bass-spur getrennt gut sein?

Ich möchte hald nicht für jeden gig das board neu verstöpseln müssen aber schon einen relativ klaren "ground-sound" haben

 

[tylerhb]

Ich sehe das so, dass man als Gitarrist dem Mischer so viel Arbeit wie möglich abnehmen sollte. Gitarre über Octaver sehe ich nicht wirklich als Bass an, von daher würde ich das alles so gut wie möglich auf der Bühne selber mischen, bzw. schalten, wenn nicht alles gleichzeitig zu hören sein soll. Am besten immer die Proben komplett mitschneiden und testen, ob dein Mix funktioniert.

 

[TonyPizza]

Alles einzeln, ist aber eigentlich selbstverständlich

5 Kanäle zusammen mischen sollte ja jeder Mischer hinbekommen

 

[tomric]

Hängt sicher vom Mischer ab, aber spezielle Sachen wie den Orgelsound würde ich auf jeden Fall dem Mischer separat zur Verfügung stellen, damit er den getrennt bearbeiten kann. Schließlich hört der unten besser, wie es im Saal klingt und etwaige Voreinstellungen lassen sich nicht 1:1 auf jeden Raum übernehmen...

 

[TheTick]

Zumal so Sachen wie bassige Signale oftmals über eine große Anlage ganz anders klingen und man da vielleicht froh ist, das einzeln regeln zu können.

 

[Tobbes]

ich würde es an der stelle als mischer begrüßen, 3 kanäle zu bekommen. das klingt für mich so am logischsten. 3 völlig unterschiedliche sounds, die je nach PA und raum der gitarrist auf der bühne selbst gar nicht handlen kann. eben dafür gibts ja uns mischer.
den FX Kanal würde ich nicht separat nehmen. die effekte sollen entsprechend in dem Verhältnis von der Bühne kommen, wie sie vom Künstler erwünscht sind. Sonst kanns passiern, dass man wirklich auf nen schlechten mischer trifft, der effekte scheisse findet ("brauch kein mensch, ich mags lieber trocken") und sie nicht beimischt.

wichtig ists, dass das in den Technical Rider auf jeden Fall mit reinkommt. Und wenn das Booking über ne Agentur läuft, vertrau nicht drauf, dass die den (aktuellen) Rider an die Venues weiterleiten. Sorg besser dafür, dass die dort unabhängig davon ankommen.

 

[Tobbes]

Alles einzeln, ist aber eigentlich selbstverständlich

selbstverständlich ist das nicht. du willst nicht wissen, was ich schon alles auf einem "Gitarrenkanal" bekommen hab...

5 Kanäle zusammen mischen sollte ja jeder Mischer hinbekommen

naja...

 

[Fischfix]

Das für mich grade logischste war jetzt:
1 kanal
(FX + Clean, wie auch immer ich es mir wünsche als gitarrist)
2 kanal "Bass" da kann der mischer eben mehr und weniger "dröhn" einstellen je nach Raum/Anlage
3 kanal "Orgel" weil eigenes instrument quasi, darauf vertrauen dass der mischer das dann parat hat (spätestens bei der ersten bridge)

 

[Ran]

Ich würde es nicht unnötig kompliziert machen. Bei 4 einzelnen Kanälen muss der Mischer ja auch erst mal auf der Bühne verkabeln und hinterher auch noch ungefähr wissen, was ihr euch vorstellt. Würde mich nicht wundern wenn der dann gar nicht mitbekommt dass ein Kanal ausfällt, obwohl der vielleicht sogar sehr wichtig für den Gesamtsoundcist. Ich schätze 2 Signale senden wäre ok(git inkl. Fx und die Orgel).
Dann geht der soundcheck auch schneller und es gibt weniger Stress.

 

[blackout]

Das einzige Problem, das ich hier sehe ist der Bassanteil.
Wenn mir eine Gitarrist 4 Kanäle schicken wollte, würde ich ihn wohl fragen, ob er ein Bier zu wenig getrunken hat

1 Signal will ich haben, dieses wiederum splisse ich mir auf in ein Y-Signal.
Das Originalsignal schneide ich dann untenrum ab, den Basskanal beschneide ich dann obenrum runter und schiebe das ins richtige Verhältnis.
Wenn man den Orgel-Effekt der Gitarre nicht in den Griff bekommt, dann klebt eben ein Kompressor drauf, der aber die "normale" Gitarre nicht affektiert...
Ich kann doch als Mischer nicht ahnen, was der Künstler will...

 

[Tobbes]

Wenn mir eine Gitarrist 4 Kanäle schicken wollte, würde ich ihn wohl fragen, ob er ein Bier zu wenig getrunken hat

Ich kann doch als Mischer nicht ahnen, was der Künstler will...

