Vorplanung Studio

[SteKrae]

Hallo zusammen,

meine bessere Hälfte und ich beabsichtigen uns ein Haus zu kaufen. Unabhängig davon, dass ich mir um Finanzierung, Sanierung und Einrichtung Gedanken machen muss, beschäftigt mich natürlich auch schon die Frage: wie könnte mein Studio aussehen?!

Ich kann derzeit noch keine Messungen machen und befinde mich daher in der Phase der Vorplanung und Konzeption. Der Raum ist ausgewählt (Keller mit Tageslicht) und es soll kein ausschließlicher Regieraum werden, sondern auch für Aufnahmen und Mucke machen zur Verfügung stehen. Die Raummaße habe ich im beigefügten Plan eingezeichnet (Deckenhöhe 2,40 m, am hinteren Ende des Raumes nur ca. 2,10 m, 3 Außenwände 24 cm, 1 Innenwand 11,5 cm). Außerdem habe ich ein paar Bilder angehängt.

Wie dem Plan zu entnehmen ist, habe ich grob den Abhörplatz eingezeichnet und beabsichtige das LEDE-Prinzip umzusetzen. Nun habe ich dazu vorab ein paar Fragen und wäre für Anregungen und Meinungen dankbar:

1. Habe ich den Abhörplatz richtig gewählt oder gibt es eine bessere Variante?
2. Nach dem was ich bisher gelesen habe ist die Aufstellung vor der Fensterfront zwar nicht optimal, aber weitestgehend unproblematisch. Oder muss ich mir da noch was einfallen lassen?
3. Links und rechts neben der Fensterfront sind nur 45 cm Wandfläche. Dementsprechend ist der Platz für Bassabsorber relativ klein. Die Frage ist das ausreichend?
4. Links neben dem Abhörplatz ist darüber hinaus auch noch ein Heizkörper, der das Problem verschärft, da ich diesen ja nicht zubauen kann. Ich überlege sogar, ob ich den Heizkörper verlegen lasse (unterhalb des Fensters). Oder ist das nicht nötig?
5. Ich finde den Raum von den Maßen und meinem Kenntnisstand her sehr geeignet. Allerdings hat er im hinteren Bereich einen Bereich von 2,25 x 2,26 m der den Raum nach hinten unsymmetrisch macht und auch mit 2,10 m eine verringerte Deckenhöhe hat. Ist das ein Problem bzw. was kann ich da am sinnvollsten raumakustisch machen?

Vielen Dank im Voraus für Hilfe und Meinungen !
SteKrae

 

[stefangeidel]

Abhörplatz ist mehr oder weniger ok.

Zum Bassabsorber: Kannst du die Decke um 30 cm abhängen und mit Steinwolle füllen?

 

[SteKrae]

Hallo Stefan,

grundsätzlich kann ich die Decke abhängen. Ob 30 cm muss ich noch bei Zeiten ausmessen. Wie tief müsste ich dann in den Raum rein? Oder meinst Du den gesamten Raum? Dann wäre dieser nur noch 2,10 m hoch...

Was meinst Du mit mehr oder weniger?

 

[stefangeidel]

Wenn dann müsste der komplette Raum abgehangen werden, damit es etwas bringt.

Mit "mehr oder weniger" meine ich, dass der Raum nicht super ist, aber viel Möglichkeiten hast du ja nicht da drin... Von daher ist der Schreibtisch da schon okay - kann höchstens sein, dass du noch weiter in den Raum reinrücken muss... Sieht man dann, wenn du die erste Messung gemacht hast.

 

[SteKrae]

Wäre es auch eine Möglichkeit, anstatt der gesamten Decke umlaufend nur die Seiten mit z.B. 50 cm Tiefe zu machen. Ich weiß nicht mehr wo, meine aber ich hätte das mal bei einem anderen Beitrag gesehen. Da ich 1,93 bin, habe ich die Befürchtung das mir eine flächendeckend abgehange Decke bis 2,10 etwas drückend erscheint.

Kann ich die Bassabsorber in den vorderen Ecken rechteckig machen (45x45) oder sollte ich diese zu einem Dreieck abschrägen (aber dann ginge gehörig Masse verloren)?

