Was wird aus den Tontechnikern und Studios?

  • Ersteller Matias228
  • Erstellt am
Mahlzeit.
Hab's schonmal auch irgendwo gepostet (so oder sinngemäß):
Meiner Meinung nach soll der die Lorbeeren bekomen, der gutes Zeug macht, egal womit.

Ich meine, klar..man merkt hier in der Diskussion, dass es doch seitens der Modratoren :) eine gewisse Abneigung gg.HR-ler gibt, die sich fix "Tonstudio" nennen bzw. zu schnell Dienstleistungen anbieten, die normalerweise -früher- durch ein "richtiges" Tonstudio erbracht wurden.

In der Tat ist es doch wahrlich sehr schön, dass man heutzutage für 'n kleinen EUR die Möglichkeit hat super-Ergebnisse zu erzielen.

Sch.... find ich's aber, wenn die "großen" die "kleinen" schlecht machen (umgekehrt auch, klar!). Es ist doch ganz klar, dass die "Kleinen" mit ganz anderen Stunden- oder Pauschalpreisen jonglieren können. Denn
1. müssen sie um Kunden "kämpfen"
2. haben sie wesentlich weniger laufende Kosten (Raummiete etc., günstigeres Equipment etc..)
3. und überhaupt:)
...
Will sagen:
so ist der "freie Markt" nun mal. Ein Künstler (Band, Einzelkünstler etc.), der nicht viel Kohle hat, der geht vielleicht eher mal zum HR-ler. Und dennoch kann er begeistert von dem Ergebnis sein. Klar... wär er zu einem super-fetten-teuren Studio gegangen, wär's vielleicht auch noch besser geworden. MUSS aber nicht.

Ich hab's jetzt kürzlich erlebt, dass ein Label in eine LP-Produktion zig 1000e von EUR gesteckt hat, in einem Top-fetten-Studio. Und? Das Ergebnis ist eher schwach.
Jetzt hat das Label Kontakt zu div. "Klein"-Produzenten (überwiegen "leicht herausgewachsene" HR-ler). und? Die Ergebnisse sind besser, denn: die HR-ler haben mit mehr Herz und Seele an den Stücken gesessen.

In einem zweiten FAll hat ein Bekannter ein Stück für einen Künstler in einem großen Studio aufnehmen lassen und hat fast 1.500,-EUR bezahlt. Für eine Nummer, die a) kacke aufgenommen und b) kacke gemixt ist. Dazu kommt: es war ein Cover, das [g=32]Midi[/g]-File war vorhanden. DAS war totale Abzocke.

Trotz einiger Jahre HR (wie viele hier, logo), diversen VÖs und Remixen bin und bleibe ich immer noch HR-ler. Warum? Weil ich's eh nicht hauptberuflich mache. Ich hatte externe Räume.

Jetzt hab ich den Großteil wieder zu Hause unter'm Dach. In kürze wird ein externer großer Raum umgebaut ("Raum in Raum"-ist schon fertig),und zwar zu unserem "Haupt"-Studio. Auch davon werden wir nicht leben können, dazu kommt:

mit Sicherheit gibt's (auch hier natürlich) zig Leute, die zig mal mehr draufhaben als ich/wir. Aber: Wir kommen immer zum Ergebnis, welches nicht nur uns zufrieden stellt. Und auch wir haben schon blöde Sprüche/Sticheleien etc. von den "großen" erlebt.

Der Spruch "der Erfolg gibt einem Recht" findet meiner Meinung nach Anwendung auf dem Tonstudio-Markt.

Es werden mit Sicherheit viele Studios - die hauptberuflich davon leben - dicht machen müssen oder aber sich nach neuen Umfeldern ausschauen müssen. Oder aber sie sind so fett, dass sie ganze Ensembles, Big Bands etc. aufnehmen. DAs ist aber auch ein anderes Thema.
Mal 'ne 5-Mann Band aufnehmen oder Dance- und Pop zu machen, dazu bedarf es keiner Neve, SSL o.ä. mehr und keiner 500,- EUR/am Tag.
Die "kleinen" werden schlecht geredet...aber dennoch können sie gut sein.