"you had one job". würde ich diese einstellung zitieren. du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schnell es zu 4 kanälen kommen kann. es ist wirklich sehr stil-abhängig. gerade im doom/ambient/noise findest du solo musiker oder kombos bis trios, die dir kanalmäßig das pult vollknallen. da ist es dein verdammter job als techniker dich darum zu kümmern, dass auch wenn es überhaupt gar nicht deine musik ist, dass es gut klingt und dem künstler folge leistest. es hat sicherlich sehr gute gründe, warum die gitarre auf so viele kanäle kommt. clean signal, der bass oktaviert separat, der synth, getriggert von der gitarre und zufällig noch nen eigenen fx auf dem nächsten kanal. da hat sich schon jemand was bei gedacht.

 

[blackout]

Wenn mir eine Gitarrist 4 Kanäle schicken wollte, würde ich ihn wohl fragen, ob er ein Bier zu wenig getrunken hat

Ich kann doch als Mischer nicht ahnen, was der Künstler will...

"you had one job". würde ich diese einstellung zitieren. du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schnell es zu 4 kanälen kommen kann. es ist wirklich sehr stil-abhängig. gerade im doom/ambient/noise findest du solo musiker oder kombos bis trios, die dir kanalmäßig das pult vollknallen. da ist es dein verdammter job als techniker dich darum zu kümmern, dass auch wenn es überhaupt gar nicht deine musik ist, dass es gut klingt und dem künstler folge leistest. es hat sicherlich sehr gute gründe, warum die gitarre auf so viele kanäle kommt. clean signal, der bass oktaviert separat, der synth, getriggert von der gitarre und zufällig noch nen eigenen fx auf dem nächsten kanal. da hat sich schon jemand was bei gedacht.

Und warum sollte es bei solch einer Quote an Technikaffinität keinen eigenen Submixer geben und ich verwalte lediglich die Stereosumme, weil du sagst ja selbst, "Künstler"?
Bzw. verstehen könnte ich es dann, wenn ein eigener Tonmann mitfährt...

 

[FredTadge]

Wow, Streit unter Mischern Ich dachte immer, ihr haltet zusammen wie Pech&Schwefel.

es hat sicherlich sehr gute gründe, warum die gitarre auf so viele kanäle kommt.

Seh ich genauso.

Und warum sollte es bei solch einer Quote an Technikaffinität keinen eigenen Submixer geben und ich verwalte lediglich die Stereosumme, weil du sagst ja selbst, "Künstler"?

Weil du den Gesamtmix machst und der Gitarrist auf der Bühne gar nicht beurteilen kann, wie die einzelnen Signale zueinander gemischt werden müssen, damit es in den Gesamtmix passt.

Also, grundsätzlich würde ich immer davon ausgehen, dass man dem Mischer alle Signale gibt, die er für den Gesamtmix braucht. Also alle separat.

Wenn du aber in einer Location spielst, wo es nur einen "Line-Check" gibt (bzw. gibt die Zeit einfach nicht mehr her), dann kannst du vom Mischer nicht verlangen, dass er sich innerhalb von ein paar Minuten in dein Arrangement einarbeitet und dementsprechend musst du ihm ein "vorgekautes" Gesamtsignal geben. Von Fall zu Fall unterschiedlich.

 

[blackout]

Weil du den Gesamtmix machst und der Gitarrist auf der Bühne gar nicht beurteilen kann, wie die einzelnen Signale zueinander gemischt werden müssen, damit es in den Gesamtmix passt.

Ja, aber der Gittarist sollte doch wissen, wie sein Song gegliedert ist. Wie genau die einzelnen Komponenten der Melodien/"Instrumente", in dem Fall die unterschiedlichen Sounds der Gitarre via versch. Fußtreter, Effekte, sonstige Parameter, in der Summe des Klangteppichs angeordnet zu sein haben, liegt doch im Ermessen des Künstlers. Sonst fehlt doch was vom Song. Kann das der Mischer als zusätzliches Bandmitglied kompensieren?

Also, grundsätzlich würde ich immer davon ausgehen, dass man dem Mischer alle Signale gibt, die er für den Gesamtmix braucht. Also alle separat

Ok, kann dann so sein, aber die Summe hätte ich dann gern zusätzlich.

Wenn du aber in einer Location spielst, wo es nur einen "Line-Check" gibt (bzw. gibt die Zeit einfach nicht mehr her), dann kannst du vom Mischer nicht verlangen, dass er sich innerhalb von ein paar Minuten in dein Arrangement einarbeitet und dementsprechend musst du ihm ein "vorgekautes" Gesamtsignal geben. Von Fall zu Fall unterschiedlich.