Und wie gesagt macht mir der Heizkörper links vorne neben dem Abhörplatz noch etwas Sorge, da er den linken vorderen Bassabsorber sicherlich einschränken wird.

Ach ja, und hast Du noch einen Tipp was ich in der hinteren Raumecke (siehe oben Punkt 5) machen kann?

 

[SteKrae]

Hat keiner 'ne Meinung oder einen Tipp?

 

[brausebaer]

Zum umlaufenden Absorber: vermutlich meinst das hier:
http://m.recording.de/Forum/171793/Topic
Ist der Sticky von Bert.

Gruß, Brausebär

 

[VPS]

ich würd mich komplett mit den breitbandadsorbern von zb mbakustik zukleistern. hinter den monitoren. im rücken die wand. oben über dem abhörplatz. boxen mind 30 eher mehr cm von der wand weg. evtl. das fenster zumauern und ne andere belüftung schaffen. bassfallen in alle ecken. 8 ecken. frequenzen abhängig von den raummoden. dann könnte es halbwegs nutzbar werden. besser wäre ein höherer raum. aber auch da wirste mit aufwand was machen können.

 

[Black_Bender]

hi vps und willkommen im forum.

leider sind in deinem post viele tips dabei die wir hier schon vor jahren messtechnisch als absolut schlecht entlarvt haben.

1. zu viele breitbandabsorber führt zu einem überdämmten raum, einer unausgewogenen nachhallzeit und damit zu einem unlinearen frequenzgang.

2. entgegen vieler empfehlungen von lautsprecherherstellern ist eine wandnahe aufstellung in den meisten räumen zu bevorzugen.
begründung http://www.genelec.com/faq/acoustical/52-i-am-not-getting-enough-bass/

am besten du ließt dir mal die stickys durch.


dem TE kann ich auch nur empfehlen das bassabsorberkonzept über die decke zu lösen.
da gibt es ja schonmal 2 verschiedene designs die hier im forum dokumentiert wurden.
entweder komplette decke ausdämmen oder die kanten runderhum.

ich würde mir auch was im hinteren bereich als "riesenabsorber" überlegen.
also den kompletten engeren bereich hinten ab der tür als bassabsorber ausnutzen.

lg

 

[VPS]

zuvielw ist immer relativ. ich spreche von 3en. 1 hinter den boxen. 2 oben drüber. 3 an der rückwand. glaube kaum. dass man damit den raum überdämmt ggg nene...

ich lege nahe, die boxen n stück von der wand entfernt aufzustellen. im zweifel einfach beides probieren und nach gehör entscheiden...

den bass ü die decke zu adsorben is sicher (soweit möglich) interessant, wenn der raum entweder höher oder der musiker kleiner wär... siehe oben!

ich bleibe daher komplett bei meinen empfehlungen, zumal ich sehr gute erfahrungen mit ähnlichen konzepten habe. sehr(!) gute...

aber ich freu mich, dass die welt bunt ist und es verschiedene meinungen gibt.

 

[synthpark]

begründung http://www.genelec.com/faq/acoustical/52-i-am-not-getting-enough-bass/

- da gibts eigentlich keine Begruendung fuer, ich finde keine.
- Ausserdem betrachten die nur eine Wand, aber da gibt es ja noch die Seitenwaende.
- Und deren Rechnung gilt fuer eine unendlich ausgedehnte Wand und nicht einen Raum.


Ich glaub, Genelec hat einfach keine Ahnung.

Ich wuerde einfach mal ausprobieren, wann die Box am besten klingt.

 

[VPS]

klingt schlüssig. wenn man ne. adsorber wie den bab von mbakustik nimmt, dann fängt der bei 125 hz aufwärts an. insofern wäre 30 cm oder bissel mehr völlig unproblematisch. zumindest wenn man den grafiken hinter dem link glauben darf. deckt sich mit meinen erfahrungen.

 

[Akai31]

- da gibts eigentlich keine Begruendung fuer, ich finde keine.

Klar gibts ne Begründung; es entstehen Kammfilter

- Ausserdem betrachten die nur eine Wand, aber da gibt es ja noch die Seitenwaende.

