Wie benutzt ihr Vocal Rider?

[TheEar]

Moin zusammen

Leute wünschen sich, dass ich einen "Vocal Rider" programmiere...
Ich habe den zwar, nutze ihn aber nicht, weil:
- hinter Kompressoren geschaltet erkennt er nix zum "Riden"
- vor Kompressoren geschaltet machen ihn die Kompressoren (je nach dem) platt
- ohne Kompressoren fehlt mir im Sounddesign was
- Mit analogen Kompressoren im Recording-Chain, siehe Punkt 1...

Üblicherweise wäre bei mir Sounddesign mit Kompressoren etc. und wenn ich dann Dynamik im Sinne dieses "Ride" brauche, muss die Automation ran. Wäre ja schön, mit dem Ding - dann aber eher umgekehrt (Falls ihr wisst was ich meine)

Damit ich was Sinnvolles programmieren kann, brauche ich euer Schwarmwissen
Also, hier die Frage wie im Titel: Wie benutzt ihr Vocal Rider?

 

[jet2]

na zuerst riden und dann komprimieren...

 

[TheEar]

na zuerst riden und dann komprimieren...

Erklär ma. Für eine "gleichmäßigere" Kompression?

 

[jet2]

Erklär ma. Für eine "gleichmäßigere" Kompression?

ich hab den vocalrider nicht (hab ja keine waves plugs),
hab aber mal den reaper-way ausprobiert

View: https://www.youtube.com/watch?v=tjnrGU83PB4&themeRefresh=1
und auch mal das dynaride2 plugin von tb pro audio gecheckt.

ein vocalrider ist meiner ansicht nach besser geeignet, die grobarbeit zu machen und größere lautstärkeunregelmäßigkeiten auszugleichen. der kompressor kann dann besser bei den feinheiten greifen.


am ende war mir das vocal-riding allerdings meist zu umständlich
und ich habe bei gröberen stellen das value entweder manuell korrigiert
oder zwei kompressoren (1176 plus la2a) hintereinander verwendet.

 

[TheEar]

Ah! Kenny!

Das wollte ich doch meinen:
Für grob-fein nimmt man entweder Stufenkompression (Oder aus dem Englischen Serielle Kompression), also zwei Kompressoren hintereinander, oder einen VariMu, der dann eben je-nach-dem zupackt.

Weitere Infos...vielleicht andere Nutzer? (Danke Jet)

 

[jet2]

View: https://youtu.be/pxinGYsCbIc

 

[TheTick]

Ich kann nicht viel dazu beitragen. Ich hatte den mal benutzt, fand ihn aber schwierig einzustellen. Im Prinzip würde ich ihn auch grob-fein benutzen, also Rider und danach Kompression.

 

[holgi]

also Rider und danach Kompression.

+1

ich nutze ihn aber nicht mehr, und vermisse ihn auch nicht so wirklich

 

[asli]

Hier ein interessanter Artikel zum Thema aus SoundonSound von Mike Senior aus dem Jahr 2010.
Er erklärt hier auch, wie man sich mit Bordmitteln einen Vocal Rider selbst bauen kann ( Er benutzt ihn allerdings dazu, das Backing zu ducken, damit die Vocals immer vorne stehen, was mit dem Vocal Rider von Waves auch funktioniert ).

Cubase: DIY Vocal Rider

Waves ground-breaking Vocal Rider plug-in takes the pain out of vocal level-automation, but if your budget cant stretch that far, you can get part of the way there using nothing more than Cubase 5s built-in processors.

www.soundonsound.com

Meine Vorgehensweise ist die Benutzung von Clipgain vor dem Compressor, um große Unterschiede in Vocalspuren zu Beginn zu nivellieren. Meistens ganze Sätze, manchmal auch einzelne Worte. Ich arbeite mit Cubase.

 

[ZornicvS]

Ich kann quasi nicht ohne. Erst gleiche ich starke Pegelunterschiede von Hand an, und dann kommt der Rider als erstes PlugIn in der Kette. Er steht bei mir immer auf "fast".

 

[Darth Fader]

Ich nutze Gainaim, als erstes Plugin auf der Spur. Wähle meine Wunsch Lautstärke und lasse ihn ne Automation schreiben.
Danach kommt erst Kompression.

Clipgain geht auch, dauert mir aber zu lang

 

[asli]

Clipgain geht auch, dauert mir aber zu lang

Leicht Off-Topic:

Ich hab mir in Cubase ein Macro gebaut, dann geht das ratz-fatz. Bereich markieren, mit den "+" und "-" Tasten auf der Tastatur Lautstärke schrittweise erhöhen oder reduzieren.

