vocal-hall

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Wittimaan

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hi, ich hab ne frage zu vocal-[g=108]hall[/g]

wenn ich mir professionelle Produktionen anhöre klingen die Vocals meist extrem weit vorne, haben aber trotzdem einen wunderschönen, manchmal auch langen hallraum im hintergrund

wenn ich das versuche wandert die stimme automatisch in den hintergrund, auch wenn ich mit predelay und mix-level herumspiele......
was kann man da machen.....oder ist das nur eine genaue einstellungssache von predelay und mix-level?

grüsse witti
 
:) an dieser frage bin auch ich sehr interessiert! diese "larger than life" vocals wollen bei mir auch nicht so richtig hinhauen :( :roll:
 
ist vielleicht nich das non plus ultra, aber ich habs bis jetzt autodidaktisch so gemacht:

[g=108]hall[/g] auf den gesang, dann nen kompressor drauf und abschliessend mit nem eq die höhen und mitten leicht angehoben.
 
von beidem oder nur vom [g=108]hall[/g] bzw gesang?
 
ich bearbeite abschliessend das audiosignal mit nem eq, dh, [g=108]hall[/g] und kompressor sind drauf beim eq-ing.

durch den kompressor und den eq kommt das audiosignal gut nach vorne, du kannst übrigens noch nen magneto benutzen, der ist bei cubase dabei und ist nich schlecht, sparsam eingesetzt... :)
 
Grüße.


auch [g=108]hall[/g] wird bei professionellen produktionen oft behandelt wie ein instrumentensignal. soll heißen: es wird eqt und eingebettet, sodass auch der [g=108]hall[/g] seinen teil des spektrums für sich hat. damit ist er hörbar, verschluckt aber nichts sonst.

dass die stimme so im vordergrund steht hängt auch mit einem gezielten, dezenten voice-over-effekt zusammen.


Der Gruß

Griffin
 
was für einen voice over effekt?
präzisieren bitte!
 
danke für den Eq-Tipp, werd ich mal ausprobieren :)

meinst du mit voice-over gesang mehrfach aufnehmen und pannen?
 
mit voice-over meine ich einen ducking effekt. der gesang "duckt" das playback, das playback wird also immer dann leiser, wenn der gesang auftritt. dezent eingesetzt (was natürlich entsprechend etwas erfahrung oder aber trial and error voraussetzt) kommt im mastering durch summenkompression der effekt nochmal stärker durch.
 
Der Voice over effekt wird mittem noise gate (mit sidechain eingang) gebaut.
Richtig eingestellt, wird das instrumental immer etwas leiser (so um 1-3 db sind annehmbare werte) sobald die stimme einsetzt.


So ein ähnliches prinzip gibts auch beim radio mit hilfe eines compressors...das nennt sich dann auch ducking.
Ich benutzt das oft für base-drum und base-line.
Jedesmal, wenn dein kick kommt, wird die base-line automatisch leiser.
So kommts nicht zu übersteuerung und es klingt transparent
 
wenn ich mir professionelle Produktionen anhöre klingen die Vocals meist extrem weit vorne, haben aber trotzdem einen wunderschönen, manchmal auch langen hallraum im hintergrund

altes, langes thema. ich versuche, mich kurz zu fassen:D

vorab: solche produktionen werden in der regel von leuten abgemischt / recorded, die das seit jahren und jahrzehnten machen und einen großteil ihres lebens nur damit verbringen / verbrachten -----> übungs- und erfahrungsfaktor.

ein paar tips von meiner stelle (wobei ich alles andere als ein profi bin):

- doppel, dreifachen, vierfachen, fünffachen, sechsfachen, usw......hört man sich z.b. so manchen xavier naidoo an, merkt man bei genauem hinhören, dass da sehr viel gedoppelt wird und verschiedene stimmen im panorama verteilt werden ---> stimme wird dicker und zugleich "breiter".

- man kann vocals auch nach vorne holen, indem man andere instrumente "weiter nach hinten mischt".

