Unterschied Mixing Console Emulation Vs Tape Emulation

[LM18]

Jetzt tun auf einmal alle so, als ob es Marketingquatsch wäre. Aber in Wirklichkeit haben alle die Dinger am Start. Auch ich setzte sie regelmäßig ein und habe auch das Gefühl, dass das etwas für die Räumlichkeit bringt. Wenn man es nicht übertreibt kann da schon eine positive Wirkung heraus springen. Persönlich habe ich das Gefühl, dass Tapesims mehr die Höhen beschneiden und die Transienten etwas zurücknehmen, den Klang insgesamt weicher, nachgiebiger machen.

Natürlich tun die das!
Aber es ist nicht die Die Lösung von Problemen.

Es ist die Verfeinerung von was Gutem.

Der Marketingquatsch beginnt dort, wo das Marketing erfolgreich die Interpretation der Kunden in den Problemlöserbereich hineinsuggeriert.
Alle haben Probleme im Basisbereich.

Wenn irgendein weibliches Taufkirchner Furchenadeltrampeltier sich vollpinselt und gut nach Parfüm duftet, wird schon irgend ein Tanztempelsuffpilot drauf reinfallen.
Wenn man schon nicht gut aussieht, sollte man wenigstens gut riechen.

Aber am nächsten Tag ist das Parfüm und der Lack weg und der Kater da

 

[livingsounds]

Jetzt tun auf einmal alle so, als ob es Marketingquatsch wäre. Aber in Wirklichkeit haben alle die Dinger am Start. Auch ich setzte sie regelmäßig ein und habe auch das Gefühl, dass das etwas für die Räumlichkeit bringt. Wenn man es nicht übertreibt kann da schon eine positive Wirkung heraus springen. Persönlich habe ich das Gefühl, dass Tapesims mehr die Höhen beschneiden und die Transienten etwas zurücknehmen, den Klang insgesamt weicher, nachgiebiger machen.

Also ich benutz die definitiv nicht.

 

[musicdevil]

Wenn man von "Marketingquatsch" redet, müsste man dann nicht genauso all die feinen "analogen" Kompressor/Equalizer usw. Emulationen verurteilen? Spricht man da nicht auch so manchem Teil eine gewisse "angenehme Färbung" u.ä. zu? Wirklich alles Quatsch?

 

[livingsounds]

Wenn man von "Marketingquatsch" redet, müsste man dann nicht genauso all die feinen "analogen" Kompressor/Equalizer usw. Emulationen verurteilen? Spricht man da nicht auch so manchem Teil eine gewisse "angenehme Färbung" u.ä. zu? Wirklich alles Quatsch?

Ja, Emulationen sind rechenleistungstechnisch gar nicht drin. "Mehr oder weniger artefaktbehaftete mehr oder weniger grobe Annäherung" trifft es eher. Slate z.B. geht schon irgendwie in die Richtung, aber das Ergebnis mit Hardware ist doch ein anderes.

 

[andy_g]

An alle... definiere "Wärme"?

Tiefmittenmatsche kam schon, what else?

Da ist wohl einer frustriert ob des Begriffes

So lange es solche Diskussionen gibt, gab es noch nie einen genau Definition von Wärme. So auch in dieser Runde. Wärme kann ganz verschiedene Bedeutungen für den Einzelnen haben. Der kleinste gemeinsame Nenner ist wahrscheinlich das es einfach gut und nicht störend klingt im musikalischen Sinne. Deshalb sind solche Diskussionen oft obsolet.

Ob da Tape, Röhre oder Console auf dem Plugin steht ist eigentlich ziemlich egal. Am Ende muss man es selbst probieren ob es den Erwartungen entspricht. Mit den besonderen Qualitäten der Originale wird das meistens eh keiner Vergleichen können. Einfach hören ...

 

[synthpark]

So lange es solche Diskussionen gibt, gab es noch nie einen genau Definition von Wärme. So auch in dieser Runde.

Wer behauptet denn sowas?

Wärme ist klar definiert.

http://www.empiricallabs.com/distressor.html

Besides providing a wide range of control and a unique feature set, the Distressor offers a warm, vintage sound by using a custom designed gain control circuit. This “warmth” or “vintage sound” has become a major issue in the last few decades, as the super clear and linear digital technology does next to nothing to soften “harsh” sounds, nor emphasize the bass frequencies in music sources. Conversely, older analog tape, vinyl records and tube equipment could not be prevented from coloring the sound, often to the frustration of recording engineers. However, many people now realize that this coloring can be extremely pleasant and musical. Digital technology is often referred to as “cold” and “brittle” among other terms (although we prefer “unforgiving”).

 

[muffy]

Diese Definition würde ich weitestgehend unterschreiben.

 

[Tmny]

Der Thread ist schon wieder so anstrengend......

aber Sache möchte ich noch loswerden.

Es gibt auch Analoge Verzerrung die kalt/harsch klingt.
Und zwar bei schlechten LS oder KH bei denen der THD (Total Harmonic Distortion) bei den Höhen ansteingt, meist bei billig Gear zu finden. Die Harschen Höhen strengend das Ohr ziemlich an und machen es nach ein paar Songs schon unbrauchbar für den restlichen Tag.

