verzerrung/sättigung/andicken

  • Ersteller electrisizer
  • Erstellt am
hat für mich nix zu tun mit dem sound alter soul, blues, jazz oder rocknroll scheiben.
soll es auch nicht & das war mE auch nicht das ziel dieser scheibe.
 
black keys - schrecklicher sound, wirkt auf mich total aufgesetzt. Voll pseudo, könnte man auch sagen. hat für mich auch nix zu tun mit dem sound alter soul, blues, jazz oder rocknroll scheiben. Da ists für mich auch ziemlich egal ob ITB o. OTB...
Ich hab früher viel wirklich under-under-underground-zeugs gehört. DAS hat gezerrt, aber wenigstens authentisch.

aber wir sind schon wieder reichlich OT und kriegen gleich Ärger von DaVogi... ;)


Danke, dass Du's geschrieben hast, dann muss ich es nicht mehr tun. Ich kann mir das Black Keys Album keine 10 Sekunden antun. Eklig künstlich stumpfer Zerrsound.
 
Danke, dass Du's geschrieben hast, dann muss ich es nicht mehr tun. Ich kann mir das Black Keys Album keine 10 Sekunden antun. Eklig künstlich stumpfer Zerrsound.

black keys - schrecklicher sound, wirkt auf mich total aufgesetzt. Voll pseudo, könnte man auch sagen. hat für mich auch nix zu tun mit dem sound alter soul, blues, jazz oder rocknroll scheiben. Da ists für mich auch ziemlich egal ob ITB o. OTB...
Ich hab früher viel wirklich under-under-underground-zeugs gehört. DAS hat gezerrt, aber wenigstens authentisch.

aber wir sind schon wieder reichlich OT und kriegen gleich Ärger von DaVogi...

ich wusste, dass diese antworten kommen!
es gibt eine nette kleine geschichte zu diesem album.

auf einem song ist ein slapback-delay auf allen instrumenten, dass die folge ist von einem versehendlich parallellaufenden pilotmixes, der leicht verschoben war.
fast jeder hätte den pilotmix wieder stumgeschalltet - tchad hat ihn equalisiert und gepegelt - und so hört mans auch auf der platte.

so vorurteilslos hinzuhören, macht tchad zu tchad und wohl alle (ausser vielleicht derek) in diesem forum zu leuten, deren mixes eben keinen grammy gewinnen und vorallem - keine ästhetik definieren.

ich hätte wohl auch das eine oder andere nicht so gemacht beim mischen und meinem mix hätte man nachher auch nicht vorgeworfen, "plastik-pseudo-ecklig-künstlich" zu sein - weil das album mit meinem mix so unbedeutend geworden wäre, dass es heute niemand kennen würde.
 
ich wusste, dass diese antworten kommen!
es gibt eine nette kleine geschichte zu diesem album.

auf einem song ist ein slapback-delay auf allen instrumenten, dass die folge ist von einem versehendlich parallellaufenden pilotmixes, der leicht verschoben war.
fast jeder hätte den pilotmix wieder stumgeschalltet - chad hat ihn equalisiert und gepegelt - und so hört mans auch auf der platte.

so vorurteilslos hinzuhören, macht chad zu chad und wohl alle (ausser vielleicht derek) in diesem forum zu leuten, deren mixes eben keinen grammy gewinnen und vorallem - keine ästhetik definieren.

ich hätte wohl auch das eine oder andere nicht so gemacht beim mischen und meinem mix hätte man nachher auch nicht vorgeworfen, "plastik-pseudo-ecklig-künstlich" zu sein - weil das album mit meinem mix so unbedeutend geworden wäre, dass es heute niemand kennen würde.

Das klassische post-hoc "weil's erfolgreich war ist es gut" Argument. Glaubst Du ernsthaft der Mix hat das Album erfolgreich gemacht? Wenn man die Spuren einem Lord-Alge, Svedien, Clearmountain geschickt hätte zum auf ner SSL mixen wär das nichts geworden? Mit dem Titeltrack vom Hitproducer Danger Mouse, der die Band erst bekannt gemacht hat, gemischt von jemand anders? Mich wundert's eher, dass Leute so wenig auf den Sound achten können, dass sie diese bügelbrettflache-mittig-stumpfklingende Künstlichkeit nicht beim Musikhören stört.


So.
 
Glaubst Du ernsthaft der Mix hat das Album erfolgreich gemacht?

das glaube ich in den seltesten fällen, in diesem fall glaube ich es.

Wenn man die Spuren einem Lord-Alge, Svedien, Clearmountain geschickt hätte zum auf ner SSL mixen wär das nichts geworden?

genau, dann wäre es grauenhaft geworden. black keys mit lord alge? das ist ja wie thaicurry auf sachertorte...

