Analoge und digitale Produktion kombinieren

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Boladão

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Hallo zusammen,

ich möchte Samples von Schallplatten mit meinem Akai S950 aufnehmen, um diese dann mit einem Drumcomputer (808 Nachbau von Behringer) und einem analogen Synthesizer zu unterstützen.
Ich habe ein Audio Interface von Native Instruments (Komplete Audio 6), 2 Midi Keyboards und benutze FL Studio um die Samples zu platzieren.
Mein Ziel ist es einzelne Spuren, sowie auch den kompletten Mix mit analogen Kompressor und analogen EQ's zu bearbeiten. Ich habe dabei an SSL Fusion und The BUS+ gedacht.

Demnach würde ich gern:

-Analoge Klangerzeuger digitalisieren,

falls notwendig:

-vor dem Einfügen in die DAW mit analogen Kompressor/EQ bearbeiten,

-die Samples in der DAW mixen

um dann:

-die Summe out the box mit analog EQ und Kompressor zu bearbeiten.

Meine Fragen wären nun:

-Macht das überhaupt Sinn, oder wäre es komplett unsinnig diesen Weg zu gehen?

-Falls möglich, was bräuchte ich noch an Hardware um sowas zu realisieren?

Ich freue mich auf eure Antworten
 
Würde als erstes in ein audio Interface mit vielen ein und Ausgängen investieren.
Dazu eine patchbay für den Notfall ;)

Dann sämtliche analogen Instrumente und Prozessoren daran anschließen und in der DAW als HW Plugin anlegen.

Das wäre ein "hybrid" Setup mit dem du maximal flexibel unterwegs bist und ziemlich einfachen Recall herstellen kannst.
 
-Macht das überhaupt Sinn, oder wäre es komplett unsinnig diesen Weg zu gehen?

Nein und ja.

Es macht wirklich absolut keinen Sinn. Zieh dir Samples oder nimm die aus der DAW. "Hybrid" zieht einen Rattenschwanz an Kosten nach sich, v.a. wenn man eigentlich gar nicht weiss, warum oder mal ein paar Videos von Chief Rugged oder anderen SP-12(00) Typen gesehen hat.

Mein Ziel ist es einzelne Spuren, sowie auch den kompletten Mix mit analogen Kompressor und analogen EQ's zu bearbeiten. Ich habe dabei an SSL Fusion und The BUS+ gedacht.

Zuviel Kohle?

Welche Abhöre hast Du und ist der Raum professionell behandelt weil bevor ich mir HW anschaffe und diese über meine kleinen KRK 3 Abhöre, sollte der Raum passen. Der Sound wird nicht durch HW geil. Aber bitte.
 
Chief Rugged ist mir ein Begriff.
Ich habe vor 25 Jahren mit einem Akai Remix 16 von Vinyl gesampelt und auf Tape aufgenommen. Der Remix 16 hatte auch die Funktion das man die Bitrate regulieren konnte. Bei FL Studio kann man das auch aber das klingt irgendwie nicht so schön und weil ich den Remix 16 leider nicht mehr habe musste ich mir einen S950 zulegen. Ich möchte mir auch nicht die Samples aus dem Netz ziehen weil ich die meisten Sachen die ich nutzen will bereits auf Vinyl im Schrank stehen habe.

Der Raum in dem das ganze stattfinden soll ist
mit 3 x 4m ein "bisschen" zu klein für die beiden 15" Eighteensound Neodym im KME Gehäuse und Electric Voice Topteile.
Bin mir noch nicht sicher ob ich auf KRK oder Hedd Audio zugreifen werde.

Ich scheue mich irgendwie davor mir das Fabfilter bundle zu kaufen und möchte stattdessen lieber mit analogen Kompressoren und EQ's arbeiten.

Die fertigen Tracks werden nachher sowieso for free im Netz landen, weil ich nicht vorhabe eigene Platten pressen zu lassen und für eine Revox oder Studer ist mein Budget definitiv zu klein.^^

So ein 1073 oder API 560 wären vielleicht auch interessant. Mir geht es vor allem darum das die Kicks und Bässe einen tollen Sound bekommen.