- stichwort "automation". je mehr ich mir professionelle produktionen anhöre, desto mehr merke ich, wie faul ich bin. mir kommts so vor, als würde bei aktuellen pop-produktionen mehr automatisiert werden als sonstwas:D so auch der [g=108]hall[/g] .....die kleinen details, die machens aus (unglaublich zeitintensiv)
 
kleine korrektur zum kardinal, weil ich so ein klugscheißer bin:

für gewöhnlich spricht man bei der arbeit mit einem kompressor vom voice-over-effekt oder auch voice-over-compression. erzielt man einen ähnlichen effekt mit einem speziellen gate, so lässt sich dieses gate zumeist mit einem schalter auf duck umschalten. ;)
 
Okay.

Habs selbst auch noch nie bei vocals benutzt...bisher nur bei kick und base-drum.
Aber hab ma irgendwann davon gelesen...
Muss es vielleicht auch ma ausprobieren bei vocals.
 
das mit dem doppeln hab ich schon probiert, bringt wirklich einiges, man muss halt höllisch aufpassen das sie nicht zu laut sind, wenn ich dann den [g=108]hall[/g] drauftu kommt mir der oft vor wie ein fremdkörper - künstlich eben

bei profi-sachen verschmilzt das irgendwie mit der stimmt und unterstützt diese :(
 
Hi Witti,


Ein paar ganz einfache und übersichtliche Tips:
1.) [g=108]Hall[/g] ist kein Hexenwerk. Such dir zuerst einen der passt. Wenn du den hast, such weiter: so einfach geht das nämlich nicht. Nimm nicht dein Preset vom letzten Song oder deinen Lieblingshall, der immer geht. Such weiter.
2.) Gut mischen! Stimme und [g=108]Hall[/g] brauchen ihren Platz. Zuerst die Stimme, danach richtet sich der Rest und dann kommt erst der [g=108]Hall[/g]. [g=108]Hall[/g] sollte mit dem EQ bearbeitet werden. Brauchst du Hallanteile unter 80 Hz? Ich auch nicht, also raus damit. Scheppern die Höhen? Runter damit.
3.) Denkst du richtig herum? Ein großer Sänger in einer riesigen Halle kann aussehen und sich anhören wie ein Zwerg. Ein mittelgroßer in einer Kammer kann sich groß anhören. Unbedingt mal so herum probieren. Wenn es nichts bringt dann nimm meinetwegen endlich die Platte ;-)
4.) Automatisiere bis der Arzt kommt. Der Ben hat recht (damit und mit dieser Erfahrungskiste). Beim letzten Song hatte ich über 200 automatisierte Parameter – und das war ein Layout für meinen Schwipp-Schwager. In echt ist das viel brutaler. Glaubst du nicht? Auf welcher Silbe von „TakeMeHomeCountryRoads“ willst du den [g=108]Hall[/g] haben? Beim ersten T? Ist dir klar, wo im Wort der dir auch mit PreDelay den Mix zumüllt? Genau: ab dem zweiten Buchstaben ist Suppe!
Lass den Send unten und schubs ihn gegen Ende hoch. Ja, das macht Arbeit! Überrascht?
5.) Was auch immer du über „ducking“ gelesen hast und wie auch immer das angeblich gehen soll: lass es – es sei denn du sitzt bei einem Radiosender. Beim Musik mischen gilt es zu recht als Kardinalfehler, wenn ein Element das gesamte Playback runterdrückt. [g=118]Bass[/g] und Bassdrum okay, aber die Stimme? Echt jetzt? Das ist zuletzt 1972 bei einem Bierfest im Odenwald passiert und der Mann am Mischpult musste anschließend nach Oberfranken ziehen. Wenn kein Platz für die Stimme da ist, schaff ihn mit dem EQ oder pass die Lautstärken an. Eine gute Band kontrolliert sowieso ihre [g=4]Dynamik[/g] in Strophe und Refrain. Aber auch eine schlechte Kapelle will nicht im [g=359]Threshold[/g] eines VOX-gesteuerten Comps absaufen ...
6.) Alles doppeln? 4 mal, 6 mal? Hm, wie sag ich’s diplomatisch?
Also ich persönlich wünsche mir, so mancher jugendliche Vorstadtgitarrist würde die Zeit, die er opfert, um jeden Schrott 6-mal einzuspielen, stattdessen lieber in Üben investieren. Das würde der Welt eine Menge unnützen musikalischen Ballast ersparen. Aber was weiß ich denn – außerdem geht es hier um singen. Also sing ruhig öfter, aber sei gewarnt: wenn eine hässliche Freundin ihre hässliche Schwester und ihre hässliche Cousine und ihre hässliche Nichte mitbringt wird das nicht zwangsläufig ein hübscher Abend. Also such dir lieber EINE gut aussehende. Den hässlichen einen Hallschleier überzuwerfen macht die Sache nur im Leben erträglicher. Im Mix wird es dann widerlich ...
7.) Mach mal einen Blitzbesuch bei deinem örtlichen Musikalienhändler und schreib dir die Preise für Hallgeräte (EMT, Lex 960 etc.) auf. Das wird lange dauern, also bring Geduld und Zeit mit. Nein: das sind nicht die Serienummern, soviel kosten so Geräte wirklich. Vielleicht relativiert sich dein Anspruch an Professionalität jetzt ein bisschen. Es spielt schon eine klitze-kleine Rolle, ob du als Homerecorder eine EMT hast oder nicht (Ja, die UAD ist gut, Altiverb ist toll yaddyaddyadda ...)