Genau! Und Decke und Boden usw. Das genelec-Modell ist natürlich ein sehr vereinfachtes. Es spielen alle größeren schallharten Flächen eine Rolle.
Da aber u.a. Symmetrie im Regieraum erste Forderung ist, vermindert sich der variable Einfluss solcher Flächen in der Praxis ganz schnell. Aber stimmt schon, nur die Frontwand in solche Überlegungen einzubeziehen, bringt wenig. Seitenwände in einer ungünstigen Entfernung sind oft noch schlimmer...

- Und deren Rechnung gilt fuer eine unendlich ausgedehnte Wand und nicht einen Raum.

Naja, in einem Raum in die Wandfläche auch nicht begrenzt. Sie ändert nur ihre Dimension.

Ich wuerde einfach mal ausprobieren, wann die Box am besten klingt. zwinker

Würde ich auch. Nachmessen kann man auch. Zu theoretisch darf man da nicht rangehen. Ein wenig Theorie hilft aber uU enorm beim Erkennen der Ursachen von Raumeinflüssen. Sonst stellt man Bassabsorber in die Ecken und wundert sich, daß die nicht wirken wie erhofft...

 

[Black_Bender]

1 hinter den boxen

ok und was soll der absorber genau hinter den boxen machen?

2 oben drüber. 3 an der rückwand.

gegen erstreflexionen vermute ich?
bei der länge des raumes wären diffusoren hinten besser denn mit absorbern könnte man schon zu viel hochton damit verlieren denn du hast sicher versehentlich die absorber an den seitenwänden vergessen.

mit sämtlichen erstreflexionsabsorbern ist oft der hochton schon bei weit unter 0,3s gefallen und mit jeden hochtonabsorbierenden absorber mehr geht die nachhallzeit in den überdämmungsbereich von weniger als 0,2s wobei bass und grundton noch länger nachhallen.
das resultat ist eine unausgewogene akustik die man auch messen kann.

ich lege nahe, die boxen n stück von der wand entfernt aufzustellen. im zweifel einfach beides probieren und nach gehör entscheiden...

hast du dir den link durchgelesen?
ein laie ohne groß gehörbildung und ohne A/B dirketvergleich nimmt nur eine veränderung war.
breitbandig lauterer bass und danach ein loch im bass.
was besser und schlechter ist sollte immer objektiv bemessen werden und dazu hilft einem das beurteilung von messungen.
ein loch kann man schwer stopfen. breitbandige basserhöhung ist mit einfachen mitteln abgesenkt.
ich kann niemanden empfehlen boxen allein nach gehör aufzustellen.

ich bleibe daher komplett bei meinen empfehlungen, zumal ich sehr gute erfahrungen mit ähnlichen konzepten habe. Lächeln sehr(!) gute...

dein empfohlendes konzept in diesen raum wird keiner messung standhalten

wenn du prof. konzepte gesehen hast die deiner meinung nach genauso gemacht wurden dann hast du einiges ausgelassen bzw übersehen was noch gemacht wurde oder hier wurde jmd. über den tisch gezogen.

aber ich freu mich, dass die welt bunt ist und es verschiedene meinungen gibt.

ja es gibt sehr viele konzepte die sich unterscheiden von ihrer gewichtung der prioritäten.
aber einer messung müssen sie trotzdem standhalten.
es gibt firmen die sich raumakustiker nennen (ich nenne sie esotheriker) die sind 100% davon überzeugt dass sie mit klangschalen deinen raum hinbekommen.

das ist auch nur eine meinung

 

[Black_Bender]

klingt schlüssig. wenn man ne. adsorber wie den bab von mbakustik nimmt, dann fängt der bei 125 hz aufwärts an. insofern wäre 30 cm oder bissel mehr völlig unproblematisch. Lächeln zumindest wenn man den grafiken hinter dem link glauben darf. deckt sich mit meinen erfahrungen.

nein das funktioniert nicht.

ich hab das schon unzählige male versucht.

wenn dann muss immer die komplette begrenzungsfläche behandelt werden weil es sonst zu beugungseffekten führt und der absorber wird für die problemfrequenz einfach unsichtbar egal wie dick er ist.

