verzerrung/sättigung/andicken

  • Ersteller electrisizer
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Hier mögen doch einige die Klanghelmsachen. Habe gerade bemerkt, dass es ein Free-Sättigungsplugin gibt seit kurzem:
http://klanghelm.com/IVGI.html
Und ein ausführlicheres ist in der Mache..

Mein persönlicher Geheimtipp ist nach wie vor der hier (etwas schwierig zu matchen, aber der Sound ist genau mein Ding beim Spuren/Bus durchbruzzeln):
TC02_hires_1.jpg

Stark zu hören in meinem neusten Werk "someone" auf YT.
 
Also der Klanghelm DC8C gefällt mir sehr gut, auch wenn Akai31 das Sättigungsverhalten hier kritisiert. Naja, meine Hardware klingt immer noch edler und schöner, aber auf ner Subspur, wo's nicht grad der Gesang ist....
 
Stark zu hören in meinem neusten Werk "someone" auf YT.

Sehr schöne entspannte Nummer mit starkem Sound - gefällt mir ausgesprochen gut!
smil451c71f7edf7c.gif
 
Mich juckt das Thema nicht.

Aber 'nen Grammy generell als Gradmesser für Qualität zu machen, halte ich für etwas gewagt

ist er nicht, aber ein gradmesser für relevants bzw. resonanz.

wenn etwas die leute nicht berührt (in welcher form auch immer), wirds auch nicht einen grammy kriegen.

es gibt immer wieder alben, welche vorreiter waren für eine ästhetik. diese haben auch meistens sehr unterschiedliche reaktionen ausgelöst. vieles wurde als unausstehlich bewertet. die ersten alben mit verzerrten gitarren gehören dazu, sidechaining ist so eine sache, autotune, stark versetztes timing, massive sättigung als stilelement, tiefe wobbelbässe usw.
die audiopolizei ist zumeist schockiert und entsetz, ein paar jahre später gehörts zum vokabular und erweitert die möglichkeiten.
 
die audiopolizei ist zumeist schockiert und entsetz, ein paar jahre später gehörts zum vokabular und erweitert die möglichkeiten.

Das war bei Bachs Zeiten auch nicht anders. Gerade das Nicht-Einhalten des traditionellen Tonsatzes und die kunstvollle Weiterführung hat ihn so unsterblich gemacht. Die chromatische Fantasie und Fuge galt als Teufelswerk. Er hätte fast mit der Kirche Ärger bekommen....

Ob man dann grauselige Produktionen, die so gel. durch den Äther flimmern, deswegen gut finden muss, ist natürlich die andere Frage.
 
die audiopolizei ist zumeist schockiert und entsetz, ein paar jahre später gehörts zum vokabular und erweitert die möglichkeiten.

Richtig! Hab' ja auch immer wieder Probleme mit den puristischen Ansätzen, die man z.B. auch häufig hier im Forum antrifft. Wenn man sich nach reinen Lehren richten würde, dann gäbe es vielerorts in der Musik & Musikproduktion absoluten Stillstand.


es gibt immer wieder alben, welche vorreiter waren für eine ästhetik. diese haben auch meistens sehr unterschiedliche reaktionen ausgelöst. vieles wurde als unausstehlich bewertet. die ersten alben mit verzerrten gitarren gehören dazu, sidechaining ist so eine sache, autotune, stark versetztes timing, massive sättigung als stilelement, tiefe wobbelbässe usw.

Auch richtig! Aber das sind nicht die (also die Vorreiter), die bei den Grammys abräumen. Das, was dort abräumt, ist schon Mainstream.
 
Ich finde es geil, wenn es in der Musik immer wieder neue Farbtupfer gibt.
Viele Leute bleiben recht schnell bei dem hängen, was sie schon kennen, und wollen dann von Neuerungen bzw. Veränderungen nix mehr wissen. Das ist langweilig.
 
