Topdown Mix oder doch nicht?

Das ist jetzt das abschließende Verdikt?
 
M.E. muss man sich hier vor Pauschalaussagen hüten. Natürlich kann "reines Top-Down-Mixing" nicht funktionieren, wenn die Einzelspuren erst einmal mischbar gemacht werden müssen. Aber Profis mischen ja schon beim Aufnehmen vor, so dass die Einzelspuren bereits konsistent klingen, bevor sie in den Computer (oder in der alten Welt aufs Band) kommen. Da klingt ein Werk bereits stimmig und nach Musik, wenn der Toningenenieur lediglich die Spuren am Mischpult scharf schaltet. In dem Fall empfinde ich das Top-Down-Vorgehen als völlig legitim und logisch. Wenn ich alte Werke neu mische, bei denen die Spuren bereits umfangreich angepasst wurden, mache ich das tatsächlich auch so. Da ist dann aber auch in der weiteren Folge nur noch sehr wenig an individuellen Eingriffen nötig.
Das Werk klingt aber nur deshalb schon stimmig, weil es vorher schon gemischt wurde, und zwar auf den Einzelspuren. Ob das nun direkt bei der Aufnahme passiert ist oder nicht, spielt dabei doch keine Rolle. Tatsache ist, jemand hat die Einzelsignale bearbeitet, bevor er sich mit der Summe befasst hat --> kein Top down.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für eigenes Gemurkse macht es wenig Sinn, weil man ja jedes neue Element sofort in das bestehende Zeuchs einarbeitet und im Grunde nach einer Produktion, die so abläuft im Grunde kein gesonderter Mix mehr erforderlich ist.
Warum der Begriff "Gemurkse"? Es macht halt nicht jeder aufgeräumte Musik nach dem Regelwerk XY, sondern sucht nach aufregenden Klangfarben und Strukturen, die nicht durch den seriösen Ablauf nach DIN entstehen.
 
Das ist jetzt das abschließende Verdikt?
Nein, aber nur eine Beobachtung.

Machen wir doch alle ein Top Down Mix.
Jeder gibt sein bestes und danach können wir uns austauschen wo die Probleme waren oder nicht waren

Nicht alles auf Cambridge ist Schrott.

Aber so quatschen wir ewig.
 
Ich habe auch schön des öfteren Top Down gemischt ohne überhaupt den Begriff zu kennen, das hat sich ganz natürlich in jenen Fällen ergeben. Das fing schon an als ich noch mein Studio hatte. Da gab es eben manchmal Tracks die einfach klasse nach dem Grundleveling klangen. Da habe ich mir gedacht einfach mal ein bisschen Glanz und Punch insgesamt drauf zu geben um zu schauen ob ich schon dem richtigen Vibe auf der Spur bin und das hat sehr gut geklappt. Ich hatte für die Summe auch nur ein paar sehr gute HW Teile was auch ein Grund war davon so viel wie möglich zu nutzen.

Ein anderer Fall ist wenn man ein Album mischt und teilweise ähnliche Songs hat oder auch einen gewissen Albumsound möchte. Da fang ich doch nicht bei jedem Song an das Rad neu zu erfinden. Wundert mich das das hier scheinbar keiner macht.

Meine Devise ist what ever it takes...

Ich bin überzeugt das das viele tolle Pros so machen ohne ein großes Aufheben darüber zu machen weil es eben manchmal ganz natürlich ist.
 
Nein, aber nur eine Beobachtung.

Machen wir doch alle ein Top Down Mix.
Jeder gibt sein bestes und danach können wir uns austauschen wo die Probleme waren oder nicht waren

Nicht alles auf Cambridge ist Schrott.

Aber so quatschen wir ewig.
Brauch ich nicht. Wir wissen beide das Top down im besten Fall Augenwischerei (siehe Bearbeitung bei der Aufnahme), oder einfach nur Quatsch ist (siehe Youtube Heinis die Klicks generieren möchten).
 
Ich sage nur das ich bisher nicht mitbekommen habe das ein Star das anwendet.

Ist halt vielleicht einfach etwas, was bisher noch nicht sonderlich breitgetreten wurde.

