Unterschied Mixing Console Emulation Vs Tape Emulation

[Burkie]

Zerrverhalten kann technisch negativ gesehen werden. Es ist aber auch ein kreatives Werkzeug. Wir haben heute im Digitalen die Wahlmöglichkeit, es einzusetzen oder nicht. Das ist phantastisch und eröffnet ganz neue Möglichkeiten, die in der guten alten "Vintage"-Zeit so nicht bestand.

Genau das versteht man unter "Digitaler Wärme". Durch die heutigen technischen Möglichkeiten kann man seinem Mix sehr viel mehr Wärme verpassen als in der "guten alten Zeit".

Man muss nur seine Scheuklappen beiseite legen und die Technik kreativ nutzen. Und genau da scheitert es meistens.



Grüße

 

[CharlyBeck]

Ich benutze den UAD Ampex Tape meist im Master und habe die erfahrung gemacht, dass das ding bei besonders matschigen mixes weit besser greift und ein gar nicht mal so kleines Stück an Transparenz zurückbringen kann. Sogar, obwohl das ja nicht unbedingt die Eigenschaft ist, die tape-simus zugesrpochen wird.

Aber die Unterschiede sind echt minimal und nicht durch guten mix zu ersestzen.

Würde jetzt mal so behaupten wollen, dass Tape Sims schon alleine aufgrund des technischen mediums stärker färben als console sims. diverse drastisch wrkende parameter wie bias, x-talk (links/rechts überlagerung) hat man bei console sims ja gar nicht.

 

[CharlyBeck]

Sättigungseffekte, die in der Analogtechnik seit jeher angewandt wurden und eigentlich eine Fehlfunktion oder Fehlbedienung darstellen, gibt es natürlich auch in der Digitaltechnik.

Bei der Digitalen Wärme geht es nun darum, nicht gegen diese Effekte anzuarbeiten,

Ja, digitale Übersteuerung hat sowas - herziges. Total Warm und so. Haha.

 

[synthpark]

Genau das versteht man unter "Digitaler Wärme". Durch die heutigen technischen Möglichkeiten kann man seinem Mix sehr viel mehr Wärme verpassen als in der "guten alten Zeit".

Man muss nur seine Scheuklappen beiseite legen und die Technik kreativ nutzen. Und genau da scheitert es meistens.

Grüße

Ja aber analoge Zerre klingt besser WIE digitale.

Und nu?

 

[m_tree]

Man muss nur seine Scheuklappen beiseite legen und die Technik kreativ nutzen. Und genau da scheitert es meistens.

Das war das Wort zum Freitag.
Wir müssen alle einfach nur unsere Scheuklappen beiseite legen, dann wird alles gut.

 

[CharlyBeck]

Ja aber analoge Zerre klingt besser WIE digitale.

Tja, das ist geschmacksfrage. Außerdem heisst es "klingt besser als wie als digitale" .

 

[synthpark]

Ja aber analoge Zerre klingt besser WIE digitale.

Tja, das ist geschmacksfrage. Außerdem heisst es "klingt besser als wie als digitale" .

Schon möglich, aber es heisst ja auch Geschmacksfrage, wobei das Wort Geschmackssache in diesem Fall besser wie Geschmacksfrage klingt.

 

[musicdevil]

Ehrlich gesagt hätte ich nicht für möglich gehalten, dass wir uns über "warm klingend" uneinig sein könnten. Ich dachte jeder wüsste wie zb. ein warmer Padsound gegenüber einem "kaltem" klingt.
Oder ein "analog klingender Basssound" gegenüber einem digital klingendem, oder wie auch immer. Dachte gar, dass dies fast schon zum musikalischen Grundverständnis jedes Sounddesigners, oder auch Mischers usw. gehört. Anscheint wohl doch nicht...oder diskutiert man da nur des diskutierens wegen? Kann ein Mischer wirklich nichts mit der Kundenvorgabe "soll warm klingen" anfangen? Ich wüsste schon so bissel in welche Richtung ich das biegen könnte.

 

[AWF]

@ musicdevil

Für mich ist warm:

weiche Transienten
wenig Höhen über 10 Khz.
genügend Bass und untere Mitten

 

[Burkie]

@ musicdevil

Was ist denn nun für dich "warm"?

Grüße

 

[CharlyBeck]

wobei das Wort Geschmackssache in diesem Fall besser wie Geschmacksfrage klingt.

Fiiiindsch?!

Ehrlich gesagt hätte ich nicht für möglich gehalten, dass wir uns über "warm klingend" uneinig sein könnten

Ich hab mich auch gefragt was das für eine bescheuerte Diskussion ist. Technische Definition? Ich glaub es darf nicht zuwenig in den unteren mitten sein und die höhen sollten gesätigt, ohne krasse pegelspitzen und sanfter dynamik = weich sein. Dann hört es sich warm an. Aber: Geschmacksfrage äh sache

 

[Bassmacher]

Also für mich ist "warm" wenn ich mich, oder hier den Mix, schön mit einer Decke zudecke.