Ich habe bisher immer mit 30€ Headphones gemischt und die Samples inklusive 808 Sounds aus dem Netz gezogen. Die Endergebnisse hab ich mir dann in verschiedenen Autos angehört und bei den Professionell aufgenommenen Referenztracks aus den 90er Jahren ist mir aufgefallen, das die neben einer viel größeren Klanglichen Bandbreite auch viel mehr glue haben.
Wenn ich mir die Demos vom SSL Fusion anhöre geht das schon in die Richtung die ich mag, nur leider haben die Tracks in den Demos nicht den selben Lowend Charakter den ich gerne höre.

Dieser 808 Hype, der zurzeit in der Trapszene herrscht und diese ganzen "so machst du deine Kicks noch fetter" Tutorials hängen mir schon zum Halse raus und sind reine Zeitverschwendung weil das irgendwie nicht das bringt was ich hören will.
Vielleicht investiere ich auch nur zu wenig Zeit und probiere zu wenig aus aber wenn es etwas gibt das definitiv mehr wärme und rundung in den Bassbereich bringt bin ich sehr aufgeschlossen und bereit in die Geldbörse zu greifen.
 
Würde als erstes in ein audio Interface mit vielen ein und Ausgängen investieren.
Dazu eine patchbay für den Notfall ;)

Dann sämtliche analogen Instrumente und Prozessoren daran anschließen und in der DAW als HW Plugin anlegen.

Das wäre ein "hybrid" Setup mit dem du maximal flexibel unterwegs bist und ziemlich einfachen Recall herstellen kannst.
An eine Patchbay habe ich auch schon gedacht, nur viel mir der Begriff nicht ein,
Danke für den Tipp.
Auf meiner Suche bin ich über die Palmer PRMLS Line Splitbox 4 Kanal gestolpert und dachte die wäre eventuell hilfreich bei dem routen von Hardware, zwecks Klangbearbeitung vor und nach der DAW, damit ich nicht dauernd umstecken muss.
 
-Falls möglich, was bräuchte ich noch an Hardware um sowas zu realisieren?
Ich sehe da zwei Vorgehensweisen:
1. Nicht-destruktives Aufnahmen (ohne Equalizer und Kompression) und anschließend wird die digitalisierte Aufnahme durch die analoge Hardware gespielt und geht zurück ins Audio-Interface.
Hierzu brauchst du ein Interface mit mindestens 6 Line Inputs (2 × für den Akai S950 Sampler, 2 × für den Behringer RD8 und 2 × für deine analogen Effekte). Und mindestens 4 Line Ausgängen (2× für die Abhörmonitore und 2× für die Effekt Schleife. Ob man in FL Studio externe Effekte einbinden kann, wie Inserts kann ich dir nicht sagen. Wahrscheinlich schon. In Cubase ist es möglich.
Du schickst deine aufgenommene Spur durch: Audio-Interface Ausgänge 3/4 auf -> Analog Equalizer -> Analog Compressor -> Audio-Interface Eingänge 3/4 und nimmst das bearbeitete Signal auf.

2. Irreversibele Aufnahme:
Du kaufst dir zusätzlich Mischpult mit mindestens 4 Line Eingängen für den Sampler und 808 Drumsynthesizer und Insert Anschlüssen für die analogen Effekte:
Mischpult Insert Out -> Analog Equalizer -> Analog Compressor -> Mischpult Insert In.

Der Main Ausgang vom Mischpult geht auf die Eingänge 1/2 vom Audio-Interface.
Mit diesem Aufbau nimmst du das bearbeitete Signal irreversibel auf. Ich persönlich würde diese Methode bevorzugen.

