Hallo Necron
Ich wollt schon früher posten aber bin dann beim chatten mit CreamStyle etwas verhindert worden.
So du Nase. Hab mir mal extra die Mühe gemacht und paar Takes aufgenommen um dir in Punkto Rap & Editing paar Sachen mit zu geben.
Wollte eigentlich mal nen Artikel dafür machen für HomeRecording.de aber jetzt kann man ja immer auf dies Threat hinweißen.
Demo Rap ( Studio Projects C1 -> ART Tube Pre -> [p=141]Tascam US-122[/p] -> Cubase SX1 )
So. Habe mal wie gesagt kurz was aufgenommen und zusammen geschnitten. Normalerweiße hört sich meine Stimme zwar besser an (erotsicher), aber weiß jetzt auch nicht warum das so luschig klingt
Also. In der Demo sind verschiedene Phasen de Bearbeitung zu hören.
1. Völllig unbearbeitet
Die trockene Aufnahme. Wichtig hierbei halt das üblich, gutes auspegeln, mit ein paar db Headroom und auspassen das nix übersteuert weder am PreAmp noch an der Soundkarte.
Abstand musst du ausprobieren. Nicht näher als 5cm und nicht weiter als 30cm.
Sehr wichtig ist auch der Raum. Meine Raum ist gut für Rap geeignet weil ich im Zimmer eine komische Deckenkonstruktion habe und paar Pappwände mit Noppenschaum aufstelle. Desto trockener desto besser.
2. Unbearbeitet mir Dopplern (bei 0:19)
Das wichtigste beim Rap sind die Doppler. Fast keine aktuelle Rap-Produktion besteht aus einer einzigen Vocalspur.
Meist wird einmal eingerappt (Lead-Vocals) und dann auf zwei weiteren Spuren hier und da gedoppelt. Ich mach immer eine durchgehende Doppler-Spur, also den ganzen Vers, und dann noch zwei wo ich einzeln doppele.
Normalerweiße muss man sich viel Zeit nehmen und es perfeckto sitzen lassen. Dabei musst du immer auf die gleiche Art rappen (Betonung, Geschwindikeit). Aus zitgründen war mir das jetz mal egal und die Doppler sind nicht so tight! Man kann auch ruhig ein wenig schneiden und verschieben, aber aufpassn das es nicht unnatürlich klingt!
Mit Dopplern klingt gleich alles phatter und verleiht dem Rap mehr Ausdruck nud Kraft!
Mit der Lautstärke der Doppler immer ein wenig spielen. Die LeadVocals müssen sich von den Dopplern diferenzieren, d.h. sie müssen immer die lauteste Vocal Instanz sein. Die Doppler werden immer je nach Geschmack gehandhabt. Eminem macht sie sehr laut und doppelt seine Stimme 5mal, andere machen sie Leise, und doppeln nur einma je nach belieben. Zu viel jedoch hört sich verwaschen und kagge an!
Im folgendem kann man die Doppler genauso bearbiten wie die Lead-Vocals, ist jedoch meist unnötig, da man sie sowieso eher unbewusst wahrnimmt. Wenn sie im Mix verschwinden, kurz mit komprimieren und gut ist.
3.Mit Doppler und Kompressor (0:32)
Jetzt kommen wir schon zum ersten wichtigem Tool. Der
Kompressor. Hier gibt es Treshold, Ration, Attack und Release.
Jeweilige Einstellungen hängen vom Aufnahmematerial ab. In diesem Fall (Sonalksis Kompressor) war Treshold bei -13 Ratio auf 3 , Attack auf 1,5ms und Release automatisiert.
Desto tiefer du gehst mit dem Treshold desto lauter kannst du die Vocals ausstuern, wobei bei zu niedrigem Treshold alles schnell platt und undynamsich klingen kann. Ratio kannst du von 2 bis 4 einstellen und ausrobieren. Manchmal klingen kleine Ratios und niedrige Trsholds gut macnhmal höhere Treshold und höhere Ratio. Mehr als 4 wäre nicht gut weil Vocals dann schnell komprimiert klingen und das sollen sie nicht. Muss alles natürlich klingen.
Hier habe ich jetzt auch die zweite und dritte Doppler beigemischt.
Der Kompressor ist nicht nur fürs Lauter machen zuständig, sondern bringt den ganzen Rap auf einen gemeinsamen Lautstärkepegel, so das leise Parts und Laute Parts gleich gut verstädnlich werden.
4. EQ und [g=166]De-Esser[/g] (0:45)
So. Nun sind wir beim zweitem wichtiegem Tool. Der
Equalizer. Sehr wichtig weil ohne EQ geht fast garnix beim Rap. Der EQ wird aber nur sehr sanft eingeetz und erfordert viel Feingefühl und Zeit. Du musst immer genau hinhören und mit "[g=46]Bypass[/g]" spielen damit dir bewusst wird wo du was veränderst. Du solltest niemals über 4bd EQn weil sonst die natürlichkeit darunter leidet. Was die wenigsten wissen. Man kann mit dem EQ nicht den Grundklang des Mikrofons ändern. Wenn deine Höhen zischen und nicht seidig sind kann der EQ zwar helfen, aber keine Wunder vollbingen egal wie teuer oder gut er ist!
Beim EQn der Stimme kann man folgende Frequenzen kategorisieren.