Off-Topic Ende.

 

[TheEar]

Ich erkenne eine grundsätzliche Tendenz

 

[Entone]

Ich habe es auch ein paar Mal versucht und fand diese Rider-Plugins immer zu künstlich. Als ob dauernd jemand am Fader herummacht, obwohl es gar nicht nötig ist. Und dadurch entstanden dann immer völlig künstliche Dynamiklinien. Hat bei mir nie gepasst. Aber vielleicht bin ich auch zu doof, das Ding richtig zu bedienen.

 

[Wird schon]

Ich nutze den auch eher (sehr) selten, wenn dann um grobe lautstärkeunterschiede zu fixen (zu faul für automationen). Aber meist ist das nicht nötig.

 

[BLUE-S-MAN]

Das war damals der erste Kandidat der damit rauskam, soweit ich mich erinnere:

WaveRider – Quiet Art

quietart.co.nz

Waves war dann sehr interessiert

 

[SilentWarrior]

Aber vielleicht bin ich auch zu doof, das Ding richtig zu bedienen.

Nein bist du nicht.

Wenn ein Sänger ein Wort absichtlich betont und dann der Rider das rückgängig macht, dann Ziel verfehlt.

The sun always shines on TV würde man wohl nicht mehr erkennen.

 

[TheEar]

Ich habe es auch ein paar Mal versucht und fand diese Rider-Plugins immer zu künstlich. Als ob dauernd jemand am Fader herummacht, obwohl es gar nicht nötig ist. Und dadurch entstanden dann immer völlig künstliche Dynamiklinien. Hat bei mir nie gepasst. Aber vielleicht bin ich auch zu doof, das Ding richtig zu bedienen.

Nein, zu doof würde ich nicht sagen - ging mir immer genau so. (Siehe Eröffnungs-Post)
Daher kam ja meine Frage...
Bisher sehe ich eher ein Einebnen der Makrodynamik, bevor dann doch Kompressoren ins Spiel kommen.
Mit serieller Kompression bzw. Wide-Knee à la VariMu geht das oft auch bzw. kontrollierter oder mit ähnlichen (im Detail vielleicht unterschiedlichen) Ergebnissen.

Wenn ich das richtig verstehe, war die Idee für solche Tools ganz ursprünglich eher: Keine Kompressoren, sondern nur "riden", oder nicht? Hat das je geklappt?

Andere Frage: Wenn man ein Plugin designt, in dem eine Rider-Funktion vorkommt, dann doch in Kombi mit Kompressor, oder?
Wie würde man/ihr sich sowas wünschen?

 

[Darth Fader]

Hab mir grad mal paar Projekte angeguckt von mir. Ich mach das tatsächlich sehr unterschiedlich.
Bei einem Song zum Beispiel, wird die Vocal ungefähr alle 4 Takte lauter. Aber eigentlich nur in den Peaks. Da hab ich auch kein Rider am Anfang. Da arbeitet dann ein schneller kompressor erst ab Mitte des Vocal Parts bei den ganz lauten Peaks. Danach hab ich dann den Oldtimer kompressor von Psp sehr langsam der macht dann die Rider Arbeit.

Anderer Song, wird zwar auch der Vocal take immer lauter, aber eher in der RMS.
Da hab ich zu Anfang dann den Waves Rider /Gainaim drauf und danach den Kompressor.

Bei einem ganz ruhigen Song hab ich alles mit clipgain gemacht und nur minimal mit einen transparenten limiter behandelt.

Der Rider funktioniert auch nur relativ gut wenn er langsam arbeitet. Sobald es sprunghaft wirkt macht er es eher schlechter.

Wenn ich weiß, es soll kaum komprimiert klingen aber es soll trotzdem sehr dynamisch eingeschränkt werden, arbeite ich bevor ich in cubase gehe mit Studio one, ist zwar umständlich aber da kann ich das clipgain direkt auf der Spur in Echtzeit an der waveform erkennen. Was ich bei cubase eher schwieriger finde.

Am Ende nutze ich aber tatsächlich am meisten den Stock Compressor von cubase . Der erste arbeitet im Peak Modus der andere im RMS . Der Rider ist meistens nur in Ausnahmefällen dabei.

Automation kommt meistens bei mir am Ende um die in der Dynamik eingeschränkte Vocal wieder mehr an die Dynamik des Songs anzupassen

 

[suboptional]

Ist Vocal Rider eigentlich nicht eh einfach ein (vermutlich RMS) Kompressor?
Gut, er kann Automation schreiben, aber ansonsten ist mir gar nicht klar, was der Unterschied zu nem Kompressor sein soll (so es denn einen gibt).