 

[LM18]

andy_g schrieb in #25:

...
So lange es solche Diskussionen gibt, gab es noch nie einen genau Definition von Wärme. So auch in dieser Runde. Wärme kann ganz verschiedene Bedeutungen für den Einzelnen haben. Der kleinste gemeinsame Nenner ist wahrscheinlich das es einfach gut und nicht störend klingt im musikalischen Sinne...

Das ist in alles Runden so, über nahezu jeden interpretierbaren Begriff.

Kalorische Wärme kann man auch nicht als Wärme am Termometer ablesen.
Nur die Temperatur.
Ob dann +4° C einem Eskimo im Iglu als überheizt vorkommen oder sich eine deutsche Hausfrau im Wohnzimmer theatralisch dem Kältetot hingibt ist eine Frage der Persönlichkeit.

Der Umgang mit sowas erfordert ein Bezugssystem auf das sich die Diskutanten einigen.
Dann kann man vergleichend argumentieren.
Mehr gibt das sowieso nicht her.

 

[muffy]

eist bei billig Gear zu finden. Die Harschen Höhen strengend das Ohr ziemlich an und machen es nach ein paar Songs schon unbrauchbar für den restlichen Tag.

Das Erlebnis hatte ich mal bei einem Cradle of Filth Konzert. Trotz Hörschutz 3 Tage Watte aufm Kanal. Das war, als der kleine Knilch noch richtig quieken konnte.

 

[andy_g]

So lange es solche Diskussionen gibt, gab es noch nie einen genau Definition von Wärme. So auch in dieser Runde.

Wer behauptet denn sowas?

Wärme ist klar definiert.

http://www.empiricallabs.com/distressor.html

Besides providing a wide range of control and a unique feature set, the Distressor offers a warm, vintage sound by using a custom designed gain control circuit. This “warmth” or “vintage sound” has become a major issue in the last few decades, as the super clear and linear digital technology does next to nothing to soften “harsh” sounds, nor emphasize the bass frequencies in music sources. Conversely, older analog tape, vinyl records and tube equipment could not be prevented from coloring the sound, often to the frustration of recording engineers. However, many people now realize that this coloring can be extremely pleasant and musical. Digital technology is often referred to as “cold” and “brittle” among other terms (although we prefer “unforgiving”).

Soso...

"When the full Vitalizer controls are brought into play, it's as though everything becomes warmer and brighter at the same time - it's a very comfortable effect, and if you switch the process out again, the original sound can seem very boxy or nasal."

... und es gibt noch jede Menge anderer Marketing Pamphlets um den Begriff "Wärme".

 

[livingsounds]

Den Begriff "Wärme" hab ich auch nie verstanden.

Ich benutze analoges Equipment für den "Oompf", die Knackigkeit, Räumlichkeit, Definition, Crispness, Eier, den Druck usw. die man damit Erzeugen kann. Das ist in erster Linie dynamisches Verhalten, mit statischen Verzerrungen hat das nichts zu tun. Einen Exciter hab ich auch, der wird praktisch nie benutzt.

"Wärme" macht für mich höchstens im Zusammenhang mit polyphonen Synthesizern oder Samplern Sinn, bei Pads.

 

[synthpark]

Soso...

"When the full Vitalizer controls are brought into play, it's as though everything becomes warmer and brighter at the same time - it's a very comfortable effect, and if you switch the process out again, the original sound can seem very boxy or nasal."

... und es gibt noch jede Menge anderer Marketing Pamphlets um den Begriff "Wärme".

die meinen bestimmt diese Abba-Höhen.

Abba hat schöne Höhen auf Vinyl. Aber ein Teil kommt auch daher, daß man das mechanische Signal hört, das überlagert sich mit dem LS Output bei kleiner Lautstärke. Schalt mal den Verstärker ab und hör einfach mal, wie die Nadel ohne LS klingt, da hört man schon die ganze Musik. Mir wird da richtig warm ums Herz.

 

[musicdevil]

Ha, ich glaub ich weiß warum "Wärme", verbindet man vielleicht mit der "Röhre" bei analogem Equipment?

 

[Schlumpfpeter]

Waerme kann man schon eindeutig definieren, sieht so aus:

https://s14-eu5.ixquick.com/cgi-bin...2d48e.jpg&sp=ace99abad18652f0495fe5bbca6b7f31

 

[muffy]

Ich habe es gerade aufgeschnappt - nach Consolen Plugins gibt es jetzt die Consolen DAW:




EDIT: Ich schaue mir gerade die Tutorials auf deren Seite an. Sehr interessantes Konzept - nicht wegen dem Sound, sondern wegen dem Workflow. Ich glaube ich zieh mir mal die Demo.

Soweit ich das sehe, hat das Ding 12 Busse, wahlweise Gruppenspur oder FX Track - also relativ limitiert. Ich glaube nach 2-3 Mixen auf dem Ding kräht keiner mehr nach Konsole.

 

[Entone]

Der Marketingquatsch beginnt dort, wo das Marketing erfolgreich die Interpretation der Kunden in den Problemlöserbereich hineinsuggeriert.

