Unterschied Mixing Console Emulation Vs Tape Emulation

[Burkie]

Hallo,

ich finde, die digitale Aufnahme klingt schön klar und deutlich.
Die analoge Aufnahme klingt im direkten Vergleich künstlich, flach und farblos.
Im direkten Vergleich klingt die digitale Aufnahme, als würde man einen Grauschleier wegziehen.
Ohne direkten Vergleich würde man wohl die analoge Aufnahme trotz aller Mängel noch als "brauchbar" einstufen.

Die letzte Version, an der er noch mit Hall und Kompressor herumgespielt hat, klingt dagen ganz und gar fürchterlich.

Gruß

[ref=[media=youtube]D2quieLxCE0[/media]

 

[Realist]

Hier geht es weiter mit dem Vergleich und dem Waves Kramer Tape.
-9XcXqef4&feature=youtu.be

 

[Gast92251]

das tape und consoleding ist imho eine riesengrosse marketing veranstaltung der hersteller, sonst ist da nicht viel dahinter... damit wird kein signal und kein mix auch nur einen deut besser... es brauch sie faktisch nicht... zugegeben, es kann natürlich mal eine interssante farbe sein auf irgendwas, dagegen gibt's nix, aber einen ganzen mix damit zukleistern ist absoluter schwachsinn und wie gesagt, besser oder analoger wird damit auch garnix...
lasst euch nichts einreden!

Das sehe ich auch so.



.

 

[SoulFrontier]

Vielen Dank für die Videos! Zieh ich mir sehr gerne später rein. Der Typ macht einen sehr guten Eindruck und der Vergleich scheint auch fair gemacht.

Thx!

 

[livingsounds]

Ich hab ja auch eine Studiobandmaschine (Telefunken M15) und sehe die eher als Effekt, der auf manchen Spuren passt. Auf dem Mixbus ist mir das eigentlich immer zu heftig. Am ehesten verwende ich sie für Snare Drums...

 

[musicdevil]

Das sehe ich auch so.

Und wenn Cubase 9 nun so ne Consolen Emu integriert gehabt hätte, wäre es wieder mit das beste Feature der Welt?
Nee, im ernst, du nutzt keine Console- und Tape Emulation?

 

[SoulFrontier]

Also persönlich habe ich bei den letzten Mixes und auch beim Mastern diese Tonbandsimulation probiert und dann auch schnell wieder aus dem Projekt und den Inserts gelöscht
Denn es klang damit immer nur schlechter, niemals besser.

Absolut nachvollziehen kann ich dass gerade echte Drums von der in die Bandsättigung gefahrenen analogen Aufnahme auf ein Tonband sehr profitieren. Das glaube ich sofort, da bin ich 100% sicher

 

[Gast92251]

Das sehe ich auch so.

Und wenn Cubase 9 nun so ne Consolen Emu integriert gehabt hätte, wäre es wieder mit das beste Feature der Welt?
Nee, im ernst, du nutzt keine Console- und Tape Emulation?

Was hat das bitteschön mit irgendeiner DAW zu tun, welche ich persönlich vielleicht benutze?
Es ging mir um den obigen Punkt, dass ein Song durch solche Hilfmittel auch nicht besser wird.
Dass ich Saturations nutze, steht außer Frage.
Und ja, der Channel Strip/Magneto II in Cubase ist ebenso sehr gut zu nutzen hierfür, um auf deine seltsame Provokation zurückzukommen. Als Top Über-Feature sehe ich solche Emulationen aber keinesfalls. Auch bei S1 nicht.
Primär nutze ich hingegen Waves.

 

[Burkie]

Hallo,

bei nicht zu hoher Lautstärke abgehört, kommen sich beide Versionen schon recht nahe. Wenn man genauer hinhört, wird man feine Unterschiede erlauschen können (gewisse Unterschiede der Störgeräusche), die man aber praktisch nur in Programmpausen wahrnehmen kann.

Von daher kann man sich auch mit einem Tape-Plugin seine Aufnahme genauso ruinieren wie mit einem alten schlecht gewarteten Tonbandgerät.

Machen wir uns nichts vor: Die meisten "Bandmaschinen", die bei Semi-Pros herumstehen, dürften um die 30-40 Jahre alt sein, gerne auch älter, abgerockt und schlecht gewartet, Verschleißteile wie Riemen und Andruckrollen gealtert, usw. usf. Kein Wunder, dass man dann die Gleichlaufschwankungen derartig deutlich hört, wie bei einem eher billigen Kassetten-Deck.

