Vocals und Gitarren

[synthpark]

Es geht darum, die Vocals immer hoerbar zu machen, ohne sie totzukomprimieren oder die Gitarren bei 3 KHz arg zu beschneiden.

Was haltet ihr von folgender Methode:

Ich erzeuge einen 3 KHz Sinusdauerton. Der wird vom Vocal per Sidechain weggedrueckt (mit einem Kompressor moduliert).

Und der wird verwendet, um die Gitarren wiederum wegzudruecken.

Gleichzeitig wird aber der Sinus vom Vocal gegated, damit der nur aktiv ist, wenn der Vocal singt.

Leise Gesangspassagen triggern den Sinus und machen die Gitarren leiser.
Laute Gesangspassagen schwaechen den Sinus ab und die Gitarren werden wieder lauter.

Die Gitarren werden aber nur frequenzselektiv weggedrueckt, zum Beispiel mit Waves C6,
naemlich das Band bei 3 KHz.

 

[DaVogi]

interessanter gedankengang, leichter geht das ganze mit konventionellem ducking und nem kompressor der einen gainreductionlimiter bietet.

so kannst du einfach vermeiden dass sehr laute vocals die gitarren zu weit weg drücken.

auch ohne dem GRL funktioniert das direkte ducking IMHO ganz gut um die vocals ein wenig freier zu bekommen ohne das man die gitarren permanent absenken muss... immerhin ist hier subtilität trumpf und 2-3dB reichen...

 

[synthpark]

das mit dem GR Limiter geht zwar, aber jetzt mal kurz verinnerlichen:

Selbst bei nur 3 dB ists halt so, dass der leise Vocal weniger wegdrueckt als der laute.

ich will aber das umgekehrte Verhalten erzielen, die Gitarre soll quasi mit dem leisen Vocal
im Pegel gefuehrt werden.

Anders ist es beim Bass: hier soll ein weniger lauter Bass mehr Gitarren im Mumpfbereich zulassen und ein lauterer weniger, also frequenzselektives einfaches Ducking.

 

[clemenserwe]

Ich würde eine Automation schreiben.

Auch wenn Dein Konzept von den erzielten Pegeln her funktioniert, würden mir die Übergänge vermutlich nicht gefallen.

Ich mag es wenn die Gainreduktion schon kurz vor dem eigentlichen Signal erreicht ist und fliessend übergeht.

Clemens

 

[synthpark]

naja ... Lookahead Compressor nehmen. Man soll ja nix merken. Da reichen oft sehr kurze Regelzeiten. Oft gehts nur um 1-2 dB. Ich halte das aber fuer irrelevant, denn es kommt nicht auf die 10 ms an, sondern um Levelling.

 

[TheTick]

Falls das mit dem look ahead nicht klappt: Kannst du eigentlich die geduckte sinus Spur exportieren, diese nochmal einfügen und in der Zeitachse verschieben. Z.B. um das Triggern früher starten zu lassen?

 

[synthpark]

geht wohl auch

 

[clemenserwe]

Vielleicht sollte ich da auch mal mehr probieren ...

 

[karumba]

das würde theoretisch funktionieren....wenn die gitarre immer exakt (empfunden) gleich laut spielen würde. tut sie aber nicht. zudem: das zusammenspiel mit den vox ist aber wichtig & das lässt sich auf dies mathematische weise nicht so einfach vorhersagen. ich habe solche techniken schon zu genügen ausprobiert (ich war mal sehr automations-faul) & selten sehr gute resultate damit erzielt. mal 1-2dB sidechainen kann man machen, aber eine automation umgeht man damit leider nicht.
andererseits ist auch nicht alles gleich toll mixbar. manchmal müss man dinge einfach hart rauswerfen (oder z.b. hart wegpannen) oder das arrangement überdenken (!).

 

[geebee]

Oft gehts nur um 1-2 dB

Was bringt das Ducking um 1-2 dB, wenn der Mix im Mastering dann wieder verdichtet wird?
Ich mache solche Duckings mit Blick auf das Mastering eigentlich immer etwas übermäßig.

 

[synthpark]

@Karumba: ok, ein Mann ein Wort. Wenn die Gitarren so unregelmaessig spielen, dann ists wohl ein Problem.

@Geebee: das Problem mit dem Verdichten ist mir so nicht bekannt. dabei soll die Sache leiden?

 

[WillyShow]

Hallo Jungs,
geht es hier, was das Ziel angeht, um die eierlegende Wollmilchsau - ein Program, was den Engineer beim Mixen ersetzen soll - oder darum, eine schlecht - sprich unmusikalisch - aufgenommene Produktion mit Gewalt zusammenzuschustern?
Ich arbeite nun wirklich schon ein paar Dekaden in dem Bereich, aber das hier angesprochene 'Problem' kenne ich so nicht.
Synthpark, hast Du evtl. ein Hörbeispiel?

Gruß,
Steve

 

[tubeless]

@ WillyShow

was das Ziel angeht,

Es geht darum, einen unhörbaren und unauffälligen Mechanismus des gegenseitigen Beeinflussens des Levels verschiedener Spuren zu finden.

Das ist nichts, wovon Du schon gehört haben musst, es ist etwqs, was Synthpark wahrscheinlich am Strand des Pazifik eingefallen ist, als vor lauter halbnackter Surfschönheiten nur noch Kurven sehen konnte.
Dieses Kurvensehen führte dann wohl dazu, übeall Regelkurven zu sehen, Automationen halt.
Also im Grunde gehts darum, die Nippelstruktur einer Surfschönheit auf seine Musik zu übertragen. Oder so.

 

[WillyShow]

Es geht darum, einen unhörbaren und unauffälligen Mechanismus des gegenseitigen Beeinflussens des Levels verschiedener Spuren zu finden.

Du meinst einen, der Dir im Unterschied zu Fadermoves -die ja einfach zu oldschool sind - Zeit übriglässt, die Du nicht im Studio, sondern beim Surfen am Strand mit den Badenixen verbringen kannst?

 

[anthe]

sozusagen Beatles 2.0

 

[DaVogi]

Es geht darum, einen unhörbaren und unauffälligen Mechanismus des gegenseitigen Beeinflussens des Levels verschiedener Spuren zu finden.

Du meinst einen, der Dir im Unterschied zu Fadermoves -die ja einfach zu oldschool sind - Zeit übriglässt, die Du nicht im Studio, sondern beim Surfen am Strand mit den Badenixen verbringen kannst?

naja er will damit ja eher einen multiband bzw. dynamischen eq steuern und nicht die ganze spur/gruppe im gesamten im pegel reduzieren.... dementsprechend schon ein wenig anders als eine faderbewegung.

und mit schlecht aufgenommen, unmusikalisch, zusammenschustern usw. hat das gar nichts zu tun. es gibt einfach genres die extrem dicht arrangiert sind und wo solche tricks durchaus wervolle nuancen freistellen können.
wenn du bisher nicht viel mit sowas zu kämpfen hattest sei froh... mehr platz ist mehr spaß beim mischen

protest the hero - fortress wär ein schönes albumbeispiel.