Der Querschnitt der momentanen Charts lässt deutlich hören: vieles (nicht alles!) ist mit HR-Equipment machbar.
Etwas know-how, etwas Musikalität, 'ne richtig gute Idee etc... und schon kann man auch was erreichen.

Wenn man natürlich Pop, Dance oder Schlager oder was-weiss-ich-noch schlecht redet und alle Chartbreaker als sch..... bezeichnet, tja, dann geht man wohl nicht mehr mit der Zeit. Und wird kaputt gehen, weil man Ideale verfolgt, die heute keinen interessieren.

Fazit:
Die ganz großen, die werden in der Tat überleben. Die mittleren haben's schwer. Die kleinen kommen mehr an die Front :)))
Gruß
der Forry
 
Wenn man natürlich Pop, Dance oder Schlager oder was-weiss-ich-noch schlecht redet und alle Chartbreaker als sch..... bezeichnet, tja, dann geht man wohl nicht mehr mit der Zeit.

also ich stimm dir in vielen punkten zu... die sache mit herz und seele z.b.
in einem großen studio wird eventuell eine lofi-band falsch verstanden und in einem günstigen heimstudio klingts genauso, wies klingen soll (frühe pavement, modest mouse...).

aber die aussage, dass guter klang nicht mehr zeitgemäß ist!? mir geht das herz auf (und da gehts auch viele meiner bekannten nicht-musiker o.ä. so) wenn ich die norah jones aufnahmen hör, genauso ben harper, kings of convenience o.ä. sowas ist im gegensatz zu o-zone o.ä. einfach klanglich wunderbar... zur verteidigung von o-zone... denen ist das wahrscheinlich auch ziemlich egal und hatten keinerlei derlei intention.

lg
flox
 
Ich meine, klar..man merkt hier in der Diskussion, dass es doch seitens der Modratoren :) eine gewisse Abneigung gg.HR-ler gibt, die sich fix "Tonstudio" nennen bzw. zu schnell Dienstleistungen anbieten, die normalerweise -früher- durch ein "richtiges" Tonstudio erbracht wurden.

