wenn du ein instrumental desselben tracks (genauer: exakt derselben produktion) hast, kannst du damit versuchen die stimme freizustellen indem du instrumental und komplettmix samplegenau übereinanderlegst und dann bei einem der beiden signale die phase drehst. in der theorie bleibt dann nur das übrig, was nur in einem der beiden mix drin war, also der gesang. in der praxis allerdings gibts mannigfaltige stolperfallen:
- muss ein digitaler in the box mix sein
- selbst der kann leichten drift in der clock haben
- jede art von modulationseffekten die mit ungesyncten LFOs arbeiten (chorus etc) löschen sich nicht aus, alles was diese effekt drauf hatte bleibt bisschen über
- jede art von effekten mit "randomizten" parametern (was isn das deutsche wort dafür?) wie etwa reverb & co: selbe geschichte
- da beide mixe durch dasselbe mastering gelaufen sind, die dynamikprozessoren beim fullmix aber durch die anwesenheit der vocal mit etwas anderen pegeln konfrontiert waren, bleibt auch vom rest bisschen was übrig, ne volle auslöschung ist da einfach nicht drin.
sehr wohl aber eine, die hinreichend ist dass die verbleibenden artefakte in einem mashup von der neuen musik kaschiert werden könnten. aber so ein instrumental muss man auch erstmal haben, gibts heute eher selten.
die andere variante ist dann halt die stressige mühsam-nährt-sich-das-einhörnchen-methode: seitenbänder entfernen, bassbereich entfernen bzw frequenzen der vocal eingrenzen und hervorheben, rest wegfiltern...und dann beten, dass es isoliert genug ist dass es sich halbwegs mischen lässt.
oder man geht den ganz anderen weg und nimmt diese spookigen spektraltools (prosoniq hatte da mal was im programm, kenn ich mich aber nicht mit aus, und es gibt noch ein paar spezialistensoftwares die aber wohl bedeutend zu teuer sind und auch einen gänzlich unangemessenen arbeitsaufwand erfordern) - oder man versucht vielleicht sein glück mit sowas wie melodynes DNA. hab ich aber auch noch nie probiert, bei den messedemos haben sies damals vorgeführt und es funktionierte erstaunlich gut, aber natürlich war das auf vorselektiertes material dass den algorithmen entgegenkommt...