-Macht das überhaupt Sinn, oder wäre es komplett unsinnig diesen Weg zu gehen?
Macht Sinn. Es ist eine etwas handwerkliche Arbeitsweise. Ich nehme an, du willst in der Art arbeiten wie 90er Jahre HipHop-Produzenten kombiniert mit neuer Technik? Warum nicht? Die rein digitale Arbeitsweise hast du trotzdem zusätzlich da.
 
wenn es etwas gibt das definitiv mehr wärme und rundung in den Bassbereich bringt bin ich sehr aufgeschlossen und bereit in die Geldbörse zu greifen.
Vielleicht den 30€ Kopfhörer upgraden? :schulterzuck:

Woher willst Du sonst wissen, was der SSL eigentlich macht?
 
Wenn ich mir die Demos vom SSL Fusion anhöre geht das schon in die Richtung die ich mag, nur leider haben die Tracks in den Demos nicht den selben Lowend Charakter den ich gerne höre.
Den LoFi Charakter bekommst du mit entsprechenden Plugins hin. Hochwertige analoge Effekte sind nicht verkehrt aber sie allein machen noch nicht den Sound aus. Es kommt auch stark auf das Audiomaterial an, welches du verwendest und vor allem kommt es auf die Kreativeffekte an: Verzerrung (allgemein), Tape oder Tube Saturation, Resampling, Bitcrushing, alles was irgendwie zerrt, leiert oder rauscht.
Meine Empfehlung: Reels von Audio Thing, Vinly von Izotope (gratis), für diverse Verzerrungen und digitale LoFi Effekte wie Bitcrush, Resampling und Artefakte reichen meiner Meinung nach die Stock Plugins vollkommen aus.

Vielleicht investiere ich auch nur zu wenig Zeit und probiere zu wenig aus aber wenn es etwas gibt das definitiv mehr wärme und rundung in den Bassbereich bringt bin ich sehr aufgeschlossen und bereit in die Geldbörse zu greifen.
Also geht es dir mehr um dem Sound und nicht vordergründig um Spaß an Hardware
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bisher immer mit 30€ Headphones gemischt und die Samples inklusive 808 Sounds aus dem Netz gezogen. Die Endergebnisse hab ich mir dann in verschiedenen Autos angehört und bei den Professionell aufgenommenen Referenztracks aus den 90er Jahren ist mir aufgefallen, das die neben einer viel größeren Klanglichen Bandbreite auch viel mehr glue haben.
Das liegt aber nicht an der HW, sondern daran, dass man in den 90ern nur Leute ins Studio gelassen hat, die Meister ihres Faches waren.
 
Also geht es dir mehr um dem Sound und nicht vordergründig um Spaß an Hardware
Erstmal großes Danke für all eure Tipps!
Vom Gefühl her sagt mir die irreversibele Aufnahme zu weil, ich lieber mit Hardware arbeiten möchte.
Ich hoffe nur das ich mir keinen astronomisch teuren a/d Wandler kaufen muss um zu einigermaßen Professionell klingenden Ergebnissen zu kommen.
Denke dabei an das was muffy bezüglich des "Rattenschwanzes" geschrieben hat.
 
S
Den LoFi Charakter bekommst du mit entsprechenden Plugins hin. Hochwertige analoge Effekte sind nicht verkehrt aber sie allein machen noch nicht den Sound aus. Es kommt auch stark auf das Audiomaterial an, welches du verwendest und vor allem kommt es auf die Kreativeffekte an: Verzerrung (allgemein), Tape oder Tube Saturation, Resampling, Bitcrushing, alles was irgendwie zerrt, leiert oder rauscht.
Meine Empfehlung: Reels von Audio Thing, Vinly von Izotope (gratis), für diverse Verzerrungen und digitale LoFi Effekte wie Bitcrush, Resampling und Artefakte reichen meiner Meinung nach die Stock Plugins vollkommen aus.
Sorry,
ich meinte mit Lowend die unteren Frequenzbereiche. LoFi ist ja momentan bei chilligen HipHop Tracks sehr in Mode. Ich denke bei LoFi eher an so Stücke wie z.B von Ice-T - Mind Over Matter, was für meinen Geschmack eine große Energie in sich trägt.
 