Historisch betrachtet kenne ich die Nummer aber wie gesagt an sich genauso. Das hatte halt nur nie einen fancy Namen, mit dem man Klicks generieren wollte. Wenn man fertig mit den Aufnahmen war, wurden die Fader erstmal hochgezogen, bisschen gepanned und dann hat man gesehen, was zu tun war (oder eben auch, was man sein lassen konnte, weil's eh keinem auffällt). Da hat dann auch mal jemand fix einen Summenkompressor raufgebappt, um ein bisschen Eindruck beim Abhören mit der Band zu schinden - oder eben auch, um mal zu schauen, wo es grob hingehen könnte. War halt nur nicht so einfach, sich gleich eine komplette Masterkette reinzuziehen, weil eben kein Total Recall. Oder vielleicht waren die Geräte auch einfach nur anderweitig in Gebrauch, man hatte halt einfach keine beliebig vielen Instanzen von seinen LA2As und Co.

Und an sich ist das mit dem Top Down Mixing ziemlich exakt zu vergleichen - denn von denen, die das jetzt anpreisen mögen, sagt ja niemand, dass man an die einzelnen Spuren nicht mehr ran darf oder soll. Man weiß eben nur schon im Vorfeld, wo man evtl. gar nicht mehr ran muss - und das womöglich sogar, wenn eine Spur solo so klingt, dass man davonlaufen möchte.

Als historisches Beispiel, warum das auch sinnvoll sein kann: Ich habe mal in die Stems von "Ain't No Mountain High Enough" von Marvin Gaye reingelauscht. Da sind zwei Drumspuren. Die klingen einzeln jeweils total kacke. Würde man die solo bearbeiten, würde man sich vermutlich kaputt editieren. Aber was ist? Zusammen hochgezogen klingt's einfach super, auch ohne jegliche Eingriffe. Gilt übrigens für die ganze Nummer. Was da an Bleed, Gestampfe und Geklackere drauf ist, geht auf keine Kuhhaut, der Bass klingt wie durch 3 Tonblenden hintereinander, alle komplett zugedreht. Und trotzdem passt's bereits bei einem Fader-Up-Mix ganz wunderbar.
 
Ich bin überzeugt das das viele tolle Pros so machen ohne ein großes Aufheben darüber zu machen weil es eben manchmal ganz natürlich ist.

Das! Ist ja eben nur so, dass sich jetzt (oder seit irgendwann) jemand einen schicken Namen dafür ausgedacht hat.
 
Ist halt vielleicht einfach etwas, was bisher noch nicht sonderlich breitgetreten wurde.

Historisch betrachtet kenne ich die Nummer aber wie gesagt an sich genauso. Das hatte halt nur nie einen fancy Namen, mit dem man Klicks generieren wollte. Wenn man fertig mit den Aufnahmen war, wurden die Fader erstmal hochgezogen, bisschen gepanned und dann hat man gesehen, was zu tun war (oder eben auch, was man sein lassen konnte, weil's eh keinem auffällt). Da hat dann auch mal jemand fix einen Summenkompressor raufgebappt, um ein bisschen Eindruck beim Abhören mit der Band zu schinden - oder eben auch, um mal zu schauen, wo es grob hingehen könnte. War halt nur nicht so einfach, sich gleich eine komplette Masterkette reinzuziehen, weil eben kein Total Recall. Oder vielleicht waren die Geräte auch einfach nur anderweitig in Gebrauch, man hatte halt einfach keine beliebig vielen Instanzen von seinen LA2As und Co.

Und an sich ist das mit dem Top Down Mixing ziemlich exakt zu vergleichen - denn von denen, die das jetzt anpreisen mögen, sagt ja niemand, dass man an die einzelnen Spuren nicht mehr ran darf oder soll. Man weiß eben nur schon im Vorfeld, wo man evtl. gar nicht mehr ran muss - und das womöglich sogar, wenn eine Spur solo so klingt, dass man davonlaufen möchte.