Nun sagen wir es mal so, Tontechnik ist ein Handwerk und ein Beruf wie jeder andere, nur meinen in diesem Bereich viele nach ein zwei Jahren HR, das er alles weiss und kann.
Ich bekomme öfters Produktionen von Hr Studios im Rahmen von workshops oder Aufträgen zu hören und soll diese dann bewerten bzw mastern. Ca 70% der Produktionen lasse ich direkt wieder zurückgehen, da zu gravierende Fehler im Mix gemacht wurden, so dass ein Mastering unsinnig wäre. Wenn ich dann sehe, was manches kommerziell betrieben Hr Studio an Produktionen rausläst will mir einfach nicht klar werden, warum die Leute nicht merken, dass es einfach sch** klingt und warum auch keiner glauben will, dass Erfahrung und Können halt nicht von jemdem Hr Studio geboten werden und Geld kosten.
Was mich erhlich gesagt maßlos nervt ist die Borniertheit mancher Homerecorder meiner bzw der Berufserfahrung anderer Kollegen gegenüber. In anderen Bereichen geht man ja auch zum faqchmann und da kostet es Geld und keiner stellt in Frage, dass z.B. der Bäcker sein Geld zu recht bekommt oder der Schreiner seinen Lohn. Extrem unverschämt ist auch was ich mal erlebt habe: Ich sollte eine grosse Zahl Songs für einen Kunden mischen und mastern. Da es eine ganze Menge war und ich gerade etwas Leerlauf hatte habe ich zugesagt, vor Vergabe des endgültigen Auftrages einen Probemix zu machen.
Habe ich dann auch gemacht und dem Kunden einen Ausschnitt geschickt. Der meinte dann 150 Euro/Song wäre ein unverschämt hoher Preis, er würde ein Studio kennen, welches für 40 Euro/Song mischt und meine Produktion (habe knapp einen Tag dran gemischt inkl. Mastering) würde geenauso klingen wie bei denen. Entweder ich würde für 40 Euro mischen oder hätte Pech! Da bekommt man echt das Kotzen! btw habe dann den Song vom anderen Studio gehört....es war wie ich mir dachte irgendein HR Studio, kein Stereobild [g=118]Bass[/g]/BD ein Matsch höhanarm und einfach frickelei. Der Kunde hat (selber HRler) jedoch den grossen (klanglichen) Unterschied zu meinem Mix als nicht wichtig empfunden und die Produktion bei dem anderen Studio mischen und mastern lassn und dann die CD pressen lassen.
Man kann man sich die heile HR Welt so schön reden wie man will, Herzblut und Zeit kompensiert nicht mangeln des Sachverständnis und Urteilsvermögen!
Bezüglich Technik ist im Hr Bereich vieles möglich, es mangelt nur immer an den die diese Technik bedienen, da sie sich von den Möglichkeiten der Technik blenden lassen! Wenn ich sehe wie viele user hier ihre Zeit mit Technik und PlugIns Suche vergeuden und meinen mastern zu müssen, bevor sie überhaupt mischen können, statt sich die Basics draufzu schaffen, wunder ich mich doch gewaltig!
Das bemerke ich nicht mit Arroganz sondern mit Besorgnis, denn sie stehen sich so selber im Weg. Auch eine Erfahrung aus meinen Workshops....Die Mastering WS sind immer rappel voll, wenn ich die Teilnehmer bei der Anmeldung dann Frage ob sie im Mixing fit sind oder nicht lieber einen Tag vorher den Mixing WS besuchen wollen, winken die meisten ba und meinen sie wären absolut fit. Im Mastering WS zeigt sich dann aber schnell auch an Hand der mitgebrachten Hörbeispiele, dass im Mix noch gewaltige Defizite sind, die Teilnehmer besuchen dann oft noch den Mixing WS. Dort frage ich am Anfang ob alle fit sind in Sachen EQ/FX/Dynamics und alle bejahen meist. Im Mixing WS fällt ihnen dann auf, das sie doch nicht so richtig Plan haben worauf ein Teil dann noch zum EQ Workshop kommt.
Lange Rede kurzer Sinn, Selbstüberschätzung st gerade im HR Bereich das grösste Problem, wobei das meist von den MI Firmen geschürt wird durch ihre grossmundigen Versprechungen "mit dieser Software kannst Du das und das"
Viele Anfänger meinen daher direkt oben anfangen zu müsse, Cubase SX statt SE, erstmal mastern statt mischen und arrangieren lernen etc pp....und irgendwann kommt (hoffentlich) der grosse "aha" Effekt wenn sie merken, dass sie das Pferd von hinten aufgezäumt haben! Nur viele haben diesen Effekt nicht und meinen alles zu können.............und das Mehr an Wissen und Erfahrung anderer Leute bzw Profis nicht anerkennen zu müssen. So was nervt dann!

Der Querschnitt der momentanen Charts lässt deutlich hören: vieles (nicht alles!) ist mit HR-Equipment machbar.
Etwas know-how, etwas Musikalität, 'ne richtig gute Idee etc... und schon kann man auch was erreichen.
Jau wer diese Meinung vertritt solle sich bitte nicht über den 08/15 produzierten Einheitsbrei der Charts beschweren, denn der ist so entstanden! "etwas Musikalität" och jo so nbissel Klimpern reicht ja, den Rest murksen wir mit der Technik hin und schwupps haben wir unserer Hass-Stars wie Daniel Küblböck, Zlatko, Dieter Bohlen etc! Natürlich sind sie Hass-Stars weil sie die Qualität der Musik versauen....wenn so mancher HRler mit seinen "bescheidenen" aber derartige Produktionen machen würd und erfolgreich wäre, würde das noch als "Erfolg des kleinen Mannes, aus dem Schlafzimmer in die Charts" gefeiert! Verkehrte Welt, oder? :?
Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin sicherlich der letzte der mit wirklicher Arroganz HRlern gegenüber steht (sonst wäre ich nicht hier und würde mich engagieren bzw auch vielen HRlern in meiner freizeit helfen!), man sollte doch als HRler bitte manchmal den Ball etwas flach halten und den Profis ihr "Mehr" an Wissen etc zugestehen!
 