Ob man dann grauselige Produktionen, die so gel. durch den Äther flimmern, deswegen gut finden muss, ist natürlich die andere Frage.

klar, nur gibts da keinen absoluten gradmesser.
für mich z.b. sind synthetische becken, die auf hochgepassten oszillatorclustern basieren (tr 808) ein graus, die verwirren mein ohr und ermüden es extrem - ich scheine aber eine ausnahme zu sein, sonst hätten sie sich nicht so sehr verbreitet.
als d'angelo auf voodoo die elemente brutal früh und spät setzte, hat mich das auch sehr verwirrt, nach einiger zeit hat es bei mir aber "click" gemacht und heute klingts für mich ganz normal.
nicht alles, was gut/schlecht taxiert wird, ist "absolut", vieles ist konditionierung.
 
Auch richtig! Aber das sind nicht die (also die Vorreiter), die bei den Grammys abräumen. Das, was dort abräumt, ist schon Mainstream.

auch das ist ein vorurteil.

manche grammynominierte alben sind durchaus aussergewöhnlich, "raising sand" von plant/krauss z.b. hat auch eine sehr bemerkenswerte audiotextur und einen grammy gewonnen.
 
Aber das sind nicht die (also die Vorreiter), die bei den Grammys abräumen. Das, was dort abräumt, ist schon Mainstream.

So manch einer schafft aber mit seinem Sound den Sprung aus der Bedeutungslosigkeit in den Mainstream. Nicht alle Mainstream-Künstler sind zusammengebastelte Kasperle.
 
Ich hab mir gestern auch mal das erste Lied des Brothers-Albums angehört.
Den Anfang mit den Gitarren find ich absolut geil von der Verzerrung.So muss dat. :)
Als dann aber der Gesang einsetzte fand ich es doch etwas too much.
Ich hab mich im Pluginbereich auch die letzte Zeit mal mit Sättigungsplugins beschäftigt und hab da auch nix zufriedenstellendes finden können.Gerade bei den Höhen wo es mir auch u.a. drauf ankommt, klingt es oft nur noch nach weissen Rauschen.Vielleicht übertreibt man es auch immer etwas damit oder erwartet zuviel.So ein richtiger Aha-Effekt hat sich aber bei mir leider nicht eingestellt.
Ist ähnlich wie bei Distortion oder Fuzz-Effekten von Gitarrensims.
Waves GTR,Guitar Rig etc. klingt mir alles zu steril.
Bei Ampltube 3 war ich doch überrascht.Da sind einige gute Sachen dabei.Gerade diese Fuzzpedale klingen schon cool.
Bin bei Gitarren aber auch gerade mit meinen alten Bodentretern aus den 80ern am experimentieren.
Dat klingt schon anders und in "meinen Ohren" auch etwas besser, obwohl ich einfach auch nur ein miserabler Gitarrist bin. :)
 
So manch einer schafft aber mit seinem Sound den Sprung aus der Bedeutungslosigkeit in den Mainstream. Nicht alle Mainstream-Künstler sind zusammengebastelte Kasperle.

Ja, nee, das behaupte ich ja nicht.

Aber Entwicklungen in Musik & Musikproduktionen setzen früher ein. Erst, wenn sich da die Hörgewohnheiten verändern und eine größere Masse von Hörern das gut findet, was sie da hört, und dementsprechend das Produkt gekauft wird - dann ist es grammyreif.


auch das ist ein vorurteil.

manches grammynominiertes album ist durchaus aussergewöhnlich, "raising sand" von plant/krauss hat auch eine sehr bemerkenswerte audiotextur und damit einen grammy gewonnen.

Na, nicht gleich mit der Vorurteilskeule hauen. Kenne das Album nicht, aber ich glaube es Dir. Aber auch hier gilt das, was ich schrieb:

Das Album wurde 2007 released.
112 000 verkaufte Einheiten in der ersten Woche.
Platz 2 in den amerikanischen Charts. Platinstatus auch in UK.