Als historisches Beispiel, warum das auch sinnvoll sein kann: Ich habe mal in die Stems von "Ain't No Mountain High Enough" von Marvin Gaye reingelauscht. Da sind zwei Drumspuren. Die klingen einzeln jeweils total kacke. Würde man die solo bearbeiten, würde man sich vermutlich kaputt editieren. Aber was ist? Zusammen hochgezogen klingt's einfach super, auch ohne jegliche Eingriffe. Gilt übrigens für die ganze Nummer. Was da an Bleed, Gestampfe und Geklackere drauf ist, geht auf keine Kuhhaut, der Bass klingt wie durch 3 Tonblenden hintereinander, alle komplett zugedreht. Und trotzdem passt's bereits bei einem Fader-Up-Mix ganz wunderbar.
Jupp, da wurde ja auch schon bei der Aufnahme bearbeitet. Ergo, kein Top down, da zuerst die Einzelspuren bearbeitet wurden, nur halt bei der Aufnahme. Ein Top TonIng kann sowas vorher entscheiden. Bleibt aber trotzdem eine Bearbeitung der Einzelspuren vor der Summe --> Augenwischerei, kein Top Down. Top down gibt es evtl. im Jazz. Packst zuerst nichts auf die Summe und dann nichts auf die Einzelspuren.
 
Jupp, da wurde ja auch schon bei der Aufnahme bearbeitet. Ergo, kein Top down, da zuerst die Einzelspuren bearbeitet wurden, nur halt bei der Aufnahme. Ein Top TonIng kann sowas vorher entscheiden. Bleibt aber trotzdem eine Bearbeitung der Einzelspuren vor der Summe --> Augenwischerei, kein Top Down. Top down gibt es evtl. im Jazz. Packst zuerst nichts auf die Summe und dann nichts auf die Einzelspuren.

Das ist doch Erbsenzählerei. Wenn man es ernst meint, wird an sich schon vor dem Aufnehmen möglichst sichergestellt, dass der Kram, den man aufnimmt, auch gut klingt. Und da kümmert man sich auch nicht weniger drum als früher - bzw., wenn man sich weniger darum kümmert, muss man sich über "shit in, shit out" oder dass es mit "we'll fix it in the mix" eher nicht hinhaut, auch nicht wundern.
 
Das Werk klingt aber nur deshalb schon stimmig, weil es vorher schon gemischt wurde, und zwar auf den Einzelspuren. Ob das nun direkt bei der Aufnahme passiert ist oder nicht, spielt dabei doch keine Rolle. Tatsache ist, jemand hat die Einzelsignale bearbeitet, bevor er sich mit der Summe befasst hat --> kein Top down.
In Deinem Denkmodell setzt Du voraus, dass der Produzent und der Toningenieur, der den Mix erstellt, dieselbe Person sind. Das mag ab und zu tatsächlich mal vorkommen, ist aber sicherlich eher die Ausnahme.
 
Das ist doch Erbsenzählerei. Wenn man es ernst meint, wird an sich schon vor dem Aufnehmen möglichst sichergestellt, dass der Kram, den man aufnimmt, auch gut klingt.
Das etwas nicht gut klingt ist aber nicht zwingend das Problem.

Gehe doch von einer sauber aufgenommenen Bassdrum aus.
Du levelst diese in der Lautstärke so wie es dir gefällt, merkst aber das es dieser an Lautheit fehlt.
Dann willst du doch nicht solange damit warten bis Summe und Gruppen abgearbeitet sind.

Du willst doch gleich eingreifen.

Spuren können noch so gut sein, einen Mix erfordern diese immer.
 
Kann mir das jemand erklären?

Lautstärke = Absoluter Wert. Irgendwas lärmt halt mit YXZdB in einem gewissen Abstand rum.
Lautheit = Wie laut wird etwas empfunden.

So zumindest die eigentliche Definition, seit es Dinge wie "integrated loudness" (und die ganzen LUFS Nummer gibt), versucht man ja irgendwie auch, die Lautheit zu messen. Wie gut das klappt, kann ich nicht wirklich sagen, aber es gibt ja auch bei gleichen integrated LUFS Werten noch Werke, die einem deutlich lauter vorkommen.

Bestimmt findet sich aber jemand, der das besser erklärt.
 
Das ist mir vollkommen klar, ist aber dann irrelevant, wenn die Spur genau so ist, wie sie eben sein soll.
Dann wäre die Spur gemischt.
Wir drehen uns um Kreis.

Aber ich suche Mal etwas und mache ein Top Down.
Mit ganz normalen handelsüblichen Spuren die keinesfalls schlecht sind.
 

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