Das trifft ja auf so ziemlich jedes Plugin zu.

Ich benutze analoges Equipment für den "Oompf", die Knackigkeit, Räumlichkeit, Definition, Crispness, Eier, den Druck usw. die man damit Erzeugen kann. Das ist in erster Linie dynamisches Verhalten, mit statischen Verzerrungen hat das nichts zu tun.

Was spricht dagegen, auch diese Eigenschaften als Teil des Begriffs "Wärme" zu sehen? Aber im Endeffekt bringen Begriffsdiskussionen nichts, das stimmt. Vor allem, wenn es um einen sehr dehnbaren Begriff geht, einen komplexen Sachverhalt, und die Vorstellungen dazu auseinander laufen.

 

[m_tree]

Bei "Wärme" und analogem Sound gehts aber nicht nur um Sättigung. Und bei letzterem auch nicht nur um die Bässe, die dann die unteren Mitten andicken. Sowohl harmonische "Untertöne" können anwärmen (obere Mitten -> untere Mitten), als auch Obertöne, wenn sie das Spektrum dadurch in weniger aufdringliche Bereiche (z.B. über die oberen Mitten) hinaus erweitern.

Es geht auch um die Schärfe von Transienten. Tonband und auch analoge Effekte "entschärfen" die Transienten sprichwörtlich, oft (nicht immer) wird die Schärfe dann quasi in Sättigung umgewandelt.

Analoges Rauschen (also nicht gerade Quantisierungsrauschen) kann aber auch eine Rolle spielen. Ein leichtes Rauschen überdeckt ggf. unschöne Details und lässt den Sound dadurch runder wirken.
Ich denke aber man muss hier ganz klar zwischen schlechter digitaler Qualität (auch niedrigen mp3 Bitraten) und analogem Rauschen unterscheiden.

Ich benutze beim Abmischen vorrangig Nachbauten analoger Effekte in Plugin Form und gestalte meine gesamte Mixing Strategie auch eher oldschool.
Als vorletzten Schritt im Mastering ziehe ich den gesamten Mix noch durch eine Mastering Tape Simulation, vor dem Lautmachen.

Ist klar, dass man damit trotzdem nicht an analoge Bearbeitung rankommt, aber ich würde schon behaupten, dass man zumindest ähnliche Ergebnisse erreicht, die in diese Richtung gehen.
Das ist für sich genommen alles sehr subtil und am Ende macht es die Summe der Effektierung sowie eben auch einfach die Art, wie man mischt.
Auch das Mastering (Stereo) Tape rundet die Sache für meinen Geschmack wirklich ab - es klebt alles etwas zusammen, sättigt und schleift auch Transienten etwas.

Direkte analoge Aufnahme auf Tape zu simulieren (24 Spur Multitrack Recorder) halte ich allerdings für ziemlich übertrieben.

 

[livingsounds]

Analoges Rauschen (also nicht gerade Quantisierungsrauschen) kann aber auch eine Rolle spielen. Ein leichtes Rauschen überdeckt ggf. unschöne Details und lässt den Sound dadurch runder wirken.
Ich denke aber man muss hier ganz klar zwischen schlechter digitaler Qualität (auch niedrigen mp3 Bitraten) und analogem Rauschen unterscheiden.

Ne, sonst könntest Du Rauschen einfach zum Digitalmix hinzufügen. Weniger Rauschen ist auch im analogen Bereich besser.

Die Sache mit dem Abschleifen von Transienten usw. bei Analogbearbeitung hat für mich auch noch nie überzeugt. Wenn ich mit einem wirklich guten analogen EQ oder Kompressor das Signal bearbeite greift er sich das und bringt die ganze Dynamik und Energie die drinsteckt nach vorne. Da entsteht ein Mehr an Knackigkeit, Punch, Glitzern usw.

Definition, die sich am Ende durch den ganzen Mix zieht. Das ist das geniale an guter Analogtechnik. Und der Sweetspot bei der Bearbeitung, es klingt so schnell gut und findet alles zusammen.

Das hat mit "Sättigung" oder Rauschen nichts zu tun.

 

[Burkie]

Hallo,

"Wärme" hat ja nicht unbedingt was mit "analogem" Equipment oder mit Plugins zu tun, die analoges Equipment emulieren.
Wärme kann auch rein digital erzeugt werden.
Indem man gewisse Unvollkommenheiten der Digitaltechnik bei Beanspruchung jenseits der Spezifikationen gewinnbringend für den Sound ausnutzt.

Ich nenne das die "Digitale Wärme".

Es handelt sich dabei um nichts weniger als einen Paradigmenwechsel bei der Abmischung "in the box" und auch "out of the box".
Sättigungseffekte, die in der Analogtechnik seit jeher angewandt wurden und eigentlich eine Fehlfunktion oder Fehlbedienung darstellen, gibt es natürlich auch in der Digitaltechnik.
Bei der Digitalen Wärme geht es nun darum, nicht gegen diese Effekte anzuarbeiten, sondern sie gezielt und geschickt für die musikalische Soundgestaltung einzusetzen.

Gruß