2009 dann der Grammy.
Wäre das Album nicht kommerziell so erfolgreich gewesen, dann wäre da auch kein Grammy (gab es ja auch sicherheitshalber 2009, nicht 2008) bei rumgesprungen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Raising_Sand
 
Jetzt würde mich mal eines interessieren.
Kennt von euch noch jemand das Plug-In "Magneto"?
Das war ja so ziemlich der Startschuss für Sättigungsplugins.
Falls ihr das noch kennt, wie klingt das im Vergleich zu den heutigen Tools?
Ich war damals hin und weg, die Kritiken auch, obwohl man bei dezenten Einstellungen eigentlich keinen echten Unterschied hörte.
Aber wie klingt es im Vergleich zu heute?
 
es gibt immer wieder alben, welche vorreiter waren für eine ästhetik. diese haben auch meistens sehr unterschiedliche reaktionen ausgelöst. vieles wurde als unausstehlich bewertet. die ersten alben mit verzerrten gitarren gehören dazu, sidechaining ist so eine sache, autotune, stark versetztes timing, massive sättigung als stilelement, tiefe wobbelbässe usw.
die audiopolizei ist zumeist schockiert und entsetz, ein paar jahre später gehörts zum vokabular und erweitert die möglichkeiten.
Ist es nicht eher genau umgekehrt?
Wenn so ein Effekt das erste Mal gewinnbringend eingesetzt wird, beschwert sich doch keiner.
Nervig wird's erst, wenn plötzlich jeder Furz meint, Autotune und Wobblebässe benutzen zu müssen.
 
Mit dem Grammy bin ich eigentlich bei Ken.
War bei dem Adele-Album ja glaub ich auch so.
Und Skrillex war zu der Zeit ja auch ein Shooting-Star und so ganz unbekannt auch nicht.
Ich denk mal da passiert noch ne Menge hinter den Kulissen, was man gar nicht so mitbekommt.
Ohne den Leuten etwas unterstellen zu wollen, aber so ein bischen schielt die "Jury" schon auf den "Hype" der entstehen könnte oder schon im Gange ist und Schlagzeilen macht und da geht es vielleicht nicht immer um neue Innovationen oder "mutigen" Sound.
Beim Echo oder Oscar ist es, denk ich, nicht viel anders. :)
 
Kennt von euch noch jemand das Plug-In "Magneto"?

Oh ja, das habe ich früher geliebt! Damals wusste ich noch nicht mal, was Sättigung ist und habe es einfach intuitiv verwendet.
Schätze aber, dass es mit heutigen Standards nicht mehr mithalten kann...seit es nicht mehr fixer Bestandteil von Cubase ist, habe ichs auch nicht mehr benutzt und das ist schon ein Weilchen..seit Cubase4 oder so..?
 
Schätze aber, dass es mit heutigen Standards nicht mehr mithalten kann...seit es nicht mehr fixer Bestandteil von Cubase ist, habe ichs auch nicht mehr benutzt und das ist schon ein Weilchen..seit Cubase4 oder so..?

Würde mich auch wiundern (kenne Magneto nicht). Aber bei den frühen VSTs hat man natürlich noch 'nen größeren Geschiss gemacht als heute, ganz einfach, weil es noch digitale "Pioniertools" waren. Ich wüsste nicht, dass es irgendeinen Effekt ect. gäbe, der sich in der musiktechnologischen Evolution grundlegend verschlechtert hätte. Und so ist es - vielleicht auch gerade - in der Welt der VSTs. Die neuen Effekte sind ja auch zugeschnitten auf leistungsfähigere Rechner z.B. Da steckt ja schon ein ganz anderes Potential in der verfügbaren Hardware als zu Zeiten des Magnetos.
 
ich will niemandem seinen persoenlichen musikgeschmack oder seine verehrung seiner helden in abrede stellen; aber das album hat weder etwas mit dem o.g. punkt noch mit dem urspruenglich thema "gut klingende saettigung zu tun..."

schön, das wir nun endlich eine absolute aussage haben, so kann ich beruhigt in die ferien im wissen es zu wissen.
 

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