Wie breitbandig arbeiten Plattenschwinge

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Ouranon

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Hallo,



da ich im Internet immer wieder auf verschiedene Meinungen gestossen bin, hier nochmal meine Frage:

Wie breitbandig arbeiten Plattenschwinger wirklich?

Lässt sich das Frequenzspektrum, in dem der Absorber arbeitet, durch die Faktoren Membrangewicht und Bautiefe beeinflussen? (Mineralwolle zur Erhöhung d. Breitbandigkeit ist bekannt...)

Also bei tieferen Resonanzfrequenzen des Plattenschw. statt eines höheren Membrangewichts besser mit höheren Bautiefen arbeiten, um einen breiteren Absorptionsbereich zu haben (da die Platte auch bei höheren Frequenzen schwingen kann)?



Wäre es sinnvoll oder realistisch, 4 Plattenschwinger mit den Resonanzfrequenzen 90, 150, 200 und 250 Hz zu bauen, um einen Frequenzbereich von ca. 90 bis 300 Hz halbwegs linear zu absorbieren? (Denjenigen meiner Raummode mit 90 Hz würde ich entsprechend größer dimensionieren.)



Freue mich über Antworten,



Gruß

Ouranon

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Ouranon">Ouranon</a> | 23.11.2009 17:40 Uhr]
 
je nach nach Raummoden brauchst Du entsprechenden
Plattenschwinger...

messen -> dann entsprechend bauen.

entsprechende Baugrößen bekommste im Netz.

fertig.
 
Hm, war jetzt zwar nicht so ganz die Antwort auf meine Frage, denn wie man die Dinger ausrechnet und baut ist mir bekannt...

Aber trotzdem danke...
smil470009513826a.gif
 
Du solltest versuchen, zuerst die Fundamentalmoden zu dämpfen.
War die Empfehlung meines Akustikers.

Wenn dich bei 90 Hz eine zwiebelt, liegt die Grundfrequenz wahrscheinlich bei 45 Hz.
Die erreichst du mit einem Plattenschwinger nicht mehr so richtig.

Dann geht es in Richtung Helmholtzresonator oder VPR.
Es wird voluminös oder oppulent...
 
Ja, die Hauptmoden getrennt zu betrachten, macht natürlich Sinn und das hatte ich auch vor.

Mir gings nur darum, herauszufinden, ob man mit 4-5 Plattenschwingern eine halbwegs lineare Absorption des Bassbereiches (ca. 100 - 300 HZ) erreichen kann, oder ob die Breitbandigkeit hierfür einfach zu schwach ist. Die Hauptmode würde ich wie gesagt durch größer dimensionierten Plattenschwinger oder auch HH-Resonator behandeln...

Das Plattenschwinger breitbandiger arbeiten als HH-Resonatoren, ist ja bekannt. Aber um wieviel in etwa, ist mir nicht geläufig...
 
Hallo,

ein Plattenschwinger arbeitet (wenn er richtig gebaut ist) sehr schmalbandig; phsikalisch betrachtet macht es ja auch Sinn: es gibt nur eine [g=349]Frequenz[/g], die ihn zum Schwingen anreget. In der Realität wird er natürlich auch bei anderen Frequenzen leicht mitschwingen. Meine Vermutung (!) ist, dass er im [g=118]Bass[/g]-Bereich um +/- 5 bis 10 Hz gut auf seine Resonanzfrequenz reagiert.

Das größte Problem ist allerdings die Resonanzfrequenz im Vorfeld zu bestimmen. Natürlich kommt es auf die Bautiefe sowie auf das Gewicht der Membran an, allerdings gibt es noch viele andere Faktoren, die das Ergebnis maßgebend beeinflussen können.

In dem Bereich über 160 Hz ist es ohnehin eher Sinnvoll einen anderen Absorber zu verwenden (Schlitzabsorber, Lochplattenabsorber,..).

Der generelle Plan sollte also lauten:

Breitbandabsorber vor und hinter die Abhörposition (ca 1/3 der Wandfläche bedeckt, mindest die Hauptreflexionspunkte -> Spiegeltrick).
Tiefbandabsorber links und rechts an die Wände.
Einzelne Plattenschwinger, die genau auf die Raummoden ausgelegt sind in den unteren Wandbereich bei den Schalldruckmaxima.
Eventuell Feintuning über Diffusoren.