Hi,

ich denke es liegt daran wie man die Dinge sieht. Ich persönlich denke es werden die Überleben die einerseits eine Menge Erfahrung haben und auch richtig bekannt sind. Warum gibt es denn noch die großen Studios? Warum gibt es denn noch diverse Academien die Tontechniker und Musiker ausbilden. Ich habe selber an einer Musikschule das Musizieren gelernt und mitangesehen, wie damals schon Leute in meinem Ort die geilsten Tracks mit minimalsten Equipment (TB303 etc.) gemacht haben. Damals war es vielleicht etwas einfacher aber nicht unbedingt leichter. Auch wenn die Technik immer besser wird und man es heutzutage schon mit einem guten PC eine angemessene Produktion abliefern kann.

Die Krux ist es doch das man immer mehr in irgendwelchen [g=77]VST[/g]'s oder Bedienungsanleitungen Zeit investiert und sich garnichtmehr auf das Wesentliche konzentriert: Das Musizieren!

Ich mache nun schon über 10 Jahre Musik und das auch nur auf regionaler Ebene. Ich habe damals viel in Clubs gespielt und mir immer etwas nebenher verdienen können. Gerade in der elektronischen Musik wird mehr und mehr auf Software gesetzt und das Live-Spielen vernachlässigt. Ich habe immer versucht einen Mix umzusetzen und nicht alles aus dem Rechner laufen zulassen. Meine aktuelle Scheibe ist fast zu 90% live eingespielt. Natürlich ist der Rechner ein nützliches Utensil, aber man darf nicht meinen wenn man teure Programme etc hat, dass man dann sofort auch eine gute Produktion abliefert.

Ich finde gerade jetzt wird richtig gut aussortiert und die, die meinten ICH KANN MUSIK MACHEN auf eine harte Probe gestellt.

Ich werde bis an mein Lebensende Musik machen und egal was kommt, meine Hardware wird mich begleiten.
Wenn ich z.B. eine professionelle Produktion machen möchte, muss ich halt damit leben in ein gutes Studio zu gehen und dort das Mastering zu bezahlen!

Also gebt den Jungs eine Möglichkeit und auch hier auf HR.de! Die stecken nämlich Ihre spärliche Freizeit noch in ein Projekt (HR.DE) wovon viele einen Nutzen haben.

Ein kleines Beispiel noch von der derzeitigen Qualität: Ein guter Bekannter macht hauptberuflich Musik und hat einen Auftrag bekommen ein Stück für einen kommerziellen Sampler zu machen. Er hat das Stück genau nach Wunsch des Verlegers arrangiert und komponiert. Sogar der Aufbau war in einer gewissen Art vorgeschrieben (Man sieht wie abhängig man ist wenn man in der Branche was machen will). Nun sandte er das Lied ein und es wurde angeblich gemastert. Das Endprodukt war total übersteuert und versaut. Die Qualität war schlechter als manches [g=114]MP3[/g] mit niedriger Bitzahl. Der Sampler steht nun im Laden und ich würde lieber in das Studio meines Freundes gehen und dort das Original hören als mit die CD kaufen. Dennoch wurden von dem Sampler sehr viele Exemplare verkauft.
Ihr seht, es ist nicht immer alles Gold was glänzt.

Gruss
STonY
 
Hi.

@Frankye:
klar,... dass Du nix gg. HR-ler hast ist bewusst (sonst gäb's ja das Forum hier nicht). Wie ich auch schon -anders ausgedrückt- meinte/sagte:
ich kann den Brass versteh'n...irgendwo...aber irgendwo auch nicht.

Sicher...ein Bäcker hat sein Handwerk gelernt, ein Schreiner auch etc....

Dennoch:
muss "Do-it-yourself" auch schlecht sein? Auch hier kann ich wieder vergleichen: wenn ich mich länger damit beschäftige kann ich auch ein gutes Brot backen, einen schönen Tisch bauen, (Laminat verlegen:) usw. usf. Und wenn ich's n paar mal gemacht hab, werd ich besser darin.

