Verplemperte Zeit???

  • Ersteller Kollege
  • Erstellt am
floppy8 schrieb:
Zweitens fegt ein guter Computerauftritt mit guter Musik jede Liveband mit schlechter Musik weg. Was habe ich davon, wenn da leute uninspiriert vor sich hindudeln oder banale kompositionen ohne Feuer präsentieren? Nach dem dritten Song (spätestens!) langweile ich mich. Wenn keine Seele drin ist, ist es für mich nicht interssant.

Na ja, das trifft aber auch umgekehrt zu.
Was ich sagen will: Lieber Floppy, ich finde Deine "Ausführungen" wirklich sehr gut. Nicht mit allem bin ich einverstanden, eine einheitliche Meinung dazu wird es nie geben, aber im allgemeinen bin ich ja Deiner Meinung.
Wollte ich nur anmerken.

Gruß, Markus
 
markus64 schrieb:
Simon2 schrieb:
Was ist eigentlich ein "Instrument" nach Deiner Definition ?
Gruß,
Simon2.

...Musik wird für mich aber erst dann lebendig, wenn ich weiß, da spielt ein Mensch und kein PC ...

Na, dann wäre aber für Bach (fast) nichts von dem, was wir heute hören (nämlich: CD oder per Verstärker statt eines live-Orchesters) Musik... ;)


Gruß,

Simon2.
 
Klar kann der Computerauftritt auch schlecht sein. Zumal die Hürde höher ist: Die meisten Konzertgänger wollen eher die gewohnte Bandkonstellation sehen und hören, incl. Schlagzeuger etc. Da muss man schon einiges bieten, um das auszugleichen. Wenn man ein bischen zuwenig macht, kann das schnell in die hose gehen. Der Rechner auf der Bühne ist im Moment schon noch ein zweischneidiges Schwert, musste das auch einmal erfahren. Grundätzlich habe ich aber sehr gute Erfahrungen gemacht und auch sehr positive Reaktionen bekommen.

Eine einheitliche Meinung wäre ja langweilig ... :D
 
UND NOCHMAL..... Ist es nicht Sch*%& Egal ob die Musik aus dem Rechner kommt oder damit gemacht wurde oder ob es eine Band ist ? Ist es nicht die HAUPTSACHE das die Musik einen Berührt ? oder genau das Vermittelt was man vermitteln möchte ? Live ist auch so eine Sache... Solange die "Show" stimmt und die Musik rüberkommt ist doch alles andere egal, oder etwa nicht ? Die Leute gehen nicht zum Konzert um NUR Musik zu hören, sondern auch was für´s Auge geboten zu bekommen... Und eine Show kann genauso gut sein von einem "Solo-PC-Künstler", wie auch von einer kompletten Band. Es kommt immer auf das drumherum drauf an und wie man es überzeugend rüberbringt. In diesem Falle sind PC´s wie auch andere Instrumente NUR REINE WERKZEUGE die einen bestimmten Zweck erfüllen... und zwar den das man seine Musik oder Gefühle, Stimmungen, oder wasauchimmer damit Transportiert und dem (zu)Hörer zugänglich macht. PUNKT!!!

So, jetzt bekriegt euch hier nicht, sondern versucht einfach mal euch mit dem Gedanken anzufreunden "Unter Musikschaffenden sollte man sich gegenseitig helfen" "Misgunst, Neid und intoleranz gibt es schon mehr als genug"

In diesem Sinne :eek:
 
Ich stimme mit dem Threadsteller gar nicht ueberein. Ich kann auch kein instrument spielen, von harmonielehre habe ich nicht wirklich eine Ahnung. Und trotzdem mache ich musik - weil ich ein relativ gutes gehoer und die Ausdauer dafuer habe, solange auf meinem masterkey zu probieren, bis ich alle noten treffe. Ich bringe mir quasi das instrument selber bei. Ob sich jemand Produzent, Gitarrist, Blockfloetenspieler, Musiker oder sonst was nennt ist mir nur im Hinblick auf das Ergebnis wichtig. Ich habe auch schon in noch so schlechten Liedern Inspiration fuer mein eigenes Schaffen gefunden. Der wichtigste Punkt ist aber: ich will soweit wie moeglich selbstaendig bleiben. Das kann ich nur am und mit Computer.