Mich wundert's eher, dass Leute so wenig auf den Sound achten können, dass sie diese bügelbrettflache-mittig-stumpfklingende Künstlichkeit nicht beim Musikhören stört.

du hörst warscheinlich einfach zu gut für diese welt... ;)

ich finde das album über mehrere song hin gehört auch anstrengend, aber im moment des releases hats was bewegt & ist "ins ohr gesprungen".
(die ästhetik ist unterdessen schon etwas outdated)
hier wird sehr häufig aus einer ziemlich eindimensionalen perspektive musik beurteilt, für den "normalen konsumenten" zählt vorallem, ob ihn musik irgendwie bewegt, berührt, etwas hängen bleibt.
diesbez. ist bei dem album verdammt viel besser gemacht worden als es lord-alge etc. wohl für die black keys gemacht hätten... ich stelle mir gerade die black keys mit den standart lord-alge drumsounds und seinen immer gleichen eq/comp-settings vor...
 
ich kenne nur das letzte black keys album (el camino) und finde den sound schon gut. gerade die drums... die verzerrte stimme hingegen - naja ;) über die studiomonis (krisselig, zischelig) ist mir das zu heftig, über die stereoanlage lässt sichs aber gut hören.
bei el camino zumindest wurde mit vintage equipment und vintage methoden recorded. gabs bei SOS einen netten artikel zu... ob einem der "wir machen auf alt" faktor nun gefällt oder aufgesetzt wirkt sei mal dahingestellt. interessant ists imo allemal die old shool recording techniken heute wieder anzuwenden...

wie akai auch angemerkt hat. ich höre die angesprochene sättigung bis hin zur tatsächlichen verzerrung auf ganz vielen scheiben - auch jazz. wirklich hören kann man das wohl nur über studiomonitore. auf platten der 80s/90s nehme ich sowas jedenfalls nicht wahr...

was ich in bezug auf die sättigung von z.b. drums meine: wenn ich ein mik vor ne hihat stelle machts brav "S" "S" "S" - ich möchte aber ein "sch". beim becken ein "wuschschsch" und kein "zisch".

mit ne referenz für so jazzpopdrums ist für mich z.b. das amy winehouse zeug. so richtig rückt ronson nicht raus was da genau gemacht wurde http://www.soundonsound.com/sos/may07/articles/ronson.htm (abschnitt magic of tape) aber interessant finde ich den crossover ansatz von altem tape sound gepaart mit modernen layersounds. das tape für "sch und wusch" und die layers für die knackigkeit...
 
Glaubst Du ernsthaft der Mix hat das Album erfolgreich gemacht?

ohne diesen speziellen sound ist die mucke ja nun auch nicht so außergewöhnlich, als das sie bei der breiten masse nicht hätte ungehört durchrutschen können. gibt bestimmt hunderte andere bands, die ähnlich gut drauf sind und da machts dann schonmal ein wirklich markanter sound, um sie aus der schramm-schramm-derbe-derbe seventies-touch soße rauszuheben.
cla oder ein andere von den top jungs hätte denen sicher auch einen super sound verpaßt. das sie dann so herausgestochen hätten, glaube ich aber nicht.
 
hier wird sehr häufig aus einer ziemlich eindimensionalen perspektive musik beurteilt, für den "normalen konsumenten" zählt vorallem, ob ihn musik irgendwie bewegt, berührt, etwas hängen bleibt.

So mancher hier stört sich auch an Kleinigkeiten (zum Beispiel einer angeblich zu lauten Hihat oder zu wenig Tiefenstaffelung) so sehr, dass ihn der Song nicht mehr berühren kann. Musikkonsumenten hören glücklicherweise Musik ganz anders. Obwohl es schon traurig ist, dass sie oft nicht einmal den Unterschied zwischen MP3 und 24bit würdigen. Aber auch das zeigt, dass es vor allem auf den Song ankommt, der gut sein muss.

Ohne Röhre und Tape hätte Lenny Kravitz auch ganz anders geklungen, allerdings würde ich in seinem Fall auch sagen, dass der Sound bzw. Mix mitverantwortlich für seinen Erfolg war. Damals wollte ja von dem alten Equipment kaum eine Sau was wissen, deshalb stach sein Sound heraus. Heute macht ja jeder mit Röhre und Tape rum.
 
was ich in bezug auf die sättigung von z.b. drums meine: wenn ich ein mik vor ne hihat stelle machts brav "S" "S" "S" - ich möchte aber ein "sch". beim becken ein "wuschschsch" und kein "zisch".

gehts da um selber aufgenommene sachen oder 'fremd'material?

@ black keys -> find ich sau geil. und wenns noch ein bissl mehr sein darf, dead weather :D ... die ganze band würde nicht funktionieren in einem cleanen, nichtpumpigen soundambiente.
 