Ich kann ein Top-Ergebnis erzielen und dennoch hätte der Schreiner, Bäcker etc. es vermutlich noch besser und vermutlich evtl. auch schneller hinbekommen.

Oder ein Kumpel hätte mir geholfen, der 's schon ein paar mal gemacht hat (wobei ich jetzt kein Befürworter von Schwarzarbeit bin ;-)

Dazu kommt:

muss ich denn immer ein -ich nenn's jetzt mal so- "Virtuose" sein auf einem bestimmten Gebiet (hier geht's ja um das Gebiet "Tontechnik")?

Ein Klavierspieler muss auch nicht alles spielen können, damit er sich so bezeichnet. Ein Gitarrist auch nicht.

Ich z. B. habe 7 Jahre Unterricht an den schw.-weißen Tasten gehabt. Mehr als 10 Jahre in Bands gespielt (Cover, Eigenes, Rock, Pop, Soul)... jetzt mach ich -u.a.- Pop-Schlager (he he;-).
Dennoch:
ich könnte zumindest nicht sofort vom Blatt gelesen ein fettes Beethoven / Mozart / Haydn-etc.-Stück spielen (o.k...mit etwas Übung). Ich bezeichne mich mittlerweile als "Keyboarder", nicht als Organist und auch nicht als Pianist.

Und obwohl ich schon zig Synthies in meinem Leben durchgespielt habe, könnte ich auch nicht alle bis ins perfekte programmieren. Aber: das "Gesamtbild" muss stimmen.

Und durch das Keyboardspielen sind irgendwann [g=32]Midi[/g]-File-Programmierungen dazu geommen...und von daher dann auch irgendwann das "Produzieren" bzw. homerecording. Von SAE-Gedöns mal abgeseh'n.

Viele Musiker (auch hier, davon geh' ich mal aus) sind keine super, hammer voll praktisch- und-teoretisch ausgebildete Musiker und dennoch bezeichnen sie sich so...mit Recht. Also kann ein "Tontechniker" (bewusst DIESE Bezeichnung gewählt) sich -aus dem HR heraus- auch irgendwann möglicherweise mal zurecht "Produzent" nennen.
Wer sagt, dass man alles "perfekt" können muss, um an ein gutes Ergebnis zu kommen? Natürlich sind Top-Leute immer im Vorteil, auch mit Top-Equipment (da isses wieder, wo wir uns einig sind: know-how und gute Technik). Klaro.

Und die Kritik von guten Leuten sollte man sich auch immer annehmen (wenn sie angebracht ist), denn
"wer mich kritisiert ist mein Freund, wer mich lobt mein Feind" ;-)) **Konfuzius glaube ich?**

Viele machen Recording halt nebenbei (WEIL man derzeit schlecht von leben kann). Und dass sie das halt nicht absolut-"virtuos"-professionell können ist ja auch klar (wer soll die Zeit haben?).
Auch halten sich manche -meiner einer wohl auch schon mal:)- zu lang mit Dingen auf, die unwichtig sind (das [g=77]VST[/g]-Gelaber) und das ständige "Du musst das haben...du musst dies haben...sonst geht das nicht".

Nicht "haben", sondern "machen" sollte doch eher die Devise lauten, oder? Viele habe jetzt schon Equipment, wovon selbst Profis vor 'n paar Jahren noch geträumt hätten. Und? Können diejenigen auch so damit umgehen, wie die Profis ? Ne...nicht so viele...aber doch EINIGE..und es werden mehr.

Recording wird halt immer mehr eine "Nebentätigkeit", ein "Nebenberuf". Wichtig ist: wenn der Kunde zufrieden ist, ist's o.k. Muss ich deshalb den Kunden verarschen?? Er sieht/hört doch was er bekommt, kann doch vergleichen (z. b. mit professioneller Musik).

Gleiches auch zum "Einheitsbrei" in den Charts:
ich glaube nicht an Massenhypnose (mal von den kleinen Kiddys abgesehen).
"Erfolg gibt einen Recht" (also nicht nur im Studiobereich, sondern auch in den Charts).
klar...von Werbe-Gemauschel und fetten RTL-Kampagnen (s. Alex Superstar) mal abgesehen. Wer soll das auch als "kleiner Mann" bezahlen??