 

[musicdevil]

@ musicdevil
Was ist denn nun für dich "warm"?

Hab da ja schon im Thread was zu geschrieben. Besonders der lebenstechnische Aspekt "Wärme (warmer Kamin)= angenehm", "Kälte (eisiges Schneetreiben)=nicht so schön"
Das ist meiner Meinung nach aufs Hörempfinden übertragbar.
Kalt=spitz in den Höhen, ein recht harsh klingender Mix, schneidende Transienten usw., was dem Ohr besonders bei höherer Lautstärke selten gut tut. Ich empfinde einen "digital kalt klingenden Mix" schnell als "nervend", man hat das Gefühl ausschalten zu wollen.
Bei einem analog warm klingendem Mix ist genau das Gegenteil der Fall.
Das bedeutet nicht, dass Röhrentechnik immer warm und nie kalt klingen kann, oder Digitaltechnik immer kalt klingen muss, zumal wir quasi von digitalen "analogen Plugins" reden, was sonst ja ein Widerspruch an sich wäre

Musik der 50/60er Jahre von Schallplatte, klingt für mich fast immer "warm". Analysiert man das, wird man vermutlich bei ähnlichen Aussagen landen:

@ musicdevil
Für mich ist warm:
weiche Transienten
wenig Höhen über 10 Khz.
genügend Bass und untere Mitten

 

[m_tree]

Wärme über die Frequenzverteilung zu definieren ist das eine.
Kompliziert wirds allerdings bei den anderen Aspekten, die dabei eine Rolle spielen (wie eben Transientenschärfe, Sättigung, Rauschen, ...).

Aus den 80ern und 90ern gibt es einige noch komplett analog aufgenommene und gemischte Alben, die teilweise schon einen starken Shape mit einer "Kerbe" in den unteren Mitten haben, also eigentlich alles andere als warm klingen müssten.
Vergleiche ich das mit aktuelleren, digital aufgenommenen Produktionen, die mehr Energie in den unteren Mitten haben, klingen die neuen aber teilweise schärfer und kälter.

Auch viele erweiterte Höhen müssen nicht zwangsläufig scharf klingen.

 

[wolfgang_5dot1]

Zum Glueck ist ja im Moment gerade Urlaubszeit...

 

[synthpark]

Wärme über die Frequenzverteilung zu definieren ist das eine.
Kompliziert wirds allerdings bei den anderen Aspekten, die dabei eine Rolle spielen (wie eben Transientenschärfe, Sättigung, Rauschen, ...).

Aus den 80ern und 90ern gibt es einige noch komplett analog aufgenommene und gemischte Alben, die teilweise schon einen starken Shape mit einer "Kerbe" in den unteren Mitten haben, also eigentlich alles andere als warm klingen müssten.
Vergleiche ich das mit aktuelleren, digital aufgenommenen Produktionen, die mehr Energie in den unteren Mitten haben, klingen die neuen aber teilweise schärfer und kälter.

Auch viele erweiterte Höhen müssen nicht zwangsläufig scharf klingen.

für wen kälter, für Dich? Also Wärme hängt schon mit den unteren Mitten zusammen. Zieh 150 Hz runter und 3 kHz rauf, dann weisste Bescheid. Wärme muss automatisierbar bleiben.

Aber irgendwie ist da auch ne räumliche Komponente mit bei. So flach ohne Raumanteil klingt selten warm.

 

[EC2]

Zufällig entdeckt. Shootouts über YT sind ja immer so ´ne Sache, aber ich lasse das trotzdem mal da.

 

[synthpark]

nun ja, das Tape Hiss war ja kaum zu überhören.

Ich fand die erste Aufnahme, die Digitale, besser. Ich dache, hey, das muss Analog sein.
Das Tape macht einen Lowcut. Der Musiker findet das rund. Aber das kriegt man ja locker digital hin. Die digitale Aufnahme klingt auch räumlicher, finde ich. Aber ein sehr sympathischer Kerl.

 

[Gel Mitglieder 16064]

nun ja, das Tape Hiss war ja kaum zu überhören.

Ich fand die erste Aufnahme, die Digitale, besser. Ich dache, hey, das muss Analog sein.
Das Tape macht einen Lowcut. Der Musiker findet das rund. Aber das kriegt man ja locker digital hin. Die digitale Aufnahme klingt auch räumlicher, finde ich. Aber ein sehr sympathischer Kerl.

stimme ich zu.

Echtes Tape ist auf Drums nice und auf Bassgitarre.

 

[EC2]

Stimmt, mit dem Hiss hat er sich natürlich schnell verraten.

Aber ein sehr sympathischer Kerl.

Ja, ne? Fand den auch ganz urig und angenehm unaufgeregt.

P.S: Hat jemand schon mal diesen Stereoschatten mit der Jecklin Disk ausprobiert? Davon hätte er mal einen Shootout machen sollen.