Gruss Hilge
 
mir is dabei aufgefallen, das es dir egal ist, ob du sinnlos argumentierst, haupsache provozieren und spaß haben...

also leutchen:
wer sich von einer MASCHINE provozieren und auf die palme bringen läßt, mit dem stimmt was nicht. ihr kennt mich nicht. letztendlich ist das projektion.
ob mich nun gewisse leute im internetzirkus nicht ernst nehmen, ist mir wurst!!

es geht mir absolut nicht darum, daß jemand sagt: 'kollege! recht hast du!!'
ich möchte denkanstöße geben:

die themen, die ich anschneide, scheinen viele zu bewegen, das zeigen die hits. ich möchte hier niemanden überzeugen, sondern daß ihr darüber nachdenkt!!!
manche verstehen es, manche können, oder wollen nicht, aber das thema ist in den köpfen und da tut sich was. verschwendet doch nicht eure gedanken an mich...
 
hier noch 2 beispiele:

herbie hancock genoß eine klassische klavierausbildung. später prägte er maßgeblich den e-jazzfunk, später den electro. er durchbrach grenzen auf der basis von bach!

pablo picasso lernte erst ganz anständig malen und zeichnen. erst danach wendete er sich der abstrakten kunst zu, die wir bis heute kennen. auch er durchbrach grenzen!!

nur wer die grenzen kennt, kann sie auch wirklich überschreiten und etwas nach vorne bringen.




bis dann im guten
euer coolege ;)
 
also leutchen:
wer sich von einer MASCHINE provozieren und auf die palme bringen läßt, mit dem stimmt was nicht.

du vergisst, das nicht eine maschine die threads hier verfasst, sondern menschen. da kann man sich mal ruhig aufregen über die intolerantz und horizontlosigkeit von menschen.

ob mich nun gewisse leute im internetzirkus nicht ernst nehmen, ist mir wurst!!

hey, endlich ma was gemeinsam!

die themen, die ich anschneide, scheinen viele zu bewegen, das zeigen die hits.

*verkneif dir das lessi, verstößt du nur gegen die nettiketen*

ich möchte hier niemanden überzeugen, sondern daß ihr darüber nachdenkt!!!
manche verstehen es, manche können, oder wollen nicht, aber das thema ist in den köpfen und da tut sich was.

worüber soll man nachdenken? das leute die rein pc basiert musik machen deiner meinung nun keine musiker sind, obwohl sie jahrelang musik machen, sich mit programmen, songwriting etc beschäftigt haben, aber kein "ursprüngliches" instrument spielen können? sry, du solltest mal von deinem masterplan runter und dir mal selber gedanken machen über diese schönen themen die menschen so bewegen. :roll:

nur wer die grenzen kennt, kann sie auch wirklich überschreiten und etwas nach vorne bringen.

und leute die sie nicht kennen, können sie genauso überschreiten, wenn nicht sogar besser, da sie sich nicht erst von den angelernten lösen müssen... wo der geist frei ist, gibt es keine grenze. außerdem geht es hier nicht um grenzüberschreitung sondern darum, das es scheiß egal ist wie jemand musik macht, sei es mit seiner klampfe, sei es am pc... beides ist musik, beides gibt töne aus, für beides muss man lernen, üben, schweiß und blut investieren und beides macht spaß, und das ist die hauptsache!

gruß

lessi
 
nanana lessi. wer hockt denn da um 6:15 schon vorm rechner? internetsucht ist eine ernst zu nehmende sache!


in einer sache werden mir alle zustimmen:
jemand hat gute ideen. z.b. für triphop. er baut super beats, hat einen coolen [g=118]bass[/g] gemacht, verrückte sounds und weiß eine gute melodie. das blöde ist: er kennt nur die bluestonleiter und baut daran alles auf. alles andere sind zufällige glückstreffer. soweit ist er ganz zufrieden und denkt sich: 'unterricht? wieso auch? klingt doch gut und anselm von nebenan gratuliert immer.'
dann hat er mal zwei probestunden am instrument und merkt, hey, es gibt ja noch die und die tonleiter und den [g=250]akkord[/g] kann ich ja auch so und so spielen.
das heißt ja nicht, daß ihr dann erzkonservative gitarrenmusik machen müßt, im gegenteil, das erweitert euren musikalischen verstand!

irgendwelche abgefahrenen beats könnt ihr dann immer noch und viel besser machen. eure ideen gehen deshalb nicht verloren, sondern sie werden wachsen.

ich mach dann mittag. :p
 
Kollege schrieb:
in einer sache werden mir alle zustimmen:
Nein.

