Unterschied Brickwall-Limiter und Clipper?

[JakobRosemann]

Kann mir jemand den genauen Unterschied dieser beiden Limiter-Arten erklären?

Vielen Dank!

 

[essential]

Ein Clipper erzeugt Verzerrungen. Diese sind aber nur sehr subtil.
Also jetzt nicht gleich an verzerrte E-Gitarren denken.

Brickwall-Limiter findest Du bei Wikipedia.

 

[essential]

Bitteschön!

Und nochmal...

 

[Kuno]

Naja, beim Clipper hast du halt einfach nur ne Lautstärke-Transfer-Kurve, bei nem typischen (Mastering-)Brickwall-Limiter hast du zusätzlich Regelzeiten, Look-Ahead und sonstige Spiränzchen um ekelhafte Artefakte zu vermeiden, die beim [g=99]Clipping[/g] entstehen können.

Ein Clipper klingt schneller harsch/hart, bietet dafür aber maximale Loudness (auf Kosten des Klanges halt).

Edit:
Subtil? Keineswegs ... nicht wenn man richtig reinfährt.

Edit2:
Genau genommen ist ein Clipper eigentlich auch eine Form des Brickwall-Limitings.

 

[gincool]

nur mit noch schnelleren attacks bzw. release


alleine die tatsache dasn clipper heute oftmals noch hinter nem brickwalllimiter sitzt zeigt eindeutig dass wir uns in die falsche richtung bewegen

 

[essential]

Genau genommen ist ein Clipper eigentlich auch eine Form des Brickwall-Limitings.

Ja, richtig.
Einer, der harmonische Obertöne erzeugt.

Subtil? Keineswegs ... nicht wenn man richtig reinfährt.

Einen Clipper wird man aber eher nicht als "Verzerrer" mißbrauchen.

 

[JakobRosemann]

ok, sorry fürs nachhaken, aber wer kann mir den unterschied an nem typischen beispiel verdeutlichen: was wird wann eingesetzt?

 

[Kuno]

Hier am Beispiel eines Cellos:
SoftClipping
Limiting
Es wurde in beide Plugins gleich heiß reingefahren.

Einsetzen würde ich persönlich [g=99]Clipping[/g] eher bei perkussiven Signalen. Ist oft gut, um etwas mehr Lautheit aus diversen Drums rauszuholen. Bei weicheren Signalen (wie unter anderem gezeigtem Cello) würde ich das eher weniger benutzen, da es zu recht harschen Verzerrungen führt (es sei denn, mann will sowas ... aber selbst dann würde ich empfehlen, einen EQ nachzuschalten oder doch besser ein anderes "Saturation-[g=8]Plugin[/g]" zu benutzen).

alleine die tatsache dasn clipper heute oftmals noch hinter nem brickwalllimiter sitzt zeigt eindeutig dass wir uns in die falsche richtung bewegen

Absolut. Diverse aktuelle Produktionen leiden darunter. Wenn mir nen Mastering-Ing sowas abliefern würde, würd ich dem das links und rechts um die Ohren pfeffern.

 

[essential]

Ich würde mal sagen, einen Clipper wird man eher benutzen,
um eben diesen typischen "gesättigten" Sound zu bekommen.
Einen Brickwall-Limiter wird man eher einsetzen, um ein Signal
"technisch" vor einer Übersteuerung zu schützen.

Bei einem Cello würde ich weder Brickwall-Limiter noch Clipper einsetzen.
Jedenfalls ist das mit Sicherheit keine "typische Anwendung".
Dann schon eher bei perkussiven Signalen.

 

[NiCKEL]

Aber ein Clipper sättigt nicht zwingend hörbar.
Er ist eigentlich wie eine wirkliche Brickwall. Peaks werden einfach abgehackt. Je kürzer das Signal >[g=359]Threshold[/g], desto weniger ist der Eingriff hörbar. Je länger der Eingriff, desto mehr klingt es nach Rechteck... Limiter sind flexibler, haben Regelzeiten und teilweise noch andere Mechanismen, die ein Rechteck verhindern können (aber nicht müssen).
Zu lange Rechtecke sind glaube nicht gut für die Boxen

 

[essential]

NiCKEL schrieb:
Aber ein Clipper sättigt nicht zwingend hörbar.

Habe ich auch nirgends behauptet.
Ich sagte doch "subtil", und ich sagte auch "Obertöne".

 

[bootsy]

NiCKEL schrieb:

Zu lange Rechtecke sind glaube nicht gut für die Boxen

Aach, so'n bischen Gleichstrom hier und da ...

 

[RoodyAlex]

Wo ist der Unterschied, wenn man einmal eine positive Verzerrung hat oder eine positive und eine Negertive?