Achtung: der Text enthält viel theoretisches Halbwissen und ist daher mit Vorsicht zu genießen! :)

Gruß,

newborn

Edit: hier ist ein Link zu einem anderen Forum, der das Ansprechverhalten eines Plattenschwingers darstellt:

http://galerie.magnetofon.de/albums/userpics/10084/Fres.jpg
 
Danke für den Link, sah ganz interessant aus.
Da stellte sich mir halt die Frage, ob es einen Unterschied machen würde, wenn man statt der vermutlich recht schweren Membran bei diesem 40 Hz-Plattenschwinger eher die Bautiefe erhöhte und eine leichtere Membran nähme, die auch von höheren Frequenzen angeregt werden kann...

Auch eine sehr genaue, wohl eher nicht ganz ernstzunehmende Angabe hinsichtlich Wirkungsbereich gibts bei Thomann´s Plattenschwingern:

https://www.thomann.de/de/the_takustik_sa_2_ras_schallabsorber_retour.htm
 
Diesen Plattenschwinger von Thomann kann man wohl nicht ganz ernst nehmen. Rate mal, warum es wohl eine Versandretour ist.. ;-)
 
Hallo,


wie bei allem gibt es auch bei den Abmaßen/Materialien eines Plattenresonators Grenzen.

Bezüglich Bautiefe: muss kleiner sein als 1/12 und grösser als 1/100 der Wellenlänge der Resonanzfrequenz. Was auch das zu verwendene spezifische Membrangewicht einschränkt.

Bezüglich Membrangewicht: umso schwerer die Membran, desto schmalbandiger die Absorptionskurve.

Unbedämpfte Plattenresonatoren (schmalbandige Resonanz) erreichen einen Absorptionsgrad von ~ 0,8.
Je [g=338]Oktave[/g] um die Resonanzfrequenz kann man mit einer Halbierung des Absorptionswertes rechnen.

Vielleicht nicht ganz unwichtig (in Bezug auf eine möglichst breitbandige Wirkung) sind die Abmaße der Membran.
Das Längen/Breitenverhältnis sollte zwischen 1:1 und 1:2 liegen, um möglichst viele Moden auszuprägen.

Ich persönlich würde den Aufbau nach Analyse des Schallfeldes und Wahl des Montageortes wählen.
Resonanzabsorber gehören ins Druckmaximum. Sind dort nur schmalbandige, weit auseinanderliegende Resonanzen vorzufinden, macht es m.E. keinen Sinn einen breitbandigen Plattenresonator einzusetzen.



Grüsse, Andy


PS....das Arta-Diagramm zeigt nur die Resonanzfrequenz des Feder-Masse Systems und nicht das Absorptionsverhalten.
 
Hi Inthro,

das klingt ja schon mal mehr nach Wissen! Da ich auch gerade darüber nachdenke, mir einen Plattenschwinger zu bauen, habe ich dazu folgende Frage:

Wie befestige ich am besten die Membran (einfache Spanholzplatte) an dem Rahmen? Muss die Verbindung auch Luftdicht sein? Kann die Membran noch gut genug Schwingen, wenn ich sie ringsherum befestige (z.B. durch Schrauben und Leim)?

Gruß,

newborn



Edit: oh, ich habe gerade festgestellt, dass du "asb" bist. Tut mir leid, wenn ich deine Grafiken hier falsch kommentiere. Dein Akustikraum (und die Messwerte dazu) sieht auf den Bildern überigens echt gut aus! Respekt!
 
Hi,


ich habe die Membran immer geklebt (je nach Material Leim oder spez. Montagekleber) und bei einer Verleimung die Verbindung zusätzlich von innen mit Acryl abgedichtet.
Dicht sollte das Kontrukt schon sein, denn Undichtigkeiten und instabile Gehäuse kosten Wirkungsgrad.
Wegen der Schwingungsfähigkeit muss man sich keine Sorgen machen.
Sämtliche Angaben zum Plattenresonator beziehen sich auf eine allseits eingespannte Membran über einem eingeschlossenen Luftvolumen.

Zum edit: kein Thema....auf die Interpretation (ausschliesslich natürlich meiner eigenen) der Diagramme habe ich ja eh keinen Einfluss ;)
Und danke!



Grüsse, Andy
 
Hi Andy,

danke für die ausführliche Antwort!
 
newborn schrieb:
Diesen Plattenschwinger von Thomann kann man wohl nicht ganz ernst nehmen. Rate mal, warum es wohl eine Versandretour ist..
smil451d62b1d6f72.gif

Warum nicht?

Ich vermute eher, der hat übersehen, daß einer allein nicht viel bringt.
Wenn der dicht ist, die Platte und Volumen richtig berechnet ist, kann das Teil doch funktionieren.
 
gibt es denn schon ordentliche breitbandabsorber und genügend bassfallen? dann mal weitersehen und gezielt weiter bedämpfen...
 

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