 

[VPS]

wenn du mal in der nähe von hannover weilst, gucks dir einfach mal an... bzw. mess.. oder hör... oder wie auch immer du magst...

ansonsten haben sich meine voruteile ggü foren fast komplett bestätigt. auch was wert...

ich gehe jetzt wieder in mein äusserst angenehm akustisch optimiertes studio wünsch euch weiterhin viel freude...

 

[synthpark]

Klar gibts ne Begründung; es entstehen Kammfilter

ja schon klar ...

Genau! Und Decke und Boden usw. Das genelec-Modell ist natürlich ein sehr vereinfachtes. Es spielen alle größeren schallharten Flächen eine Rolle.

Es stimmt insofern, als dass man mit Absorbern die +100 Hz Aufwaertsresonanzen besser abfangen kann. Somit koennte man meinen, man stellt die Boxen moeglichst nah an die Wand, also nah an die Wandabsorber.

Naja, wenn man aber nun eine hohe Breite hat (> 5 meter) und will mit einem Stereodreieck von ca 2 Metern arbeiten, dann wird man die Bedingungen links und rechts nicht erfuellen. Zumal diese Reflexionen sogar staerker sind.

Dann ist wohl besser, man stellt die Boxen so auf, dass sich die Kammfiltereffekte gut ergaenzen. Und das ist, weiss ich meinte. Abgesehen davon ist der ganze Raum ein Resonator und diese ganze Betrachtung mit einer Wand ist theoretisch ungueltig.

Vor allem noch mit niedrigen Decken usw.

 

[Akai31]

Zumal diese Reflexionen sogar staerker sind.

Warum? Hier ist ja dann vor allem der Bassbereich ein Problem...

Dann ist wohl besser, man stellt die Boxen so auf, dass sich die Kammfiltereffekte gut ergaenzen. Und das ist , weiss ich meinte.

Klar, immer alles ein kompromiss.

Abgesehen davon ist der ganze Raum ein Resonator und diese ganze Betrachtung mit einer Wand ist theoretisch ungueltig.

Wieso?

 

[Black_Bender]

wenn du mal in der nähe von hannover weilst, gucks dir einfach mal an... bzw. mess.. oder hör... oder wie auch immer du magst...

es geht doch gar nicht um dein studio.

man kann ein konzept nicht von deinem studio auf das nächste übertragen.
und sollte das bei dir ein erfahrener profi gemacht haben dann wird da einfach weit mehr passiert sein als deine empfehlungen beim TE bewirken werden.

und wenn du das selbst gamacht hast und dein erster studiobau war und alles per gehör gemacht
hast dann brauchen wir gar nicht weiter diskutieren.

30cm wandabstand und mehr ist einfach in den meisten fällen ein problem.
hier ein beispiel

mit wandabstand

direkt an der wand

und diesen effekt messe ich bei meiner arbeit immer wieder..
das sind bei mir fakten die ich definitiv nicht ignoriere.

andere meinungen zählen für mich bei solchen klaren dingen nicht mehr.
das hat auch nichts mit arroganz zu tun.
die erde bleibt ja trotzdem rund auch wenn andere der meinung sind dass sie es nicht ist.

ansonsten haben sich meine voruteile ggü foren fast komplett bestätigt. zwinker auch was wert...

ja schlimm oder?
immer diese vielen diskussionen

wozu ist nochmal ein forum gut?

 

[synthpark]

Warum? Hier ist ja dann vor allem der Bassbereich ein Problem...

Ich geh jetzt mal davon aus, dass der obere Bass > 150 Hz zu den Seiten ein paar dB staerker abgestrahlt wird als rein nach hinten. Aber andererseits, bei groesserem Abstand ist auch der Umlaufweg oft laenger, also muss nicht umbedingt sein.

Wieso?

Naja, bei Wellenlaengen von 3.40 meter fuer 100 Hz usw. ist der Bass als Mode, die sich "ueberall gleichzeitig" aufbaut, zu verstehen, und nicht als reflektierte Welle, die komplexes Ping Pong macht.