Kollege schrieb:
jemand hat gute ideen. z.b. für triphop. er baut super beats, hat einen coolen [g=118]bass[/g] gemacht, verrückte sounds und weiß eine gute melodie. das blöde ist: er kennt nur die bluestonleiter und baut daran alles auf. alles andere sind zufällige glückstreffer. soweit ist er ganz zufrieden und denkt sich: 'unterricht? wieso auch? klingt doch gut und anselm von nebenan gratuliert immer.'
dann hat er mal zwei probestunden am instrument und merkt, hey, es gibt ja noch die und die tonleiter und den [g=250]akkord[/g] kann ich ja auch so und so spielen.
das heißt ja nicht, daß ihr dann erzkonservative gitarrenmusik machen müßt, im gegenteil, das erweitert euren musikalischen verstand!
Abgesehen davon, das trip hop auch ohne gitarre wunderbar funktioniert ... Stell dir mal vor, es gibt Musiker, die kommen sogar ohne Unterricht drauf, dass es mehr gibt als 4 Akkorde und die Bluestonleiter. Ich kenne einen Haufen Leute, die Akkorde auf der Gitarre spielen, die sie nicht benennen könnten - das tut ihrer Musik keinen Abbruch. Talent kann man nicht durch Unterricht erzeugen.
Klar kann man dadurch seine Fähigkeiten ausbauen. Ich habe auch gar nix gegen Unterricht. Aber es gibt keinen Königsweg zur "guten Musik" (wie auch immer man die definieren wollte), auch wenn es immer wieder Deppen gibt, die so etwas idiotisches behaupten.

Aber die These, dass man erst konventionelle Instrumente auf konventionelle Art und Weise lernen müsse, um gute Musik machen zu können, ist einfach unhaltbar. Schaden tut es oft nicht, Unterricht zu nehmen und herkömmliche Instrumente zu lernen, allerdings gibt es auch genug Leute, die so lange mit falschen Unterrichtsmethoden z. B. am Klavier gequält wurden, bis sie die Musik leider aufgaben.

Und das wars jetzt von mir... schade das es hier keinen ignore-button für Trolls gibt ;)
 
@ kollega

Hey, ich möchte Kreativität und Talent lernen. Mit welchem Instrument geht das am besten? :D
 
Hey Leute

Was auf diesem Thread so abgeht kommt mir vor wie in einer Bandprobe. Wenn da zur debatte steht, ein geiles Break einzubauen, gibt es auch sofort 2 Lager: Die einen wollen das Break auf die 1, die andern auf die 3. Diese unstimmigkeit artet dann meistens auch gleich in eine Musikalische Grundsatzdiskusion aus. Diese bringt aber nichts! Denn: beide Parteien wollen ja das Break... Trotzdem lasse ich mich in Bandproben zu Grundsatzdiskusionen hinreissen, denn auch diese sind spannend! ;)
Wie auch hier:

Ob ihrs glaubt oder nicht, IN DER MUSIK SIND WIR ALLE GLEICH! (Gewisse ein wenig aroganter und engstirniger, andere nicht (namen zu nennen erübrigt sich...).)
Ich finde es sehr interessant, dass ein so scheinbares Post vom Threadersteller ein so gewaltiges Ausmass annimmt. Dies beweisst mir wieder aufs neue, dass Musiker sehr filigrane und sensible Wesen sind. Und diesbezüglich auch nicht einfach zu handlen(EN) sind.