Aber z. B. die ganze Dance-Manie:
die leute feten, gehen drauf ab etc.
Zum Glück gibt's ja auch wieder handgemachte Musik.

Und -um nochmal 'n anderes Posting von irgendjemanden hier aufzugreifen-:
auch so Dinger wie Virt. Guitarist sind doch Top für "uns" HR-ler. MIND. für 'ne Vorproduktion astreine Sache. Und auch als Schrammel-Gedöns im Background selbst für Final-Productions astrein. (klar: 'n guter Solo-Gitarreur ist unersetzlich).

Wie gesagt:
ich kann's verstehen, aber die Meinungen nicht komplett teilen (herrlich Euer Forum ;-))))

Gruß
Forry
Befürworter von allem, was erlaubt und gut ist;_))
 
Naj, so lange "Tontechniker" und "Produzent" nicht geschützt sind, kann sich jeder so nennen. Wenn man ein GEschäft ausfamcht, sieht es dann wieder ein wenig anders aus.

Generelles zum Thema "Was wird aus Tontechnikern in Studios" ->

Jobs im Studio
 
Hmm, habe mittlerweile zu viel qualitativ in jeder Beziehung grandiose Musik von "Homestudios" und zu viel Schrott von professionellen "Tonstudios" gehört, um da noch Schlüsse auf die Qualität ziehen zu können, tatsächlich sehe ich wieder mehr die Musiker und Ideenfabrikanten gefordert, um den Karren vorwärts zu ziehen.

Ich habe mich früher über jede [g=66]Schallplatte[/g] (später CD) gefreut, die auf den Markt kam und einen extraordinären Sound hatte. Mittlerweile freue ich mich mehr, wenn Idee und Interpretation stimmen und ich beim Anhören einer Aufnahme das Gefühl habe, das die Leute was können und sich nicht beeilen mussten. Viele der momentan aktuellen Musikstile sind mittlerweile schon derartig ausgelutscht und abgenutzt, das man damit sicher nicht mehr die Butter vom Brot ziehen kann, so gut sie auch abgemischt sind.

Die wirklich großen Anteilhaber der Musikindustrie haben in den letzten Jahren daran gearbeitet, die Hörgewohnheiten der Hörer zu vereinfachen und zu normieren, um möglichst kostengünstige Produktionen zu ermöglichen (Keine Virtuosen benötigt, schematische Songplanung, viele Presets, kurze Studiozeiten), und vor diesem Dilemma mangelnder Vielfalt sitzt jeder Musiker mit kommerziellen Ambitionen. Die Spanne dessen, was man einem breiten Publikum zumuten kann, ist extrem eng geworden.

Hilfreich sind tatsächlich kleine (aber nicht zu kleine) Labels, von denen viele sich auf anspruchsvollere Hörer spezialisiert haben, und das Rezept der nächsten Jahre ist wohl, verstärkt Präsenz durch Live- Auftritte zu zeigen. Live geht immer, wenn die Mucke nur groovt.

Gruß
Juggernaut
 
frankye schrieb:

Auch wenn ich der Meinung bin, dass USA ein Land ohne wirkliche Kultur bzw traditionelle Kultur ist, finde ich es gut, dass dort dennoch (oder vielleicht auch deswegen) viel Wert auf gute Musikproduktionen gelegt wird. Zudem ist man dort als Musiker viel angesehener als hier!