60 Hz: Wenn was bei der Aufnahme rumpelt, alles unter 60Hz etwas absenken.
60 - 200 Hz: Hier tauchen meist Resonanzen auf. D.h. bei den meisten Stimmen sind diese Frequenzen schuld das es mulmig klingt/wenn es mulmig klingt. Die Freqenzen von 60 bis 200Hz mit einem nicht zu spitzem Q Wert absenken und "abfahren" , dabei versuchen rauszuhören wo/wann es sich nicht mehr so mulmig anhört.
200-500Hz: Hier ist die Wärme der Stimme. Bei dünnen Stimmen etwas anheben, bei zu Basslastien Stimmen etwas absenken.
500-2000Hz: Diese Freuenzen sind bei den meisten Stimmen irrelevant. Wenn sich jemand mal dennoch zu nasal anhört versuchen bei 1kHz bis 2kHz ein wenig abzusenken.
3kHz bis 5kHz: Hier liegt der "süße" Bereich der Stimme. Um etwas bessere Verstädnlichkeit zu gewehrleisten etwas erhöhen, und dabei abfahren wo sich die jeweilige Stimme am klarsten anhört.
5kHz bis 9kHz: Hier treten die Zischlaute auf. Der EQ kann dagegen nicht viel tun, dafür haben wie den [g=166]De-Esser[/g].
ab 10kHz: Hier treten auch zischlaute auf, aber bei diesne Frequenzen liegt auch die Transparenz. Meist sind die Mikrofone in den Bereichen schon genug gepusht. Bei Bedarf dennoch leicht erhöhen.
So in diesem Fall habe ich folgende EQ (TimeWorks EQ) Einstellungen benutzt. Bei 130Hz 2db abgesenkt, bei 500 bis 2kHz 2db angehoben, 4,5kHz 3db angehoben ab 10kHz 2db angehoben.
Mit dem [g=166]De-Esser[/g] elleminiert man dann die Zischlaute welche von 5kHz bis 10kHz vertretend sind. Die Bereiche von 5 bis 7 stören mich bei dieser Aufnahme nicht aber dafür die 10kHz. Hier habe ich den [g=166]De-Esser[/g] bis 3db reduzieren lassen. Mit dem [g=166]De-Esser[/g] immer vorsichtig umgehen. Bei zu hohen Werten lispelt der MC schnell und der Glanz der Aufnahme geht verloren. Bei zu niedrigen gehen einem die Zischlaute immer noch auf die Eier...
Ob der EQ jetz vor dem Kompressor, und dann der [g=166]De-Esser[/g]. Oder Erst [g=166]De-Esser[/g] und dann EQ oder wie auch immer ist egal. Einfach hinhören und selbst entscheiden.
Bei mir hat sich das so ergeben dass ich immer erst komprimiere und EQ und dann eventuelle Zischlaute eleminieren lasse.
So. Der Mix wäre jetzt fertig. Mann muss nun sehen ob sich die Vocals durchsetzen können im Instrumental. Wenn man trotz allem das Gefühl hat dass Vocals und Instrumental zwei verschiedene Welten sind ein wenig Reverb oder [g=108]Hall[/g] anwenden. Aber nur ganz dezent!
Wichtig ist, das man später beim Mastern per Maximizer/Limiter ein paar db Lautstärke rausholt, also auch dem entsprechend alles nicht zu laut mixen sollte und aufs Clippen acht geben muss!
5.Fertig gemixt und gemastert (1:02)
Ge(pre)mastert wird der komplette Mix. Also nicht die Stimmen allein.
Ich habe in dem Fall eine Standart Master-Kette angewendet um zu zeigen wie sich die Vocals nach dem Master seperat anhören.
Die Kette bestand aus EQ ( linar ) , Waves C4 ( MultiBandDynamics) und L2 (Limiter/Maximizer).
Die Stimme ist jetzt so richtig laut, aber hat dennoch [g=4]Dynamik[/g]. Das liegt daran das sie ausgewogen mit dem Instrumental sein muss. Also nicht zu laut und nicht zu leise. Abgesehen davon darf man beim Mastern nicht mit dem Maximizer/Limiter übertreiben da sonst dennoch [g=4]Dynamik[/g] kaputt geht!
So. Ich hoffe das war jetz hilfreich und nachvollziehbar. Bei Fragen... frage.
Ich möchte nochmal anmerken (da ja einige nur darauf warten alles auf den Kopf zu stellen
) dass diese Beschreibungen und Arbeitsschritte, meinen eigenen Arbeitsvorgang beim Mixen und Editieren wiedergeben. Also nicht das A und O sind, oder der EINZIG Wahre und richtige Weg Raps zu bearbeiten. Bei mir klingt es immer ganz okay und ich bin meist zufrieden.
Mit besserem Equipment und Aufnahmebedingungen/Umgebung bekommt man bessere Ergebnisse. Was erklärt das diese hier zu hörende Demo sich sicherlich nicht mit dem Equipment und Ton-Ingenieuren in Tonstudios messen kann, aber dennoch nahe rankommt (meine ich).
Mit einem Mikro und paar Tools kann heutzutage jeder zu Hause brauchbare Ergebnisse erzielen, also kaufen und loslegen!
Alles andere ist Übung und wieder Übung.
peace
-Emre-