Ob es sich um eine "Elektonische" oder um eine volkstümliche(beide musikrichtungen sind nicht so die meinen. Ich verstehe sie wahrscheinlich nur nicht.), eine am PC gemachte oder einer mit "echten" Instrumenten gemachte Produktion handelt spielt keine Rolle, denn alle haben den selben Antrieb. Die Leidenschaft. Was sonnst sollte einen Musiker dazu bewegen Stundenlang an einem Song zu arbeiten? Das geld?Nicht wirklich... Denn diese Musik verliert die Glaubwürdigkeit. Wenn ich ein Geheimniss der Musik bereits erfass habe, dann dieses: DIE MUSIK TRÄGT WORTE AN ORTE, AN DIE WORTE ALLEINE NICHT HINKOMMEN. (Bei den Instrumentalsongs sind es an stelle von Worten wahrscheinlich die Emotionen.) Und dieses Phänomen verlangt Herzblut.
Weshalb sich intoleranz unter Musikern entwickelt liegt mir fern. Vielleicht weiss einer von euch Rat. Keine Art der Musik oder der Produktion oder was auch immer, kann nur schlecht sein. Genau so nicht nur gut. Jede Variante weckt etwas in uns, irgendwelche Emotionen sind immer im Spiel. Wieso das so ist bleibt das Geheimniss der Musik, wenn dieses "Geheimniss der Musik" jemand rausgefunden hat, MUSS derjenige mir das erklären. Es würde wahrscheinlich aber unser Hirn sprengen.

Zum eigentlichen:

Was bewegt einen Menschen dazu, bei bestem Wetter zu Hause an seinen Instrumenten zu hocken und Musik zu Machen? Ich weiss es nicht. Aber ist das verplemperte Zeit? Ich denke in dieser Frage sind wir uns einig: Nein.
Aber ist es verplemperte Zeit seine Musik aufnehmen zu wollen und Stundenlang beim Bearbeiten von Takes zu verbringen?
Ich weiss nur, dass ein Songwriter wie ich, irgendeinmal an den Punkt kommt, an dem er seine Songs festhalten will. Da ein professionelles Studio relativ teuer ist, ist Homerecording die Alternative. Wer dann aber nur noch mit dem Mischen beschäftigt ist und sich nicht mehr mit seinem Instrument (ob [g=70]Sequencer[/g] oder Guitarre) abgibt, sperrt seine Gabe ein. Eine Symbiose erscheint mir als sinnvoll. Ich höre beim abhören der Aufnahme, was ich an meiner spielweise verbessern kann. So lerne ich mein Instrument besser zu beherrschen und werde ein besserer "Produzent".
Ist es nun verplemperte Zeit sich anstelle der Sonne dem Elektrosmog auszusetzen?

Gruss
 
floppy8 schrieb:
...Aber es gibt keinen Königsweg zur "guten Musik" ...

Doch:
1. ) Immer weiterentwickeln,
2.) sich immer neu auf die Suche machen - gerade in Bereiche hinein, die man noch nicht kennt/beherrscht,
3.) "Transpiration" (Ausdauer, Arbeit, Disziplin, ....)
:D

Wer das beherzigt, hat zwar keine Garantie zu großer Anerkennung oder Geld oder Frauen, aber er wird das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausholen.

(Seltsamerweise taucht in der Definition gar kein Instrumentenname auf ... komisch, oder ? ;) )


Gruß,

Simon2.
 
nanana lessi. wer hockt denn da um 6:15 schon vorm rechner? internetsucht ist eine ernst zu nehmende sache!

hehe, das sacht mir einer der selber abends um 0.51 noch vorm rechner sitzt :D
schön das du dir sorgen um mich machst, aber die frage lautet nicht schon um 6.15 vorm rechner, sondern noch! als freiberuflicher webdesigner ist man wohl oder übel gezwungen sich ins inet zu begeben und auch mal ne nacht durchzuackern wenn termindruck da ist. der termindruck entsteht übrigens dadurch, das ich bei freier zeiteinteilung lieber sachen mache wie zeit mit meiner freundin zu verbringen, mit meinen hund rausgehen, klettern und 71237 anderen dingen, statt meine soeben erworbene "inet sucht" zu befriedigen :roll:

so genuch ot, back to eigentlich:

und schö das du das thema trip hop anschneidest, das mach ich seit 9 jahren, also genau meine baustelle. hör dir ma sachen von dj shadow, dj krush (den beiden godfathers of triphop) an. keiner der beiden hat auch nur ein funken ahnung all der sachen die du als grundlegend ansiehst. trip hop ist eine sample basierte musikrichtung (was den einsatz von "instrumenten" nicht aussschließt). weißt du wie portishead damals songs gemacht hat? die hatten zwar nen gitarristen, keyboarder und drummer, aber die einzelenen parts wurden im studio für ca. 20 sek von den instrumentalisten gespielt, recorded, auf platte gepresst und von platte das beste "sample" rausgeschnitten und am rechner wurde der song aus diesen parts zusammengebaut. für die songs war im übrigen hauptsächlich der dj verantwortlich, nicht die instrumentalisten, auch wenn sie ideen mit eingebracht haben.