In meinen Ohren klingt das nicht nach "Wärme", sondern schrill und anstrengend.

Ich denke sogar, dass viele, die sich in der heutigen Zeit ihre erste "Bandmaschine" neu gebraucht gekauft haben, niemals eine wirklich gute gut gewartete Bandmaschine zu Zeiten der analogen Aufnahmetechnik gehört haben..Und gar nicht wissen, wie Bandmaschinen wirklich geklungen haben...

Gleichlaufschwankungen durften einfach nicht so groß werden, dass sie hörbar werden.

Gleichlaufschwankungen, auch wenn man sie als "kreativen Soundeffekt" einsetzen will, müssen schon zum Programmmaterial passen... Zu akustischen Gitarren oder Klavier passt das aber einfach nicht.

Gruß

[ref=[media=youtube]Ck[/media]-9XcXqef4&feature=youtu.be

 

[EC2]

Gleichlaufschwankungen sind ja auch eine der Begleiterscheinungen analoger Aufnahmetechnik, auf die man schon damals gern hätte verzichten wollen.

Ich kenne hier in meiner Heimatstadt einen Engineer, der schon seit Jahrzehnten im Business ist, und der halt noch komplett von der analogen Klangästhetik geprägt ist, auch wenn er mittlerweile fast nur noch ITB arbeitet. Ab und an gehen mal wir zusammen Essen, da kann der einem locker einen dreistündigen Monolog darüber halten, wie ungeil er (aus einer tontechischen Perspektive) "digitales Schwarz" findet. Manche Spuren zieht der immer noch mal auf Band, damit das Tape Ecken abrundet und v.a. der Hiss Edits sowie Fadeouts kaschiert, z.B. wenn Bleed oder ein hoher Raumanteil auf dem Signal anliegt.

Er meint z.B. auch, dass man ITB auf dem Masterbus analoges Mojo bekommt, wenn man auf L und R leicht unterschiedliche Shelfs legt. Den einen meinetwegen auf 15kHz und den anderen auf 16kHz, und den Hub so einstellen, dass man maximal ganz knapp über der Wahrnehmungsgrenze liegt, im Idealfall leicht darunter. Beim letzten Treffen hat er davon geschwärmt, wie "analog" digital aufgenommene Stereospuren klingen, wenn man sie nicht mit matched pairs aufnimmt, sondern mit zwei unterschiedlich klingenden Mics. Früher hätte an seiner Konsole auch nicht jeder Kanalzug gleich geklungen, das versucht er jetzt im Frontend zu reproduzieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mann kann auch ohne Emulationen analoges Flair in die Bude bekommen. It´s the driver, not the car. Und wer weiß, vielleicht führt die Generation nach uns die gleiche Diskussion um das Thema "Vintagecharakter von mp3".

 

[Entone]

Ich denke, es kommt erheblich auf das Plugin an. Die Tapesimulation aus dem Prochannel in Sonar ist für mich völlig unbrauchbar. Die macht das Signal vor allem dumpfer und lebloser, krieg ich auch mit nem HiShelf EQ hin. Das muss nicht unrealistisch sein. So ähnlich klingt das ja auch in dem Video mit der Akustikgitarre oben. Die UAD Oxide Simulation klingt dagegen ganz anders, hat wenn sie hart angefahren wird ein sehr komplexes, schönes Zerrverhalten und bleibt obenrum klar. Schon allein deshalb kann man kaum sagen, Tapesimulationen klingen nach Birnen und Konsolensims klingen nach Äpfeln. Das kommt immer auf das jeweilige Produkt an...

 

[Gast92251]

Gleichlaufschwankungen sind ja auch eine der Begleiterscheinungen analoger Aufnahmetechnik, auf die man schon damals gern hätte verzichten wollen. (...)

Lange Rede, kurzer Sinn: Mann kann auch ohne Emulationen analoges Flair in die Bude bekommen.

Stimme voll und ganz zu.

Eines der obigen Videos, einige meinten dort, dass das "Stereosignal vom Tape" etwas breiter klänge, liegt ja wohl eher an gegebenen Phasen, Kanal- und Gleichlauffehler (!) - Betonung hier auf => "Fehler".



.

 

[livingsounds]

Ach Leute... Gleichlaufschwankungen? Unterschiede zwischen den Kanälen? Rauschen usw.? Wirklich?

Gut gewartetes High End Analogequipment hat solche Probleme nicht, und die haben auch wirklich nichts mit den Vorzügen von Hardware zu tun. Statische Verzerrungen - ein wenig.