Aber genau das ist doch, was ich meine. Nur soll das Gesamtsignal nicht vorgekaut sein, sondern ausarrangiert vom Künstler, indem er seinen Sound schon in seinem eigenen Submixer zusammenbaut.
Wie letztendlich die Frequenzverhältnisse dieses Teppichs (oder soll ich Brei sagen? ) in der jeweiligen Örtlichkeit aussehen, das ist natürlich Sache des Technikers, haben wir ja schon erwähnt, und mehr als eine --> aktive Frequenzweiche von Basskanal und Rest find ich nicht zwingend nötig.

 

[Tobbes]

Und warum sollte es bei solch einer Quote an Technikaffinität keinen eigenen Submixer geben

Weil du den Gesamtmix machst und der Gitarrist auf der Bühne gar nicht beurteilen kann, wie die einzelnen Signale zueinander gemischt werden müssen, damit es in den Gesamtmix passt.

exakt. ausserdem fliesst bei kleinen bis mittleren spielstätten die raumakustik noch mit rein, die a) überall anders b) auf der bühne total anders als front of stage und c) daher der künstler überhaupt nicht einschätzen kann. so müssen die signale unterschiedlich gearbeitet werden, da die summe des signals zusammen dann doch sehr matschen kann.

Wenn du aber in einer Location spielst, wo es nur einen "Line-Check" gibt (bzw. gibt die Zeit einfach nicht mehr her), dann kannst du vom Mischer nicht verlangen, dass er sich innerhalb von ein paar Minuten in dein Arrangement einarbeitet

doch. die aufabe des livemischers ist das, was so n studiohansel in mehreren stunden oder tage macht, in wenigen minuten zusammenzusetzen, damit es klingt. und wenns nur n linecheck wird, dann bekommt der künstler n groben mix aufn monitor, macht sein erstes und 2. lied, währenddessen man nach draussen hin im song alles anpasst und sich zwischen oder während den liedern monitoranweisungen (während der songs idr. handzeichen) geben und dann steht der mix.

Kann das der Mischer als zusätzliches Bandmitglied kompensieren?

ja.

Ok, kann dann so sein, aber die Summe hätte ich dann gern zusätzlich.

wozu? die summe kannst du in deiner vorbereitung auf nen job schon dir zu gemüte führen. "was muss ich heute machen? gibts von der tour videos auf youtube? wie klingt denn der? was für stil, auf was muss ich wohl so achten?" sind alles sachen, die man im vorfeld sich schon anschauen/hören kann. notizen machen und damit auf den job.

Nur soll das Gesamtsignal nicht vorgekaut sein, sondern ausarrangiert vom Künstler, indem er seinen Sound schon in seinem eigenen Submixer zusammenbaut.

wozu? damit du keine arbeit hast? es steht nicht ohne grund in so ziemlich jeder Bühnenanweisung drin, dass sie gerne einen technisch versierten, professionellen techniker vom haus bekommen wollen. warum? weil der genau das zu machen hat, es ist sein job! summe laut machen kann jeder party dj, der dir deine party pa fürn zwanni hinstellt und die marktpreise damit kaputt macht

 

[Tobbes]

aktive Frequenzweiche von Basskanal und Rest find ich nicht zwingend nötig.

und wenn sein bass kanal übermäßig laut gerade ist, weil er es für sich so gerade geil findet, dein kompressor den lautstärkeunterschied aber nicht gebacken kriegt und von dem rhythmusbrett oder sonst was daher nichts mehr zu hören ist, sagst du dann durch handzeichen oder durch den monitor, er solle doch bitte seine hand vom griffbrett nehmen und an seinem submixer den bass leiser machen? GENAU DAFÜR! ist es mein verdammter scheiss job, mich unabhängig vom künstler darum zu kümmern.

 

[blackout]

aktive Frequenzweiche von Basskanal und Rest find ich nicht zwingend nötig.

und wenn sein bass kanal übermäßig laut gerade ist, weil er es für sich so gerade geil findet, dein kompressor den lautstärkeunterschied aber nicht gebacken kriegt und von dem rhythmusbrett oder sonst was daher nichts mehr zu hören ist, sagst du dann durch handzeichen oder durch den monitor, er solle doch bitte seine hand vom griffbrett nehmen und an seinem submixer den bass leiser machen? GENAU DAFÜR! ist es mein verdammter scheiss job, mich unabhängig vom künstler darum zu kümmern.

da hast du mich falsch verstanden. mehr als aktive trennung von bass und rest ist m.E. nicht nötig.
Ja, bass von rest will ich schon trennen. nur mehr bräuchte ich nicht