von simon2

Doch:
1. ) Immer weiterentwickeln,
2.) sich immer neu auf die Suche machen - gerade in Bereiche hinein, die man noch nicht kennt/beherrscht,
3.) "Transpiration" (Ausdauer, Arbeit, Disziplin, ....)


Wer das beherzigt, hat zwar keine Garantie zu großer Anerkennung oder Geld oder Frauen, aber er wird das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausholen.

tja, aber wer sagt das das maximum aus seinen möglichkeiten = gute musik ist? wenn man total unmusikalisch ist, überhaupt keine gefühle in die musik reinbringen kann, isses zwecklos sämtliche tonleiter und haste nicht gesehen zu können.

gruß

lessi
 
Lessi-danger schrieb:
...
tja, aber wer sagt das das maximum aus seinen möglichkeiten = gute musik ist? ...


Da Keiner sagen kann, was "gute Musik" ist, halte ich an der These fest, dass es die beste Annäherung ist. ;)
Da Du jemanden postulierst, der "total unmusikalisch ist" (als per Definition zu keiner "guten Musik" fähig), ist es nicht überraschend, dass dieser Jemand "zu keiner guten Musik fähig ist" ... auch nicht, wenn er z.B. noch so viel Geld und Zeit in sein Equipment steckt.

Die Frage ist aber doch: Wie merkt man, zu welcher musiukalischen Qualität man fähig ist ?
Und da ist mE der o.g. Weg schon ein "Königsweg"....


Gruß,

Simon2.
 
Lieber Kollege,

da Du noch einmal Bezug auf einen Beitrag von mir genommen hattest, möchte ich auch noch einmal mein Fazit für diese Diskussion ziehen.
Lessi-Danger hatte schon Musiker (Portishead, DJ Shadow) genannt, die keine Instrumente spielen, und trotzdem hervorragendes und erfrischendes geschaffen haben. Von dieser Sorte Musiker (und dieser Begriff ist auch ohne analoges Instrument gerechtfertigt) gibt es unzählige. Es gibt tatsächlich Leute, für die der Computer nicht das letzte, sondern das einzige Glied in der Kette ist. Das, was dabei herauskommt beweist, dass die Zeit vor dem Computer nicht verplempert war, denn sonst würde es ja nicht so viele andere (wie auch mich) inspirieren. Es kann durchaus hilfreich sein, ein Instrument zu beherrschen, wenn man am Computer Musik macht. Aber es ist nicht Voraussetzung. Sprüche, wie "nur wer die Regeln kennt, kann sie brechen", sind zwar ganz hübsch für´s Poesiealbum, lassen sich aber ganz leicht widerlegen. Du kannst mir jetzt Künstler um die Ohren hauen, die ihr Handwerk beherrschen, und ich kann genauso gut mit welchen kontern, die handwerklich dürftig, aber trotzdem innovativ waren. Der einzige Schluß für mich: Es gibt keine einfachen Regeln für das Musikmachen, denn jeder hat einen anderen Zugang. Wenn nur die fleißigsten Musikschüler ihre Berechtigung hätten, dann hätte ich schon vor Jahren das Interesse an Musik verloren. Dass es so viele Möglichkeiten gibt, sich musikalisch auszudrücken, macht es doch erst wirklich lebendig. Wer wirklich den Drang hat sich über Musik auszudrücken, der braucht nur zu wählen, mit welchen Mitteln er (oder sie) sich ausdrücken will. Wenn man bereit ist (z.B. am Computer) hart an sich zu arbeiten, dann muß man dafür nicht 10 Jahre lang mit einem Instrument im Keller gesessen haben.
Irgendwo hieß es hier "der Computer ist auch nur eine Bandmaschine". Dass das nicht stimmen muß, dürfte inzwischen klar sein. Der Computer ist ein Werkzeug, wie jedes analoge Instrument auch. Wenn man es für nötig hält, dann kann man auch mit Sperrmüll erfolgreich Musik machen (z.B. Einstürzende Neubauten). Ich kann eigentlich nur noch einmal wiederholen: Ich halte Deine Ansichten für konservativ, denn es gibt genügend Musiker, die Dir beweisen, dass es immer anders geht, als man glaubt.
 