Frank
 
immer und immer wieder: danke, frank! gelacht und gelernt ;)
 
Danke, gern geschehen. Ist mir immer wieder eine Freude-de-de-de-de-delay geht übrigens manchmal besser ...



Frank
 
Hahaha...sehr schön Frank

Aber der Voice-Over-Effekt wird trotzdem noch benutzt
Whitney Houston's Produzenten benutzen den z.b. gerne mal

Bei einem "ducking" von ca 1-2 db is das so ein geringer unterschied...den hört das ohr eigentilch fast nicht.
Aber ich mag das auch nicht bei Vocals...deshalb hab ichs nie benutzt.
Find das irgendwie komisch.
Auch bei base-drum und [g=118]bass[/g] benutzt ich das nicht wirklich oft.
Versuch lieber mittem EQ platz für das jeweilige Instrument zu schaffen.

K.B.
 
Hahaha...sehr schön Frank
Nochmal danke.
Was‘n hier los? Seit wann wird man hier nicht mehr beschimpft wenn man waghalsige Sachen schreibt ;-)
(Aaah: Vorweihnachtszeit auf HR.de)

Whitney Houston's Produzenten benutzen den z.b. gerne mal
Gutes Beispiel: Nö. Da wurden Busse automatisiert. Z.B. die „lustige Eins“ (weiß den verdammten deutschen Namen nicht). Die Stimme duckt da nix, das machen Assis ;-) Ist eine relativ typische Westlake-Arbeitweise und die Schmerzensschreie von den armen Schweinen können einem beim Nickerchen in der Lounge tierisch auf die Nerven gehen ... Das ist überhaupt der einzige Grund, warum der Italiener an der Ecke dritte Straße/Santa Monica Blvd so gut geht ;-)

Wer immer so etwas schreibt, glaubt das es automatisch geht, weil man nix sieht. Die ohnmächtigen Assis werden nämlich rausgeräumt wenn Besuch kommt oder wenn‘s weiter geht. Ein oder zweimal gab es allerdings von den Drums geduckte Streicher ... vielleicht zählt das mit ...

Frank
 
BaSSdrum mit zwei S. Auch wenn man sowas als Deutscher vielleicht nicht gerne sieht, an dieser Stelle ist das doppelte S einfach die einzig richtige Wahl. Politisch zwar komplett unkorrekt aber wir machen ja auch Musik...

Zum Thema: Was ist für Dich professionell? Welche Ansprüche hast du? Wenn es 1:1 wie bei den Profis klingen soll, dann üb mit deinen Möglichkeiten und spar jeden Cent den du zuviel hast. In 20-30 Jahren wirst du (wenns gut läuft) genügend Geld und Erfahrung haben um genau so zu klingen wie die Profis...

Wenn es etwas weniger sein darf, dann kannst du dir die Tipps hier mal zu Gemüte führen, ebenos ist "Effekte & Dynamics" von T.Sandmann eine empfehlenswerte Lektüre, hat mich sehr viel weiter gebracht...
 

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