Ähhhm, also ich glaube, hier werden ein paar Dinge durcheinandergewürfelt... Man muss meiner Einschätzung nach ganz deutlich den Amateur-. Semi-, und Profibereich getrennt betrachten bei der Einschätzung der Zukunft von Tonstudios und Engies:

1.) Homebereich
Die meisten Musiker in diesem Bereich wären früher gar nicht in ein Studio gerannt und hätten kostenpflichtig aufgenommen, vielmehr haben Technikverliebtheit und Kazaa viele erst zu "Musikern" bzw. Produzenten gemacht! Da ist m.M. nach kein Markt "weggebrochen", sondern einer entstanden. Aus Hobbybereich wurde small business, mehr aber auch nicht...
(Wahrscheinlich langfristig Zufluchtsort der gescheiterten Semi-Profis! :O )

2.) Semi-Profibereich bzw. Mittelgroße Studios
DAS ist der große Bereich der Einbußen, denn Bands und Musiker, die früher zu nem Tagessatz zwischen 300-700 Mark im lokalen 24 Spur-Analogstudio aufgenommen haben, kennen jetzt jemanden, der Cubase hat und ders für lau macht und schon geht jedes 2. Mittelstands-Studio pleite! Hier gilt dann auch wirklich: "Wer flexibel ist, und auch mal Volksmusik oder Sprach-Aufnahmen macht, schafft es evtl. zu überleben".
BTW: Nicht die Größe des Aufnahmeraumes oder des Mischpultes definiert hier die "Größe" des Studios, sondern NUR SEIN KLIENTEL!!! ;-)

3.) Profi-Bereich
Der Übergang von 2.) nach 3.) ist natürlich fließend, aber dass Qualität sich immer durchsetzt kann man leider nicht ganz so unterschreiben:
Das Eis, auf dem noch Geld verdient wird, wird immer dünner. Das liegt aber im wirklichen Profi-Bereich (zu 90%) nicht an der technischen Entwicklung im HR-Bereich, sondern viel mehr an der wirtschaftlichen Entw. der MI ! Die Industrie hat einfach keine Kohle mehr und da liegt in D z.T. der Knackpunkt im "Profi-Bereich" oder in den Studios die da ganz gerne hin würden...
Die großen Studios in D fangen alle an, preislich "downzugraden", plötzlich ein "Studio C" zu bauen, weil die Labels kein großes Geld mehr für Produktionen ausgeben wollen, bzw. sehr viele von den Major-Acts zu Indies mit kleinerem Geldbeutel wechseln mussten! Und damit werden sie jetzt schon zur Konkurrenz der Semi- Studios was den musikalischen Mittelstand angeht, Modell: "im Homestudio vorproduzieren, in Studio C günstig aufnehmen, Overdubs evtl. noch mal zu Hause und gemischt wird dann in Studio A"...

Der wirtsch. Background in EU ist m.M.n. auch der EINZIGE Grund, warum in Amiland noch teure Produktionen gemacht werden, weil die Industrie dahinter noch finanzkräftig ist. Mit Wertschätzung hat das NIX zu tun, ganz besonders nicht da... ;)

Gruß
Eike
 
Sehe ich in vielen Punkten genauso wie Streidl.
Als junge aufstrebende Band in den 80zigern war es kaum möglich lange und aufwendige Studioaufnahmen zu finanzieren, wenn nicht ein Label seine Finger im Spiel hatte. Es reichte wenn dann für ein paar kleinere, meist lieblose Demo-Aufnahmen in mittelprächtigen Studios und gottgleichen Typen an den Pulten.
Die einzige bezahlbare Alternative waren 8-Spur Tapedecks oder BAndmaschinen und Proberaum-Aufnahmen. Der qualitative Zugewinn die Aufnahmen in einem Studio zu machen, auch wenn's nur ein kleines 16-Spur Studio war, waren enorm.
Dieses Klientel ist total zusammengebrochen und vom Sensenmann der digitalen Revolution ins Visier genommen worden. Ich kann das Heulen darum aber auch nicht mehr hören. Die paar Studiofuzzis finden sich mit Millionen von Sachbearbeitern, Angestellten aus Industrie und Handel auf den Arbeitsämtern wieder.
Das ist Evolution wenn man's so sehen will. Irgendwann heißt es zurück zur Natur und die ganzen It-ler packen die Koffer. Nur wer flexibel ist überlebt.