Vielleicht den 30€ Kopfhörer upgraden? :schulterzuck:
Das auf jedenfall.. ich hatte mal einen Sennheiser HD 280 Pro zum Probehören und das waren schon Welten die sich da aufgetan haben. Ich würd gern auch nochmal den Beyerdynamic DT 1990 Pro ausprobieren.
 
Ich hoffe nur das ich mir keinen astronomisch teuren a/d Wandler kaufen muss um zu einigermaßen Professionell klingenden Ergebnissen zu kommen.

Professionell klingende Eregebnisse bekommt man v.a. dadurch, dass man das kann, was man tut und es sich nicht in Form von HW dazukauft.
 
Professionell klingende Eregebnisse bekommt man v.a. dadurch, dass man das kann, was man tut und es sich nicht in Form von HW dazukauft.
Das erinnert mich an die Zeit als ich mir den Akai Remix 16 vom Konfirmationsgeld (Ja ich habe es nur wegen dem Geld gemacht) gekauft habe. Die Bedienungsanleitung komplett auf English und ich hatte von absolut nichts eine Ahnung. Ich musste alles durch herumprobieren rausfinden.
Ich finde keinen wirklichen Anreiz daran mit der Maus an virtuellen Reglern rumzudrehen, weil ich weiß das 70% der Musik die ich höre nicht auf so eine Art entstanden ist.
Das einzige Genre bei dem ich bisher gute Ergebnisse mit digitaler Software erzielt habe, war Progressiver Goatrance. Aber da bin ich ebenfalls wie beim Hip Hop nicht mehr Zeitgemäß. Freue mich wie ein Kind wenn ich auf einem Festival bin und mal einer einen Track spielt der 10 Jahre oder älter ist.
Ich bin mittlerweile aus der Kirche ausgetreten 🤫
 
Lass mal 1 Beispiel hören. :)
Ice- T - Mind Over Matter
Big June - Dat Krazy Ni**a (Intro)
N.O.T.S - Cascet Drop (Gibt es leider nur in sehr schlechter Qualität auf Youtube aber in meinem Auto funzt es, ich glaube das wurde vom Tape digitalisiert, das CD Album kostet Mint 1000$ bei Discogs)
 
Das liegt aber nicht an der HW, sondern daran, dass man in den 90ern nur Leute ins Studio gelassen hat, die Meister ihres Faches waren.

Professionell klingende Eregebnisse bekommt man v.a. dadurch, dass man das kann, was man tut und es sich nicht in Form von HW dazukauft.
Die Profis haben auch irgendwann als Nicht-Profis angefangen.
An irgendeiner Hardware muss er irgendwann anfangen, wenn er sich für diese Arbeitsweise entschieden hat.
ich meinte mit Lowend die unteren Frequenzbereiche
Ja verstehe.

Vom Gefühl her sagt mir die irreversibele Aufnahme zu weil, ich lieber mit Hardware arbeiten möchte.
Ich hoffe nur das ich mir keinen astronomisch teuren a/d Wandler kaufen muss um zu einigermaßen Professionell klingenden Ergebnissen zu kommen.
Denke dabei an das was muffy bezüglich des "Rattenschwanzes" geschrieben hat.
Macht schon Sinn sich nach und nach etwas hochwertigeres Equipment zu kaufen, wenn schon teure Effekte dabei sind. Man steckt auch kein Edel Interface in 30 Euro Lautsprecher rein. Die Audio Interfaces sind glaube ich mittlerweile alle ziemlich gut was den Sound angeht. Also ich höre keinen Unterschied zwischen RME, Focusrite oder sonst was. Vielleicht sind da überall die selben oder ähnliche Wandler verbaut. Mit RME habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Die Verarbeitung ist hochwertig, gute Treiber und eine flexible Routing/ Mixer Software.
Was Hardware Synthesizer angeht, bevorzuge ich auch die irreversibele Arbeitsweise. Ich habe zwei Synthies an einem Mischpult, der über Insert mit einem externen Effektgerät versorgt wird. Das ist eine kleine Abwechslung zum ewigen VST klicken.
 
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