Die breite Masse interessiert sich gar nicht für den Sound. Das ist ja das Tragische. Ipod oder Tabletlautsprecher oder im Auto, wie viele jüngere Nicht-Musiker kennt ihr, die eine gute Hifi-Anlage haben?

Black Keys hatten den Erfolg weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren (Zufall) und genug Leuten die Musik und Interpreten gefallen.

Auf der anderen Seite halte ich es für sehr plausibel anzunehmen, dass das ganze Iphone-mp3-hören von künstlich klingenden Mischungen auf die Dauer aufgezeichnete Musik insgesamt entwertet hat. Wenn ich Leuten bei mir wirklich gute Mixes auf der aufgebohrten Abhöre vorspiele sitzen sie immer staunend davor...
 
Die breite Masse interessiert sich gar nicht für den Sound. Das ist ja das Tragische. Ipod oder Tabletlautsprecher oder im Auto, wie viele jüngere Nicht-Musiker kennt ihr, die eine gute Hifi-Anlage haben?

ich fände es tragischer, wenn die form (sound) wichtiger wäre als der inhalt (komposition, interpretation)

Black Keys hatten den Erfolg weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren (Zufall) und genug Leuten die Musik und Interpreten gefallen.

wenn man etwas als zufall abtun muss ist es nahezu immer ein untrügliches zeichen dafür, dass einem gewisse informationen fehlen oder man nicht fähig ist, diese richtig zu interpretieren.


cla oder ein andere von den top jungs hätte denen sicher auch einen super sound verpaßt. das sie dann so herausgestochen hätten, glaube ich aber nicht.

smil51.gif
 
Form? Musik ist immer eine Mischung aus Klang und Rhythmus und Melodie/Harmonie. Die Faktoren wirken zusammen, und das Ergebnis leidet, wenn einer in Schieflage steht. "Also Sprach Zarathustra" auf ner Tröte vom Jahrmarkt gespielt hat nicht dieselbe Wirkung, wie ein begnadetes Symphonieorchstra. Studiotechnik ist letzlich eine Erweiterung der klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten.
 
was ich in bezug auf die sättigung von z.b. drums meine: wenn ich ein mik vor ne hihat stelle machts brav "S" "S" "S" - ich möchte aber ein "sch". beim becken ein "wuschschsch" und kein "zisch".

gehts da um selber aufgenommene sachen oder 'fremd'material?

@ black keys -> find ich sau geil. und wenns noch ein bissl mehr sein darf, dead weather :D ... die ganze band würde nicht funktionieren in einem cleanen, nichtpumpigen soundambiente.

ganz aktuell gehts um selbst aufgenommenes. wenn ich spuren bekomme hab ich aber oft das gleiche "problem". klar kann man durch die richtige aufnahmetechnik schon vieles von vornherein optimieren. ich denke aber es gibt kaum noch alben, bei denen die drums nicht gelayert werden.

ich mach das im elektronischen bereich auch bis zum abwinken. meist benötige ich nach dem lyern sogar keinerlei dynamische oder fequenzmäßige korrektur mehr.... bei echt recordeden drums trau ich mich da noch icht ran - aber führt wohl nix dran vorbei :)
 
@livingsounds, ich denke du hängst da zu sehr am technischen blickwinkel fest & sobald dieser blickwinkel nicht auf eine für dich angemessene art & weise gegeben ist, fällt der rest durch. bei musik zählt aber nicht das schwächste glied der kette, weil es für den konsumenten kein schwächstes glied gibt, denn er denkt nicht so, er seziert nicht. du siehst das begnadete symphonieorchstra als erweiterung, als upgrade. warum funktionieren aber sounds wie die von den white stripes? mit einem "klanglichen upgrade" hätten die nichtmehr funkioniert & die message wäre eine ganz andere gewesen. und genau so ist es mit den black keys.

aber hier gehts doch um viel wichtigere dinge als ob die sättigung nun genau so ist wie man es selbst gemacht hätte. hier geht es darum wie & warum entscheidungen getroffen wurden. was ist der unterschied zwischen CLA & chad blake? bei CLA entscheidet der produzent welchen sound er haben will & wenn er den CLA-sound haben will, geht er zu CLA. bei chad blake entscheidet chad blake (vielleicht zusammen mit der band) welchen sound er fürs das material haben möchte. es wird ein sound entwickelt & nicht ein anerkannt funkionierender hergenommen.
(nichts gegen CLA, ich mag seine mixe sehr). auf filmproduzenten bezogen wäre CLA wohl michael bay & chad blake eher tarantino. beide erfolgreich aber in völlig unterschiedlichen universen.
 

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