Auch glaube ich, dass viele Studios zu sehr fixiert waren auf die Auftragsarbeiten der PLattenfirmen, die sich irgendwann nur noch ihre eigenen Hits mit Haus-und-Hof Produzenten generiert haben.
Welche Band ist denn heute noch so bekloppt und investiert ein paar Tausend für Demo-Aufnahmen, die niemand haben will, niemand hören will und auf der Popkomm in Sony's großem Müllcontainer verschwinden ?
Ich bin mir sicher auch die Mittelklasse Studios haben anfang der 90ziger die schnelle Mark gewittert mit den unzähligen konstruierten Acts.

Ein Musiker, der von seinem Drang nach Draußen zehrt, sucht sich dann andere Kanäle.
Die qualitativen Unterschiede aufgrund der Highendtechnik und Erfahrung ist für eine Band-Klientel wie in den 80zigern heute nicht mehr nachvollziehbar. Das Geld lieber in eigene Technik und eigene Erfahrung, in Selbstkontrolle investiert. Kommerzieller Erfolg kann weder mit Highend noch mit Homerecording erwartet werden. Ein Narr wer das hofft. Auch die, die zu Beginn von [g=114]MP3[/g].com noch an Reibach dachten, sind heute eines Besseren belehrt worden.

Ein Kultur stirbt und die die sterben sind selber dran schuld - das ist wie Umweltverschmutzung und triff die [g=79]Homerecordler[/g] irgendwann genauso.

Head
 
also, ich mache seit beinahe 15 jahren musik, und den größeren teil davon habe ich mich auf bühnen bewegt.
dabei fällt auf (zu den studios kommen wir später) das ein mensch (ich weiss nicht, ob ich den nennen bzw. hp posten darf, wegen komm. werbeung) von dem man es optisch und vom gespräch her nicht direkt erwartet, den absolut geilsten sound macht, den ich je live erleben durfte (scheiss auf die werbung DANKE DONNER!!!!!).

und das ganze mit z.T. nicht gerade dem besten equipment, weil er einfach weiss wie es geht.
andere live auftritte wurden abgemischt auf den neuesten und teuersten anlagen von irgendwelchen fuzzies. wo sogar ich mit meinen (wie ich finde lächerlichen) 6 jahren homerecording fähigkeiten noch besser wusste (und es teilweise auf wunsch der band und der veranstalter auch machen musste)

also: WISSEN IST MACHT!!! (MACHT DIE MUSIK!!!) bzw. den sound.

ohne wissen läuft nix und nur mit technik auch nich.

ich gebe dem franky total recht. natürlich mag es teuer erscheinen, wenn man teils die preise von studios sieht, ich selber machs auch lieber selber als das viele geld zu zahlen, einfach weil ich es nicht habe.
wenn ich mein auto selber reparieren kann, mach ich es auch selber, wobei ich aber weiss, das der mann in der fachwerkstatt es besser kann.
aber das nimmt man in kauf. es ist immer davon abhängig, ob man professionell darauf angewiesen ist, das entsprechende ergebnis zu bekommen.



hier zum beispiel
ich denke in den augen von profis, wie franky oder anderen ist das wohl mangelhaft, für uns ist es das zweit beste (gibt noch eine neuere version ohne die clippings und etwas weicher...) was wir mit unserem budget und unserer zeit erreichen konnten.

so einfach.
es ist aber niemals möglich, dass ich ein vergleichbares ergebnis wie ein profi aus diesem material herausbekommen würde.


ich bin selber tätig im it bereich, und da trifft mich die selbe sache, über die franky sich aufregt immer wieder an: die leute sehen einfach nicht ein, geld zu bezahlen dafür das ich in ihren unternehmen die edv am laufen halte, aber auf der anderen seite, fragen sie einen dachdecker/installateur/fliesenleger garnicht erst nach geld, da wirds einfach gemacht.

is doch schei**e

ich meine, ich mach überstunden, die der kunde nicht oder nur bedingt bezahlt, und der installateur geht im winter um 16h nach hause, scheissegal ob die heizung läuft oder nicht, und nur weil der kunde es nicht einsieht, meinen berufsstand nicht als professionell annerkennt "weil ja jeder student/schüler/vollspasti mit pcs umgehen kann heutzutage" bin ich der depp.

so, danke fürs zuhören, ich geh mich wieder zählen lassen.....


mittichec
 

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