von simon2

Da Keiner sagen kann, was "gute Musik" ist, halte ich an der These fest, dass es die beste Annäherung ist.
Da Du jemanden postulierst, der "total unmusikalisch ist" (als per Definition zu keiner "guten Musik" fähig), ist es nicht überraschend, dass dieser Jemand "zu keiner guten Musik fähig ist" ... auch nicht, wenn er z.B. noch so viel Geld und Zeit in sein Equipment steckt.

Die Frage ist aber doch: Wie merkt man, zu welcher musiukalischen Qualität man fähig ist ?
Und da ist mE der o.g. Weg schon ein "Königsweg"....

du wiedersprichst dir da ein wenig. du meinst man kann nicht sagen was "gute musik" ist, dann kann man auch nicht beurteilen zu welcher musikalischen qualität man fähig ist, da man ja nicht sagen kann, man macht "gute musik" bzw ist auf dem weg "gute musik" zu machen.

und bevor du mich falsch verstehst, ich find deine "königsweg"punkte auf keinen fall falsch! ich glaub wir sind einfach zu sehr in die philosophische muckerecke abgerutscht ;)

gruß

lessi
 
Lessi-danger schrieb:
von simon2
...ich glaub wir sind einfach zu sehr in die philosophische muckerecke abgerutscht ;)

gruß

lessi

Da hast Du bestimmt Recht ! ;)
(und mit dem Widerspruch zwischen "gut" und "Qualität" irgendwie auch. "Qualität" war von mir aber nicht als "Maßeinheit für 'gut' ", sondern eher als "Art&Weise" gemeint: Erst wenn man sich auf den Weg begiebt, lotet man aus, welche Musik man machen kann und welche einen wie bewegt ! ... ;) )
Aber lassen wir diesen philosophischen Seitenstrang mal ruhen, weil sich eigentlich ein breiter Konsens ergeben hat, dass es keinen Grund gibt, zwischen verschiedenen Instrumentenklassen zu unterscheiden....nur Markus und Kollege sind noch in Rückzugsgefechte verwickelt ;)

Gruß,

Simon2.
 
@ Simon2: Ich auf dem Rückzug??? Ha, das hättest Du wohl gerne! Nie im Leben!!!
:)

meanie schrieb:
Du kannst mir jetzt Künstler um die Ohren hauen, die ihr Handwerk beherrschen, und ich kann genauso gut mit welchen kontern, die handwerklich dürftig, aber trotzdem innovativ waren. Der einzige Schluß für mich: Es gibt keine einfachen Regeln für das Musikmachen, denn jeder hat einen anderen Zugang.

Korrekt. Genau das ist es und ich bin mir sicher, dass dies jedem von uns immer klar war. Jeder hat hier (mehr oder weniger) recht und unrecht (ich schließe mich da nicht aus). Trotzdem hat mir diese "Auseinandersetzung" sehr gefallen. Ich hab viele gute Gedanken und Argumente von Euch gehört und was gelernt: Nicht so engstirnig zu sein...
Ich bin in sofern nicht auf dem Rückzug, als mein persönliches Musikverständniss sich weigert, einen PC als Instrument anzuerkennen (mir ist klar, dass hier Grenzen verschwimmen). Mir ist aber sehr wichtig (ich hab auch ständig darauf hingewiesen), dass ich die anderen Meinungen (Lessie, Simon) absolut akzeptiere. Ich hab nie vorgehabt, zwischen guter und schlechter Musik zu urteilen oder gar, meine Meinung als die einzig wahre hinzustellen.

Viele Grüße aus dem Bergischen Land, Markus
 

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