 

[Burkie]

Ach Leute... Gleichlaufschwankungen? Unterschiede zwischen den Kanälen? Rauschen usw.? Wirklich?

Gut gewartetes High End Analogequipment hat solche Probleme nicht, und die haben auch wirklich nichts mit den Vorzügen von Hardware zu tun. Statische Verzerrungen - ein wenig.

Ganz meine Rede!
Viele, die heute auf den "Vintage-Zug" aufspringen, wissen gar nicht, sie gut gewartetes analoges Equipment wirklich klingt (oder besser gesagt, nicht klingt).
Wer da als Massstab seine "olle" "Bandmaschine" nimmt (mit gealtertem Gummi usw.), der kann auch gleich beim Kassettenrekorder bleiben - ist auch nicht schlechter.

Grüße

 

[musicdevil]

Ich hab mal das Beispiel aufgegriffen. Einmal Naturell und einmal mit Tape Emulation (Plugin).
Hört ihr einen Unterschied? Welche Datei klingt besser? Klingt eine Datei "wärmer"?
Lasst euch nicht aufs Glatteis führen, sind es vielleicht sogar 2 identische Dateien, ohne Emu?

 

[EC2]

Ohne hier irgendein Camp oder eine wie auch immer geartete Wahrheit vertreten zu wollen:

Ich komme grad von einem Meeting mit den Betreibern eines der bekannteren Studiokomplexe in Deutschland. Bei denen sieht das so aus, dass von den großen Acts genau jene Hardware nachgefragt und auf Monate im Voraus reserviert wird, die einen ganz bestimmten Charakter hat, den halt auch nur diese bestimmte Unit durch ihre ganz eigenen Imperfektionen erhält. Egal wie gut die Geräte geserviced sind - und das sind sie, bei denen hat einer der gefragtesten Studiotechs in Europa sein eigenes "Studiolabor" -, bei denen klingen halt keine zwei 1176er gleich. Kennt man ja auch von CLA und Konsorten. Auch die SSL in der großen Regie hat ihre "Charakterkanäle". Die verdienen anscheinend mittlerweile fast mehr Geld damit, ihre Charaktertools für externe Sessions zu verleihen, als durch den normalen Aufnahme- und Mischbetrieb.

Wie gesagt, das soll heir kein argument from authority (wenn auch aus 2. Hand) sein, und ich will das ach gar nicht verallgemeinern, sondern einfach mal eine kleine, mir heute frisch servierte Anekdote aus der Champions League teilen.

 

[Burkie]

Hallo,

dass das bei "großen Studiokomplexen" mit "großen Acts" als Kunden wieder anders aussieht als beim kleinen Projektstudio, sollte ja einleuchten.
Wenn große Studios aus alten Zeiten noch viel Analogequipment haben, ist es natürlich sinnvoll, sowas als Alleinstellungsmerkmal heraus zustellen, um sich von den Computer-Projektstudios abzuheben.
Und wenn bei den Kunden eine Nachfrage nach Analogeequipment vorhanden ist, wäre es ja dumm, diese nicht zu bedienen.
Ich denke, da sind manchesmal schon einige Mythen mit im Spiel.

Gruß

 

[oati]

Ich hab mal das Beispiel aufgegriffen. Einmal Naturell und einmal mit Tape Emulation (Plugin).
Hört ihr einen Unterschied? Welche Datei klingt besser? Klingt eine Datei "wärmer"?
Lasst euch nicht aufs Glatteis führen, sind es vielleicht sogar 2 identische Dateien, ohne Emu?

Hab's mir mehrmals angehört und hatte den Eindruck, dass Version 1 (also 1.mp3) ein klein wenig voller klingt. Voller aber im Sinne von Sättigung - also mehr Energie. Vom Frequenzgang her scheinen beide Versionen sehr ähnlich zu sein. Was von den beiden tatsächlich "besser" klingt ist für mich sehr schwer zu sagen.

 

[musicdevil]

oati, Version 2 hab ich durch Ozone Vintage Tape geschickt, Preset "Warm Up"

 

[oati]

oati, Version 2 hab ich durch Ozone Vintage Tape geschickt, Preset "Warm Up"

Aha, sehr spannend.
Hab's mir gerade auch nochmal am Hofa Analyzer angesehen und auch dort hätte ich lt. Energiekurve gesagt, dass Version 1 etwas Bandsättigung bekommen hat; also eigentlich genau das Gegenteil von dem was du sagst.